Ich habe noch drei interessante Artikel zum Thema Drogen(-schmuggel) in Alkohol(-flaschen) gefunden. Leider sind alle in Englisch. Der Einfachheit halber fasse ich die meines Erachtens interessanten Aspekte der Artikel mal in Deutsch zusammen. Wer mehr wissen möchte, kann sich ja die Artikel durchlesen. 😊
Bericht 1: Woman dies after drinking single sip of wine laced with MDMA 2020 starb eine Frau nachdem sie einen Schluck Wein getrunken hat, der mit reichlich MDMA versetzt war. Sie bemerkte sofort, dass der Wein schlecht schmeckt, wurde aber kurz darauf ohnmächtig und ist 5 Tage später im Krankenhaus verstorben. Woher die Flasche stammte, geht aus dem Artikel nicht hervor. Allerdings fand man heraus, dass die Flasche normalerweise mit einem schwarzen Korken verschlossen ist, dieser aber durch einen beigen ersetzt wurde. Man vermutete, dass die Flasche dem Drogenschmuggel dienen sollte.
Bericht 2: I Smuggled Liquid MDMA Hidden In Gin Bottles Onto An IslandIn diesem Bericht wird ein inhaftierter Drogenschmuggler interviewt. Er wurde erwischt, als er in Wasser aufgelöstes MDMA in einer Ginflasche schmuggeln wollte. Was ich hier besonders interessant finde: Er gibt an, dass sie die Drogen in Glasflaschen geschmuggelt hätten, weil normale Drogenspürhunde die Drogen so - im Gegensatz zu in Plastik verpackten - nicht riechen könnten. Ausserdem erwähnt er eine grosse «Drogenhandelsfirma», der es möglich war, die Flaschen wieder so zu verschliessen, dass sie «brandneu und ungeöffnet» aussahen – inklusive Wachssiegel.
Bericht 3: Cocaine smuggler jailed for 20 years after drug-laced rum killed drinker2009 starb ein Mann, nachdem er von einer Rumflasche trank, die mit Kokain versetzt war. In diesem Fall konnte der Weg der Flasche zurückverfolgt werden: Ein Drogenschmuggler brachte seinen Bekannten dazu 2 Rumflaschen mit ins Flugzeug zu nehmen, indem er behauptete, dass er seine Freigepäckmenge überschritten hätte. Geplant war, dass der Drogenschmuggler die Flaschen nach dem Flug wieder an sich nimmt. Das ging allerdings schief, da er von Zollbeamten aufgehalten wurde und der Bekannte seinen Anschlussflug erwischen musste. Sein Bekannter wusste nichts von den darin enthaltenen Drogen, nahm die Flaschen an sich und schenkte eine davon einer anderen Reisenden. Diese wiederum schenkte die Flasche einem Freund zum Dank, dass er sie vom Flughafen abholte. Kurz und knapp: Der Mann verstarb einen Tag nachdem er davon getrunken hatte an einem Herzinfarkt.
Besonders tragisch: Das Ganze fiel auf, als 2 Freunde später an diesem Tag bei ihm zuhause waren, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, die Flasche fanden und einen Toast auf ihn trinken wollten. Sie erlitten einen Krampfanfall und mussten ebenfalls hospitalisiert werden.
Es gibt noch weitere interessante Artikel zu diesem Thema im Netz (bspw.
wie Forscher 2010 eine Methode entwickelten, um Kokain in Glasflaschen nachweisen zu können, ohne diese zu öffnen (englisch)). ich finde die drei oben erwähnten allerdings deshalb sehr aufschlussreich, weil sie einige der hier oft diskutierten Fragen zumindest im Ansatz beantworten:
- Wird MDMA zum Schmuggeln wirklich mit alkoholischen Getränken vermischt?
Ja, das gibt es scheinbar tatsächlich. - Weshalb sollte man die Drogen so kompliziert «verpacken», wenn es doch auch einfacher ginge?
Weil Drogenspürhunde das angeblich nicht riechen können. - Ist es überhaupt möglich, eine Flasche wieder originalgetreu herzurichten?
Ja, inkl. verkorken und versiegeln. Das scheint sogar ein Geschäft zu sein. - Wie soll denn eine solche Flasche in den Umlauf kommen?
Manchmal sind es eben leider einfach nur viele unglückliche Umstände, die dazu führen.