nskandal schrieb:Ich habe auch Angehörige von Klienten im täglichen Kontakt, die ihre an starker Epilepsie etc. erkrankten Kinder in Rollstühlen ohne Gurte transportieren. Riskant? Ja! Gewöhnt man sich an das Risiko und nimmt es als Alltag an? Ebenso ja!
Daraus würde ich persönlich nichts ableiten wollen.
Man gewöhnt sich eben an den Ist- Zustand und sieht sich in der Lage das zu Händeln wenn etwas ist.
Ich verstehe eh nicht wirklich, wozu die nächtlichen Ausflüge dienen sollten. Leon hatte massive Schlafprobleme, in dem ORF-Beitrag wurde gesagt, er sei bis zu 20 x pro Nacht aufgewacht.
Ich kenne und kannte einige Eltern kleiner Kinder, die mitten in der Nacht solche Touren unternehmen, also z.B. mit dem Kinderwagen um den Block oder mit dem Auto durch die Stadt. Die haben dann Kinder, die nicht in den Schlaf finden und sich durch die gleichmäßige Bewegung des Kinderwagens oder des Autos "einlullen" lassen und schließlich einschlafen.
Aber bei Leons war das Problem wohl anders gelagert. Laut Aussagen des Vaters in der Presse, habe er öfter solche Ausflüge unternommen, um das Kind zu beruhigen. Aber was war das Ziel? Sollte Leon im Kinderwagen einschlafen? Das hätte bei 20 x Aufwachen pro Nacht ja gar keine Fortschritt gewesen, er wäre ja eh kurz darauf wieder aufgewacht. Denn das Problem schienen ja vor allem die Durchschlafstörungen zu sein.
Ich stelle diese Frage, weil ich mich frage, ob Leon normalerweise bei so einem Ausflug angeschnallt war. Wie verlief also so eine Ausflug? Ist der Vater einfach losgegangen und hat geschoben, geschoben und geschoben, bis das Kind irgendwann einnickte. Oder hat er ab und zu angehalten um Leon abzulenken, in dem er ihm irgendetwas in der Gegend zeigt, ihm also ihn interessierende Sinneseindrücke zu liefern? Oder ist Leon ab und zu ausgestiegen, um mal ein paar Meter selber zu gehen?
Dass der Bügel abmontiert ist, erscheint mir sinnvoll. Wenn man diesen Buggy öfter benutzt hat, war es sicher lästig, das Kind, was mit 6 Jahren wohl schwerer und größer war als der normale Benutzer dieses Modells, von oben über diesen Bügel in den Buggy zu heben. Vor allem für die Frau kann ich mir das als körperlich anstrengend und schwer zu handeln vorstellen, v.a. wenn das Kind dabei vielleicht noch zappelt.
Konnte man Leon überhaupt unangeschnallt in dem Buggy rumfahren? Oder war der so hibbelig und unkoordiniert, dass er sich ständig aus dem Wagen geworfen hätte.
Und wenn so ein großes Kind in so einem eher kleinen Buggy ohne den Bügel und ohne Anschnallgurt sitzt, rutscht das nicht nach vorne raus, wenn es einschläft und deshalb die Körperspannung nachlässt?