MiamiBeach1 schrieb:Quelle:
Super Quelle. Gleich der erste Satz:
Noch liegt die Bundesstatistik der Polizei für 2023 nicht vor.
In der Realität explodiert nichts. Es gibt Schwankungen, mal in die eine und mal in die andere Richtung, aber innerhalb einer Größenordnung. Und ganz generell ist eine statistische Erfassung gar nicht so leicht.
Zum Einstieg:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/Factsheet_Statistik_Messerangriffe_Mediendienst_Integration.pdfoder
https://www.br.de/nachrichten/wissen/faktenfuchs-warum-die-messerangriff-zahlen-intransparent-sind,TpdrehK oder auch beliebig weitere, wenn man danach abseits von Boulevardmedien sucht.
Jedenfalls ist Dein Argument damit schlicht falsch, die Polizei müsse nun signifikant anders reagieren. Die Lage ist dem Grunde nach unverändert.
Und natürlich müssen sich auch Polizist:innen nicht abstechen lassen. Und auch völlig unstreitig: Messer sind enorm gefährlich und Actionfilme sind kein Indiz für den korrekten Umgang in so einer Situation. Aber in der Jobbeschreibung ist auch enthalten, dass sie größere Risiken für sich eingehen müssen, als ein "Normalbürger". Auch wenn sie naturgemäß Angst haben, müssen sie das mehr aushalten, als Du oder ich. U.a. auch deswegen werden sie eigentlich zu schlecht bezahlt. Aber anderes Thema.
Hanne_Lore schrieb:Und ja Menschen machen Fehler, auch Beamte treffen Fehlentscheidungen, das schützt aber nun mal vor Strafe nicht. Und dass dieser Vorfall entsprechend untersucht wurde und nun ein Gericht entscheidet, inwiefern die Beteiligten zur Verantwortung gezogen werden können/müssen -oder auch nicht-, schmälert nicht im Geringsten das Ansehen der Polizisten, die jeden Tag engagiert ihren Job tun, ganz im Gegenteil.
Sehr schöne Zusammenfassung. Genau so ist es.
Sherlock_H schrieb:1. Die Überzahl hilft ja wenig, wenn ein Angreifer einen einzelnen attackiert.
Nun, es hilft schon. Weil es dann eben weitere Personen gibt, die den Angreifer überwältigen können, wenn er mit seiner primären Angriffsrichtung beschäftigt ist. Bei "Messerangriffen" ist es in der Regel nicht so, dass der erste Stich(versuch) zu lebensbedrohlichen Verletzungen führt. Insofern hilft es da schon, wenn eine Überzahl vorhanden ist. Zudem verringert eine Überzahl die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt zu einem Angriff kommt (höhere Hemmschwelle).
Sherlock_H schrieb:2. Umfangreich bewaffnet: Soso ... das ist ja gerade der Vorwurf, dass die Polizisten ihre Waffen eingesetzt haben: Reizgas, Taser und Schußwaffen. Waffen, die man nicht einsetzen darf, nützen nichts.
Das ist aber polemisch. Es geht nicht darum, sein Material nicht einzusetzen. Sondern darum, wie man es einsetzt.
Wenn man in Panik gerät und alles einsetzt, was man so zur Verfügung hat, ist es eben etwas anderes, als wenn man ein der Situation angemessenes Mittel wählt.
Und ja, auch für die Bewältigung von Angst und Stress gelten für Polizist:innen höhere Anforderungen.
Ich erwarte von der Polizei, dass sie in besonderem Maße ihrer Verantwortung gerecht wird. Natürlich sind das alles Menschen mit menschlichen Ängsten und Schwächen. Aber wie auch sonst in der Juristerei müssen wir bestimmte Dinge fingieren.
Und ganz generell zu diesem Thema:
Es ist richtig, die Polizei auch in Schutz zu nehmen und auch voreiligen (Vor)verurteilungen entgegen zu treten. Aber unter der Maßgabe, dass es im Dienst keine "normalen" Bürger sind, sondern Menschen mit besonderen Rechten und Pflichten. Sie dürfen mehr und müssen aber auch mehr. Es ist weder gut, Polizeibashing zu betreiben und alle unter einen Generalverdacht zu stellen, aber auch nicht, ihnen zu viele Freiräume zuzubilligen. Es ist eine Gratwanderung.