Kleiner Junge tot in der Donau

Bei kyrillischer Schrift kommen in der Tat einige Sprachen in Frage:

Als Alphabet slawischen Ursprungs ist die kyrillische Schrift in mehreren slawischen Ländern gebräuchlich. Heute werden unter anderem Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Serbisch, Mazedonisch und das moderne Kirchenslawisch mit kyrillischen Zeichen geschrieben.

Quelle: https://www.planet-wissen.de/kultur/osteuropa/russland/pwiekyrillischeschrift100.html

Ich habe zwar nur rudimentäre Russisch-Kenntnisse, aber nach meinem Dafürhalten ist der "kyrillische" Text auf Russisch verfasst.

sallomaeander schrieb:Ich habe zwar nur rudimentäre Russisch-Kenntnisse, aber nach meinem Dafürhalten ist der "kyrillische" Text auf Russisch verfasst.

Meine im russischen Teil der Ukraine aufgewachsene Kollegin hat gerade bestätigt, dass dies Russisch ist.

emz schrieb:Wenn von arabischer und kyrillischer Schrift die Rede ist, dann sagt uns das aber nichts darüber, in welcher Sprache diese Texte verfasst wurden. Da kommen bei beiden Schriften verschiedenste Nationalitäten in Frage

Rückmeldung von einem Freund: Das andere Plakat ist in Farsi (Amtssprache des Iran) formuliert. Allerdings ist die Schreibweise nicht korrekt.

Nun ist die Frage, wieso ausgerechnet Russisch und Farsi ausgewählt wurden!

Srensen schrieb:Nun ist die Frage, wieso ausgerechnet Russisch und Farsi ausgewählt wurden!

Farsi? Die Perser verwenden zwar ein modifiziertes arabisches Alphabet, sind aber keine Araber. Das ist ja seltsam.

sallomaeander schrieb:Farsi? Die Perser verwenden zwar ein modifiziertes arabisches Alphabet, sind aber keine Araber. Das ist ja seltsam.

Definitiv von jemandem geschrieben, der kein Muttersprachler ist. Ggf. wurde ein Übersetzungsprogramm verwendet. Im Arabischen und im Persischen sind die Buchstaben immer miteinander verbunden, auf dem Plakat jedoch nicht. Wer genau angesprochen werden soll, kann wohl nur von den Ermittlern selbst beantwortet werden. Hoffentlich gibt es dazu einen Kommentar in der XY-Sendung.

dann fassen wir doch einmal zusammen:
wir gehen von einem ortsfremden täter aus. er/sie muss in der lage sein 25 kg zu tragen (das sind mehr als zwei grosse bierkästen)
meiner meinung nach verfügt der täter über keine kenntnisse in der leichenbeseitigung und offensichtlich über keinen internetzugang während der leichenbeseitigung.
der täter hatte die möglichkeit unbemerkt einen betonstein mitzunehmen, der aus originärer dt. produktion stammt. der betonstein scheint auch niemanden zu fehlen. bleibt eigentlich nur, dass der täter diesen stein entwenden konnte, ohne dass es auffällt, sprich handwerker zb. oder aus der berüchtigten baustoffecke in den jeweiligen gärten.
hier in regensburg sind die grössten ausländischen gruppen türkisch, russisch, polnisch, syrisch, restliche eu und welt. etwa in der reihenfolge. ingotown dürfte relativ analog strukturiert sein.

pannettone schrieb:wir gehen von einem ortsfremden täter aus

Wie kommst du zu der Annahme?

pannettone schrieb:bleibt eigentlich nur, dass der täter diesen stein entwenden konnte, ohne dass es auffällt, sprich handwerker zb. oder aus der berüchtigten baustoffecke in den jeweiligen gärten.

Oder ein Werksarbeiter selbst.

pannettone schrieb:und offensichtlich über keinen internetzugang während der leichenbeseitigung.

Es musste wohl schnellgehen, was nicht auf eine geplante Tat schliessen lässt.

