Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Photographer73 schrieb:Wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer bei sowas ist.

Das mag man sich glaub nicht vorstellen...

Mir kam durch das Lesen einiger Beiträge eben auch mal wieder ins Gedächtnis dass eine ähnliche Situation auch ziemlich geläufig ist. Viele ältere pflegebedürftige Menschen werden ja auch nicht entsprechend versorgt und behandelt, es gibt so einige Fälle da wird schön die Rente eingestrichen, aber sich so gut wie nicht um den Menschen gekümmert. Sowas hat mir vor kurzem gerade eine Arbeitskollegin erzählt wo es darum ging, dass ihre Mutter bei ihrem Bruder wohnte und der sich kaum bis gar nicht um sie gekümmert hatte, er aber immer schön das Geld für sie einstrich.
In solchen und anderen Fällen leben die Betroffenen ja auch ein normales Leben und man würde sowas nie von denken.
Und jetzt geht es da um ein Kind, das eigentlich schon alt genug war sich um sich weitestgehend um sich selbst zu kümmern. Das ist halt schon für manche Eltern eine Belastung. Erlebt man ja auch schon weit harmloseren Dingen, vor denen Eltern auch gerne mal die Augen verschließen, bspw. aus Scham, oder schlichtweg keine Lust haben dem nachzugehen.
Habe ich gerade durch mein Elternsein so oft erlebt.
Viele Untersuchungen sind ja durchaus auch langwierig und dann kommt dann noch das Stigma was viele mit psychischen Erkrankungen verbinden.

Es gibt auch so einige, die denken, man macht mittlerweile aus allem eine riesen Mücke und dann wird das eben weiterlaufen gelassen bis es eskaliert.
Deshalb (was ich und einige andere hier auch so schrieben): als Eltern liebt man seine Kinder nicht automatisch bedingungslos.

Aber das Thema Couch (ich kann es mir einfach nicht vorstellen dass Lacey so lange auf DIESER Couch ausgeharrt haben soll!) und dass die Verwandtschaft und enge Freunde nicht misstrauisch waren Lacey so lange nicht mehr gesehen zu haben.
Ok bei Punkt bei eins gehört wohl dazu dass durch Muskelschwund und möglicher mangelhafter Ernährung ihr Körperbau eben nicht mehr normal war.

Ich habe heute einen interessanten Artikel gelesen, wobei ich direkt an Lacey denken musste.
Darin wird erzählt, dass eine junge Frau sehr spät, erst mit 17 Jahren, die Diagnose Asperger-Autismus erhalten hatte aber bereits vorher wusste, dass irgendetwas mit ihr "nicht stimmt". Sie war richtig froh, dass sie jetzt wusste, was mit ihr "los ist", ihre Mutter hingegen nicht:

Als sie mir erzählt hat, was eine Autismus-Spektrum-Störung ist, konnte ich mich damit hundertprozentig identifizieren. Und das war einfach richtig toll. Für meine Mutter ist an diesem Tag irgendwie die Welt untergegangen, weil sie dachte, dass ich so niemals ein eigenständiges Leben führen könnte.

Quelle: https://www.stern.de/gesundheit/asperger-syndrom--junge-frau-erzaehlt-ueber-ihre-autismus-spektrum-stoerung-31931534.html

Ebenso interessant ist auch die Auffassung der Frau, denn sie ging dem Ganzen ziemlich aktiv entgegen:

Viele Menschen wollen etwas in ihrem Leben verändern und wissen aber nicht, wie sie das anstellen sollen. Durch die Diagnose wusste ich, wie ich etwas in meinem Leben verändern kann.

