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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 20:37
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:Steht denn irgendwo, dass das Geld noch in der Börse war? Ansonsten verstehe ich das Entsorgen in dem Mülleimer leider auch nicht.
In der Geldbörse war kein Geld mehr drin, las ich gestern, Quelle müsste ich nochmal suchen. Zumindest da hätte der TV logisch gehandelt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 20:52
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Hier möchte ich gern nochmal einhaken: Leon wurde tagsüber fremdbetreut, ist das richtig? Er sollte auch eine Schule besuchen. Sicherlich sind diese beiden Einrichtungen keine auf Syngap-1 spezialisierten, wenn es weltweit unter 1.000 Erkrankte gibt, d.h. auch Fachfremde können eine Betreuung, zumindest stundenweise übernehmen. Einer erweiterten Auslagerung der Betreuung zur Abwendung eines schrecklichen Unglücks hätte deshalb nichts im Wege gestanden. Oder irre ich mich hier?
Ich weiß nicht, ob Leon tagsüber in Betreuung war. Ansonsten sind Deine Annahmen zutreffend. Rein auf Syngap1 spezialisierte Pflege- und Erziehungskräfte dürfte es nicht geben.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:00
https://www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge/c-regionauten-community/sandra-apler-ist-gast-von-marianne-hengl-und-rainer-perle-in-stehaufmenschen-radio-tirol_a5444119
Sandra Apler berichtet zudem von unzähligen enttäuschenden Behördengängen, von Schwierigkeiten im Kindergarten, von mangelnder Unterstützung und bürokratischen Hürden. Oft hat die Familie nicht gewusst, wie es weitergehen soll.
Klingt, als wäre Unterstützung und Fremdbetreuung jetzt nicht ganz einfach gewesen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:11
Noch ein neuer Bericht, mit einem neuen Aspekt:

Die Ermittler vermuten anscheinend, dass der Spaziergang um 4 Uhr nachts nicht zu Leons Beruhigung diente, wie der Vater sagte, sondern zur Vermeidung von möglichen Zeugen der mutmaßlichen Tat:

„Die Ermittler äußerten den Verdacht, Florian A. habe vermeiden wollen, dass ihn Spaziergänger beobachten. Er selbst hatte ausgesagt, sein Sohn sei im Allgemeinen sehr nervös gewesen und die Ausflüge an der Uferpromenade hätten ihn stets beruhigt.“

https://rp-online.de/panorama/ausland/fall-leon-aus-tirol-sohn-ertrunken-vater-nun-in-u-haft_aid-85954035

Das hört sich fast so an, als hielten die Ermittler es für möglich, dass der eigentliche Zweck der vorangegangenen nächtlichen Spaziergänge die Vorbereitung zum Mord an Leon war.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:12
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Sicherlich sind diese beiden Einrichtungen keine auf Syngap-1 spezialisierten, wenn es weltweit unter 1.000 Erkrankte gibt, d.h. auch Fachfremde können eine Betreuung, zumindest stundenweise übernehmen.
Die Fachkräfte in den Einrichtungen, die diese Betreuung übernehmen, sind ja nicht fachfremd. Sie kennen mit ziemlicher Sicherheit zwar keinen anderen Syngap-Fall aber Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen, Epilepsie und Gehbehinderungen dürften allen bekannt sein. Zudem kann man sich zu diesen Krankheitsbildern unkompliziert fortbilden und es gibt viele Angebote. Ich denke nicht, dass Leon für erfahrene Fachkräfte ein völlig ungewöhnliches Kind wäre.


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03.03.2023 um 21:18
Zitat von rattichrattich schrieb:Das hört sich fast so an, als hielten die Ermittler es für möglich, dass der eigentliche Zweck der vorangegangenen nächtlichen Spaziergänge die Vorbereitung zum Mord an Leon war.
Das lese ich aus den von dir zitierten Zeilen nicht heraus.

Aber das hier finde ich in dem Artikel interessant:
Außerdem habe A. die Flasche selbst im Kinderwagen mitgeführt; das zeige ein Bild auf seinem Mobiltelefon, das später in einem Mülleimer sichergestellt wurde
Quelle: https://rp-online.de/panorama/ausland/fall-leon-aus-tirol-sohn-ertrunken-vater-nun-in-u-haft_aid-85954035

Also keine Überwachungskamera, sondern ein vom TV selbst aufgenommenes Foto. Unprofessioneller gehts wohl nicht.
Anwalt Stanglechner meinte wiederum, auf dem Bild sei weder eine Flasche eindeutig erkennbar noch gebe es Beweise, dass A. selbst sein Mobiltelefon weggeworfen habe. Auch hält der Anwalt den Zeitpunkt des Spaziergangs, 4 Uhr morgens, für „nicht ungewöhnlich“.
Quelle: s.o.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:20
@Pony2.4
In unsrer Kinder- und Jugendklinik der Uni gibt es ein Zentrum für seltene Erkrankungen. Da sind mitunter wirklich sehr außergewöhnliche Fälle,auch zur Behandlung aus anderen Ländern.Ich stimme zu, genauste Spezialisten braucht man nicht zwingend, wenn sich ein Gendefekt wie dieser in vielen bereits bekannten Krankheitsbildern,Entwicklungsstörungen ,Behinderungen äußert. Kann es ja auch gar nicht geben,bei der Summe an Erkrankungen.


