Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

FrokenLisbeth schrieb:Das ginge aber auch ohne die Eltern bereits vor der Verhandlung medial zu hängen.

Ich sehe nicht, dass die Eltern medial gehängt werden. Reißerischen Müll in der Berichterstattung lassen wir mal außen vor. Das gibt es leider immer. Aber selbst davon findet man eigentlich wenig, weil es gar nicht nötig ist hier zu übertreiben, die Fakten sprechen ja für sich.

Und wenn der Staatsanwalt sagt, dass er der Ansicht ist, dass die Eltern Lacey töten wollten, der Coroner beschreibt, wie entsetzlich die Auffindesituation und der Zustand von ihr war, sie darüber sprechen, welche Qualen, welche Schmerzen sie durchlitten haben muss, dann ist auch das keine Vorverurteilung, sondern schildert die Sachlage.

Es ist nun einmal Fakt, dass die Eltern sie sterbend auf der Couch zurückließen, sie vorher noch mit Corona infizierten und lieber verreisten, als sich um sie zu kümmern.

Es gibt keine beschönigende Beschreibung über das, was am Ende dieses Martyriums geschehen ist.
Und ich glaube auch deren Aussage, dass sie sie an dem Wochenende bewusst sterben lassen wollten. Dafür werden sie sich vor Gericht rechtfertigen müssen.

Ich hoffe nur, dass im Verlauf der Verhandlung ein wenig klarer wird, wie es dazu kommen konnte.
Vom volleyballspielenden Teenie über Homeschooling bis zum Sterbenlassen in Maden und Kot ist es ein weiter Weg.

FrokenLisbeth schrieb:Ein großes Versäumnis sehe ich hier z.B. auch in der Kirchengemeinde, in der die Eltern aktiv waren. Sie hätten die Gelegenheit und die Pflicht gehabt, genauer nachzuhaken, was mit ihrem plötzlich nicht mehr sichtbaren Gemeindemitglied geschehen ist. Und auch die ehemalige Schule. Und der Arzt, mit dem offenbar über eine potentielle Einweisung gesprochen wurde.

Kirche:
Die Familie ist als Lacey 9 Jahre alt war von Baker (?) nach Slaughter gezogen und waren Mitglieder der Kirchengemeinde in Zachary, obwohle es in Slaughter auch eine Baptistengemeinde gibt, siehe HIER[/ur]

The Fletchers moved into their neat two-story home on a gravel cul-de-sac around 27 years ago, where a then nine-year-old Lacey started to make friends with children who lived on the same road.
The couple regularly attend a Baptist church in nearby Zachary.

Quelle

Schule:
Die Schule an der Lacey ihre letzte Klasse abgeschlossen hat, war eine Privatschule in Baton Rouge und wurde 2004 geschlossen.

Quelle: https://www.privateschoolreview.com/brownfields-baptist-academy-profile

Bis 2004 und zur Schulschließung kann die Betreuung und auch das homeschooling ja noch ganz normal gelaufen sein; bis 2010 und dem Arztbesuch durch die Eltern schien die Situation ja noch „erträglich“ gewesen zu sein, auch daß die Eltern einen Hausbesuch des Arztes in Kauf genommen haben (also der hätte ihnen ja auch statt das er die Einweisung empfiehlt anbieten können mal vorbeizukommen und mit Lacey zu sprechen).

Arzt:
Wieso der Arzt? Er sah damals ja keine Gefahr also Eigen-oder Fremdgefährdung und LF hätte ja den Arzt wechseln können. Wenn in USA der Arzt aktiv wird rechnet er nicht mit der Krankenkasse ab sondern mit dem Patienten.

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Nochmals zur Kirche:
Am Wohnort ist eine Baptistengemeinde, am vorherigen Wohnort in Baker ist ebenfalls eine, bzw. mehrere- aber die Eltern besuchten eine in Zachary. Sind zwar nur 8 km aber ich finde das seltsam.
Irgendwie kann man da ja fast annehmen die entschieden sich bewusst für eine ganz andere Stadt, weil dort keiner was von der Tochter wusste und nachfragen wird. Und so kann man dann am Besten Wasser predigen….

FrokenLisbeth schrieb:Und ich glaube auch deren Aussage, dass sie sie an dem Wochenende bewusst sterben lassen wollten. Dafür werden sie sich vor Gericht rechtfertigen müssen

Welche Aussage? Die Eltern haben genau das Gegenteil behauptet. Sie hätten sich gekümmert, die Wunden versorgt, Essen gegeben....

