Unbekannter Toter vor Helgoland

laikaaaaa schrieb:Man hat dann einen Vermisstenfall von einem Michael Dean aus Toronto von 1991 gefunden, der vom Alter her und von der Größe und Gewicht ungefähr passen könnte

Also zumindest wird kein solcher Fall bei der Toronto Police gelistet. Frag mich, woher die Infos her kommen. https://www.torontopolice.on.ca/homicide/search.php

(Edit: Sorry, das waren nur Mordfälle und keine Vermisstenfälle. Den Vermisstenfall Michael Dean finde ich trotzdem nirgendwo)

Danke für den ausführlichen Beitrag!

Kielius schrieb:Es gibt weltweit viele öffentlich über das Netz einsehbare Vermissten-Datenbanken. Ich empfehle, hier einfach mal mit Kanada und Großbritannien zu beginnen. Meist findet man spezifische englischsprachige Seiten, wenn man mit dem Schlagwort "missing persons" sucht. Schlagworte für die Eingrenzung der Suche wären dann z.B : male, tall, slim, 6 ft 5 oder 6 ft 4.

Eine sehr gute Idee

Über https://www.services.rcmp-grc.gc.ca/missing-disparus/search-recherche.jsf?lang=en war es mir zumindest nicht möglich, jemanden zu finden. Vielleicht könnte man ja eine Liste machen, in der abgearbeitete Datenbanken zu finden sind?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie den genau gefunden haben. Es hieß, auch über eine Online-Datenbank gefunden haben (Canada’s Missing oder so). Vielleicht hat sich ja rausgestellt, dass dieser Michael Dean der 1992 in Brighton Verstorbene war und deshalb wird er nicht mehr gelistet. Ich höre nachher mal weiter.

laikaaaaa schrieb:Also ich bin jetzt bei der 3. Folge und anscheinend wurde die Krawatte, die der Tote trug, relativ sicher in Kanada verkauft, was man an der Seriennummer feststellen konnte. Man hat dann einen Vermisstenfall von einem Michael Dean aus Toronto von 1991 gefunden, der vom Alter her und von der Größe und Gewicht ungefähr passen könnte

Das war ja schon im 1. Teil, den ich schon gehört habe.
Könntest du bitte eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Teile posten?

Teil 5:

Micheal Dean aus Teil 1 ist in Brighton gestorben und kann von der Vermisstenliste in Kanada gestrichen werden.

Man spricht darüber, wie lange der Tote wohl im Wasser war: Eher Tage oder Wochen, nicht Monate.

Elf Tage, bevor die Leiche in Helgoland auftaucht, gab es in Holland einen Fall. Ein Vogelkundler, ein gewisser Jan Beyer, verschwindet von einem Schiff, in seiner Kabine wird Blut gefunden. Seine Größe würde die Podcaster brennend interessieren. Die holländische Polizei schließt den Fall und sagt, es war Selbstmord. Die Podcaster zweifeln, weil auch die Tochter sagte: Das würde er nie tun.

Dancingfool schrieb:Seine Größe würde die Podcaster brennend interessieren.

Ich hab mal gegoogelt und einen Beitrag gefunden von jemanden, der ebenfalls nach der Größe sucht, Vielleicht sind das sogar die Leute vom Podcast?

https://www.shipsnostalgia.com/threads/looking-for-crew-members-serving-on-tridens-summer-1994.304565/

Ich denke, hier wäre es am sinnigsten, die Tochter zu fragen. Falls der Name bekannt ist, ist das ja eigentlich leicht

Ja das sind die, Ken Davis und Iain Mackay. Mal sehen, ob sie die Tochter in der nächsten Folge finden.
Ich glaube nicht, daß es Jan Beyer ist, die Tochter hätte ihn bestimmt identifiziert. Außerdem, ein Ornithologe mit Krawatte und teuren Schuhen? so stelle ich mir die nicht vor. Eher mit Fernglas und Zähler.

Ich hab schon weiter gehört (bin bei Teil 7) und Jan Beyer kommt nicht in Frage, da er nicht groß genug war. Momentan haben sie einen Fall gefunden aus einem alten Zeitungsartikel, wo es um einen verschwundenen Mann geht, der im April 1994 von einer Fähre auf dem Ärmelkanal verschwunden ist. Mehr weiß man über den Fall aber noch nicht, da kein Name dabeistand. Man weiß nur, dass der Verschwundene von Belgien aus nach UK gereist ist und sein Auto nicht abgeholt hat am Ende der Fahrt. In Teil 6 wurde noch ein Polizist aus Helgoland interviewt, der auch als Gerichtsmediziner arbeitet und der Leute kennt, die bei der Auffindung des Leichnams dabei waren. Der glaubt, dass es ein Suizid war, weil die Gewichte wohl am Gürtel des Toten befestigt waren (wenn ich das richtig verstanden habe).