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03.03.2023 um 21:25
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Also keine Überwachungskamera, sondern ein vom TV selbst aufgenommenes Foto. Unprofessioneller gehts wohl nicht.
Das hatte ich eher für ein Missverständnis gehalten. Dass die Flasche im Buggy auf dem Überwachungsvideo zu sehen ist, kommt mir wahrscheinlicher vor.

Denn wäre ein solches Bild tatsächlich auf dem Handy des Vaters gespeichert, hätte er Leon ja in der Tatnacht noch fotografiert. Wozu? Wollte er mit dem Bild später beweisen, dass es ein ganz friedlicher Spaziergang war und es Leon bis zu dem angeblichen Überfall gut ging? Und dachte nicht daran, dass auch die Flasche darauf zu sehen sein würde? Das kann ich mir kaum vorstellen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:27
Anwalt Stanglechner meinte wiederum, auf dem Bild sei weder eine Flasche eindeutig erkennbar noch gebe es Beweise, dass A. selbst sein Mobiltelefon weggeworfen habe.
Auch aus dem selben Artikel. Dass eine Flasche nicht eindeutig erkennbar sein soll passt auch eher zu Bildern aus der Überwachungskamera als zu Bildern auf dem eigenen Handy. Wundert mich auch, dass bei sowas dann nur eine einzige Zeitung drüber berichtet und das auch nur so nebenbei und nicht als Megaschlagzeile.


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03.03.2023 um 21:31
Zitat von rattichrattich schrieb:Denn wäre das Bild tatsächlich auf dem Handy des Vaters, hätte er Leon ja in der Tatnacht noch fotografiert. Wozu? Wollte er mit dem Bild später beweisen, dass es ein ganz friedlicher Spaziergang war und es Leon bis zu dem angeblichen Überfall gut ging? Und dachte nicht daran, dass auch die Flasche darauf zu sehen sein würde? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Nun ja, das Paar hat sich hauptsächlich durch Selbstdarstellung in den sozialen Medien definiert.
Bei solchen Leuten finde ich es nicht verwunderlich, wenn schon aus Gewohnheit ständig Selfies geschossen werden.


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03.03.2023 um 21:31
@Edna
@rattich

Das ist schwer vorstellbar, dass er das Tatwerkzeug im Vorfeld selbst fotografiert hat. Das wäre beispiellos dämlich.


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03.03.2023 um 21:31
Zitat von rattichrattich schrieb:Denn wäre ein solches Bild tatsächlich auf dem Handy des Vaters gespeichert, hätte er Leon ja in der Tatnacht noch fotografiert. Wozu? Wollte er mit dem Bild später beweisen, dass es ein ganz friedlicher Spaziergang war und es Leon bis zu dem angeblichen Überfall gut ging? Und dachte nicht daran, dass auch die Flasche darauf zu sehen sein würde? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Manche Leute kommunizieren so via WhatsApp und machen für den Partner etc. ständig Bilder. Abwarten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:31
Zitat von rattichrattich schrieb:Das hört sich fast so an, als hielten die Ermittler es für möglich, dass der eigentliche Zweck der vorangegangenen nächtlichen Spaziergänge die Vorbereitung zum Mord an Leon war.
Also könnte es sein, dass er nur deshalb mehrfach nachts spazieren gegangen ist, um später sagen zu können, er mache das immer so?
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Die Fachkräfte in den Einrichtungen, die diese Betreuung übernehmen, sind ja nicht fachfremd
Es gibt auch sog. Inklusionskitas, die eine geringe Anzahl an Kindern mit Einschränkungen aufnehmen, ohne für diese ein entsprechendes Angebot bereitzuhalten. Daran hatte ich gedacht. Das Kind unserer Nachbarin war ebenfalls in einer regulären Kindertagesstätte untergebracht.


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03.03.2023 um 21:37
Es bleibt doch nichts anderes über, als abzuwarten. Die ganze Spekulation nutzt ja gar nichts.


