Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

@BernardoRomeo
Du sprichst von einem „ snapped“ Szenario? Aber auch in diesem Szenario hätte er den Jungen nicht alleine ins Wasser krabbeln lassen. Das hätte wohl etwas zu lange gedauert.
Was für einer Wasser Obsession? Ist das irgendein neues Phänomen. Zum Wasser hingezogen fühlen? Bei Kindern? Zu kleinen Tieren oder Welpen im Streichelzoo ja, aber zu Wasser in einem Park im Dunkeln, ein übermüdetes Kind?
Und der Vater liegt daneben und das Kleinkind bevorzugt das Wasser?
Vielleicht fehlt mir da die Phantasie. Das Kind müsste doch eigentlich, angesichts der Ereignisse rund um seinen Vater, furchtbar geschrien haben oder traumatisiert gewesen sein. Und dann soll es sich selbständig aus dem Wagen gepult haben, womöglich den Gurt vorher gelöst haben und putzmunter und neugierig dem Wasser genähert haben?

calligraphie schrieb:Was für einer Wasser Obsession? Ist das irgendein neues Phänomen. Zum Wasser hingezogen fühlen? Bei Kindern? Zu kleinen Tieren oder Welpen im Streichelzoo ja, aber zu Wasser in einem Park im Dunkeln, ein übermüdetes Kind?

Ja, das war Teil seiner Erkrankung. Gibt es u.a. auch beim Angelman-Syndrom. Wasser wirkt auf solche Kinder magisch anziehend und begeisternd.

@calligraphie
Weiter vorne war eine Beschreibung verlinkt, nach der Faszination von Wasser zu den gängigen Begleiterscheinungen der Behinderung gehört, die Leon hatte.

calligraphie schrieb:Du sprichst von einem „ snapped“ Szenario? Aber auch in diesem Szenario hätte er den Jungen nicht alleine ins Wasser krabbeln lassen. Das hätte wohl etwas zu lange gedauert.
Was für einer Wasser Obsession? Ist das irgendein neues Phänomen. Zum Wasser hingezogen fühlen? Bei Kindern? Zu kleinen Tieren oder Welpen im Streichelzoo ja, aber zu Wasser in einem Park im Dunkeln, ein übermüdetes Kind?
Und der Vater liegt daneben und das Kleinkind bevorzugt das Wasser?

In erster Linie fehlen Dir Information zu Kindern im Autismus-Spektrum. Ja, Wasser-Obsession ist bei diesen Kinder völlig normal. Die können vorher noch mit dir Mau-Mau gespielt haben und zwei Stunden später würden die "einfach so" in einen reissenden Fluss laufen oder krabbeln, wenn du sie nicht festhältst oder aktiv daran hinderst. Daher ja auch meine Skepsis bezüglich ERST umbringen und DANN ins Wasser werfen.

Zudem bezweifle ich, dass der Vater in der Zeit, in der das Kind wie auch immer mit Wasser in Berürhrung kam, in Ohnmacht lag.

Der zitierte Beitrag von Barbararella wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag

Als Selbständiger hätte er die Termine anders legen können. Vielleicht morgens schlafen? Da beide einen Job hatten, war Leon wohl in einer KiTa. Es gibt ja eine sehr bekannte für behinderte Kinder in Salzburg.

fischersfritzi schrieb:Worauf zielt deine Frage ab?

Das steht doch da ...

Wo wurde kommuniziert, dass es "massive Gewalt" durch den Vater gab ?

Oder handelt es sich nicht eher dabei um deine Interpretation/Formulierung der Berichterstattung ?

calligraphie schrieb:Was für einer Wasser Obsession? Ist das irgendein neues Phänomen. Zum Wasser hingezogen fühlen? Bei Kindern? Zu kleinen Tieren oder Welpen im Streichelzoo ja, aber zu Wasser in einem Park im Dunkeln, ein übermüdetes Kind?

Ja, das gibt es. Ich kenne beruflich auch Menschen (mit Autismus, das Behinderungsbild Leons soll ja ähnlich sein), die magisch von Wasser angezogen sind. Der Teich, das fließende Wasser aus dem Hahn, die Dusche, der Fluss. Das ist bei bestimmten Behinderungsformen nicht unbedingt ungewöhnlich.

Ich erinnere an den autistischen Jungen, der 2021 ertrank, nachdem er aus einer Einrichtung weggelaufen ist.