Außerdem schreibt sie auch etwas zur Diagnostik an sich:

Schon als Kind bin ich von einem zum nächsten Psychologen gegangen – doch eine Diagnose habe ich nie bekommen. Ich glaube, dass das Problem darin lag, dass ich immer zu den Psychologen hingegangen bin. Denn: Wir alle präsentieren uns außerhalb unseres Zuhauses anders und verhalten uns nicht genauso wie in unserer gewohnten Umgebung. Schließlich hatte eine Familienhelferin, die mich in meinem Zuhause gesehen und begleitet hat, den Verdacht, dass ich eine Autismus-Spektrum-Störung haben könnte. Nach Gesprächen und schriftlichen Tests bei einer Psychologin bekam ich dann die Diagnose: Asperger-Autismus.

Ich musste deshalb an Lacey denken, weil ihre Eltern irgendwann ohne sie den Arzt aufsuchten und ihm oder ihr einfach von ihren Symptomen erzählten und deshalb wohl auch eine Ferndiagnose gestellt wurde ohne entsprechende Tests gemacht zu haben.
Vielleicht kam der Arztbesuch ohne Lacey deshalb, weil sie sich vor der tatsächlichen Diagnose fürchteten und lenkten es deshalb in eine bestimmte (und somit falsche...) Richtung.
Deshalb, wohl aus Scham, könnte man Laceys Wunsch (der tatsächlich so existiert haben könnte) nach sozialer Isolierung nachgegangen sein ohne ihr weitere psychologische Unterstützung geboten zu haben.

Auch Lacey konnte irgendwann solche Reibereien erfahren haben wie die junge Frau aus dem Artikel, es gibt ja verschiedene Ausprägungen von Autismus, aber das ist reine Spekulation und ich möchte hier als Laie keine Diagnose stellen.

Ich finde es aber dennoch schlüssig, dass es bei Lacey ähnlich abgelaufen sein könnte, nur dass ihr - warum auch immer - nicht die korrekte Diagnose gestellt und damit eben die entsprechende Hilfestellung geboten wurde. Dazu kommt die scheinbare Überforderung der Eltern damit.

Herbstkind schrieb:Ich musste deshalb an Lacey denken, weil ihre Eltern irgendwann ohne sie den Arzt aufsuchten und ihm oder ihr einfach von ihren Symptomen erzählten und deshalb wohl auch eine Ferndiagnose gestellt wurde ohne entsprechende Tests gemacht zu haben.

Der Arztbesuch 2010, der ohne Lacey stattfand war ein Folgetermin. Lacey selbst war 1999 oder 2000 bei einem Psychiater und von da stammen auch die Diagnosen.

D'Aquilla told the DailyMail.com that Lacey had some issues that she went to see a psychiatrist for back in 1999 or early 2000s and that she had been anti-social.

He said that in 2011-2012, her parents claimed that she did not want to leave the house and had not been to a doctor.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-10769793/Co-worker-Louisiana-dad-accused-murdering-daughter-locked-syndrome-shocked.html

Von Ferndiagnosen war keine Rede. Im Gegenteil, die Eltern sollten sie einweisen lassen, aber das haben sie nicht getan. Und sie waren allein beim Arzt, weil Lacey zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr das Haus und die Couch verlassen wollte. Einerseits fanden sie ihr Verhalten selbst nicht normal, aber andererseits haben sie nach ihrem Tod gesagt, dass sie bei Verstand war und selbst die Entscheidungen getroffen hat.

@Herbstkind

Danke fürs Einstellen bzw. Verlinken des Artikels.Auch wenn das nicht 1:1 auf Lacey zutrifft, finde ich es sehr interessant die Sicht einer Betroffenen zu lesen


Bei Lacey war es wohl so, daß sie irgendwann in der Schule Schwierigkeiten hatte und daraufhin der Autismus diagnostiziert wurde (Erinnerungen von Mitschülern zufolge wären das Lernschwierigkeiten gewesen).

Als dieser Prozess stattfand kann es Lacey doch ähnlich ergangen sein wie dieser Frau in dem Artikel:

Sie hatte nur das Gefühl, dass sie anders ist. Das irgendwas an ihr komisch ist. (…) Ich habe andere Wege eingeschlagen, um Lösungen zu finden und habe über andere Dinge nachgedacht.

