Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

Lane1988 schrieb:Und dann steigt man gleich freiwillig in sein Auto? Darüber stolpere ich dann doch, selbst wenn ich deine beschriebene Mixtur versuche für möglich zu halten.

Wo schreibe ich denn dass sie freiwillig eingestiegen ist? Ich rede nur von einem Treffen - und das muss ja nun auch irgendwie stattgefunden haben.

Manchmal macht Mensch halt dumme Dinge.
Ich bin als Anfang 20-Jährige zu einem Mann ins Auto gestiegen, den ich erst wenige Tage kannte.
Warum? Keine Ahnung. Ich hatte schweren Liebeskummer, war einsam & ein bisschen lebensmüde, und wusste nicht so recht, wohin mit mir.

Er fuhr mit mir raus aus der Stadt, da merkte ich, dass ich mich in eine ziemlich dumme Lage gebracht habe.
Dann hat der Überlebenswille eingesetzt und ich habe ihm erzählt, dass ich gleich mit Freunden verabredet bin, habe so getan, als würde ich einen von ihnen anrufen und ihm erzählen, wo und mit wem ich unterwegs bin, und so hat er mich tatsächlich heile wieder abgesetzt.

Aber pures Glück, entweder hatte er wirklich nichts Böses im Sinn, oder die Show hat ihn zumindest so beeindruckt, dass er beschlossen hat, dass die Sache zu heikel wird.

Hier ein soeben veröffentlichter Artikel von Focus, nach dem der mutmaßliche Täter erfolgreich gegen seine systematische und unbefristete Überwachung geklagt hat:

Wie FOCUS online aus hessischen Justizkreisen erfuhr, hat sich der mutmaßliche Mörder des Mädchens juristisch gegen seine engmaschige Überwachung durch die Polizei gewehrt – mit Erfolg! Auf gerichtliche Anordnung musste die systematische Kontrolle des rückfallgefährdeten Sexualstraftäters Anfang 2022 eingestellt werden – gegen den Willen der Polizei.

Quelle: https://www.focus.de/panorama/focus-online-exklusiv-mutmasslicher-ayleen-killer-mit-anwalt-klagte-er-gegen-polizei-ueberwachung-und-bekam-recht_id_128563798.html

Eine unbefristete Überwachung wäre möglich gewesen.

Durch das Auslaufen der Führungsaufsicht musste das LKA Hessen den Sexualstraftäter Jan Heiko P. am 25. Januar 2022 aus dem erfolgreichen Kontrollsystem „ZÜRS“ ausgliedern und in ein wesentlich milderes Präventionsprogramm aufnehmen. Damit war der strenge Zugriff des Rechtstaats auf den 29-Jährigen nicht mehr gegeben. Jan Heiko P. verschwand weitgehend vom Radar der Ermittler und seiner forensisch-psychiatrischen Betreuer. Seine neue Freiheit nutzte der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma offenbar, um sich seinem späteren Mordopfer Ayleen zu nähern und die scheußliche Tat zu begehen.

Quelle: https://www.focus.de/panorama/focus-online-exklusiv-mutmasslicher-ayleen-killer-mit-anwalt-klagte-er-gegen-polizei-ueberwachung-und-bekam-recht_id_128563798.html

Das Kontrollsystem war laut Artikel zunächst auf drei Jahre befristet, also bis 2020. In diesem zeitraum ist es offenbar zu Verstößen oder Auffälligkeiten gekommen, denn nach Ablauf der drei Jahre entschied das zuständige Amtsgericht in Wetzlar, dass die enge polizeiliche Überwachung weiterlaufen soll, und zwar unbefristet.

Die Polizei wollte ihn weiter überwachen, worauf der TV dagegen klagte und recht bekam. Für mich ist das ein großer Skandal. Ich glaube, die Angehörigen haben jetzt viel Arbeit (zivilrechtlich) um diese Schweinerei aufzuklären.

Strongbow schrieb:Wo schreibe ich denn dass sie freiwillig eingestiegen ist? Ich rede nur von einem Treffen - und das muss ja nun auch irgendwie stattgefunden haben.

