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Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

2.006 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Hund, 2021 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

04.07.2022 um 16:30
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Im Haus wurde nichts gefunden, keine Einbruchspuren, nichts fehlt.
Nur die Waffe...und da wissen wir nicht mal, seit wann. Mal ernsthaft, es muss doch keine Einbruchspuren geben, wenn man den Täter um Hilfe bittet, sagen wir, ein defektes Schloss an einer Datsche zu reparieren. Dann fährt er da hin oder wird gefahren. Der Schlüssel kann ihm nach der Tat abgenommen worden sein. Der fehlt ja bis heute.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:z.B einen anonymen Drohbrief
Setzt ja eine potentielle Bedrohung voraus und warum sollte der Täter Spuren legen, die letztlich doch in seine Richtung zeigen. Jeder Drucker hat ein unverwechselbares Druckbild.


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04.07.2022 um 16:37
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Welche wären das denn zum Beispiel? Im Haus wurde nichts gefunden, keine Einbruchspuren, nichts fehlt. Eine Leiche gibt es auch nicht. Ist eine ernst gemeinte Frage, mir würde da spontan nichts logisches einfallen.
DNA-Spuren eines bisher unbekannten Mannes?


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04.07.2022 um 17:04
Zitat von birotorbirotor schrieb:DNA-Spuren eines bisher unbekannten Mannes?
Ja, das wäre theoretisch möglich, ist ja aber noch lange kein Hinweis auf ein Verbrechen.
Je nachdem wo man sie gefunden hat, kann es sich um Handwerker, ein ehemiger Schulfreund der Frau, Postbote etc weit vor der Tat handeln.

Wäre die DNA allerdings nachweislich frisch, z.B an einem Glas, hätte man doch auch kommuniziert, dass man davon ausgeht, dass Sch. an den besagten Tagen noch unbekannten Besuch hatte.

Warum sollten die Ermittler das nicht erwähnen, schliesslich müsste man ja dann explizit nach Zeugen suchen, die jemand an und in seinem Wohnhaus gesehen hätten.


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04.07.2022 um 17:24
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da würde ich nicht mitgehen. Suizid passt (fast) immer, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.
Ich finde, hier wird aber gerade andersherum argumentiert. Für mich gab es in der Person, der Lebensgeschichte und damit auch im Film zahlreiche Details, die auf einen Suizid als Grund des Verschwindens hinweisen. Bis auf den Streit, von dem niemand wei, ob Herr Sch. püberhaupt daran beteiligt war, gab es keinen einzigen Hinweis darauf, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Es gab keine Spuren der Tat, keine Spuren des Opfers, keine Spuren eines Kampfes, keine Leiche, keine spuren eines gewaltsamen Eindringens etc.

Wenn man das hier einwirft, kommt immer gleich dass alles totschlagende Gegenargument: "Der Täter war halt sehr geschickt, sehr sorgfältig und hat alles so geplant, dass es wie ein Suizid aussieht." Genau deshalb muss es ja ein Mord gewesen sein, so die Argumentation.

Wenn in dem Film alles auf eine Verbrechen hingedeutet hätte, und ich hier schreiben würde, dass ich sicher bin, dass es sein Suizid gewesen sei, könnte ich ja genau umgekehrt argumentieren. Jeden Hinweis , der auf ein Verbrechen hindeutet, könnte ist so erklären, dass Herr Sch. das bei seinem Suizid so arrangiert hätte, damit alle denken, er sei einem Verbrechen zum Opfer gefallen.

In meinen Augen ist das aber eine müssige Diskussionsführung. Man interpretiert da in eigentlich eindeutige Hinweise einfach einen ganz anderen Hintergrund hinein, wodurch man die Story an seine Theorie anpasst....


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04.07.2022 um 18:21
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich finde, hier wird aber gerade andersherum argumentiert. Für mich gab es in der Person, der Lebensgeschichte und damit auch im Film zahlreiche Details, die auf einen Suizid als Grund des Verschwindens hinweisen.
Na ja, man kann vieles argumentieren. Natürlich wäre auch ein Suizid Story stimmig und die ist ja auch nicht ausgeschlossen, auch nicht von der Polizei.

