GigiNazionale schrieb:Wenn schon die Guardia Civil eher halbherzig ermittelt und von Beginn an einen Suizid für die einzig mögliche Ursache hält, dann will ich gar nicht wissen, wie sich das auf die Qualität der gerichtsmedizinschen Untersuchung ausgewirkt hat. Man kann vieles übersehen, wenn man die notwendige Sorgfalt vermissen lässt. Der Fall war ja schon gelöst, bevor Evi in der Gerichtsmedizin landete. ?
Es gibt gewisse Dinge, welche feststehen. Genickbruch, Kleidung im normalen Zustand, keine Spuren, dass das Opfer zum Ort geschleift wurde, offenbar keinerlei Kakteenstacheln am Körper.
Für jemanden der auf den eigenen zwei Beinen freiwillig dorthin gelangte, ist das schon sehr wahrscheinlich. Für jemanden, der dorthin getragen wurde oder mit Gewalt dorthin gezwungen wurde in Wirklichkeit sehr unwahrscheinlich, dass man das alles so vorfindet.
Das ist es ja, man sollte mit dem Bekannten einfach mal alternative und auch nicht realitätsfremde Szenarien versuchen zu finden. Genau das vermisse ich hier, es wird darüber schwadroniert, dass mit einem Bias an die Sache rangegangen worden wäre, aber kann es nicht sein, dass von Anfang an eine andere Möglichkeit fast auszuschließen war?
GigiNazionale schrieb: Warum sollte sie die bei einem Suizid nicht bei sich tragen? Um Anonym zu bleiben? Warum dann an diesem exponierten Ort erhängen und nicht irgendwo in den Wäldern um das Kaff herum?
Das sind Fragen, die man schwer beantworten kann. Was – bei einem Suizid – das Opfer sich vorgestellt hat, weiß man nicht. So fernliegend ist es jedenfalls nicht zu glauben, dass eine große Entfernung die Identifikation verhindern könnte. Bei einem Suizid am Heimatsort o.ä. wird es vielleicht gar nicht so einfach sein, eine sichere Stelle zu finden. Vielleicht war auch der Gedanke dann dort irgendwo rum zu liegen nicht leicht zu ertragen. Hätte sie damit Schwierigkeiten gehabt, würde das sogar der exponierte Ort erklären. Dieser war sicher für eine zeitnahe Entdeckung.
Aber erklärt eigentlich ein Kapitaldelikt diesen exponierten und gleichzeitig – durch die Kakteen – schlecht zugänglichen Ort?
Jemand, der eine Leichnam verstecken will und es schafft diesen in ein Kakteen-Dickicht zu befördern, für den wäre es ein gutes Versteck, da kaum sich da jemand hinwagen wird. Aber das widerspricht wieder vollkommen der exponierten Stelle, für ein Kapitaldelikt ist diese Stelle geradezu absurd. Zusätzlich war es nur wenige Meter von einem Wohnhaus entfernt.