Lacey hatte dann zwar eine Diagnose und auch um 2000 herum Therapie, aber irgendwas verschlimmerte sich dann und sie entwickelte diese Angststörung und wollte nicht mehr raus. Entweder gab es da ein externes Ereignis, oder das Erwachsenwerden mit allen Facetten brachte sie vollends aus dem Gleichgewicht? (Menstruation, Jungs/Verehrer, Brüste wachsen, usw.

Dazu als Vergleich:

Welche Situationen waren in Ihrem Alltag früher am schlimmsten für Sie?
Wenn ich mich nicht mitteilen oder ausdrücken konnte und dieses panische Gefühl in mir hochkam. Was auch schlimm für mich war, wenn ich von Situationen oder Dingen überflutet wurde – wenn es einfach zu viel für mich war.

Lacey blieb ja lange mehr oder weniger in ihrer Welt mit Disney und country music. Musik von Maria Carey war wohl schon das äußerste beim Versuch sich anzupassen. Zuhause musste sie sich keine Gedanken darüber machen wie andere auf sie reagieren und wie sie auf irgendwelche für sie unheimliche Situationen reagieren soll!

Für meine Mutter ist an diesem Tag irgendwie die Welt untergegangen, weil sie dachte, dass ich so niemals ein eigenständiges Leben führen könnte.

Haben die Eltern von LF vlt auch so gedacht, bzw. die Diagnose als Schande gesehen und deshalb niemals vor dem „point of no return“ um Hilfe ersucht.

Hailey25 schrieb:Der Arztbesuch 2010, der ohne Lacey stattfand war ein Folgetermin. Lacey selbst war 1999 oder 2000 bei einem Psychiater und von da stammen auch die Diagnosen.

Und ab da war es einfach eine Ferndiagnose, 10 Jahre nach dem persönlich Aufeinandertreffen ist das kein Folgetermin mehr.

Hailey25 schrieb:Und sie waren allein beim Arzt, weil Lacey zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr das Haus und die Couch verlassen wollte.

Dann kommt ein Arzt zu dem Patienten nach Hause, kein vernünftiger Arzt wurde einfach anhand von Erzählungen eine Diagnose erstellen.

Hailey25 schrieb:Einerseits fanden sie ihr Verhalten selbst nicht normal, aber andererseits haben sie nach ihrem Tod gesagt, dass sie bei Verstand war und selbst die Entscheidungen getroffen hat.

Sowas ist ja am Schluss immer schnell gesagt, ich glaube kein vernünftiger Mensch würde freiwillig sein Leben so leben wie es Lacey am Schluss getan hat.

margaretha schrieb:Auch wenn das nicht 1:1 auf Lacey zutrifft, finde ich es sehr interessant die Sicht einer Betroffenen zu lesen

Danke für deine Worte und das war auch nicht meine Intention, ich habe lediglich bei der Lektüre an Lacey gedacht.

Keiner hier weiß was wirklich der ausschlagende Punkt in ihrem Leben war sich so zu verhalten (wenn es tatsächlich so war). Aber ich denke, man kann es dahingehend vergleichen, dass einfach eine schwierige Situation und deren Hinterforschung dazu führte, dass es gekommen war wie es eben gekommen ist. Ich kann mir schon einige Parallelen vorstellen.

Herbstkind schrieb:Und ab da war es einfach eine Ferndiagnose, 10 Jahre nach dem persönlich Aufeinandertreffen ist das kein Folgetermin mehr.

Wenn man aus ähnlichen Gründen nochmal zum selben Arzt geht, dann würde ich schon als Folgetermin bezeichnen.

Herbstkind schrieb:Dann kommt ein Arzt zu dem Patienten nach Hause, kein vernünftiger Arzt wurde einfach anhand von Erzählungen eine Diagnose erstellen.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht von welcher Ferndiagnose du redest. Der Gerichtsmediziner hat klar und deutlich gesagt, dass er von den 2 Diagnosen weiß. Von anderen ist ihm nichts bekannt. Und ein Arzt kommt auch nicht einfach zu einem nach Hause, wenn man nicht extra darum bittet. Es hieß die Eltern sollten sie ins Krankenhaus bringen. Haben sie aber nicht getan.

