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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 23:21
Ich wundere mich auch über die Formulierungen der Medien, er hätte "das Leiden des Jungen beenden wollen"

Allerdings gab es andere Fälle, in denen solche verharmlosenden Begriffe bewusst genannt wurden, um dem Täter - und vermutlich auch der Ehefrau -eine Brücke zu bauen, um sich die Tat leichter selbst eingestehen zu können.

Das gab es z.B. auch beim Fall Rebecca Reusch, als kurzzeitig in den Medien die Frage gestellt wurde, ob es vielleicht ein Unfall gewesen sein könnte.

Denn so würde er - etwas extrem gesagt - ja immer noch als "Retter" dastehen. Eine solche Tat aus Überforderung zu begehen, würde in seinem Kopf, aber nichts weiteres bedeuten, als versagt zu haben.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 23:24
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Denn so würde er - etwas extrem gesagt - ja immer noch als "Retter" dastehen.
Würde es denn für das Strafmaß einen Unterschied machen, ob der Vater seinen Sohn bloß loswerden wollte um wieder einen hedonistischen Lebensstil zu pflegen oder ob er seinen Sohn tatsächlich als leidend empfand und aus tief empfundener Liebe nicht mehr länger hinsehen konnte?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 23:31
@Srensen
Für das Strafmaß natürlich nicht. Es geht um die Aussenwirkung. Dem Täter soll es leichter gemacht werden ein Geständnis abzulegen, bzw um die Ehefrau auf die Wahrheit vorzubereiten, eine "leichtere Version" wird sie eher dazu bewegen überhaupt in diese Richtung zu denken.
Genauso wie natürlich auch andere Zeugen, deren Aussage wichtig sein wird. Man will ihm die Retter-Theorie vielleicht einfach leichter zutrauen.

Es ist auch eine klassische Vernehmungstaktik im Verhör bei Mordfällen. Die Ermittler spielen Verständnis für Taten vor, um es den mutmaßlichen Täter leichter zu machen über die Tat zu sprechen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

03.03.2023 um 23:38
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Für das Strafmaß natürlich nicht.
Sicherlich nicht direkt vergleichbar: In Würzburg hatte 2020 ein 92-jähriger aus Überforderung seine demenzkranke Frau getötet. Er wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/gemuenden-toetung-frau-demenz-wuerzburg-urteil-1.5113292


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:11
Die Staatsanwaltschaft be­schuldigt den Fitnesstrainer, am 28. August gegen 4 Uhr am Mor­gen auf der Uferpromenade von St. Johann in Tirol einen Raubüberfall vorgetäuscht zu haben – um damit den Mord an seinem von Geburt an behinderten Sohn zu vertuschen. „Er habe seinen Sohn in die hochwas­serführende Kitzbüheler Ache geworfen, um ihn von seiner Krankheit zu erlösen“, steht im Haftbefehl.
Das schreibt die Bild. Wenn das wirklich so im Haftbefehl steht, dann hat die Staatsanwaltschaft wohl schon auch handfeste Anhaltspunkte für das Motiv. Vielleicht gibt es Zeugenaussagen, wonach der Vater solche Gedanken, er wolle seinen Sohn von der Krankheit erlösen, in der Vergangenheit geäußert habe. Ich will damit nicht sagen, dass die Tat geplant war, eher dass sich Belastung und Verzweiflung des Vaters so zugespitzt hat, dass er das Kind in den Fluss geworfen hat und dann spontan den Raubüberfall vorgetäuscht hat.
Die Geschichte war von Anfang für jeden vernünftig denkenden Menschen unglaubwürdig und damit natürlich auch für die Ermittler, aber das spricht natürlich auch gegen eine wirklich geplante Tat. Das dürfte bei Tötungsdelikten in einer solchen familiären Konstellation eh so gut wie nie der Fall sein.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:13
Sorry, überhaupt nicht vergleichbar, und völliger Unsinn, in diesem Thread! Das war eine sehr bewegende Geschichte. Er wollte sich auch selbst umbringen, schaffte es aber nicht und hat dann selbst die Polizei gerufen! Völlig daneben!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:20
Leider Bearbeitungszeit abgelaufe, mein Beitrag ging an @Srenson


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04.03.2023 um 00:27
Der zitierte Beitrag von xTrina wurde gelöscht. Begründung: Unterstellung und wenn Du nichts äußern darfst, dann deute dies auch nicht an
Ja ich habe auch schon weiter gedacht, sie haben aber auch noch die Tochter, die zuhause ist.
Verdächtig wird nur der Mann, das wurde klar kommuniziert.

Ich glaube am ehesten, dass es eine nicht geplante Tat war. Ich mein, wenn ein Kind sich so schwer beruhigen lässt, dass es mitten in der Nacht mit Sack und Pack spazierengefahren werden muss… wie nervlich am Ende muss man da sein? Angenommen er ist auf der Bank vor Erschöpfung eingeschlafen und kommt zu sich und das Kind ist weg? Und der Überfall fiel ihm dann ein aus Scham und Verzweiflung ein, weil sie so viele Sympathien auf ihrer Seite hatten mit ihren Vereinen und dem ganzen.
Wie hätte er das erklären sollen, das hätte ja die Runde gemacht weil sie in der Öffentlichkeit stehen und das wird er sich gedacht haben.


