xoxalb schrieb:kommen zwei Fahrstrecken in Betracht. Einmal über Düsseldorf, Würzburg nach Markt Bibart und einmal über Duisburg, Würzburg nach Markt Bibart.
Und da würde ich, rein gefühlsmäßig, davon ausgehen, dass ein Jugendlicher nicht irgendwo unterwegs an einem Bahnhof mit kurzem Aufenthalt aussteigt, sondern sich eher dort umschaut, wo er sowieso, auch bei regulärem Fahrtverlauf, im Bahnhof Aufenthalt hat.
Grund: Wenn er unterwegs an einem Bahnhof oder Haltepunkt ohne Aufenthalt aussteigt, hat er bereits mit dem Aussteigen eine endgültige Entscheidung getroffen, wenn der Zug ohne ihn weiterfährt. Wenn er sowieso, sagen wir, 20 Minuten Aufenthalt zum Umsteigen hat, kann er es sich noch einmal überlegen, ob er in den richtigen Zug steigt und weiterfährt - oder eben nicht.
Ferner wäre von den drei genannten Städten spontan Würzburg mein Favorit - Düsseldorf und Duisburg liegen beide in NRW, während Würzburg ja in Franken liegt, also für Till keine ganz unbekannte Gegend, in der er auch vom sprachlichen Einschlag her nicht auffallen würde.
Aber das ist natürlich alles nur Spekulation - wer weiß, ob Till geplant handelte, spontan entschied, überredet oder gezwungen wurde oder womöglich doch, wie ich bereits schrieb, unterwegs abgefangen wurde.
Außerdem ist Markt Bibart von Würzburg nur etwas über 40 km entfernt. Weit genug entfernt, um nicht sofort der eigenen Familie in die Arme zu laufen, aber nahe genug, um sich mit dem Auto von jemandem abholen zu lassen, falls man es sich doch anders überlegt.
Vom Gefühl her würde ich sagen, Würzburg könnte als letzter großer Halt auch insofern in Frage kommen, weil die Angst Tills vor dem, was ihn daheim erwarten würde, vielleicht mit zunehmender Heimatnähe zunahm.
Wir haben allerdings zu wenig Hintergrundwissen, um das einschätzen zu können.
sören42 schrieb:Das ist bald fünf Jahre her. Da wird mit den Kameras nichts mehr zu machen sein. Falls es die Kameras vor fünf Jahren überhaupt schon gab.
Die Aufnahmen hätten allenfalls etwas erbracht, wenn man sehr zeitnah die ggf. vorhandenen Kameras untersucht hätte. Niemand darf/kann/will Aufnahmen über eine längere Zeit aufbewahren, wenn es dafür keinen konkreten Anlass gibt.