Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 14-jährigen Schülerin Ayleen ist der Angeklagte vom Landgericht Gießen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zudem stellten die Richter die besondere Schwere der Schuld fest und ordneten eine anschließende Sicherungsverwahrung an

Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/landgericht-giessen-verurteilt-moerder-von-ayleen-zu-lebenslanger-haft--v2,urteil-ayleen-prozess-giessen-100.html

War zu erwarten und gut so!

Nur bei der Besonderen Schwere der Schuld war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob das Gericht auch da der Anklage folgen wird.

Aber das Gericht wird wahrscheinlich und wie schon vermutet diese Feststellung auf Grund der Gesamtschau des Falls getroffen haben und nicht wie ich die Verteidigung mal verstanden hatte das nur von einzelnen oder sogar nur einem subjektiven Merkmal und ob vorhanden bzw. ausreichend genug nachweisbar oder nicht abhängig zu machen.

simie schrieb:Sicherungssverwahrung wird nur bei zeitigen Haftstrafen interessant, da bei verhängter Sicherungsverwahrung sich die Sicherungsverwahrung an die Haft anschließt.

Jetzt habe ich dich besser verstanden. Stand vorhin auf dem Schlauch. Danke nochmal. Klingt auch am logischsten.

Das Urteil ist in meinen Augrn gerechtfertigt, hat er doch, nicht zuletzt auch durch seinen Zusatz er werde keine Therapie machen, Eindrucksvoll bewiesen, dass er nichts aber auch gar nichts bereut und auch nicht die Veranlassung sieht etwas an seiner Person zu ändern.

Photographer73 schrieb:Ich gehe auch immer noch davon aus, dass wegen der besonderen Schwere der Schuld nun Rechtsmittel von der Verteidigung zu erwarten sind.

Ich hoffe, das kann sie dem Verurteilten ausreden. Das sexuelle Motiv ist ja mehr als augenfällig.

Das Urteil ist auch richtig so.

Aber eins habe ich bis heute nicht verstanden.

Es ist ja immer geschrieben worden,sie wollte kein Treffen.

Aber in der Butzbacher Zeitung stand das sieht noch mit einem chatfreund geschrieben hatte und der sagte folgendes vor Gericht aus:
"Doch Ayleen sei nicht auf ihn eingegangen, weil sie sich gleich mit jemandem treffe, der ihr Geld geben wolle für die Bilder, die sie ihm geschickt hatte. "

Aber vielleicht hat sie das ja geschrieben als sie unter Not einen Treffpunkt zugestimmt hatte.

Mir war auch gar nicht klar dass es so eindeutig war dass er ihr per mehrere Sprachnachrichten gesagt hatte was er wollte.

Ich dachte es geht nur um ein Treffen und eventuell Geld als Vorwand damit sie kommt. Das war wohl sehr naiv von mit.

Der Weg zum Auto muss die Hölle gewesen sein. Ruhe in Frieden Ayleen.


Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/landgericht-giessen-verurteilt-moerder-von-ayleen-zu-lebenslanger-haft--v3,urteil-ayleen-prozess-giessen-100.html


https://butzbacher-zeitung.de/in-den-chats-des-angeklagten-aus-waldsolms-drehte-sich-alles-um-sex/

chipper schrieb:chatfreund

Naja, anscheinend auch so ein Typ in Richtung wie der Verurteilte:

Wenig zur Aufklärung beisteuern konnte die Aussage eines 23 Jahre alten Chat-Bekannten Ayleens, der noch am Tattag Kontakt mit der 14-Jährigen gehabt habe. „Mir war langweilig und ich war etwas hormongesteuert an diesem Tag, also habe ich sie angeschrieben“.
Doch Ayleen sei nicht auf ihn eingegangen, weil sie sich gleich mit jemandem treffe, der ihr Geld geben wolle für die Bilder, die sie ihm geschickt habe. „Ich hatte halt Bock auszutesten, was so geht und wollte auch Bilder, aber sie hat nein gesagt“, endete die Aussage des jungen Mannes, der wohl als Letzter mit Ayleen gesprochen hat, bevor sie in Jan P.‘s Auto stieg.

chipper schrieb:https://butzbacher-zeitung.de/in-den-chats-des-angeklagten-aus-waldsolms-drehte-sich-alles-um-sex/

rhapsody3004 schrieb:Jetzt habe ich dich besser verstanden. Stand vorhin auf dem Schlauch. Danke nochmal. Klingt auch am logischsten.