Eben. Irgendwo müssen sie sich ja getroffen haben. Gottenheim ist ein Dorf, wo jeder jeden kennt und A. war im Ort bekannt. Von daher gibt es immer jemanden, der etwas sieht. Schwer vorstellbar, dass TV und A. sich irgendwo mitten im Ort getroffen haben, zumal ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen doch auch auffällt.

Strongbow schrieb:Wo schreibe ich denn dass sie freiwillig eingestiegen ist? Ich rede nur von einem Treffen - und das muss ja nun auch irgendwie stattgefunden haben.

Und das Treffen zweifle ich nicht an. Ich denke nur, dass Ayleen von anderen Tatsachen ausging, als sie einwilligte sich zu treffen.

Aufgrund der neuesten Erkenntnisse gehe ich von Seiten des TV von einer geplanten Tat aus. Ich glaube nicht, dass er darauf hoffte, dass sich das Mädchen freiwillig auf sexuelle Handlungen einlassen würde. Sein Sexualverhalten scheint ja nun erheblich gestört zu sein, worüber sich selbst die Behörden im Klaren waren.

Bezüglich der Überwachung meldet Focus gerade,dass die Polizei weiter überwacht hätte,die Überwachung aber von einem Gericht beendet wurde.Dabei ist eine Entscheidung des Landgerichtes Wetzlar auf unbefristete Überwachung aufgehoben worden.

https://amp.focus.de/panorama/focus-online-exklusiv-mutmasslicher-ayleen-killer-mit-anwalt-klagte-er-gegen-polizei-ueberwachung-und-bekam-recht_id_128563798.html

Hier gibt es dann Einiges aufzuarbeiten.Offenbar bestand die Einschätzung einer weiter bestehenden Gefährlichkeit von Seiten der Polizei und einem Gericht.Ein anderes Gericht hat diese Entscheidung dann aufgehoben,hier sollten sich nun die Beteiligten fragen,ob diese Entscheidung auch im Nachhinein so getroffen werden musste,im Sinne eines Qualitätsmanagements.

Mit dieser Vorgeschichte der hohen Gefährlichkeit erscheint es mir immer schwerer,anzunehmen,er sei zunächst ohne böse Absicht nach Gottenheim gefahren und das Treffen nahm eine ungute Wendung.Ich befürchte,diese Tat war sehr geplant einschließlich des tödlichen Endes und der Wahl des Ablageortes, der ja auch in Hinblick auf die Vernichtung von Spuren sehr geeignet war.

Natürlich kommen Richter zu Fehleinschätzungen,das wird man nie verhindern können.Die Frage ist nur,wie für die Zukunft daraus gelernt wird.Die Verantwortung für eine solche Entscheidung ist sehr hoch- in beide Richtingen-,ich beneide da niemanden darum,sie tragen zu müssen

Loveme100 schrieb:Für mich ist das ein großer Skandal.

Für mich auch, das macht einfach nur wütend. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es den Eltern gehen muss, nachdem sie das erfahren haben.

JamesRockford schrieb:Das Kontrollsystem war laut Artikel zunächst auf drei Jahre befristet, also bis 2020. In diesem zeitraum ist es offenbar zu Verstößen oder Auffälligkeiten gekommen, denn nach Ablauf der drei Jahre entschied das zuständige Amtsgericht in Wetzlar, dass die enge polizeiliche Überwachung weiterlaufen soll, und zwar unbefristet.

Das wäre die Schlussfolgerung daraus... aber wurde nicht auf der PK gesagt, dass es in den 5 Jahren unter Führungsaufsicht keine Vorkommnisse gab (das hatte doch ein Journalist gefragt)...
Es hieß, es gab da nichts....

Frage also, wieso wurde dann verlängert?
Oder sind Dinge wie, nicht rechtzeitig beim Bewährungshelfer melden, schwarz fahren, etc evtl Gründe die in unter Führungsaufsicht zu unterlassen sind, zwar nicht als Vorkommnisse zählen, jedoch dennoch die Führungsaufsicht verlängern können

AryaStark schrieb:Natürlich kommen Richter zu Fehleinschätzungen,das wird man nie verhindern können.Die Frage ist nur,wie für die Zukunft daraus gelernt wird.Die Verantwortung für eine solche Entscheidung ist sehr hoch- in beide Richtingen-,ich beneide da niemanden darum,sie tragen zu müssen

Gibt es eigentlich Studien darüber, inwieweit die Rückfallgefahr bei sehr jungen Tätern höher ist als bei solchen, die erst später in Erscheinung treten? Vielleicht war es hier auch schon Thema und ich habe es überlesen.

