Lane1988 schrieb:1. Raubüberfall. Dagegen spricht aber zum einen, dass Handy und Börse nicht mitgenommen wurden. Zum anderen, hätte der Täter wirklich wissen können, dass der Junge nicht in der Lage ist, eine Täterbeschreibung abzugeben? Nur den Vater niederschlagen birgt ja doch ein gewisses Risiko, gefasst zu werden.
Viele Junkies leben von Gelegenheitsdiebstählen - also z.B. Autoscheibe eingeschlagen und Geldbeutel aus dem Auto geholt, unbemerkt in eine Handtasche gelangt, die über einer Stuhllehne und was ras geangelt oder alter Oma im Vorbeilaufen die Handtasche entrissen. Jemanden auf den Kopf hauen, um an dessen Habseligkeiten zu gelangen, tun sie eigentlich eher nicht, weil sie genau wissen, dass das der Unterschied zwischen Diebstahl und Raub ist und es einen ziemlichen Unterschied macht, ob man, wenn man erwischt wird, wegen Taschendiebstahl oder wegen Raub angeklagt wird.
Ziele sind eigentlich immer Geldbörsen und Handys. Aus den Geldbörsen nehmen sie Bargeld und Kredit- und EC-Karten, die Handys werden ganz schnell an Hehler weiterverkauft, genau wie die Kreditkarten, und zwar zu lächerlichen Preisen, 10 oder 15 €, selbst für das neuest I-Phone. Reicht aber für die nächste Dosis Drogen.
Niemand, der einen Mann niederschlägt um ihn zu berauben, wirft danach sein Handy weg. Den Geldbeutel vielleicht, nach dem man Geld und Geldkarten rausgenommen hat, aber das Handy ist ja gerade eines der Zielobjekte des Raubes, wieso sollte man das wegwerfen?
ringelnatz schrieb:Naja, ich glaube es gibt nichts einfacheres als eine Bewusstlosigkeit vorzutäuschen. Vor allem vor einem medizinischen Laien.
Wenn der Passant den Vater angesprochen hat und dieser nicht reagiert hat, wird er das als Ohnmacht wahrgenommen haben. Puls und Atmung vorhanden, aber nicht ansprechbar.
Ob er bei Ankunft des Rettungsdienstes auch noch bewusstlos war, weiß ich gerade nicht...
Ich denke, der Vater hat die typische Ohnmacht aus dramatischen Szenen in Film und Fernsehn vorgespielt. Auf dem Boden liegend, Augen geschlossen, schlaffe Körperspannung. Auf die Ansprache einfach nicht reagiert und nach dem der Passant ihn geschüttelt oder umgedreht und noch dreimal "Hallo, hallo, hören sie mich?!" gefragt hat, hat er die Augen aufgeschlagen und "Was ist passiert? Wo ist mein Sohn?" gehaucht.
Ich denke, der Vater hat das so dargestellt, wie er sich halt das Aufwachen eines besorgten Vaters aus einer Ohnmacht bedingt durch einen Überfall, dessen behindertes Kind gerade durch einen Unfall ertrunken ist, vorgestellt hat.
Besonders wichtig war es, den besorgten Vater zu geben...