Eigentlich hätte gestern die Anhörung statt finden sollen, aber die Eltern, einer der Eltern hat(te) Corona und wird laut Staatsanwaltschaft nun verschoben. Am späten Montagabend bestätigte dies der Anwalt der Fletchers.

Quelle: https://www.wbrz.com/news/court-delay-couple-accused-of-murdering-daughter-claim-they-ve-had-covid-exposure/

margaretha schrieb:Eigentlich hätte gestern die Anhörung statt finden sollen, aber die Eltern, einer der Eltern hat(te) Corona und wird laut Staatsanwaltschaft nun verschoben. Am späten Montagabend bestätigte dies der Anwalt der Fletchers.

Na dann hoffen wir mal, dass die Anhörung schnell nachgeholt wird und es sich hier nicht um eine Verzögerungstaktik handelt. Auch hoffe ich, dass anhand von ärztlichen Unterlagen oä evtl. nachgewiesen werden kann, ob die Fletchers (oder einer von ihnen) schon mal Corona positiv war. Irgendjemand muss Lacey ja im Dez/Jan angesteckt haben.

@Photographer73
ich hoffe auch, dass es bei dem prozess schnell weiter geht. lacey hat ein ordentliches urteil verdient, auch wenn es sie nicht mehr lebendig macht.

kenne einige, die schon zwei mal corona hatten. und habe auch schon von personen gelesen, die 3 oder 4 mal corona hatten. also unwahrscheinlich ist das nicht, dass man sich wieder ansteckt. da lacey wahrscheinlich keinen kontakt zu anderen als ihren elter hatte, werden diese sie wohl auch damals angesteckt haben.

Anya1981 schrieb:lacey hat ein ordentliches urteil verdient, auch wenn es sie nicht mehr lebendig macht.

Ganz genau. Es macht sie nicht mehr lebendig und löscht auch nicht diese Hölle aus, in der sie viele Jahre lebte. Aber sie hat verdient, dass alles aufgedeckt wird.

Anya1981 schrieb:kenne einige, die schon zwei mal corona hatten. und habe auch schon von personen gelesen, die 3 oder 4 mal corona hatten. also unwahrscheinlich ist das nicht, dass man sich wieder ansteckt. da lacey wahrscheinlich keinen kontakt zu anderen als ihren elter hatte, werden diese sie wohl auch damals angesteckt haben.

Klar, das wäre kein Einzelfall. Aber ich hätte das gerne geklärt. Ich glaube nämlich nicht mehr daran, dass niemand von all dem wußte.

Photographer73 schrieb:Klar, das wäre kein Einzelfall. Aber ich hätte das gerne geklärt. Ich glaube nämlich nicht mehr daran, dass niemand von all dem wußte.

Ich gehe davon aus, dass so einige davon wussten. Es ist kaum vorstellbar, dass das Umfeld nichts bemerkte. Und sei es nur, dass es NICHTS mehr zu hören oder bemerken gab zum Opfer.

Die Eltern kommen mit Sicherheit nicht aus, und Lacey bekommt insofern Gerechtigkeit daß der Fall vor einem Gericht verhandelt wird und die Namen der Eltern-die sich bislang ja gerne als die Wohltäter sahen- nochmal in der Presse stehen werden im ganzen County!

Was die jetzige Corona Erkrankung angeht, ich habe in meinem Umfeld aktuell einen Fall „geboostert und genesen“ und jetzt erneut positiv, von daher ist es sicher möglich, daß das stimmt, aber beim Blick auf die Covid map komm ich nicht umher das sich die jetzige Ansteckung hätte vermeiden lassen, es ist jetzt nicht so, daß es da von Fällen nur so wimmelt

https://coronavirus.jhu.edu/map.html (Archiv-Version vom 08.07.2022)

Scheint als hätten die Schiss oder vielleicht noch keine richtige Strategie und brauchen Zeit?!