NicNic schrieb:Das wäre die Schlussfolgerung daraus... aber wurde nicht auf der PK gesagt, dass es in den 5 Jahren unter Führungsaufsicht keine Vorkommnisse gab (das hatte doch ein Journalist gefragt)...
Es hieß, es gab da nichts....

Bei der PK waren die Ermittlungen noch ganz am Anfang und ich nehme an, die beteiligten Ermittler hatten noch nicht die gesamte Akte studiert. Zumal aus datenschutzrechtlichen Gründen sowieso nicht alle Details auf so einer PK offen gelegt werden.

Lane1988 schrieb:Bei der PK waren die Ermittlungen noch ganz am Anfang und ich nehme an, die beteiligten Ermittler hatten noch nicht die gesamte Akte studiert. Zumal aus datenschutzrechtlichen Gründen sowieso nicht alle Details auf so einer PK offen gelegt werden.

Das stimmt wohl, allerdings meine ich sie haben es klar verneint.
Wenn sie etwas noch nicht gesichtet hätten od nicht mitteilen wollten, hätten sie das ja auch sagen können… haben sie bei anderen Fragen(wo ist der Tatort, wie sind seine Lebensumstände, etc) auch getan.
Wundert mich jetzt nur etwas dass es hieß, in den 5 Jahren wäre nix vorgefallen. Aber wie gesagt, evtl bezieht sich das auch nur auf Straftaten zum Nachteil anderer Personen

Lane1988 schrieb:Gibt es eigentlich Studien darüber, inwieweit die Rückfallgefahr bei sehr jungen Tätern höher ist als bei solchen, die erst später in Erscheinung treten? Vielleicht war es hier auch schon Thema und ich habe es überlesen.

Hier ist eine Studie dazu, die in die Richtung geht (allerdings auch schon von 2008), in der Bezug auf noch ältere Untersuchungen genommen wird:

Allgemein liegt die Rückfallwahrscheinlichkeit junger Straftäter höher, bei Hinzutreten von Persönlichkeitsauffälligkeiten steigt die Rückfallrate weiter an, die Effektstärken dieser Behandlungsprogramme sind eher gering. (Lösel 1998,
Schneider 1991)

Bisher lassen sich in der Literatur wenige Untersuchungen über die Prognose von Jugendlichen nach Verbüßung einer Haftstrafe oder nach Behandlung in einer Maßregeleinrichtung finden. Das Kriterium für die Güte einer solchen Therapie ist die delinquente Rückfallhäufigkeit, nicht unbedingt die optimale Symptombesserung der Grunderkrankung, obwohl das Strafvollzugsrecht von Heilung und Behebung einer Fehlhaltung ausgeht bzw. von einer Zustandsbesserung. Die Effektivität der Therapie kann bezogen auf die forensisch-psychiatrische Betreuung nicht aussagekräftig belegt werden.

Quelle: https://www.bag-ped.de/sites/default/files/dateien/fachbeitrag_massregelvollzug-bei-jugendlichen-und-heranwachsenden.pdf

Lane1988 schrieb:Ich danke dir auch für deine Ausführungen. Ich denke seit der PK auch, dass wir es mit einer sehr schwierigen Biografie zu tun haben. Ggf tatsächlich mit geistigen Einschränkungen.

Wenn das so ist, frage ich mich nur, warum er auch nach Ablauf des Programms keinen gesetzlichen Betreuer hatte? Er scheint ja allgemein mit seinem Leben überfordert gewesen sein, wenn sich die Briefe in seinem Postkasten gestapelt haben.