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03.03.2023 um 21:40
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Also könnte es sein, dass er nur deshalb mehrfach nachts spazieren gegangen ist, um später sagen zu können, er mache das immer so?
Ja, das wäre mein Rückschluss aus den zitierten Vermutungen der Ermittler. Wenn der Vater nur ein einziges Mal mit Leon nachts spazieren gegangen wäre und ausgerechnet dann wird er niedergeschlagen und das Kind ertrinkt, wäre das schon sehr auffällig gewesen. Daher könnte er zuvor bewusst mehrfach nachts mit Leon unterwegs gewesen sein, zum einen, um eine geeignete Stelle und Uhrzeit für die mutmaßlich geplante Tat zu finden, und zum anderen, um später sagen zu können, das sei nichts Ungewöhnliches, er habe das schon öfter gemacht, um das Kind zu beruhigen.

Ich denke, dass die Ermittler unter anderem deshalb sehr interessiert an den Aussagen von Leons früheren Betreuern sind, weil sie von den Betreuern aus erster Hand wesentliche Details über Leons Verhalten und Gewohnheiten erfahren und diese Aussagen mit denen des Vaters abgleichen können. Deshalb wollen die Ermittler jetzt wohl auch jede mögliche Beeinflussung der Betreuer durch den Vater unbedingt vermeiden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 21:44
Zitat von rattichrattich schrieb:Deshalb wollen die Ermittler jetzt wohl auch jede mögliche Beeinflussung der Betreuer durch den Vater unbedingt vermeiden.
Das sehe ich genauso. Interessant wäre es zu wissen, ob die Ehefrau vielleicht auch die Betreuer beeinflussen könnte?
Sie hält zu ihrem Mann, weil sie ihn für unschuldig hält.
Aus diesem Grund wären die Betreuer nicht wirklich davor geschützt.
Haben die Ermittler auch daran gedacht?


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03.03.2023 um 22:10
Könnte das (vermutlich eher süße? Ich trinke nicht) Getränk vielleicht auch dem Kind zumindest teilweise eingeflößt worden sein, damit er etwas ruhig gestellt ist vor der Tat? Weil ich vermute, dass sie ihn nicht auf Alkohol im Blut untersucht haben würden, oder?
Ist mir nur gerade durch den Kopf gegangen, weil es so ein spezielles Getränk ist und vermutlich süßlich schmeckt und deswegen auch von einem Kind angenommen werden könnte. Natürlich kann die Flasche auch leer mitgeführt worden sein.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 22:21
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber wenn ich merke, dass die die 10 Aufgaben, die ich mir aufgehalst habe, nicht stemmen kann, dann muss ich Prioritäten setzen und Entlastung suchen. Offenbar hat hier jemand die falsche Priorität gesetzt, denn sonst wäre Leon noch am Leben.
Meine absolute Zustimmung. Und wenn man bedenkt, dass er lieber die Überfallvariante gewählt hat, statt zuzugeben, nicht genug aufgepasst zu haben- das sagt schon einiges über einen Menschen aus.

Wo ich mich wieder frage, ob er - vermutlich aus dem Wunsch heraus, sein altes unbeschwerten Leben zurück zu bekommen- nie bedacht hat, dass es das in der Form sowieso nie mehr würde geben können... ?
Natürlich alles reine Vermutung. Aber das Verhalten eines echt Verzweifelten sähe meines Erachtens nach anders aus. Natürlich auch nur absolut subjektiv....aber es hätte zig Möglichkeiten gegeben, das Leben etwas zu vereinfachen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 22:26
Zitat von warlockwarlock schrieb:Könnte das (vermutlich eher süße? Ich trinke nicht) Getränk vielleicht auch dem Kind zumindest teilweise eingeflößt worden sein, damit er etwas ruhig gestellt ist vor der Tat?
Das Zeug schmeckt wie Limo und hat nicht viel mehr Umdrehungen als ein Bier, theoretisch wäre das also möglich.
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:aus dem Wunsch heraus, sein altes unbeschwerten Leben zurück zu bekommen-
Dies halte ich für das wahrscheinlichste Motiv, nicht etwa Überforderung oder den Wunsch, Leons Leiden zu beenden.
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:ob er […] nie bedacht hat, dass es das in der Form sowieso nie mehr würde geben können... ?
Sollte er tatsächlich die Tat begangen haben, so könnte er gehofft haben, dass nach einer gewissen Zeit der Trauer bei Frau und Tochter eine neue, leichtere Normalität einkehrt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 22:55
Zitat von SrensenSrensen schrieb:ies halte ich für das wahrscheinlichste Motiv, nicht etwa Überforderung oder den Wunsch, Leons Leiden zu beenden.
Dem Kind das Leiden abzunehmen ist für mich das allerschwächste Motiv. Der Junge war geistig behindert- kannte es nicht anders und hatte vermutlich auf seine Art durchaus Freude an seinem Leben.
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Sollte er tatsächlich die Tat begangen haben, so könnte er gehofft haben, dass nach einer gewissen Zeit der Trauer bei Frau und Tochter eine neue, leichtere Normalität einkehrt.
Ja, so könnte er gedacht haben. Von außen betrachtet aber natürlich absolut unrealistisch.


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