FrokenLisbeth schrieb:Ein großes Versäumnis sehe ich hier z.B. auch in der Kirchengemeinde, in der die Eltern aktiv waren. Sie hätten die Gelegenheit und die Pflicht gehabt, genauer nachzuhaken, was mit ihrem plötzlich nicht mehr sichtbaren Gemeindemitglied geschehen ist.

Vielleicht hat die Kirchengemeinde das eh getan, mehrmals nachzufragen, was mit Lacey ist.
Und wurden mit irgendwelchen Erklärungen beruhigt.
Wir wissen es nicht!


Ärzte hätten viel zu tun, wenn die alle ihre Patienten auch privat anschreiben/anrufen, ob eh alles in Ordnung ist.
Da müssen sich Patienten schon auch selbst um ihre Gesundheit kümmern.
Ich denke nicht, dass ein Arzt die Pflicht hat, privat nachzufragen, warum Patienten nicht mehr erscheinen.

Ich glaube, es gibt nur bei Verdacht auf körperliche Kindesmisshandlung die Pflicht der Schule/des Arztes/des KH, Anzeige zu erstatten.

margaretha schrieb:Kirche:
Die Familie ist als Lacey 9 Jahre alt war von Baker (?) nach Slaughter gezogen und waren Mitglieder der Kirchengemeinde in Zachary, obwohle es in Slaughter auch eine Baptistengemeinde gibt,

Das muss nix bedeuten. Könnte ja sein, dass die Familie besonders gut in der alten Gemeinde integriert war bzw. sich wohl fühlte.
Da bleibt man dann gerne dabei.

FrokenLisbeth schrieb:Und ich glaube auch deren Aussage, dass sie sie an dem Wochenende bewusst sterben lassen wollten

Vertust du dich im Thread?
Laceys Eltern haben sowas nicht ausgesagt.

Grüblerin schrieb:Ich habe selbst eine schwere Angststörung und Depression. Gehe kaum noch raus und seit Rente auch nicht mehr zu dringend notwendigen Arztbesuchen.

Ich würde dir gern mein offenes Ohr anbieten, zumindest via Internet.
Mich hat sehr betroffen was du geschildert hast über dich und deine derzeitige Situation. Vielleicht möchtest du ja gern privat (PN) ein paar Worte wechseln. Ich finde niemand sollte isoliert von allem "leben".

Danke für eure Angebote. Ich gab sogar noch einen guten Freund. Der wohnt aber zu weit weg. Er kommt oder kam einmal im Jahr für einen Tag. In meiner kleinen Wohnung kann ich niemanden haben und raus kann ich auch nicht mehr über Stunden. So war ich sogar froh über Corona, weil es da ausfiel.

Reden würde mir nicht helfen. Leider ausprobiert.
Vielleicht wende ich mich irgendwann an den psychosozialen Dienst. Im Moment regt mich jede Kleinigkeit auf. So habe ich auch eine andere alte Freundin, die sich nach langem mal meldete gebeten, mich nicht mehr anzurufen.

Ich weiß ja vom Kopf her, was zu tun ist... da selbst Sozialpädagogin.. aber ich kann mich nicht überwinden. Deshalb verstehe ich das auch mit dem point of no return.

Ein Beispiel von vielen. Erst hat nur ein Zahn gewackelt und geschmerzt und jetzt fast alle. Ich weiß, alle müssen raus. Das schaffe ich nicht mental und mit den anderen gesundheitlichen Baustellen. Mich kann aber auch keiner da hinschleifen... und dann neige ich dazu den anderen abzublocken, wenn er Druck macht. Ich werde dann richtig wütend, auf mich und auf den andren auch....

Streuselchen schrieb:Vertust du dich im Thread?
Laceys Eltern haben sowas nicht ausgesagt.

Ich meinte damit die Aussage der Ermittler, tut mir leid, missverständlich ausgedrückt.

Skorpiusa schrieb:Vielleicht hat die Kirchengemeinde das eh getan, mehrmals nachzufragen, was mit Lacey ist.

Einmal kurz zur Gemeinde: Lacey muss kein Mitglied gewesen sein. Baptisten lehnen die Säuglingstaufe ab und führen selbst ausschließlich Gläubigentaufen durch, wobei es dafür keine starre Altersgrenze gibt. Wenn Lacey sich nicht taufen ließ, war sie auch kein Mitglied der Gemeinde. Und ich würde mal sagen, als sie in das Alter kam, in der man ihr eine freie Entscheidung für den Glauben zutrauen kann, begann bereits ihr sozialer Rückzug. Man muss sie in der Kirchengemeinde daher nicht gekannt haben, auch wenn man mit Sicherheit wusste, dass die Fletchers eine Tochter haben.