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04.03.2023 um 00:30
@puzzlepiece
Wieso kann man hier Kritik nicht freundlich und ohne persönlich zu werden äußern? DAS finde ich völlig daneben!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:31
Zitat von puzzlepiecepuzzlepiece schrieb:Er wollte sich auch selbst umbringen, schaffte es aber nicht und hat dann selbst die Polizei gerufen!
Du weißt offensichtlich mehr als alle anderen hier, denn bisher ist nicht abschließend geklärt, welche Beweggründe und Ziele Leons Vater tatsächlich hatte. Er wurde noch nicht mal angeklagt. Die Polizei hätte er selbst gar nicht rufen können, denn er war angeblich bewusstlos.
Zitat von puzzlepiecepuzzlepiece schrieb:Völlig daneben!
Was daran “völlig daneben” sein soll, wenn man einen anderen Fall zum Vergleich heranzieht, weiß ich nicht. Deine Wortwahl finde ich jedenfalls “daneben”.

Danke @CurlySue_


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:36
Der zitierte Beitrag von xTrina wurde gelöscht. Begründung: Unterstellung und wenn Du nichts äußern darfst, dann deute dies auch nicht an
Der Vater hatte in St. Johann eine Wohnung gemietet, angeblich, weil Leon in St. Johann eingeschult werden sollte. In der neuen Wohnung lebte der Vater mit Leon allein. Seit wann genau, ist mir nicht bekannt, aber sicher noch nicht lange, höchstens wohl wenige Wochen.

Sehr wahrscheinlich fing der Vater erst nach diesem Umzug nach St. Johann an, dort nachts mit Leon spazieren zu gehen. Der Vater ging sicher von seiner neuen Wohnung aus zu Fuß an die Ache. Der Mutter in Waidring könnte er erzählt haben, er gehe jetzt öfter mit Leon nachts an den Fluss, das würde ihn beruhigen.
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Du weißt offensichtlich mehr als alle anderen hier, denn bisher ist nicht abschließend geklärt, welche Beweggründe und Ziele Leons Vater tatsächlich hatte.
@Srensen

@puzzlepiece meint nicht den Vater von Leon, sondern den 92-jährigen Mann, der seine demenzkranke Frau tötete. Dass er sich selbst umbringen wollte, steht in dem von Dir verlinkten Artikel (Beitrag von Srensen (Seite 55)).


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:36
Der zitierte Beitrag von xTrina wurde gelöscht. Begründung: Unterstellung und wenn Du nichts äußern darfst, dann deute dies auch nicht an
Wenn man sich die Mühe gemacht und die reichlich vorhandene Internetpräsenz von Leon and friends angesehen hätte, dann hätte man durchaus festgestellen können, dass schon vor Jahren von nächtlichen Spaziergängen berichtet wurde, weil Leon nicht schlafen konnte. Um 4 Uhr morgens war da sogar noch eine humane Zeit.


Es ist schon bemerkenswert, wie hier seitenweise Behauptungen in den Raum geworfen werden, die sich gerade durch die öffentliche Präsenz der Familie sehr leicht überprüfen/widerlegen lassen. Das betrifft nicht nur die Spaziergänge, sondern auch andere Aspekte des Lebens mit Leon.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:38
Zitat von rattichrattich schrieb:meint nicht den Vater von Leon, sondern den 92-jährigen Mann, der seine demenzkranke Frau tötete.
Das habe ich verstanden und auch, dass @puzzlepiece der Meinung ist, dass man deshalb beide Fälle überhaupt nicht vergleichen kann, weshalb ich schrieb:
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Du weißt offensichtlich mehr als alle anderen hier, denn bisher ist nicht abschließend geklärt, welche Beweggründe und Ziele Leons Vater tatsächlich hatte.
Es kann ja durchaus sein, dass der Vater noch damit rausrückt, dass er seinem eigenen Leben auch ein Ende setzen wollte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:40
Zitat von rattichrattich schrieb:Der Vater hatte in St. Johann eine Wohnung gemietet, angeblich, weil Leon in St. Johann eingeschult werden sollte. In der neuen Wohnung lebte der Vater mit Leon allein. Seit wann genau, ist mir nicht bekannt, aber sicher noch nicht lange, höchstens wohl wenige Wochen.

