TatsachenTreue schrieb:ch dachte bislang, im Rahmen des von Ausstattung und Befugnis der Anwesenden möglichen wird bei medizinischer Notwendigkeit auch während der Fahrt behandelt.
Moin,
das täuscht tatsächlich.
Zum einen schreibt sie STVO eindeutig vor das alle Personen auf dem Fahrzeug angeschnallt sein müssen.
Zum anderen ist eine Behandlung während der Fahrt nicht möglich,
Um einen Zugang zu legen benötigt es ruhe. Ein schaukelnder Aufbau ist eher hinderlich wenn du eine Vene treffen möchtest.
Das selbe gilt für die Medikamentengabe. 4 Augen Prinzip funktioniert nur wenn auch beide gleichzeitig draufschauen können.
Ein EKG kannst du ebenfalls nur auswerten wenn es schüttelfrei ist. Jede Bodenwelle haut dir da Artefakte ohne ende drauf.
Klar den Blutdruck kannst wenn du nen langen Arm machst messen lassen, die Manschete musst du aber ebenfalls vorher anlegen.
SPO2 spinnt ebenfalls wenn´s schaukelt.
Versuch mal jemanden nen dünnen schlauch in die Luftröhre zu schieben während du mit einer Hand über nen langen Spatel den Kehldeckel anhebst um da irgendwie bei gefühlter 0 Sicht dran vorbeizukommen und nicht falsch abzubiegen. Möglichst ohne ihm die Zähne abzubrechen und das auf deutschen Straßenverhältnissen.
Und so gehts weiter.
TatsachenTreue schrieb:Genau deswegen dachte ich bislang ebenfalls, dass RTWs je nach Straßenverhältnissen auch schon mal langsamer fahren oder/und kurz anhalten,
Langsame Fahrt kann mehrere Gründe haben.
Sowohl das der Kollege hinten kurz aufstehen muss - zb. weil der Arztbrief für die Dokumentation am Tablet noch auf der Ablage liegt , Patient hat probleme mit dem Rückwährtsfahren und erbricht (kommt irre häufig vor) - Sickbacks sind in einem Fach wenn vorher nicht mitgedacht wurde und eins unter dem Kopfteil platziert wurde etc. - alsauch diverse "Krankheitsbilder" welche eine ruhige fahrt zwingend erforderlich machen, zb. ein Wirbelsäulentrauma bei welchem erschütterungen vermieden werden müssen.
Als Gegenspieler zur langsamen Fahrt gibt es aber zb. auch die Einsatzfahrt OHNE Tröte bzw Blaulicht.
Beides kann bei Bedarf ausgeschaltet werden.
Blaues Licht (nicht nur das Blaulicht, sondern auch die Trauma Beleuchtung) fördert bsp. Krampfanfälle.
Signaltöne können Streß und Angst auslösen.
Das Anhalten geschieht immer dann wenn es eine sofortige Behandlung im Fahrzeug benötigt (oder wenn ein NA zusteigen möchte, das klammere ich hier aber aus).
Hier wird entsprechend gehalten um den Patienten abschnallen zu können und mit einer Behandlung beginnen zu können.
Meist steigt der RS dann hinten dazu, oder aber der NFS signalisiert das er keine Unterstützung benötigt.
Zugrunde liegt dabei immer eine akute verschlechterung des Patienzustands.
Und anders als bei Greys Anatomie, 911 etc. gibt es absolut keine Reanimation bei laufender Fahrt!
TatsachenTreue schrieb:Kannst Du diese Sorgfalspflicht näher erläutern
Im Ansatz gerne, falls weiter interessant bitte ich um eine DM da dies hier den Rahmen sprenge würde.
Generell sind wir - egal ob NFS oder RS - immer zur Sorgfalt verpflichtet.
Dies ist über das jeweilige Rettungsdienstgesetz des Bundeslandes UND durch die SAA´s/ SOP´s geregelt.
Dazu gehört enorm viel,
- zb. bei der Medikamentengabe die 4 Augen und 6R Regel welche ZWINGEND erfolgen muss (hier eindeutig nicht geschehen, sonst hätte es kein Fenta gegeben) ,
- das abarbeiten gewisser Schemata bei jedem Einsatz (c-ABCDE, SAMPLER) sowie zusätzliche Schemata je nach Krankenheitsbild (zb. BEFAST, QSOFA,GCS,STU und viele mehr),
- die Verpflichtung des sicheren Transports inkl. der Anschnallpflicht aller mitfahrenden Personen,
- Verhalten unter Sonder- und Wegerechtsfahren
- Vermeiden von Pat. schädigenden Maßnahmen
- Garantenpflicht
und vieles vieles mehr.
Sobald ich als NFS eine Einsatzstelle betrete , bei der kein Notarzt da ist (80% der Einsätze), bin ich für den Patienten verantwortlich (höchste Medizinische Fachkraft, somit Medizinischer Einsatzleiter), und zwar bis zur vollendeten Übergabe im Krankenhaus.
Dies ändert sich nur wenn ein Notarzt den Einsatz übernimmt (höhere Medizinische Fachkraft, somit Medizinischer Einsatzleiter)
Grundlegend gilt das alle Maßnahmen zu beenden sind bevor der Transport beginnt.
Selbst ein RTH (Helikopter) transportiert KEINE Kritischen Patienten, und zwar ohen Außnahme. Einfach weil während des transports nichts gemacht werden kann.
Outback schrieb:MD war ein von der Polizei erschossener Junge, Minderjähriger, Teenie und ich benenne ihn, wie es mir passt.
MD war ein Jugendlicher, und nichts anderes. Deine Art über ihn zu sprechen ist unfassbar Respektlos. Was meinst du wie seine Famillie es fände wenn er ständig von einem fremden "junge" genannt wird.
Outback schrieb:Wo ist eigentlich die Verifikation deiner angeblichen polizeilichen Insider- und Fachkenntnisse?
Bekommt die Forenadministration auf Verlangen bei berechtigtem Interesse.
Der normale Forenuser jedoch nicht.
Outback schrieb:Ich kann eine Zielperson nicht mit Pfefferspray angreifen und erwarten, dass diese still stehenbleibt oder das Messer fallen lässt
Doch genau das kann ich von einer nüchternen Person im wehrfähigem Alter erwarten.
Das bsp. Alkohol oder Drogenintox die wirkung aufheben können , ist bekannt.
Das Opfer war jedoch - sofern ich das richtig verstanden habe - nüchtern, oder möchtest du dem Toten etwas anderes unterstellen?
Outback schrieb:Einen Warnschuss versteht man in allen Sprachen
Auf einen gerichtete Schusswaffen genauso, oder möchtest du das bestreiten?
Outback schrieb:Ich folge hier also fröhlich und erkennbar der Argumentation der StA.
Und diese Vermutet, du stellst mit deiner Formulierung fest.
Wenn du der Argumentationd er StA. folgst ist das völlig in Ordnung, genauso wie wenn du sagst das die Cops hier völlig falsch gehandelt haben.
Aber das sind alles Mutmaßungen, und keine Tatsachen.
Bitte fair bleiben, mehr verlangt doch keiner.