Ob er unter rechtlicher Betreuung stand oder nicht, ist meines Wissens bislang nicht öffentlich thematisiert worden. Falls er eine/n Betreuer/in hatte, hätte der-/diejenige höchstwahrscheinlich weitere Straftaten aber auch nicht verhindern können. Rechtliche Betreuer sind weder Aufsichtspersonen noch "Kindermädchen", sie regeln schlicht und ergreifend die persönlichen Angelegenheiten des Betroffenen in den Aufgabenkreisen (z.B. Finanzen, Wohnungsangelegenheiten, Behördensachen etc.), die derjenige allein nicht auf die Kette kriegt. Aber Betreuer sind nicht "weisungsbefugt", sie können dem Betroffenen nichts verbieten und ihm keine Vorschriften machen. Sie sind nur dazu da, ihn in der von ihm gewünschten (!) Lebensführung zu unterstützen. Die Befugnisse rechtlicher Betreuer werden in der Öffentlichkeit oft überschätzt. Die einzige, rechtlich mögliche Form der "Bevormundung" durch einen Betreuer besteht in einem gerichtlich beschlossenen Einwilligungsvorbehalt (oder im Falle von Geschäftsunfähigkeit). In diesen Fällen müssen bestimmte Entscheidungen, Vertragsabschlüsse etc. des Betroffenen erst von dem Betreuer abgesegnet werden, damit sie rechtswirksam werden. Das bezieht sich aber nicht auf die allgemeine Lebensführung und ob der Betroffene z.B. Kontakte mit Minderjährigen pflegen darf o.ä. Dabei geht es fast ausschließlich um finanzielle Angelegenheiten oder (voreilige) Vertragsabschlüsse und dergleichen.

Und dass der Briefkasten überquoll - nun ja, das macht ihn (wenn es denn so war) ja noch nicht zu einem schlechten Menschen. Die erwähnten, häufigen "gelben Briefumschläge" können Ladungen (auch als Zeuge) zu einem Gerichtstermin, Gerichtsbeschlüsse und alles mögliche mehr beinhalten. Oft auch mehrmals in ein und demselben Verfahren. Diese gelben Umschläge bekommen übrigens alle Verfahrensbeteiligten, nicht nur Beschuldigte in einem Verfahren. Da würde ich nicht zu viel "hineingeheimnissen".

CorvusCorax schrieb:Eben. Irgendwo müssen sie sich ja getroffen haben. Gottenheim ist ein Dorf, wo jeder jeden kennt und A. war im Ort bekannt. Von daher gibt es immer jemanden, der etwas sieht. Schwer vorstellbar, dass TV und A. sich irgendwo mitten im Ort getroffen haben, zumal ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen doch auch auffällt.

Da hast du Recht. Vielleicht war das Treffen am Ortseingang oder Ausgang oder auf irgendeinem Parkplatz. Und die Eltern sollten ja auf keinen Fall etwas mitbekommen oder erfahren, da sie das Treffen wohl nicht erlaubt hätten. Das war Ayleen wohl klar, also hat sie es heimlich getan und hat leider noch nicht einmal eine Freundin eingeweiht. Theoretisch hätte ja nichts dagegen gesprochen, dass der TV Ayleen in ihrem Elternhaus besucht hätte, im Beisein von Erwachsenen.

Lane1988 schrieb:Zum einen ist eine 14 Jährige, vor allem wie Ayleen beschrieben wird, nicht so grenzenlos naiv, dass sie auf die "Ich bin der Freund/Bruder, ich hole dich ab"-Nummer reinfällt. Besonders wenn dann noch ein 130 Kilo Mann vor ihr steht.

Also erst mal, dass sie so naiv gewesen sein könnte und auf eine abenteuerliche Geschichte wie dass der TV sich als Freund/Bruder ihres vermeintlichen Chat-Kontakts ausgegeben haben könnte, daran glaube ich auch nicht. Aber warum reiten so viele auf dem Gewicht des TV herum? Lasst doch mal das Gewicht des TV aus dem Spiel.

Das Gewicht schließt das doch nun wirklich nicht aus. Genauso wenig wie es ausschließt, dass beide gemeinsame Interessen wie Gaming durch diese eine Gaming-Plattform geteilt haben könnten.
Für noch wahrscheinlicher halte ich es sogar, das war eine gute Überlegung einer Userin gestern, dass sie ihm vielleicht freundschaftlich irgendwie helfen wollte oder wenn auch allgemein nur freundschaftliches Interesse warum auch immer bestanden haben könnte.

