sören42 schrieb:Aber ich finde, man macht es sich immer ein bisschen einfach, diese Karte zu ziehen, wo drauf steht Suizid. Denn dann braucht man sich nicht viele Gedanken dazu zu machen.
Aber in dem gesamten Filmbeitrag werden keinerlei Kontakt gezeigt, aus deren Reihen sich ein Mörder rekrutieren könnte. Die Polizei schließt natürlich auch ein Verbrechen nicht aus, das wurde ausdrücklich gesagt, aber man scheint auch bei den Ermittlungen kein einziges mögliches Motiv gefunden zu haben.
Herr Sch. bewegte sich weder in zwielichtigen, gefährlichen Kreisen, noch hat er selber krumme Dinger gedreht, er hatte offensichtlich keine Geliebte (wie hätte er sie auch vor seiner Frau geheim halten sollen, die im ständig mit der TrackingApp auf de Fersen war..?!). Handy und Tablet und deren Benutzung, und dabei mit Sicherheit auch das Bewegungsprofil der letzten Wochen vor dem Verschwinden, wurden ausgewertet. Er scheint keine Kontakte zu unbekannten Dritten unterhalten zu haben und auch nicht in Streitigkeiten verwickelt gewesen zu sein.
Der einzige etwas konkreter Hinweis in dem Film, aus dem man ableiten könnte, dass jemand Herrn Sch. etwas angetan hat, war der nächtliche Streit vor dem Haus. Ob er da überhaupt involviert war, weiß man nicht. Wenn ja, würde das für mich aber sehr viel eher für eine spontane Tat, einen eskalierten Streit oder eine Körperverletzung mit einer nicht beabsichtigten Todesfolge bei einer zufälligen Begegnung sprechen als für den letzten Akt eines seit Jahren schwelenden Streites.
Um einen Mord derartig akribisch zu planen und durchzuführen, wie hier an mehreren Stellen spekuliert wurde, bedarf es schon eines ziemlich hohen Einsatzes an Energie und damit an emotionaler Involviertheit durch den Täter. Dieser müsste ja der Meinung einiger Schreiber hier geplant haben, Herrn Sch. digitale Spuren nachzuahmen und dafür mehrere Tage an Herrn Sch.s Tablet daddelnd in der Wohnung verbracht haben; er müsste die Hundesuche vorausgesehen haben und nachts mit einem Kleidungsstück am Seil über die Großmutterwiese gelaufen sein, um eine falsche Spur zu legen. Alles nur, um die Ermittler auf die falsche Fährte des Selbstmordes zu lotsen.
Jemand, der einen derartigen Brast auf Herrn Sch. gehabt hätte, dass er ein derartige Verbrechen ausheckt, wäre aber sicher auch im Vorfeld der Ehefrau /Familie /Freunden als ein Erzfeind, ständiger Kontrahent oder nerviger Stalker des Herrn Sch. bekannt gewesen oder die Ermittler hätten nachträglich Hinweise auf eine derartige Fehde gefunden.