Aber ich finde, man macht es sich immer ein bisschen einfach, diese Karte zu ziehen, wo drauf steht Suizid. Denn dann braucht man sich nicht viele Gedanken dazu zu machen.

Das wurde ja schon oft genug gemacht, bei etlichen Fällen hier im Forum, wo es sich als Mord herausgestellt hat. Was da letztlich rauskommt, wird sich womöglich mit der Zeit zeigen, dann wissen wir eventuell mehr.


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04.07.2022 um 19:36
Mich würde das Motiv interessieren und der Ablauf der Tat mit verbringen der Leiche usw etc.
@sören42


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04.07.2022 um 20:49
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ja, natürlich gibt es eine Leiche, wenn jemand erschossen wird. Na und?
Nun ja, das Herumliegen einer Leiche kann ein Problem sein, wenn man derjenige ist, der dafür verantwortlich ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Bei einer "Zufallstat" (also z. B. ein Streit über eine banale Sache, der dann eskaliert) geht niemand hin und lässt die Leiche sowie den Hund verschwinden
Na ja, manch einer würde vielleicht selbst die Polizei rufen, viele aber nicht.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Also nehmen wir deshalb einmal an, es gäbe jemanden mit diesem handfesten Motiv und der ermordete WS. Dann fragt sich immer noch, warum der Täter so vorging, wie er vorgegangen ist, und insbesondere diesen großen Aufwand mit dem Verschwindenlassen von Hund und Herrchen betrieb.
Wäre ich der Täter und hätte Herrn und Hund ermordet, dann wäre mir kein Aufwand zu groß, um nicht identifiziert zu werden. Auch wenn es vielleicht mühselig ist.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenn es darum gegangen wäre, WS zu ermorden, dann hätte es aus der Sicht des Täters völlig ausgereicht, WS mit seiner Pistole zu erschießen und die Pistole anschließend verschwinden zu lassen.
Es wäre aber sinnvoll, auch die Leiche verschwinden zu lassen. Wenn man die nämlich hat und irgendwann auch die Waffe findet, kann man herausfinden, ob der Tote mit haargenau dieser Waffe erschossen wurde.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Sind ja zudem auch nicht alle gleich und hängen den ganzen Tag draußen oder am Fenster rum, um andere zu Leute zu beobachten.
Eben. Dass niemand Herrn Sch. kommen oder gehen sah, heißt überhaupt nichts. Er kann zu Hause geblieben sein oder das Haus tagsüber verlassen haben. Das weiß niemand.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:gab es keinen einzigen Hinweis darauf, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass es Suizid war.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:immer gleich dass alles totschlagende Gegenargument: "Der Täter war halt sehr geschickt, sehr sorgfältig und hat alles so geplant, dass es wie ein Suizid aussieht." Genau deshalb muss es ja ein Mord gewesen sein, so die Argumentation.
Und wie lautet die Argumentation für den Suizid? "Herr Sch. hat sich eigentlich normal verhalten. Aber das tun Suizidgefährdete meistens, damit niemand etwas merkt. Ergo ist die Tatsache, dass nichts darauf hindeutete, geradezu ein schlagendes Argument für einen Suizid."

Tatsache ist: Wir haben keine Ahnung, wahrscheinlich noch weniger als Familie und Polizei. Und wenn die Polizei sagt: "Ein Suizid ist nicht auszuschließen", dann heißt das nicht, dass sie ihn für wahrscheinlich hält (wie von vielen Leuten offenbar angenommen wird), sondern nur, dass das immer noch eine Möglichkeit von vielen ist.


