darkstar69 schrieb:Durch diese Bilder bekommen wir zumindest einen Eindruck, dass es für ER nicht so ganz einfach gewesen wäre, ohne Verletzungen und Verschmutzungen Suizid zu begehen. Ich halte es für eine oder mehrere beteiligte Personen eben durchaus für möglich, dass zu machen.
Das ist eben das Problem, Verschmutzungen sind in Wirklichkeit bei einem Tötungsdelikt eher zu erwarten. Man muss irgendwann mal den Körper ablegen. Du wirst nie einen Körper ständig tragen können und ihn dann auf den Baum hochstemmen. Meist würdest Du nicht nur einen Versuch benötigen. Du wirst dabei schon mal an irgendetwas hängen bleiben. Du hast das normalerweise nicht vorher eingeübt und dann machst Du es dann perfekt? Das wäre vollkommen unrealistisch.
Und diese sogenannte Perfektion ist in Wirklichkeit am ehesten zu erreichen, wenn das Opfer von sich aus dorthin gegangen ist, es wäre nicht mit Kakteen in Berührung gekommen, man hätte Großteils auch eine saubere Kleidung erwartet, weil man instinktiv einfach darauf achtet.
darkstar69 schrieb: Zitat von LentoLento schrieb:
Mein Fazit, es muss irgendwie gegangen sein.
Das gilt ja für Suizid wie auch für Mord. Genau daran hadere ich ja.
Mit dieser Argumentation kannst Du jeden Suizid als Tötungsdelikt ansehen. Es gibt bei so gut wie JEDEM Suizid eine theoretische Möglichkeit, dass sie auch getürkt ist. Mit gewissen Unsicherheiten muss man leben, kein Suizid ist vollkommen lückenfrei, da müsste man sich aktiv dabei filmen.
darkstar69 schrieb:Das Hauptproblem ist, dass die Suizidtheorie es mAn nicht schafft, ein sauberes und stimmiges Bild und Szenario zu schaffen und dass es für mich eben nicht so deutlich wahrscheinlicher ist. Sie schafft es nicht sehr berechtigte Zweifel auszuräumen und berechtigte Fragen hinreichend zu klären. Deswegen hoffe ich, dass man mit heutigen Mitteln da ein wenig weiter kommt.
Ich wüsste nicht, was unstimmig ist. In Wirklichkeit ist es viel schwieriger ein stimmiges für ein Tötungsdelikt zu finden.
darkstar69 schrieb:Das gleiche gilt für ER alleine doch auch. Wenn die eine Person da gucken kann, kann eine andere das auch. Wenn eine Person da ungesehen Suizid begehen kann, kann eine andere eine weitere Person dort auch ungesehen aufhängen. Wenn eine Person für Suizid da laufen kann, kann das eine andere auch, selbst wenn sie eine Person da trägt.
Das ist eine in Wirklichkeit vollkommen unrealistische Behauptung. Wenn sich selber jemand aufhängt, dann ist erfolgt das in einer relativ kurzen Zeit. Wenn man erst jemanden dorthin bringen muss, ihn dann erst dort hochstemmen muss, wird eine um Größenordnung längere Zeit benötigt. Diese beiden Thesen unterscheiden sich von der Wahrscheinlichkeit der Entdeckung um Größenordnungen.
Aber wenn die Wirklich nur ein KANN genügt, dann kümmerst Du Dich in Wirklichkeit gar nicht um Wahrscheinlichkeiten. Aber genau die ist in Wirklichkeit die Basis für die Lösung eines Falles. In Wirklichkeit geht es um wesentlich mehr. Man muss sich versuchen in den Täter hineinzuversetzen, man muss ergründen, warum er ein so hohes Risiko der Entdeckung aufnimmt. Alles lässt Du unberücksichtigt, wenn es um ein Tötungsdelikt geht. Dich interessiert im Fall eines Tötungsdelikts kein stimmiges Bild. Und das stimmige Bild des Suizides versuchst Du mit reinen Vermutungen in Frage zu stellen. Du glaubst nur dass Verschmutzungen/Verletzungen zu erwarten gewesen seien. Aber Du bist immerhin so ehrlich und sagst, dass es nur einen Annahme ist. Aber mit reinen Vermutungen lässt sich auch kein stimmiges Bild überzeugend umstoßen, dazu gehört mehr.