Ilvareth schrieb:Einmal kurz zur Gemeinde: Lacey muss kein Mitglied gewesen sein. Baptisten lehnen die Säuglingstaufe ab und führen selbst ausschließlich Gläubigentaufen durch, wobei es dafür keine starre Altersgrenze gibt. Wenn Lacey sich nicht taufen ließ, war sie auch kein Mitglied der Gemeinde. Und ich würde mal sagen, als sie in das Alter kam, in der man ihr eine freie Entscheidung für den Glauben zutrauen kann, begann bereits ihr sozialer Rückzug. Man muss sie in der Kirchengemeinde daher nicht gekannt haben, auch wenn man mit Sicherheit wusste, dass die Fletchers eine Tochter haben.

Ah, danke für die Erklärung. :-) Das wusste ich nicht.

Es gibt so viele Ungereimtheiten, da kann alles Mögliche stattgefunden haben.
Auch das Fehlen von Nachfragen über Laceys Verbleib...

Das Schwierige an so Aussagen wie "Warum hat keiner was unternommen?" ist halt auch immer, wie dieses "was" aussehen soll bzw. wer dieser "einer" dann letztlich ist. Ich bin mir sicher, hätte auch nur eine Person den Zustand im Haus tatsächlich gesehen, wäre die Polizei schneller informiert gewesen, als die Fletchers Amen sagen könnten. Aber so? Da fragt vielleicht einmal Nachbar Smith und bekommt zur Antwort, Lacey wäre verreist, an der Uni, zum Freund gezogen, was auch immer. Paar Monate später fragt Nachbar Jones und kriegt dieselbe Auskunft. Das spricht sich auch rum in der Nachbarschaft und irgendwann fragt da auch keiner mehr. Und dann muss man ja auch selbst diese "Hemmschwelle" erstmal überwinden. Ein Beispiel, wir sahen unsere Nachbarin auch seit einigen Wochen nicht mehr im Garten arbeiten. Kam uns schon irgendwie komisch vor, aber naja, man denkt ja auch nicht gleich an das Schlimmste. Wir kamen dann auch ewig nicht raus, weil es Scheißwetter war oder wir nicht da oder viel Arbeit oder oder oder. Irgendwann traf mein Mann zufällig ihren Mann und wir erfuhren, dass sie mit Herzinfarkt in eine Klinik gekommen war. Da schluckten wir auch erstmal schwer und dachten, wenn die Frau jetzt alleine leben würde, hätte sie vermutlich keiner gefunden. Aber es ist halt in unserer (westlichen) Welt schon so, dass man generell eher für sich bleibt, "sich nicht einmischt", "Privatsphäre respektiert", "nicht neugierig sein will" oder so. Inwieweit das damit zu tun hat, dass wir halt alle auch eng aufeinander hocken und daher auch einfach mal Ruhe vor anderen Menschen brauchen, müssten Soziologen beurteilen.

Edit: Die einzigen, die ich wirklich in der Pflicht sehe, wären enge Familienangehörige wie z.B. Großeltern. Warum da keine Nachfragen kamen, versteh ich nicht. Sofern die Großeltern noch lebten, nicht dement oder selbst krank und nicht zerstritten mit den Fletchers waren, erkundigt man sich doch mal nach der Enkelin?

Was das übrige Umfeld angeht, war das einfach Pech (Schulschließung, Arzt) und den Rest (Kirchengmeinde) scheinen die Fletchers ja recht geschickt eingestielt zu haben.

Ist eigentlich bekannt weshalb die Eltern vor dem eigentlichen Prozess der im Oktober beginnt extra noch im Juli vor Gericht müssen? Ist das eine Art Anhörung für den späteren Prozess oder etwas eigenes/anderes?

IreneAdler schrieb:Ich bin mir sicher, hätte auch nur eine Person den Zustand im Haus tatsächlich gesehen, wäre die Polizei schneller informiert gewesen, als die Fletchers Amen sagen könnten

Da bin ich mir leider gar nicht so sicher. Wie oft müssen wir lesen, dass Person xy nach Wochen oder sogar Monaten tot aufgefunden wurde.
Dass die Nachbarn sich zwar wunderten, aber nichts Böses dachten?
Es liegt vielleicht daran, dass man a) nicht das Schlimmste annehmen möchte oder sich nicht vorstellen kann und b) sich nicht einmischen möchte.