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04.07.2022 um 20:50
Zitat von rattichrattich schrieb:Die Spuren von Herrn Sch. und Zeus besagen, dass er zuletzt, also wohl in der Nacht zum Montag, über die Großmutterwiese die Werra entlang gelaufen ist.
Das sagen die Spuren keineswegs. Die Spur hat keinen Zeitstempel!
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Was hätte man denn finden sollen, er war ja nicht mir schwerem Gepäck unterwegs und hatte ausser Hund und Schlüssel nichts weiter bei sich?
Molosser Hunde wie Zeus sind nicht unbedingt die besten Schwimmer. Natürlich ist es möglich dass er auch ertrunken ist.
Was hätte man finden sollen? Die Leichen. Die groß angelegte Suche mit Spür- und Leichenhunden auf dem Wasser ergab aber eben keine Ergebnisse.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Aber unter Berücksichtigung, dass weder das eigene Umfeld, noch die Polizei, die alle digitalen Spuren ausgewertet hat, Wind von dieser Person bekommen haben, dass sich dort etwas anbahnt.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Die Polizei hat keinen Verdächtigen, gegen den sie ermittelt. Daraus macht sie auch kein Geheimnis. Ergo haben sie keine digitalen oder anderen Spuren gefunden, die auf ein Verbrechen schliessen lassen. Sonst wären sie nicht zu Aktenzeichen xy gegangen
Das stimmt nicht. Die Polizei schließt auch ein Verbrechen nicht aus.
Und wie gesagt... du weißt nicht, wovon die Cops "Wind bekommen" haben. Ist doch eigentlich logisch, dass die nicht alle Erkenntnisse an die Öffentlichkeit tragen.


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04.07.2022 um 20:55
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber ich finde, man macht es sich immer ein bisschen einfach, diese Karte zu ziehen, wo drauf steht Suizid. Denn dann braucht man sich nicht viele Gedanken dazu zu machen.
Aber in dem gesamten Filmbeitrag werden keinerlei Kontakt gezeigt, aus deren Reihen sich ein Mörder rekrutieren könnte. Die Polizei schließt natürlich auch ein Verbrechen nicht aus, das wurde ausdrücklich gesagt, aber man scheint auch bei den Ermittlungen kein einziges mögliches Motiv gefunden zu haben.

Herr Sch. bewegte sich weder in zwielichtigen, gefährlichen Kreisen, noch hat er selber krumme Dinger gedreht, er hatte offensichtlich keine Geliebte (wie hätte er sie auch vor seiner Frau geheim halten sollen, die im ständig mit der TrackingApp auf de Fersen war..?!). Handy und Tablet und deren Benutzung, und dabei mit Sicherheit auch das Bewegungsprofil der letzten Wochen vor dem Verschwinden, wurden ausgewertet. Er scheint keine Kontakte zu unbekannten Dritten unterhalten zu haben und auch nicht in Streitigkeiten verwickelt gewesen zu sein.

Der einzige etwas konkreter Hinweis in dem Film, aus dem man ableiten könnte, dass jemand Herrn Sch. etwas angetan hat, war der nächtliche Streit vor dem Haus. Ob er da überhaupt involviert war, weiß man nicht. Wenn ja, würde das für mich aber sehr viel eher für eine spontane Tat, einen eskalierten Streit oder eine Körperverletzung mit einer nicht beabsichtigten Todesfolge bei einer zufälligen Begegnung sprechen als für den letzten Akt eines seit Jahren schwelenden Streites.

Um einen Mord derartig akribisch zu planen und durchzuführen, wie hier an mehreren Stellen spekuliert wurde, bedarf es schon eines ziemlich hohen Einsatzes an Energie und damit an emotionaler Involviertheit durch den Täter. Dieser müsste ja der Meinung einiger Schreiber hier geplant haben, Herrn Sch. digitale Spuren nachzuahmen und dafür mehrere Tage an Herrn Sch.s Tablet daddelnd in der Wohnung verbracht haben; er müsste die Hundesuche vorausgesehen haben und nachts mit einem Kleidungsstück am Seil über die Großmutterwiese gelaufen sein, um eine falsche Spur zu legen. Alles nur, um die Ermittler auf die falsche Fährte des Selbstmordes zu lotsen.