laikaaaaa schrieb am 15.05.2022:Der glaubt, dass es ein Suizid war, weil die Gewichte wohl am Gürtel des Toten befestigt waren

So eindeutig ist das aber nicht. Er bindet die Gewichte an und springt einfach so ins Wasser? Als Nichtschwimmer vielleicht.
Habe von Teil 7 das Ende angehört, sie sprechen über die Leisten. Es bestätigt, was hier schon geschrieben wurde, sie sind für genagelte Damenschuhe, die nicht sehr häufig zu finden sind. Ein Detail noch: sie sind nicht verrostet, daher ist es möglich, daß sie bis in die 90er Jahre in Gebrauch waren.

Inzwischen gibt es Teil 9, hier nochmal die Podcast Seite:

The Mysterious Case of the Gentleman of Heligoland

Dieser Mansch ist vor fast 30 Jahren leider zu Tode gekommen. Die Polizei hat nichts zur Herkunft, Identität und Todesursache ermitteln können, aber wahrscheinlich wird noch in 50 Jahren im Internet über den Fall spekuliert.

Teil 10

Er erwähnt die Humber Bridge, wo sich rund 200 Personen umgebracht haben, die Strömung würde nach Helgoland führen. Aber ohne Namen oder Vermißtenmeldung hat man keinen Ansatzpunkt.

Es meldet sich eine Zahnärztin, die den Schädel gesehen hat (habe nicht verstanden wo). Sie sagt, daß er einen Kreuzbiß hatte. Der Unterkiefer ist leicht nach links verschoben, die Rekonstruktion würde daher nicht 100%ig stimmen. Personen mit Kreuzbiß haben oft das Marfan Syndrom, es sind hochgewachsene Personen, die oft Asymmetrien haben, z.B. lange Arme und ein kleiner Kopf. Personen mit Marfan Syndrom haben auch Plattfüße, das bringt sie mit den ausgebesserten Schuhen in Verbindung. Der Vorderzahn wurde kurz vor oder bei seinem Tod ausgeschlagen, die Wunde ist nicht verheilt.

Man redet über 2 Zeitungsartikel von Vermißten, aber sie passen nicht.

Man redet darüber, was man bis jetzt herausgefunden hat, Micheal Dean, Pride of Flanders usw.

Die erste Serie endet mit Teil 10, es soll aber weitergehen im November.

Dancingfool schrieb:Die erste Serie endet mit Teil 10, es soll aber weitergehen im November.

Vielen Dank für den Bericht aus dem Podcast. ich muss ehrlich zugeben, dass ich lieber 500 Buchseiten, meinetwegen auch auf Englisch, lese, als mir eine Stunde Podcast anzuhören. Es dauert länger, und dennoch bleibt bei mir weniger hängen, als wenn ich es selbst gelesen hätte.

Das mit der Humber Bridge ist ja bedrückend. Aber laut englischen Berichten sind es ja vor allem junge Leute, die sich dort etwas antun- was es nicht erträglicher macht.

Eine Strömung, die von dort, in MIttelengland, einen Leichnam bis vor Helgoland treibt - seltsam. Träfe das zu, müssten ja auch entsprechend oft an der deutschen, dänischen oder niederländischen Nordseeküste Leichname aus England angespült werden. Aber vielleicht ist dem ja auch so...

Ich habe den Podcast jetzt auch gehört und bin beeindruckt, dass sie durch die Recherchen einen mit Michael Dean einen anderen Vermissten aufklären konnten. Leid tut es mir, dass die deutsche Polizei sich anscheinend reichlich aus deren Recherchen bedient, aber nicht mal Kontakt zu ihnen aufgenommen hat.

Der Podcast soll im 4-Wochen-Rhythmus ein Update erhalten, das erschien den Machern sinnvoller, als erst im November weiterzumachen.

Es gibt neue Erkenntnisse

++Update++ ++ Ergebnisse der Isotopenanalyse++ Auf der Grundlage weiterer forensischer Untersuchungen nach der Exhumierung des unbekannten Mannes im Dezember 2021 liegen jetzt die Ergebnisse der durchgeführten Isotopenanalyse vor. Insbesondere die gefundenen Blei-Isotopendaten schließen eine Herkunft des Mannes aus Europa aus. Der unbekannte Tote dürfte mit sehr großer Wahrscheinlichkeiten die meiste Zeit seines Lebens in Australien verbracht haben.