Das Konstrukt Sicherungsverwahrung in Verbindung mit lebenslanger Haft ist ja auch etwas doppelt gemoppelt. Da kann man sich leicht vertun.
Für einen Verurteilten ist dieses Konstrukt eher positiv, da Sicherungsverwahrten der Zugang zu Therapien erleichtert ist. Wobei in diesem Fall der Erfolg einer Therapie, aufgrund der Vorgeschichte des Täters und der ablehnenden Haltung diesens, zumindest zweifelhaft ist. Dieser Täter könnte tatsächlich ein Kandidat für eine sehr lange Haftdauer sein.

sooma schrieb:Ich hoffe, das kann sie dem Verurteilten ausreden. Das sexuelle Motiv ist ja mehr als augenfällig.

Ganz im Gegenteil, die Verteidigung hat es ja bereits angekündigt.

Trotzdem kündigte die Verteidigung an, Revision einzulegen, um das Urteil auf Verfahrens- oder Rechtsfehler überprüfen zu lassen.

Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/landgericht-giessen-verurteilt-moerder-von-ayleen-zu-lebenslanger-haft--v4,urteil-ayleen-prozess-giessen-100.html

Dann hoffe ich, dass das jetzt nur noch ein Rechtsakt ist und es dabei bleibt.

sooma schrieb:Ich hoffe, das kann sie dem Verurteilten ausreden. Das sexuelle Motiv ist ja mehr als augenfällig.

sooma schrieb:Dann hoffe ich, dass das jetzt nur noch ein Rechtsakt ist und es dabei bleibt.

Die Verteidigung handelt im Interesse des Mandanten, von daher ist es klar, dass sie versuchen das "Beste" herauszuholen, was bei diesem Urteil möglich ist. Viel bleibt da ja nicht. Und auch wenn es nur ein Strohhalm ist, den sie ergreifen, alles andere wäre überraschend.

Photographer73 schrieb:Ich gehe auch immer noch davon aus, dass wegen der besonderen Schwere der Schuld nun Rechtsmittel von der Verteidigung zu erwarten sind.

Du hast also richtig gelegen mit deiner Einschätzung.
Für mich, wie schon geschrieben unnötig, da ich erwarte, dass im Ergebnis nichts anderes heraus kommt.
Aber vermutlich wollen die Anwälte das einfach bis zum Ende sauber abarbeiten. Das ist ihr Auftrag und ihre Pflicht. Und ist ja auch richtig, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Rechte eines jeden Täters zu wahren, mögen seine Taten auch noch so abscheulich sein.

simie schrieb:Das Konstrukt Sicherungsverwahrung in Verbindung mit lebenslanger Haft ist ja auch etwas doppelt gemoppelt. Da kann man sich leicht vertun.
Für einen Verurteilten ist dieses Konstrukt eher positiv, da Sicherungsverwahrten der Zugang zu Therapien erleichtert ist. Wobei in diesem Fall der Erfolg einer Therapie, aufgrund der Vorgeschichte des Täters und der ablehnenden Haltung diesens, zumindest zweifelhaft ist. Dieser Täter könnte tatsächlich ein Kandidat für eine sehr lange Haftdauer sein.

Nein ist es nicht.

Das sind alles nachgelagerte Instrumente:

- Im ersten Schritt ist erstmal die lebenslange Freiheitsstrafe zu verbüßen
- Normalerweise wird nach rund 13 Jahren auf Basis der Feststellung der Schwere der Schuld die zusätzliche Haftdauer festgelegt.
- Wenn diese auch verbüßt wurde kommen wir erst zum Part der SV.

mjk-17 schrieb:Das sind alles nachgelagerte Instrumente:

- Im ersten Schritt ist erstmal die lebenslange Freiheitsstrafe zu verbüßen
- Normalerweise wird nach rund 13 Jahren auf Basis der Feststellung der Schwere der Schuld die zusätzliche Haftdauer festgelegt.
- Wenn diese auch verbüßt wurde kommen wir erst zum Part der SV.