Der Vermisste ist autistisch und auf dem Entwicklungsstand eines zweijährigen Kindes. Zudem kann er sich nicht artikulieren. Schlimm: Laut Polizei zieht es den Jungen zum Wasser, obwohl er nicht schwimmen kann

Quelle: https://m.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/meisenheim-autist-seit-sonntag-vermisst-polizei-sucht-jonathan-75157994.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Soll die Flasche voll oder leer als Waffe genommen worden sein? Wenn voll müsste ja einiges davon im Kopfbereich und auch im Erdboden gewesen sein und je nach Nutzung auch an den Händen, der Kleidung des Vaters.
Wie oft dreht sich eine schlafende/wache Person in solche einem Gewässer?

@CurlySue_
Das stelle ich ja nicht in frage. Auch Kinder (so wie meins) rennen am Strand zuerst zum Wasser. Das ist nicht der Punkt. Aber dieses Kind im besonderen, saß ja vermutlich gut gegurtet und womöglich sehr übermüdet und traumatisiert vom Anblick der Ereignisse im Wagen oder buggy. Und es dürfte stockdunkel gewesen sein. Und du meinst, selbst in so einer Situation greift trotzdem die Affinität für Wasser in jeder Form? Ich hätte mir eher gedacht, dass für Kinder mit solchen besonderen Anforderungen, Stabilität, gleichmäßige Abläufe, regelmässigkeiten ausschlaggebend sind für die Handlungen des Kindes. So ein Ereignis „ wie Vater brutal niedergeschlagen“ würde das Kind nicht davon abhalten, seiner Obsession für Wasser zu folgen?

Serecato schrieb:Wo wurde kommuniziert, dass es "massive Gewalt" durch den Vater gab ?

Ein Mord IST massive Gewalt.
Ich sehe da keinerlei Diskussionsspielraum.

Oder handelt es sich nicht eher dabei um deine Interpretation/Formulierung der Berichterstattung ?

Der Mann ist unter dringendem Mordverdacht in U- Haft.
Das ist Fakt, keine Interpretation.

Natürlich gilt bis auf weiteres die Unschuldsvermutung.
Ich schrieb bereits im Ursprungsbeitrag 'mutmaßlich'.

calligraphie schrieb:womöglich sehr übermüdet

Ich tippe eher darauf, dass er überdreht und hellwach war, so sind zumindest meine Erfahrungen mit Menschen im Autismus-Spektrum, die nächtelang wach sind. Die wirken alles andere als übermüdet.

@BernardoRomeo


kommt dennoch immer auf die Art der ASS an und natürlich auf die Person selbst. Mein Asperger Kind hat trotz Wasser Liebe einen Schwimmkurs benötigt der extra auf ängstliche Kinder einging. Andere Kinder mit einer tiefgreiferenden Ausprägung sehen einfach nur das Wasser welches sie so mögen. Ein wirkliches Gefahrenbewusstsein gibt es dann nicht. Ein Kind welches ich kannte trank ruckzuck Putzmittel und nahm andere ungenießbare Dinge zu sich,
oder steckte sich Spielzeug in die Nase. Das alles blitzschnell. Da schafft es nur mit sehr viel Mühe und Einsatzaufteilung schlimmeres zu verhindern.

Suppengespenst schrieb:kommt dennoch immer auf die Art der ASS an und natürlich auf die Person selbst. Mein Asperger Kind hat trotz Wasser Liebe einen Schwimmkurs benötigt der extra auf ängstliche Kinder einging. Andere Kinder mit einer tiefgreiferenden Ausprägung sehen einfach nur das Wasser welches sie so mögen. Ein wirkliches Gefahrenbewusstsein gibt es dann nicht. Ein Kind welches ich kannte trank ruckzuck Putzmittel und nahm andere ungenießbare Dinge zu sich,
oder steckte sich Spielzeug in die Nase. Das alles blitzschnell. Da schafft es nur mit sehr viel Mühe und Einsatzaufteilung schlimmeres zu verhindern.

Das ist alles sehr richtig. Syngap ist so wahnsinnig selten, dass die Studienlage dünn ist. Hier im speziellen Fall war Wasser wohl wirklich wie ein Trigger für den Burschen.

Pony2.4 schrieb:Ich tippe eher darauf, dass er überdreht und hellwach war, so sind zumindest meine Erfahrungen mit Menschen im Autismus-Spektrum, die nächtelang wach sind.

Und leider schließt das Eine das Andere hier nicht einmal aus...