Sehr wahrscheinlich fing der Vater erst nach diesem Umzug nach St. Johann an, dort nachts mit Leon spazieren zu gehen. Der Vater ging sicher von seiner neuen Wohnung aus zu Fuß an die Ache. Der Mutter in Waidring könnte er erzählt haben, er gehe jetzt öfter mit Leon nachts an den Fluss, das würde ihn beruhigen.
Das wusste ich noch gar nicht, dass er mit Leon getrennt wohnte. Danke für die Info :) Sich dann ganz allein mit der Belastung zu fühlen kann schon ein Motiv sein. Auch mit dem Stress, der mit der Schule usw auf Leon zukommen wird.. vllt wollte er ihn wirklich „erlösen“
Das rechtfertigt für mich keine Tat aber ich kann mir vorstellen, dass das wirklich sehr belastend ist.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:43
Zitat von SteppelSteppel schrieb:vllt wollte er ihn wirklich „erlösen“
Wovon denn erlösen?
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Sich dann ganz allein mit der Belastung zu fühlen kann schon ein Motiv sein.
Das klingt eher nach einer Erlösung vom eigenen Stress.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:45
Zitat von NitroNitro schrieb:Wenn man sich die Mühe gemacht und die reichlich vorhandene Internetpräsenz von Leon and friends angesehen hätte, dann hätte man durchaus festgestellen können, dass schon vor Jahren von nächtlichen Spaziergängen berichtet wurde, weil Leon nicht schlafen konnte. Um 4 Uhr morgens war da sogar noch eine humane Zeit.
Es kann durchaus auch schon früher nächtliche Spaziergänge mit Leon gegeben haben. Dann wäre diese Gewohnheit in St. Johann vom Vater wieder aufgenommen worden. Das besagt nichts hinsichtlich der möglichen Täterschaft des Vaters. Dem Vater kann bei diesen Spaziergängen in St. Johann auch irgendwann der Gedanke gekommen sein, Leon dort in den Fluss zu verbringen.
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Das habe ich verstanden und auch, dass @puzzlepiece der Meinung ist, dass man deshalb beide Fälle überhaupt nicht vergleichen kann
Gut, dann habe ich Deine Antwort darauf falsch verstanden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 00:54
Zitat von SteppelSteppel schrieb:vllt wollte er ihn wirklich „erlösen“
Und Du meinst, es sei für einen körperlich und geistig stark eingeschränkten 6-jährigen Jungen eine "Erlösung" gewesen, nachts in einen Fluss geworfen zu werden und zu ertrinken?
Wenn jemand einen anderen Menschen von Leiden "erlösen" will, dann wählt er doch wohl kaum so eine grausame Todesart, bei der das Kind alles bewusst miterlebt, sicherlich Todesangst hat, unter Umständen länger kämpfen muss, weil man nicht einschätzen kann, wie schnell es unter Wasser gerät oder ob es sich durch strampeln immer wieder an die Oberfläche bringen kann, und dann qualvoll ertrinkt.

Ich finde schon die gewählte Tötungsart, wenn es denn ein Tötungsdelikt war, wovon ich ausgehe, spricht absolut gegen die Vorstellung, der Vater habe dabei auch nur ansatzweise das Wohlergehen seines Kindes im Kopf gehabt. Für mich hat das eher etwas von wegwerfen und los werden wollen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 01:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und Du meinst, es sei für einen körperlich und geistig stark eingeschränkten 6-jährigen Jungen eine "Erlösung" gewesen, nachts in einen Fluss geworfen zu werden und zu ertrinken?
Ertrinken ist ein äußert qualvoller Tod; man kann es nicht oft genug betonen. Ein minutenlanger Todeskampf stand dem armen Kind bevor, bis es dann endlich tatsächlich “erlöst” war.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:…die gewählte Tötungsart […] spricht absolut gegen die Vorstellung, der Vater habe dabei auch nur ansatzweise das Wohlergehen seines Kindes im Kopf gehabt.
Ganz genauso ist es. Sollte der Vater die Tat begangen haben, dann hat er sich für diese Tötungsart entschieden, weil sie sich anbot, nicht weil sie besonders sanft ist.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 01:04
Zitat von rattichrattich schrieb:Es kann durchaus auch schon früher nächtliche Spaziergänge mit Leon gegeben haben. Dann wäre diese Gewohnheit in St. Johann vom Vater wieder aufgenommen worden. Das besagt nichts hinsichtlich der möglichen Täterschaft des Vaters. Dem Vater kann bei diesen Spaziergängen in St. Johann auch irgendwann der Gedanke gekommen sein, Leon in den Fluss zu verbringen.
Dass das irgendetwas über die Täterschaft des Vaters besagt, habe ich auch nicht behauptet :)

Nur hier sich über die Ungewöhnlichkeit von nächtlichen Spaziergängen auszulassen und darauf aufbauend irgendwelche Szenarien zu entwickeln, weil das doch so auffällig für die Ehefrau gewesen sein müsste, ist halt mit Rückblick auf die vergangenen Jahre nicht richtig.

Mich bewegt und berührt der Fall sehr. Ich habe übrigens auch von Anfang nicht an den unbekannten Kapuzenmann geglaubt und war nicht überrascht, als über die Festnahme des Vaters berichtet wurde. Dennoch empfinde ich die Spekulationen und Behauptungen, die hier immer wieder auftauchen, als äußerst unangenehm und unpassend. Sei es nun, dass die nächtlichen Spaziergänge ungewöhnlich wären, dass die Epilepsie gar nicht real wäre, usw. Bevor man solche Behauptungen aufstellt, könnte man sich doch einfach mal die Mühe machen und das reichlich vorhandene Material sichten.


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