canisrex schrieb:Soviel dann zu "das sieht doch jeder, dass der mitte 20 war".
Spielt das eine konkrete Rolle für den Fall ?
Ist doch gleich für die Beurteilung in der Situation, ob bun ein 16jähriger oder ein 24 Jähriger anfgreift
gagitsch schrieb:Ich vermute auch, die Info waren so wage, dass Begriffe/Worte wie Jugendeinrichtung, Messer, usw gefallen sind, was das Stresslevel schon ziemlich hochtriebt. Es geht hier nicht um eine normale PKW-Kontrolle an der Bundesstraße....
Tussinelda schrieb:Der Jugendliche war in einer Ecke, keine Gefahr für die Allgemeinheit, er konnte da nur in eine Richtung, auf die Beamten zu, als diese ihn mit Pfefferspray übergoßen hatten.
Aber er hat halt die Waffe, das Messer, nicht fallen lassen. Hätte er es vor seiner "Flucht nach vorne" fallen gelassen wäre wohl auch nicht auf ihn geschossen worden.
Zaunkönigin schrieb:Die Info war nicht vage. Es wurde alles abgefragt. Das ist auch so üblich, wenn man einen Notruf absetzt, dass unheimlich viele Nachfragen kommen, die für die Einschätzung notwendig sind.
Jeder, der mal, in Berlin den Polizeifunk abgehört hat, weis das es anders ist.
So wie auch in so vielen Reportagen, seriösen wie unseriösen dsargestellt.
Beispiel : "Einsatz in Jugendeinrichtung für Flüchtlinge. Jugendlicher mit Messer. Anrufer Betreuer, der nicht mehr klar kommt. Auf Eigensicherung ist unbedingt zu achten."
Viel mehr wird man nicht per Funk angeben aus gutem Grund.
1. Weil das eine subjektive Einschätzung der Leitstelle wäre., die nicht vor Ort ist und sich nur ein Bild aufgrund des, vom Anrufer geschilderten Sachverhaltes , bilden kann.
2. Die Einsatzlage kann sich inzwischen auch verändert haben.
Der Einsatzleiter muß die Lage vor Ort einschätzen.
Zaunkönigin schrieb:Ich finde an dieser Stelle dein Rechtsverständnis etwas befremdlich.
Es wurde ein Mensch getötet. Deshalb musst von amtswegen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.
Das ist der rechtsstaatliche Weg.
Man kann doch nicht einfach sagen, weil die mutmasslichen Täter in diesem Fall Polizist:innen sind, verzichtet man auf ein rechtstaatliches Verfahren.
Da hast Du recht. Solche Fälle müssen unbedingtjuristisch untersucht werden.
Andererseits darf aber kein Staatsanwalt einen Prozess anstrengen, wenn mit einer Verurteilung nicht zu rechnen ist.
Deshalb wurden wohl schon so manche ähnliche Fälle eingestellt.
gagitsch schrieb:Offensichtlich ist die Situation entgleist in mehrfacher Hinsicht, nicht aus Absicht, wohl aber in Hektik und unter Adrenalin.
Ja, sehr tragische Verkettung unglücklicher Umstände und fehlender Kommunikatiuonsmöglichkeit.
gagitsch schrieb:Vor Ort stimme ich dir zu. Beim Ruf der Polizei zum Einsatzort ist dennoch wohl deutlich ein anderes Bild vorhanden gewesen, was dazu geführt hat dass 11 Beamte gekommen sind. Das zeigt wohl, dass eine gefährliches Bild gezeichnet wurde, und somit eine von vorhinein angespannte Situation herrschte.
Eben nur die Stichworte Jugendeinrichtung für Flüchtlinge Mann mit Messer ist im Spiel, Erzieher nicht mehr in der Lage Situation zu bewältigen.
Tussinelda schrieb:die Staatsanwaltschaft legte Revision ein. Weil sie mit dem Urteil, den Einsatzleiter betreffend, nicht zufrieden war. Für sie hätte er nicht freigesprochen werden sollen. Zurecht, wie ich persönlich finde.
Kann ich gut verstehen Deine Meinung
Obwohl ich da eher nicht der Meinung bin, das in der Revision anders entschieden
Lento schrieb:Das Problem war jedoch, das laut Gericht die Bedrohungssituation nicht vorlag.
Da kommt es ja nicht drauf an in dem Fall.
Notfallirrtum wird ja vom Gericht angenommen.
Man kann ja nicht erst warten bis zugestochen wird.
Die Beamten mussten von einem Angriff ausgehen , das ist der Punkt
Lento schrieb:Aus meiner Sicht durch den viel zu geringen Sicherheitsabstand (3m), für den die Polizisten SELBER verantwortlich waren, war ihnen das in der Hektik und der vermeintlichen möglichen Gefahr nicht erkennbar.
Ich höre immer von zu geringem Sicherheitsabstand.
Dies allerdings wurde vom Gericht m.E. nicht als Pflichtwidrig angenommen.
Das war doch ein Innenhof ?
Wieviel Platz war da überhaupt ?
Wäre überhaupt Platz zum Ausweichen nach hinten ?
Ist man vielleicht in der Dynamik der Situation zurückgewichen ?
Hat da jemand mal die Maße parat, oder eine Skizze, woraus man den richtigen oder falschen Abstand einschätzen kann wo das steht