JamesRockford schrieb:Das Kontrollsystem war laut Artikel zunächst auf drei Jahre befristet, also bis 2020. In diesem zeitraum ist es offenbar zu Verstößen oder Auffälligkeiten gekommen, denn nach Ablauf der drei Jahre entschied das zuständige Amtsgericht in Wetzlar, dass die enge polizeiliche Überwachung weiterlaufen soll, und zwar unbefristet.

...was ja nichts anderes bedeutet, als dass - wie von vielen hier bereits geschrieben - eben NICHT alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Und dass im Umkehrschluss diejenigen irren, die behaupten, mehr ging nicht. Ich würde halt nur noch einen Schritt zurückgehen und zweifele die Entscheidung an, den TV überhaupt aus dem Maßregelvollzug entlassen zu haben.

Loveme100 schrieb:Die Polizei wollte ihn weiter überwachen, worauf der TV dagegen klagte und recht bekam. Für mich ist das ein großer Skandal. Ich glaube, die Angehörigen haben jetzt viel Arbeit (zivilrechtlich) um diese Schweinerei aufzuklären.

Ja, aber wenig überraschend oder?, wenn der Polizei die dafür notwendige strengere rechtliche Grundlage fehlte, den TV weiterhin strenger oder voll zu überwachen.

Gerichte bzw. die Rechtsprechung entscheidet unabhängig davon, was die Polizei will oder für richtiger hält. Das gehört auch zur Unabhängigkeit der Gewalten.

Kritisieren, aber ohne den Verantwortlichen etwas vorzuwerfen, kann man höchstens, warum der TV überhaupt aus einem strengeren Programm (nenne ich jetzt mal so) entlassen wurde oder lief es einfach nur formell aus, sodass der TV damals aus auf jeden Fall, also rechtlich gesehen, in ein gelockertes Programm, wo er auch mehr Freiheiten hatte, übergehen musste?

Wenn der TV also weiterhin streng überwacht werden sollte, der Polizei aber dafür die rechtliche Grundlage fehlte, dann wundert es mich nicht, dass der TV Recht bekam bzw. seine Klage erfolgreich war.

Aber vielleicht hat Ayleen ihn auch heimlich getroffen, weil sie wusste, dsss er deutlich älter ist und das von ihrem Umfeld nicht gerne gesehen würde, wenn sie sich mit einem 29 jährigen aus dem Internet trifft.
Wäre er 18 gewesen, hätte sie ja auch einfach sagen können, dass er zu ihr kommen kann und hätte die Eltern darüber einweihen können. Wenn das Treffen bei ihr um Umfeld stattgefunden hätte, wäre sie ja sicher gewesen (weitestgehend).

Ich vermute ein bisschen, dass er sie zu einem Treffen drängte und sie dann nachgab, wissentlich, dsss ihre Eltern das nie erlauben würden und dann ein Treffen irgendwo abseits vereinbar wurde. Aber von Ayleens Seite aus wahrscheinlich eher kurz angedacht war.

rhapsody3004 schrieb:Wenn der TV also weiterhin streng überwacht werden sollte, der Polizei aber dafür die rechtliche Grundlage fehlte, dann wundert es mich nicht, dass der TV Recht bekam bzw. seine Klage erfolgreich war.

Das Recht war auf seiner Seite, sonst hätte er es nicht bekommen. Klingt soweit logisch.
Gesetze werden in unserem Land glücklicherweise auch neu erlassen, erweitert bzw. geändert. Dieser Fall wird eventuell doch langfristig mehr bewirken als nur eine neue Unterbringung des Tatverdächtigen.
Denn er hat gezeigt, dass es scheinbar eine Lücke in der "Betreuung" für Menschen wie den Tatverdächtigen gibt. Man kann im Grunde wirklich fast niemanden etwas vorwerfen, denn alle haben die maximale Überwachung ausgereizt. Wie es gesetzlich drin war. Die Polizei wird nicht aus Spaß und Dollerei auf eine neuerliche Verlängerung bzw. ein weiteres Programm gedrungen haben. Die haben Personalmangel und sicher anderes zu tun. Wenn sie also auf die Verlängerung gedrungen haben, dann aus einem Grund. Was der Grund war, das wissen wir jetzt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Gesetzgeber hier nachjustieren wird. Eben für solche Fälle, wenn alle Seiten die Gefährlichkeit erkennen, aber keine gesetzliche Handhabe (mehr) haben.