Srensen schrieb:Wie kommst du zu der Annahme?

weil ein ortskundiger die leiche anders entsorgt hätte. hier würde sich zb eine restmülltonne anbieten, da die müllwerker/-innen beim leeren nicht in die tonne sehen und das müllauto direkt in die müllverbrennung fährt (sorry, wenn sich das etwas kalt anhört)

und geplante tat… monentan sprechen wir nur von störung der totenruhe, 168 stgb…. ob ein tötungsdelikt vorliegt, wissen wir doch gar nicht

ich hatte letzte woche ein interessantes gespäch mit einem mitarbeiter in der logistik. der erzählte mir, dass wir va in england das problem haben, dass die fahrer der lkws im lager anliefern, die türen geöffnet werden und migranten sich auf der ladefläche befinden. was ist, wenn ein lkw- fahrer bemerkte, dass er mehrere illegale an bord hat und einer davon, der junge, verstorben ist. so ein täter/-in würde evtl so eine kinderleiche beseitigen.

pannettone schrieb:weil ein ortskundiger die leiche anders entsorgt hätte. hier würde sich zb eine restmülltonne anbieten, da die müllwerker/-innen beim leeren nicht in die tonne sehen und das müllauto direkt in die müllverbrennung fährt (sorry, wenn sich das etwas kalt anhört)

Dazu muss man erstmal von dieser Möglichkeit wissen bzw. dass es sich dabei um eine weniger riskante Entsorgungsweise handelt. Nicht jeder beschäftigt sich mit so etwas, bevor er erstmalig in die Situation kommt, eine Leiche verschwinden lassen zu müssen. Es hat durchaus schon Fälle ortskundiger Täter gegeben, die ihre Leichen einfach in der Nähe und für andere gut sichtbar abgelegt haben (Hanna, Maria etc.).

pannettone schrieb:und geplante tat… monentan sprechen wir nur von störung der totenruhe

Du hast Recht. Ich habe das Wort “Tat” ja auch nicht weiter definiert. Es ist davon auszugehen, dass die Entsorgung des Körpers schnell geschehen musste.

pannettone schrieb:die türen geöffnet werden und migranten sich auf der ladefläche befinden. was ist, wenn ein lkw- fahrer bemerkte, dass er mehrere illegale an bord hat und einer davon, der junge, verstorben ist. so ein täter/-in würde evtl so eine kinderleiche beseitigen.

Das ist durchaus ein mögliches Szenario.

nur wie wahrscheinlich ist der fall, dass der blauäugige knabe ein illegale migrant ist. blauäugig ist tendenziell nord- oder osteuropäisch. die müssen jedoch nicht illegal einreisen. und die kandidaten für illegale einreise sind entweder dunkelhäutig oder haben meist dunkle augen. die nachfahren der kreuzritter sind da eher selten.

ein abwurf von der autobahnbrücke der a9. das halte ich persönlich für das unwahrscheinlichste szenario. die a9 ist dicht befahren. gerade ingolstadt hat sehr viel industrie. es da zu schaffen anzuhalten, den kofferaum zu öffnen und ein paket abzuwerfen, dürfte schwierig sein

pannettone schrieb:und die kandidaten für illegale einreise sind entweder dunkelhäutig oder haben meist dunkle augen.

Nordafrikaner haben erstaunlich oft helle Haut. Und unter diesen gibt es auch Blauäugige. Aber generell kommen blaue Augen am häufigsten in nordischen Ländern, allen voran Finnland, vor.

pannettone schrieb:ein abwurf von der autobahnbrücke der a9. das halte ich persönlich für das unwahrscheinlichste szenario. die a9 ist dicht befahren

Ist die A9 durchgängig stark befahren, auch nachts?

und bitte nicht falsch verstehen, die aussagen über augenfarben bestimmen sich nach wahrscheinlichkeiten.

was eine weitere möglichkeit wäre, hier an der donau gibt/gab es recht häufig „zilln“ also kleine schmale längliche hölzerne boote, nur dafür müsste man wiederum ortskundig sein und die technik des zillnfahrens beherrschen.

Es wird sicher schwierig werden den/die Täter zu finden.
Vor allem weil scheinbar nicht gesichert werden kann auf welche Art und Weise das Kind ums Leben kam. – Oder ist das eine Information, die lediglich der Öffentlichkeit verwehrt bleibt?

