Nach dem in der Presse genannten Vorfall in der Taunusbahn, habe ich mal zumindest die durch die Medien bekannten Eckpunkte zusammengefasst:
25. Januar 2022: Die Führungsaufsicht wird aufgehoben
März 2022: Belästigung zweier Mädchen (12 und 14 Jahre alt) auf dem Bahnsteig und sexuelle Belästigung im Zug
April 2022: Versuchte Nötigung einer 17-jährigen
Besuche und Tätigkeiten auf Volksfesten
Dippemess Frankfurt 8.4. - 1.5. Aushilfstätigkeit, möglicherweise nicht im gesamten Zeitraum, denn
Blütenfest Rosbach22. - 24.4. Aushilfstätigkeit am New Yorker
Rosenfest Steinfurth 15. - 18.7.
Ochsenfest Wetzlar 1. - 11.7.
Faselmarkt Butzbach 18. - 22.3.
Die anderen genannten Volksfeste finden erst im Herbst statt.
Nach der sexuellen Belästigung in der Taunusbahn erstattet der Vater der Mädchen Anzeige in Wetzlar. Man sagt ihm, dass der mutmaßliche Täter bekannt sei. Der Vater hat niemals wieder etwas gehört.
Nach der versuchten Nötigung des 17-jährigen Mädchens erstattet die Pflegemutter Anzeige in Friedberg. Auch hier war die Vita des mutmaßlichen Täters bekannt.
Es folgte eine Gefährderansprache (schriftlich oder mündlich?) mit Vorladungen, denen der Verdächtige nicht nachkam.
Mit Ayleen hatte er seit "mehreren" Wochen vor ihrem Verschwinden Kontakt über das Internet. "Mehrere Wochen" bedeutet für mich mehr als zwei und weniger als das, was man mit "vielen Wochen" bezeichnen würde. Wenn ich von mindestens drei Wochen ausgehe, dann wäre das ab Anfang Juli gewesen.
Bei der Polizei lagen noch andere Anzeigen gegen ihn vor wegen Diebstahl und Verkehrsdelikten, die bei der Polizei unter der Rubrik "Massenkriminalität" fallen und entsprechend behandelt werden. Aus diesem Grund erreichte die Anzeige der Mutter der 17-jährigen die Staatsanwaltschaft erst nach Ayleens Tod.
Es entsteht der Eindruck, dass sich der Tatverdächtige an keinerlei Regeln hält, und die Konsequenzen einfach ignoriert. Es ist erschreckend, wie er sich den zwei Mädchen in der Bahn und dem 17-jährigen Mädchen gegenüber verhalten hat. Ein solches Auftreten macht niemanden attraktiver. Und so ist auch eine Gefährderansprache bei ihm vergleichbar mit dem Ochsen, dem man ins Horn petzt.
Aber wem will man einen Vorwurf machen? Ein Gericht erklärt den dringend Tatverdächtigen für ungefährlich, weswegen die Führungsaufsicht aufgehoben wird. Ich kenne die übliche Vorgehensweise der Polizei nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass es bei vorbestraften Sexualstraftätern und Anzeige wegen sexueller Belästigung sofort Alarm gibt, aber vielleicht fällt jemand durch dieses Raster, wenn er nicht mehr unter Führungsaufsicht steht? Keine Ahnung.
Das Echo bat das Polizeipräsidium Mittelhessen um eine Bestätigung des Vorfalls in der Taunusbahn:
Auf Nachfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelhessen, ob die Schilderungen der "Bild" bestätigt werden können, heißt es am Dienstag, dass Presse-Auskünfte zum Fall Ayleen und dem dringend Tatverdächtigen ab sofort nur noch vom Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden beantwortet werden. Dort konnte am Dienstagvormittag noch keine Aussage getroffen werden, ob und wann entsprechende Anfragen unserer Redaktion, aber auch von anderen Medienvertretern, beantwortet werden können.
Quelle:
https://www.echo-online.de/lokales/rhein-main/fall-ayleen-weiterer-vorfall-in-der-taunusbahn_25660607Und hier eine Chronologie des Falls:
https://www.echo-online.de/lokales/rhein-main/neues-zum-fall-ayleen-was-wir-bisher-wissen_25651620