War nicht anders zu erwarten, aber in dem Fall ist das megasuper!! Die Eltern haben tatsächlich auf „nicht schuldig“ plädiert. Ich begrüße das insofern weil es dadurch vor Gericht kommen und aufgearbeitet wird, Prozess beginnt am 06.02.2023.

Wenn die Anwälte nicht über selbstbewusst sind bei der vorhandenen Beweislast, daß für die Jury „nur“ wegen Fotos und Nacherzählungen Sanitäter bereit standen hab ich ja echt noch nie gehört. Da frage ich mich echt, wieso die Rechtsanwälte der Eltern dazu geraten haben, das macht doch nur Sinn, wenn tatsächliche Hinweise auf nicht schuldig oder eine eingeschränkte Schuld vorliegen.

Also entweder gibt es was ich aber ausschließen möchte Zeugen die für die Eltern aussagen, oder der weitere Plan ist die Eltern für schuld-oder unzurechnungsfähig erklären zu lassen, wahrscheinlich mit erneuter Verhöhnung des Opfers Lacey a’la „…sie litten seit Jahren unter der Tochter und deren Phobien…“!

Ob da ein Schuldeingeständnis gegen plea deal nicht möglich war? Der Staatsanwalt war ja ziemlich sauer in den Interviews und will wohl auch ein Exempel statuieren für alle vernachlässigten Hilfsbedürftigen


https://www.wbrz.com/news/parents-plead-not-guilty-in-disturbing-abuse-case-where-daughter-rotted-away-on-couch

Uff. Krasser Fall.

Hab jetzt die ersten 10 Seiten gelesen...zu mehr hats heute nicht mehr gereicht.

Aber Jobbedingt (Krankenschwester und nun Leitung eines Pflegedienstes) wundert mich leider gar nichts mehr.
In der Regel wird meistens irgendwer drauf aufmerksam (zumindest bei uns im ländlichen Schwabenland) und holt uns oder sonstige Hilfsdienstleister ins Boot.

Aber hier haben wohl einfach alle versagt.
Die Eltern sind offenbar schwer psychisch krank. Und leider leiden dann auch oft die Kinder unter ähnlichen psychischen Problemen.
Hab grade wieder so einen Fall auf dem Tisch... da ethält wirklich die ganze Familie von uns Psychopharmaka verabreicht.

Und was Dreck und Gestank betrifft... auch da sind "wir" einiges gewohnt... aber das schockiert sogar mich.

margaretha schrieb:War nicht anders zu erwarten, aber in dem Fall ist das megasuper!! Die Eltern haben tatsächlich auf „nicht schuldig“ plädiert. Ich begrüße das insofern weil es dadurch vor Gericht kommen und aufgearbeitet wird,

Sehr gut, danke für die Infos! Ich begrüße das auch sehr, hatte ja immer die Befürchtung, dass es einen Deal geben wird und es gar nicht erst zu einer Hauptverhandlung kommt.

margaretha schrieb:Also entweder gibt es was ich aber ausschließen möchte Zeugen die für die Eltern aussagen, oder der weitere Plan ist die Eltern für schuld-oder unzurechnungsfähig erklären zu lassen, wahrscheinlich mit erneuter Verhöhnung des Opfers Lacey a’la „…sie litten seit Jahren unter der Tochter und deren Phobien…“!

Ich befürchte jetzt leider wirklich, dass es in diese Richtung gehen wird. Das erste Statement des Anwalts der Fletchers, nachdem der Fall publik wurde, zeigte auch schon, dass sie sich keiner Schuld bewusst waren. Da ging es nur um sie, wie schlimm es doch für die Eltern wäre, ihr Kind verloren zu haben usw. Dass sie den Tod herbeigeführt oder zumindest begünstigt haben, wurde ja damals schon mit Aussagen wie - Lacey beschwerte sich nie und es war alles ihre Entscheidung. .. relativiert.

margaretha schrieb:Prozess beginnt am 06.02.2023.