Und Voraussetzung für eine Erledigung der lebenslangen Haftstrafe ist eine positive Prognose bezüglich der Gefährlichkeit des Verurteilten.
Wenn jedoch eine solche positive Prognose vorliegt, dann gibt es auch keine Grundlage für eine Sicherungsverwahrung mehr.

Photographer73 schrieb:Die Verteidigung handelt im Interesse des Mandanten, von daher ist es klar, dass sie versuchen das "Beste" herauszuholen, was bei diesem Urteil möglich ist.

fischersfritzi schrieb:Aber vermutlich wollen die Anwälte das einfach bis zum Ende sauber abarbeiten. Das ist ihr Auftrag und ihre Pflicht. Und ist ja auch richtig, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Rechte eines jeden Täters zu wahren, mögen seine Taten auch noch so abscheulich sein.

Selbstverständlich. Sollte nicht gegen den Anwalt sein, vielleicht hab ich mich da falsch ausgedrückt. Das Ganze ist einfach so traurig, kaum zu begreifen.

sooma schrieb:Sollte nicht gegen den Anwalt sein, vielleicht hab ich mich da falsch ausgedrückt. Das Ganze ist einfach so traurig, kaum zu begreifen.

Was mich angeht, hatte ich mich gar nicht auf deinen Beitrag bezogen, sondern auf meinen eigenen Beitrag vor ein paar Tagen, in einem Dialog mit @Photographer73


Ich stimme dir durchaus zu.
Vor allem natürlich auch deinem letzten Satz.

mjk-17 schrieb am 26.09.2023:Eben dieser Mann steht heute vor Gericht, gesteht die Tat und sagt dann rotz frech, dass er die Probleme die in schon sein ganzen Leben in Probleme gebracht hat nicht behandeln lassen will?

Ich kann den da gewissermaßen verstehen.
Aus seiner Sicht und bei einer solchen Persönlichkeitsstörung ist das tatsächlich wohl reine Zeit (und Steuergeld?) verschwendung. Und war es wahrscheinlich auch schon beim letzten Mal.
Dass das nicht wirklich aussichtsreich therapierbar ist, werden dem vermutlich schon die zuständigen Ärzte mal mitgeteilt haben.
Immerhin isser dann da ehrlich.

Zeralda schrieb:Dass das nicht wirklich aussichtsreich therapierbar ist, werden dem vermutlich schon die zuständigen Ärzte mal mitgeteilt haben.
Immerhin isser dann da ehrlich.

Ich habe eher das Gefühl, dass er keine Schuld bei sich sieht und deshalb auch kein Bedarf für eine Therapie gegeben ist (seiner Denke nach).

Photographer73 schrieb:Ich habe eher das Gefühl, dass er keine Schuld bei sich sieht und deshalb auch kein Bedarf für eine Therapie gegeben ist (seiner Denke nach)

Das ist das grundlegende Problem an der Störung. Da fehlt einfach was unersetzliches.
Sind quasi geborene Geisterfahrer.
Und m.W. eben deshalb nahezu untherapierbar.

Zeralda schrieb:Und m.W. eben deshalb nahezu untherapierbar.

Das denke ich auch, zumal ohne eigene Einsicht über bestimmte Defizite auch keine Bereitschaft da ist und somit auch eine Therapie keinen Erfolg haben kann. Immerwährender Kreislauf.

@Photographer73
Das ist halt die Sache mit Huhn und Ei.
Mit dem Defizit, kannst Du es eben auch nicht selber einsehen. Sonst hättest Du dann kein Defizit.
Ich glaube aber, ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer glimmt da noch bei "erworben". (Z.B. schwerer Frühmißbrauch macht sowas)
Bei "angeboren" geht da absolut gar nichts.
Ich denke, das Beste dazu findet man bei Prof. Robert Hare, bzw. in seinen Arbeiten.