++Öffentlichkeitsfahndung++ Die Polizei wendet sich an die Bevölkerung: Wer erkennt an Hand der fotografischen Gesichtsrekonstruktion eine Ähnlichkeit zu einer Person, die möglicherweise vermisst wird und einen Bezug nach Australien und Großbritannien hat? Hinweis: Die neuen Erkenntnisse führen jetzt zu einer Ausweitung polizeilicher Maßnahmen und einer Öffentlichkeitsfahndung nach Australien.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/5273723

In diesem Beitrag wurde ja erwähnt, dass der vermisste Lord Duncan nach Auffassung seines Sohnes in Australien gelebt haben soll.

Hat man den Lord denn inzwischen anhand der DNA ausschließen können? Oder wie ist da der Stand der Ermittlungen?

sallomaeander schrieb:dass der vermisste Lord Duncan nach Auffassung seines Sohnes in Australien gelebt haben soll.

Nicht ganz, es war der Sohn des ermordeten Kindermädchens. Nicht zu vergessen, das Phantombild ist nur eine Rekonstruktion und es gab eine Zahnärztin, die meint, der Tote hat einen Kreuzbiss und die Rekonstruktion wäre deshalb nicht 100%ig.
Der Tote scheint ja weit rumgekommen zu sein, Australien, Krawatte aus Kanada, England, und endet bei Helgoland.

sallomaeander schrieb am 15.07.2022:In diesem Beitrag wurde ja erwähnt, dass der vermisste Lord Duncan nach Auffassung seines Sohnes in Australien gelebt haben soll.

Der Lord kann maximal 20 Jahre in Australien gewesen sein, war bei seinem Verschwinden aber schon fast 40. Das widerspricht sich mit der Aussage das der Tote die meiste Zeit seines Lebens in Australien verbracht hat. Zusätzlich ist er 10-15 Jahre älter als das geschätzte Alter des Toten.

Ich schätze ihn, anhand von Fotos, auch deutlich kleiner als den Toten. Seine Frau ist nur ca 1 Kopf kleiner als er und aufgrund von Fotos mit ihren Kindern denke ich nicht, dass sie aussergewöhnlich groß ist.

Ich hab mir mal die Seite Missing Persons angeschaut (https://www.missingpersons.gov.au/). 99% der Vermissten fallen raus aufgrund von Geschlecht, Zeit des Verschwindens, Größe der Person oder des Alters. Wobei ich bei Alter und Größe etwas Spielraum sehe, es wäre nicht das erstemal, das diese Angaben ungenau sind, sei es bei der Vermissten Person oder auch beim Toten.

Übrig geblieben sind 7 Personen, von denen 4 zwischen August 1993 und Juni 1994 verschwunden sind und 3 etwas früher.

Am 15 August 1993 verschwand William Earl (https://www.missingpersons.gov.au/search/vic/william-earl)

Vom Äußeren finde ich passt er relativ gut, Jahrgang 53, sieht meiner Meinung auf dem Bild etwas älter aus, schlank, etwa kleiner als der Tote.
Er litt unter Epilepsie und war auf Medikamente angewiesen. Viel mehr gibt die Vermisstenanzeige nicht her, ausser das er zuletzt an seiner Wohnung gesehen wurde, auch ist wohl nicht ganz klar ob am oder um dem 15.8.

Am 9 November 1993 verschwand David Lindner (https://www.missingpersons.gov.au/search/australian-missing-overseas/david-lindner)

Auch er ist jünger als angegeben (Jahrgang 66) und wird auch eher als Medium und nicht Slim beschrieben .
Allerding hat er Australien definitiv verlassen bevor er verschwand.
Als letzter Aufenthalts Ort wird Tehran benannt. Da er aus der Türkei in den Iran einreiste, halte ich es für unwarscheinlich, dass er danach in die andere Richtung nach Deutschland reiste.

Er hatte auch vor seinem Verschwinden Kontakt mit seiner Familie und sprach mit ihnen über eine iranische Familie bei der er war, war aber am 7 und 8 November in einem Hotel im 850km entfernten Mashad. Ob sie mit dem letzten Ort an dem er gesehn wurde den Kontakt zu seiner Familie, die iranische Familie oder der Meinung sind er wollte zurück nach Tehran ist mir nicht so ganz klar, für mich wäre nach den vorhandenen infos Mashad der letzte Aufenthalts Ort.


Am 12 Januar 1994 verschwand Nicola La Falce (https://www.missingpersons.gov.au/search/wa/nicola-la-falce)

Sein Gesicht passt überhaupt nicht zu der Zeichnung des unbekannten und auch er ist etwas zu jung (Jahrgang 56). Sein Auto fand man zwar an einem Flughafen, allerding am Inlandsflughafen von Perth.