Wow, das ist noch sehr lange hin. .. ich frage mich aber, warum die Fletchers im September nochmals vor Gericht erscheinen müssen.

The couple is due back in court Sept. 6 for a status conference.

Photographer73 schrieb:The couple is due back in court Sept. 6 for a status conference.

Reine Formsache: Wikipedia: Status conference

Treffen mit einem Richter bei dem über das Datum der Verhandlung entschieden wird , evtl. auch Festsetzen der Verhandlungtage, und es werden erneut über die Auflagen der Beschuldigten entschieden die zuvor vom Gericht festgelegt wurden, wie z. B. Hausarrest oder Heimüberwachung.

@margaretha

Ah, alles klar. :Y:

Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie das Leben der Fletchers jetzt wohl ist, nachdem jeder weiß, was bei ihnen hinter verschlossenen Türen passierte.

Es würde mich sehr interessieren, ob die Familie weiterhin zu ihnen steht, Freunde, Bekannte usw. Immer vorausgesetzt natürlich, dass sie bisher wirklich nichts davon wussten. Auch in diesem Punkt wird das Verfahren vor der Jury sehr interessant werden, nehme ich an.

Photographer73 schrieb:Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie das Leben der Fletchers jetzt wohl ist, nachdem jeder weiß, was bei ihnen hinter verschlossenen Türen passierte.

Ich auch nicht, ich würde mich an deren Stelle noch nicht mal an ein Fenster geschweige denn zum Briefkasten wagen. Aber nachdem die sich ja für unschuldig halten trau ich denen durchaus zu, daß die am liebsten business as usual machen, angefangen vom Gottesdienst besuchen über das Erscheinen auf Wohltätigkeitsveranstaltungen, sich anbietend und einbringend...man muss sich ja ablenken um den Verlust der Tochter zu verarbeiten. Und ganz nebenbei noch sich trösten lassen.

Photographer73 schrieb:Es würde mich sehr interessieren, ob die Familie weiterhin zu ihnen steht, Freunde, Bekannte usw. Immer vorausgesetzt natürlich, dass sie bisher wirklich nichts davon wussten.

Wenn die wirklich ahnungslos waren und eine salopp gesagt gute Erklärung bekommen haben, dann halte ich das Ehepaar auch jetzt noch für so manupulativ daß da weiterhin fröhlich Märchen erzählt werden um gut dazustehen.

Wenn es Mitwisser gab, frage ich mich ob die aktuell miteinander kommunizieren und wie der Konsens da so ist, also ob es Absprachen oder eher ein"haltet uns da raus dann sind wir auch ahnungslos" gibt.

Photographer73 schrieb:Auch in diesem Punkt wird das Verfahren vor der Jury sehr interessant werden, nehme ich an.

Durchaus, der Fall ist in den USA offenbar leider nicht mehr so präsent, da war die große Schockwelle und das wars. Ich hoffe die Berichterstattung nimmt im Winter nochmal Fahrt auf, so daß es evtl. livestreams aus dem Gerichtssaal gibt, manche Lokalzeitungen machen das.

margaretha schrieb:Durchaus, der Fall ist in den USA offenbar leider nicht mehr so präsent, da war die große Schockwelle und das wars. Ich hoffe die Berichterstattung nimmt im Winter nochmal Fahrt auf, so daß es evtl. livestreams aus dem Gerichtssaal gibt, manche Lokalzeitungen machen das.

das hoffe ich auch. und zusätzlich hoffe ich, dass beide eine lange haftstrafe bekommen. schade, dass es noch so lange dauert mit dem prozess. finde es auch merkwürdig, dass die beiden auf kaution ihr leben so weiter leben dürfen wie davor.