Den unterschiedlichen Schleuser-Theorien kann ich mich hier nicht ganz anschließen. Glaube die wissen mittlerweile ganz gut, wie man auf der Fahrt Verstorbene los wird.
Eher könnte ich mir vorstellen, dass die Familie vermeiden wollte, ggf. mit der Polizei in Berührung zu kommen, wenn sie das Versterben des Kinds melden. Vielleicht weil sie schon vorbestraft sind oder illegalen Tätigkeiten nachgehen etc. Wahrscheinlich kam ihnen der Fluss als Entsorgungsort am Sichersten vor und der Stein als schwer genug für einen so kleinen Körper. (Ich persönlich wäre wohl auch davon ausgegangen, auch wenn ich mich eigentlich nur ungern in die Denkweise solcher Menschen einfühlen möchte.)

Srensen schrieb:durchgängig

ich würde einmal sagen die am stärksten befahrene autobahn im süddeutschen raum. die verbindet hier münchen, ingotown und nürnberg, und führt weiter nach frankfurt und berlin. im bereich ingotown ist sie 6 spurig… durchgehend…

warlock schrieb:(Ich persönlich wäre wohl auch davon ausgegangen,

aber wärst du in der situation, wie würdest du vorgehen? dich auf dein gefühl verlassen oder doch lieber google bemühen?

warlock schrieb:Vor allem weil scheinbar nicht gesichert werden kann auf welche Art und Weise das Kind ums Leben kam. – Oder ist das eine Information, die lediglich der Öffentlichkeit verwehrt bleibt?

Kielius schrieb am 31.07.2022:
Die Untersuchungen zur Klärung der Todesursache sind noch nicht abgeschlossen.

Die Untersuchung des Leichnams durch die Gerichtsmediziner in München dauert ebenfalls an. Die Ermittler hoffen darauf, dass die Ärzte noch Hinweise darauf liefern können, wie der kleine Junge ums Leben gekommen ist. Die Gerichtsmediziner suchen dafür nach Spuren, die auf eine Gewaltanwendung hindeuten.

Nach so vielen Monaten steht die Todesursache gewiss fest. Da sie nicht offen kommuniziert wird, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Täterwissen. Andernfalls wäre doch mitgeteilt worden, dass die Todesursache nicht ermittelt werden konnte.

Srensen schrieb:Nach so vielen Monaten steht die Todesursache gewiss fest. Da sie nicht offen kommuniziert wird, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Täterwissen. Andernfalls wäre doch mitgeteilt worden, dass die Todesursache nicht ermittelt werden konnte.

beides nicht zwingend. es gibt verletzungen, die kann man nach jahren noch nachweisen, zb viele stich verletzungen. ebenso ein schuss durchs schädeldach. viele gifte können schon nach stunden flüchtig sein.

ist ein täter sehr versiert, weiss er welches standardprogramm bei gerichtsmedizinischen obduktionen abgespult wird. dementsprechend kann er bei der tat vorgehen.

pannettone schrieb:aber wärst du in der situation, wie würdest du vorgehen? dich auf dein gefühl verlassen oder doch lieber google bemühen?

Googeln würde ich es definitiv nicht, das würde ja bei einer möglichen Durchsuchung direkt dafür sorgen, dass der Verdacht auf mir lastet. (Siehe Maria Baumer, deren Verlobter hat meines Wissens nach auch gegoogelt; schlechtes Beispiel vermutlich, weil er nicht direkt mit ihrem Verschwinden in Verbindung gebracht wurde / werden konnte.)

Srensen schrieb:Nach so vielen Monaten steht die Todesursache gewiss fest. Da sie nicht offen kommuniziert wird, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Täterwissen. Andernfalls wäre doch mitgeteilt worden, dass die Todesursache nicht ermittelt werden konnte.

Das wäre gut, wenn dem so ist. Hoffentlich können die Ermittelnden dadurch den potenziellen Täterkreis einschränken. Z.B. falls die Todesursache eher auf einen Unfall im Haushalt hindeutet oder auf eine andere Art der Verletzung der Fürsorgepflicht (z.B. Tabletten gegessen).

pannettone schrieb:ein abwurf von der autobahnbrücke der a9. das halte ich persönlich für das unwahrscheinlichste szenario.

Srensen schrieb:Ist die A9 durchgängig stark befahren, auch nachts?

Ich habe keine Erklärung, warum ausgerechnet die extrem stark befahrene Brücke der A9 ins Gespräch gebracht wurde.
Gibt schließlich noch andere Brücken über die Donau im entsprechenden Bereich.

Der Lech wurde auch einmal erwähnt, dass über ihn die Leiche in die Donau gelangt sein könnte.