und es ist auch Mmng so, dass zb nachbarn vieles mitbekommen, zb wer wo parkt, wer besuch hat, wer den müll falsch trennt etc.. alles so unwichtige-neugierige-beobachtungen... aber wenns wirklich drauf ankommt, will keiner was gesehen oder gehört haben, keiner hat was geahnt etc.. oder keiner will sich einmischen etc, das ist einfach so, das ist auch mühselig sich darüber zu wundern.
man muss sich ja nur selber fragen wie aufmerksam man seine eigenen nachbarn im blick hat? und wie wahrscheinlich es ist dass man etwas unternimmt wenn einem etwas bischen komisch vorkommt? ich bleibe dabei, hier waren nicht die nachbarn, sondern wenn, dann die familie gefragt

Grüblerin schrieb:Reden würde mir nicht helfen. Leider ausprobiert.

Kann man / ich dir irgendwie helfen? Möchtest du per PN reden? Einfach so, ohne "schlaue Ratschläge" anhören zu müssen?
Was bereitet dir Freude? Ein Sonnenstrahl, der durchs Fenster scheint? Absolute Ruhe? Erinnerungen? Sag, was wir tun können!

margaretha schrieb:Ist eigentlich bekannt weshalb die Eltern vor dem eigentlichen Prozess der im Oktober beginnt extra noch im Juli vor Gericht müssen? Ist das eine Art Anhörung für den späteren Prozess oder etwas eigenes/anderes?

Ich vermute, dass Sheila und Clay im Juli nochmal angehört werden und sie sich bis dahin entschieden haben müssen, ob sie sich schuldig bekennen, oder nicht.

Es gibt ja in den USA das

Plea Bargaining

Das amerikanische Rechtssystem sieht sich wie auch das deutsche von der großen Anzahl an Fällen überfordert. Um Linderung zu schaffen, werden in den Vereinigten Staaten Plea Bargains angewandt. Sie entsprechen einem „Aushandeln“ des Strafmaßes und der Schuld des Angeklagten. Dabei schlägt der Staatsanwalt im Austausch für ein Geständnis eine geringere Bestrafung vor, als im Gerichtsverfahren abzusehen ist. Wenn der Angeklagte den Vorschlag annimmt, bekennt er sich vor dem Richter schuldig. Dieser bestimmt dann das Strafmaß, das meist mit dem Vorschlag des Staatsanwalts identisch ist. Allerdings hat der Richter auch die Möglichkeit, den Handel abzulehnen und ein ordentliches Gerichtsverfahren anzuordnen.

Diese Methode erlaubt es in unbedeutenden Fällen, die Arbeitslast der Gerichte entscheidend zu verringern. Auch bietet es dem Angeklagten die Möglichkeit, eine geringere Bestrafung zu erlangen. In diesem Sinne ist das Plea Bargaining auch substantiell mit dem vereinfachten Strafverfahren vergleichbar, das allgemein der gerichtlichen Verfahrensbeschleunigung dient. Allerdings wird Plea Bargaining bedeutend öfter angewandt und ist auch bei schweren Verbrechen zulässig.

Quelle
https://www.wikiwand.com/de/Strafprozessrecht_(Vereinigte_Staaten)

Legen sie ein Geständnis ab und bekennen sich schuldig, dann wird es auch keine Hauptverhandlung mehr geben.

margaretha schrieb:Ist eigentlich bekannt weshalb die Eltern vor dem eigentlichen Prozess der im Oktober beginnt extra noch im Juli vor Gericht müssen? Ist das eine Art Anhörung für den späteren Prozess oder etwas eigenes/anderes?

Hailey25 schrieb:Es gibt ja in den USA das

Plea Bargaining

Genau, da wird es um die Frage gehen, ob es eine evtl Einigung mit der Staatsanwaltschaft gibt, so dass es gar nicht erst zu einem Geschworenenverfahren kommt.

When the Government has a strong case, the Government may offer the defendant a plea deal to avoid trial and perhaps reduce his exposure to a more lengthy sentence.

A defendant may only plead guilty if they actually committed the crime and admits to doing so in open court before the judge. When the defendant admits to the crime, they agree they are guilty and they agree that they may be “sentenced” by the judge presiding over the court — the only person authorized to impose a sentence. Sometimes the Government will agree, as part of a plea agreement, not to recommend an enhanced sentence (such as additional time in prison for certain reasons) but it is left up to the judge to determine how the defendant will be punished.

If a defendant pleads guilty, there is no trial, but the next step is to prepare for a sentencing hearing.

Es könnte aber auch eine Art Anhörung sein, wenn es keine Einigung gab und die Fletchers auf "nicht schuldig" plädieren, wobei das aber zeitlich eigentlich nicht passt.