Suppengespenst schrieb:. Ein wirkliches Gefahrenbewusstsein gibt es dann nicht. Ein Kind welches ich kannte trank ruckzuck Putzmittel und nahm andere ungenießbare Dinge zu sich,
oder steckte sich Spielzeug in die Nase. Das alles blitzschnell. Da schafft es nur mit sehr viel Mühe und Einsatzaufteilung schlimmeres zu verhindern

Das erlebe ich auch so. Es wird das Desinfektionsmittel getrunken, wenn man nicht aufpasst oder alles wegschließt, aus dem Fenster gesprungen, wenn es nicht verschlossen ist oder eben blindlings in den Fluss gehüpft. Natürlich sind auch diese Menschen alle verschieden aber man kann davon ausgehen, dass Leon eben diese Gefahr des Ertrinkens nicht einschätzen konnte und direkt zum Fluss lief. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass man ihm lediglich die Gurte des Buggys öffnen musste.

calligraphie schrieb:Was für einer Wasser Obsession? Ist das irgendein neues Phänomen. Zum Wasser hingezogen fühlen? Bei Kindern

Ist tatsächlich wohl ein häufiges Sympotom bei dem Krankheitsbild des Jungen.

Sonnshine schrieb:in der Tatnacht hat es allerdings sehr sehr stark geregnet, sodass man von einen wirklich reißerischen Fluß sprechen kann.

Ist natürlich in dem Kontext so wie er sich aktuell darstellt auch ein nicht unerhebliches Detail.

Hätte man vorher gesagt das waren unglückliche Umstände dass just wenn der Vater überfallen wird so ein hoher Pegel herrschte, könnte man wohl jetzt vermuten dass der Vater den Pegelstand bewusst ausgenutzt hat für seine Tat.

fischersfritzi schrieb:Der Mann ist unter dringendem Mordverdacht in U- Haft.
Das ist Fakt, keine Interpretation.

Es ging um deine Aussage "massive Gewalt" durch den Vater, nicht um die Tatsache, dass er verhaftet wurde.

Halten wir fest, dass es bis jetzt keine Aussagen zum tatsächlichen Tatgeschehen gibt, in wie weit der Vater "massive Gewalt" an seinem Sohn angewendet hat.

@BernardoRomeo

Da frage ich mich aber schon die ganze Zeit, es war ja scheinbar noch dunkel um diese Zeit, hätte der kleine das Wasser denn sehen können um da rein zu fallen?Ich glaube nicht das er dem Wassergeräusch nachgegangen ist..

Pony2.4 schrieb:Ich tippe eher darauf, dass er überdreht und hellwach war, so sind zumindest meine Erfahrungen mit Menschen im Autismus-Spektrum, die nächtelang wach sind.

calligraphie schrieb:Das stelle ich ja nicht in frage. Auch Kinder (so wie meins) rennen am Strand zuerst zum Wasser. Das ist nicht der Punkt. Aber dieses Kind im besonderen, saß ja vermutlich gut gegurtet und womöglich sehr übermüdet und traumatisiert vom Anblick der Ereignisse im Wagen oder buggy. Und es dürfte stockdunkel gewesen sein. Und du meinst, selbst in so einer Situation greift trotzdem die Affinität für Wasser in jeder Form? Ich hätte mir eher gedacht, dass für Kinder mit solchen besonderen Anforderungen, Stabilität, gleichmäßige Abläufe, regelmässigkeiten ausschlaggebend sind für die Handlungen des Kindes. So ein Ereignis „ wie Vater brutal niedergeschlagen“ würde das Kind nicht davon abhalten, seiner Obsession für Wasser zu folgen?

Wieso sollte das Kind traumatisiert gewesen sein? Ich denke, für das Kind war alles wie immer. Bis dann etwas passiert es, ab dann es nicht wie immer war. Selbst wenn der Vater bewussstlos gewesen wäre als das Kind unangeschnallt zum Wasser gelaufen oder gekrabbelt ist, und ich bezweifle dies sehr - das Kind wäre dennoch eher zum Wasser als zum Vater gegangen. Ja, grausam und natürlich der Krankheit geschuldet. Du erreichst Kinder wie Leon in solchen Momenten nicht mehr.

missbueno schrieb:Da frage ich mich aber schon die ganze Zeit, es war ja scheinbar noch dunkel um diese Zeit, hätte der kleine das Wasser denn sehen können um da rein zu fallen?Ich glaube nicht das er dem Wassergeräusch nachgegangen ist.

Diese Kinder haben oft ein phantastisches Gehör und können unterschiedlichste Geräusche orten, lokalisieren und finden.

Natürlich sind auch diese Menschen alle verschieden aber man kann davon ausgehen, dass Leon eben diese Gefahr des Ertrinkens nicht einschätzen konnte und direkt zum Fluss lief. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass man ihm lediglich die Gurte des Buggys öffnen musste.

Exakt so ist es. Wozu also vorher aktiv ermorden?