Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

Stelle hier noch mal den gelöschten Beitrag ein, da die Quelle fehlte.

@luna08

Das Opfer wurde von der Bild als Lebemann bezeichnet. Dann passt es doch.

https://www.youtube.com/watch?v=2NiBLNZ5P5Q

Ab 4:57min : "Georg Z. ist zwar ein Lebemann. Sein Lieblingsgetränk war offenbar wohl auch Moet Ice, aber niemand, der

mit Drogen in Kontakt gekommen ist."

Dr._Schneider schrieb:Das Opfer wurde von der Bild als Lebemann bezeichnet.

Wir haben hier einen Menschen, der auf sehr grausame Weise zu Tode gekommen ist.
Wenn die Bild meint, die Sozialneidschiene fahren zu müssen und den Verstorbenen mit dem negativ konnotierten Begriff "Lebemann" benennt, wir müssen es ihr nicht gleichtun.

emz schrieb:negativ konnotierten Begriff "Lebemann"

Hm, das wusste ich zum Beispiel nicht, dass der Begriff „Lebemann“ negativ konnotiert ist.

Wiktionary sagt nichts über eine negative Konnotation aus:

Mann, der möglichst viele Genüsse jeglicher Art für sich in Anspruch nimmt

Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Lebemann

Duden hingegen spricht von einem abwertenden Gebrauch:

Gebrauch: abwertend
Bedeutung: eleganter, reicher Mann, der im Luxus lebt und dem sinnlichen Genuss ergeben ist

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Lebemann

Wortschatz – deu_newscrawl_2011 – Lebemann spricht auch von abwertend:

Pragmatik: gebr: abwertend

Quelle: https://corpora.uni-leipzig.de/de/res?corpusId=deu_newscrawl_2011&word=Lebemann

Gut zu wissen für die Zukunft, dass Lebemann negativ konnotiert ist. Ich hätte es ansonsten womöglich falsch benutzt. Ich hätte es nur positiv genutzt, in dem Sinne, dass jemand sein Leben zu genießen weiß.

Ich empfinde den Begriff Lebemann nicht als deplatziert für jemanden, der ein Glas Champagner in einem Zug hinunterkippt.

Ich muss mir Champagner und guten Wein auch nicht vom Mund absparen, aber ich bringe dem Getränk und dem Kellermeister mehr Respekt entgegen.

Dass die Sache in diesem Fall tragisch geendet ist, ist natürlich bedauerlich.

trollollo schrieb:Gut zu wissen für die Zukunft, dass Lebemann negativ konnotiert ist. Ich hätte es ansonsten womöglich falsch benutzt. Ich hätte es nur positiv genutzt, in dem Sinne, dass jemand sein Leben zu genießen weiß.

Sehe ich ähnlich. Der Begriff selbst sagt (für mich) nur, dass es sich jemand gut gehen lässt. Ist ja erst mal noch nix Negatives, so lange er anderen damit nicht schadet.
Ist doch mit den meisten Begriffen so, dass sie eine ganze Bandbreite an Bedeutung haben können.

Papaya64 schrieb:Ich empfinde den Begriff Lebemann nicht als deplatziert für jemanden, der ein Glas Champagner in einem Zug hinunterkippt.

Da hätte ich doch gerne mal eine Quelle dafür, dass der Verstorbene ein ganzes Glas dieses Getränks hinunterkippte.
Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo etwas über die Menge verlautbart wurde, auch nicht, was die übrigen Verletzten anbelangt.

Laut otv.de ist der aktuelle Stand, dass sich überhaupt kein Champagner in der Flasche befunden hat, sondern flüssiges Ecstasy, der Wirt war zwischenzeitlich verhaftet, ist aber wieder frei und mit dem Champagner-Hersteller steht die Polizei in Kontakt.

Der 48-jährige Betreiber des Lokals wird inzwischen anwaltschaftlich vertreten. Durch Rechtsanwalt Dr. Burkhard Schulze. Der 48-jährige Betreiber ist in der Nacht zum Montag von den Kriminalbeamten in Gewahrsam genommen worden. Am Montag ist er dann aber gleich wieder freigelassen worden.

In der 3-Liter-Flasche hat sich kein Champagner, sondern eine hohe Konzentration von flüssigem Ecstasy befunden. Die Polizei „ermittelt in alle Richtungen“, was die Herkunft der Flasche angeht. Aktuell wisse die Polizei, wer der letzte Besitzer der Champagner-Flasche gewesen sei, bevor die Flasche an das Weidener Lokal verkauft worden ist. Auch mit dem Champagner-Hersteller stünde die Polizei in Kontakt.

Quelle: https://www.otv.de/weiden-mann-verstirbt-nach-lokalbesuch-540148/

Misetra schrieb:der Wirt war zwischenzeitlich verhaftet, ist aber wieder frei und mit dem Champagner-Hersteller steht die Polizei in Kontakt.

@Misetra

Ich glaube "verhaftet sein" ist juristisch noch etwas anderes als "in Gewahrsam genommen werden".
Vielleicht wollte man verhindern, dass er Beweise verschwinden lässt, sollte er schuldig sein?
Es wurden ja bei ihm Durchsuchungen vorgenommen.
Und in diesem Fall ja auch völlig klar, dass man sich die Räume des Wirtes näher anguckt.

Eine Verhaftung erfordert einen Haftbefehl eines Richters; eine Festnahme (in Gewahrsam) kann auch die Polizei selbständig für einen kurzen Zeitraum vornehmen. Vermutlich war es spät Abends letzteres und der Journalist kannte den Unterschied nicht.

Papaya64 schrieb:Eine Verhaftung erfordert einen Haftbefehl eines Richters; eine Festnahme (in Gewahrsam) kann auch die Polizei selbständig für einen kurzen Zeitraum vornehmen. Vermutlich war es spät Abends letzteres und der Journalist kannte den Unterschied nicht.

Richter machen nicht um 17Uhr Feierabend. Wenn es nötig gewesen wäre, hätte man den diensthabenden Richter erreicht.
Z.B. wenn Beweise gefunden worden wären.
Ich vermute, man wollte den Mann nur für die Zeit der Durchsuchung festhalten.

Der Verdacht geht nun ja auch in Richtung Drogenschmuggel.

frauZimt schrieb:Ich glaube "verhaftet sein" ist juristisch noch etwas anderes als "in Gewahrsam genommen werden".

Ja, das ist richtig, insofern war meine Äußerung sachlich nicht korrekt. Er war über Nacht im Gewahrsam und wurde am Montag wieder entlassen.

Der 48-jährige Betreiber ist in der Nacht zum Montag von den Kriminalbeamten in Gewahrsam genommen worden. Am Montag ist er dann aber gleich wieder freigelassen worden.

Quelle: https://www.otv.de/mediathek/video/nach-vergiftung-durch-champagnerflasche-polizei-ist-der-herkunft-des-champagners-auf-der-spur/

Laut SZ besteht kein hinreichender Tatverdacht:

Eine Festnahme habe es laut Schäfer gegeben. Es habe sich aber herausgestellt, dass kein hinreichender Tatverdacht bestehe. Der lokalen Presse zufolge soll es sich dabei um den Wirt des Restaurants gehandelt haben. Die Lebensgefährtin des Wirtes soll die verschlossene Flasche an den Tisch gebracht und geöffnet haben.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/weiden-champagner-gift-1.5531140