Once the defendant has entered a plea of not guilty, a preliminary hearing will often be held. The prosecutor must show that enough evidence exists to charge the defendant. Preliminary hearings are not always required, and the defendant can choose to waive it.

It must be held within 14 days of the initial appearance if the defendant is being held in jail. If the defendant is out on bail, it must be scheduled within 21 days of the initial appearance.

The preliminary hearing is like a mini-trial. The prosecution will call witnesses and introduce evidence, and the defense can cross-examine witnesses. However, the defense cannot object to using certain evidence, and in fact, evidence is allowed to be presented at a preliminary hearing that could not be shown to a jury at trial.

If the judge concludes there is probable cause to believe the crime was committed by the defendant, a trial will soon be scheduled. However, if the judge does not believe the evidence establishes probable cause that the defendant committed the offence, they will dismiss the charges.

Ich hoffe sehr, dass die Staatsanwaltschaft nicht auf eine Einigung aus ist und stattdessen alles vor einer Jury auf den Tisch kommt. Auf der anderen Seite könnte ich mir allerdings gut vorstellen, dass die Fletchers verhindern wollen, dass genau das passiert und sie sich deshalb bei einem guten Angebot schuldig bekennen werden.


https://www.justice.gov/usao/justice-101/pleabargaining

https://www.justice.gov/usao/justice-101/preliminary-hearing

Pura schrieb:Wie oft müssen wir lesen, dass Person xy nach Wochen oder sogar Monaten tot aufgefunden wurde.
Dass die Nachbarn sich zwar wunderten, aber nichts Böses dachten?
Es liegt vielleicht daran, dass man a) nicht das Schlimmste annehmen möchte oder sich nicht vorstellen kann und b) sich nicht einmischen möchte.

Wahrscheinlich spielt da beides rein, erst recht bei einer angesehenen Familie. Wären das eher Leute gewesen, über die man aufgrund ihres Verhaltens sowieso die Nase gerümpft hat, wäre das evtl anders gewesen. Man wird ihnen sowas einfach nicht zugetraut haben.

TimScott schrieb:ich bleibe dabei, hier waren nicht die nachbarn, sondern wenn, dann die familie gefragt

Absolut. Und ich frage mich, wie die sich jetzt wohl fühlen, wenn sie wirklich nichts wußten (was ich nicht bei allen glaube). Ich persönlich hätte massive Schuldgefühle und würde mir Vorwürfe machen ohne Ende.

Photographer73 schrieb:Ich hoffe sehr, dass die Staatsanwaltschaft nicht auf eine Einigung aus ist und stattdessen alles vor einer Jury auf den Tisch kommt. Auf der anderen Seite könnte ich mir allerdings gut vorstellen, dass die Fletchers verhindern wollen, dass genau das passiert und sie sich deshalb bei einem guten Angebot schuldig bekennen werden.

Ich bin gespannt, wie sich die Eltern entscheiden werden. Bis jetzt waren sie ja uneinsichtig, haben Lacey die alleinige Schuld gegeben und sich auch noch als Opfer präsentiert.

An deren Stelle würde ich mich aber auch auf keinen Deal einlassen, der eine Haftstrafe von mehr als 10 Jahren bedeutet. Wenn ich mir die Urteile von ähnlichen Fällen ansehe, dann könnten sie auch Glück haben und mit einer deutlich milderen Strafe davon kommen, leider. Von daher würde ich eher einen richtigen Prozess riskieren.

Photographer73 schrieb:Auf der anderen Seite könnte ich mir allerdings gut vorstellen, dass die Fletchers verhindern wollen, dass genau das passiert und sie sich deshalb bei einem guten Angebot schuldig bekennen werden.

Der Tatvorwurf ist 2nd degree murder und sich da schuldig zu bekennen heißt halt auch u. U. lebenslang in deren Alter.


Ich glaube nicht das es von der bisherigen Einstellung

Hailey25 schrieb:Bis jetzt waren sie ja uneinsichtig, haben Lacey die alleinige Schuld gegeben und sich auch noch als Opfer präsentiert.

zu einem Schuldeingeständnis was ja die Opferumkehr beinhaltet kommt.

Und das die Staatsanwaltschaft ihnen im Rahmen des plea Deals entgegen kommt und irgendwas "kleineres" wie nur
Vernachlässigung oder unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge anbietet kann ich mir auch nicht vorstellen. Das Video mit Staatsanwalt und Coroner hatte auf mich gewirkt als wären die nach Wochen noch fassungslos und um Worte bemüht