Am 16 Juni 1994 verschwand Andrew Johnson (https://www.missingpersons.gov.au/search/nt/andrew-johnson)

Meiner Meinung ist er etwas zu spät verscchwunden um der Tote zu sein. Sein Auto wurde in der Nähe eines keinen Dorfes gefunden, rundherum nur verstreute kleine Siedlungen mitten im nirgendwo.
Allerdings gibt es in der Nähe ein Flugfeld des Royal Flying Doctor Service.
Bei ihm denke ich, dass er irgendwo in der weitläufigen Gegend verstorben ist oder abgelegt wurde und einfach nicht gefunden wurde.
Selbst sein Auto wurde erst im November 1994, in einem Gebüsch, gefunden. Mit Jahrgang 63 ist er auch etwas jünger als angegeben.

Die Drei anderen sind alle etwas früher verschwunden haben aber aus unterschiedliche Gründen meine Aufmerksamkeit erweckt.

Andrew Kearney verschwand schon am 22.8.1981 (https://www.missingpersons.gov.au/search/vic/andrew-kearney)

Mein Interesse hat er trotzdem erweckt, weil er wohl freiwillig verschwunden ist. Er soll den Druck nicht ausgehalten habe und stand kurz vor seinen Abschlussarbeiten. Die Polizei geht sogar davon aus das er einen oder sogar mehrer falsche Namen benutzt hat. Er ist ziemlich groß und schlank,allerding Jahrgang 63.

Anthony Morden (https://www.missingpersons.gov.au/search/nsw/anthony-morden) ist ein spezieller Fall. Wann er verschwand ist nich ganz klar, zuletzt gesehen wurde er 1990, allerding erst 2019 meldeten ein Familienmitglied ihn als vermisst. Das Bild soll zeigen wie er heute aussehen könnte.

Interessant finde ich ihn, weil ich denke das es noch mehr Personen geben könnte die einfach nie vermisst gemeldet wurden. Wenn man weit von der Familie weggewohnt hat, ist der Kontakt schon mal eher eingeschlafen. Internet war selten vorhanden, Telefon in andere Länder oft zu teuer.

Und zuletzt Derek Forrest, er verschwand am 7.8.1992 (https://www.missingpersons.gov.au/search/nsw/derek-forrest)

Er verschwand nachdem er in einem "licenced premises", das sind Läden die Alkohl verkaufen dürfen, sowie Pubs, Bars etc.. Sein Auto wurde Dover Heights gefunden, es war normal geparkt und gesichert.

Er hat nie kontakt zu seiner Familie oder Freunden aufgenommen. Er war Groß und Dünn.

ich konnte allerdings niemanden finden, der Groß und schlank ist, vor Juli 1993 verschwunden ist und von dem man weiß das er in Europa war/reisen wollte.

Ich bin mir nicht sicher ob man ohne das es die Polizei rausgekriegt hätte in den 90er von Australien nach Europa gekommen ist, ohne ein eigenes Flugzeug oder ein Boot und/oder gefäschte Papiere.

Da wird es wohl eine hohe Dunkelziffer geben, Personen, die nur noch entfernte Verwandte oder ein paar Freunde haben, sich ordentlich abmelden "Ich wandere aus nach Europa", aber nie wieder etwas von sich hören lassen. Der Cousin oder der Freund denkt sich nichts dabei, hat es vielleicht sogar vergessen.

Für Schiffs- und Fluglisten muß man einen Namen haben, Größe, Alter usw. werden nicht erfasst.

@schazzi Danke für das Heraussuchen der Vermissten! Wenn ich unter den dargestellten Personen wählen sollte, käme für mich William Earl in Frage; er hatte wohl eine gebrochene Nase und würde dem rekonstruierten Bild des Toten vor Helgoland wohl ähnlicher sehen, wenn die Nase gerade wäre.

Anthony Morden könnte ich mir auch noch vorstellen; seltsam genug, dass er erst fast 30 Jahre nach seinem Verschwinden als vermisst gemeldet wurde. Hier muss man berücksichtigen, dass sowohl das Bild unseres Toten vor Helgoland als auch das Alterungsbild des Vermissten keine exakten Abbildungen darstellen.

Es gibt übrigens eine kurze Update-Folge des Podcasts. Dort wird auch auf die Isotopen-Untersuchung eingegangen. Anscheinend haben viele Menschen aus Europa, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts lebten, australisches Blei im Körper, weil das früher viel verwendet wurde. Es gab wohl schon einen ähnlichen Fall, bei der eine Isotopenanalyse das ergab und sich dann später herausstellte, dass derjenige nie in Australien war. https://podcasts.apple.com/de/podcast/the-mysterious-case-of-the-gentleman-of-heligoland/id1610978724?i=1000571236544