Jemand, der einen derartigen Brast auf Herrn Sch. gehabt hätte, dass er ein derartige Verbrechen ausheckt, wäre aber sicher auch im Vorfeld der Ehefrau /Familie /Freunden als ein Erzfeind, ständiger Kontrahent oder nerviger Stalker des Herrn Sch. bekannt gewesen oder die Ermittler hätten nachträglich Hinweise auf eine derartige Fehde gefunden.


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04.07.2022 um 21:00
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wäre ich der Täter und hätte Herrn und Hund ermordet, dann wäre mir kein Aufwand zu groß, um nicht identifiziert zu werden. Auch wenn es vielleicht mühselig ist.
Nur so gesponnen: Zeus hat zugebissen = DNA des Täters im Maul.
Vielleicht ein Grund, warum der Hund verschwinden -musste-
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Herr Sch. bewegte sich weder in zwielichtigen, gefährlichen Kreisen, noch hat er selber krumme Dinger gedreht, er hatte offensichtlich keine Geliebte
Woher weißt du das?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dieser müsste ja der Meinung einiger Schreiber hier geplant haben, Herrn Sch. digitale Spuren nachzuahmen und dafür mehrere Tage an Herrn Sch.s Tablet daddelnd in der Wohnung verbracht haben; er müsste die Hundesuche vorausgesehen haben und nachts mit einem Kleidungsstück am Seil über die Großmutterwiese gelaufen sein, um eine falsche Spur zu legen. Alles nur, um die Ermittler auf die falsche Fährte des Selbstmordes zu lotsen.
Das setzt voraus, dass der verm. Mord schon am Samstag geschehen ist.
Fakt ist nur, dass WS sich seit Samstag anders als sonst verhalten hat. Warum ist unklar.
Keiner weiß ob er Besuch hatte oder mit was er seit Samstag beschäftigt war.


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04.07.2022 um 21:04
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wäre ich der Täter und hätte Herrn und Hund ermordet, dann wäre mir kein Aufwand zu groß, um nicht identifiziert zu werden. Auch wenn es vielleicht mühselig ist.
Ja genau, und dass dümmste, weil auffälligste, was man dann als Täter machen kann, ist an Ort und Stelle zu bleiben, Tage im Haus des Herrn Sch. zu hocken, um mit seinem Tablet dessen Spielverhalten zu imitieren und dabei Gefahr zu laufen, dass die Familie unangemeldet in die Wohnung zurückkommt oder die Schwester reinplatz, weil Herr Sch. nicht auf seine Nachrichten reagiert hat. Dabei dann gleichzeitig auch noch das Sofa, die Küche und das Klo voller DNA-Spuren hinterlasssen. Nachts mit Herrn Sch.s T-Shirt am Strick halb um die Großmutterwiese zu laufen, um eine Trugspur zu legen. Drei Leute um Hilfe zu bitten, um die Leiche möglichst sorgfältig zu verbringen, die danach aber leider Mitwissen sind.

Das beste was ein dem Opfer fremder Täter tun kann, um nicht identifiziert zu werden ist weglaufen; besser gehen, denn eine laufende Person fällt eher auf als eine gehende. Die Leiche liegen lassen, als fremder Täter, der ansonsten nichts auf dem Kerbholz hat, denn selbst wenn man eine DNA-Spur hinterlassen haben sollte, ist die nicht zuordnenbar


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04.07.2022 um 21:07
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:(wie hätte er sie auch vor seiner Frau geheim halten sollen, die im ständig mit der TrackingApp auf de Fersen war..?!).
Ich lese, wie meistens, still mit aber manchmal ist das echt schwierig. Es gibt durchaus Ehepaare die gemeinsam entscheiden eine Tracking App zu nutzen und das hat mitnichten etwas mit Kontrolle und mangelndem Vertrauen zu tun, ganz im Gegenteil. Es braucht Vertrauen um das zu tun und WS hat dem ja zugestimmt.

Das hier die Ehefrau als Kontrollfreak dargestellt wird auf Grund von persönlichen Vorstellungen von dem Zweck und Nutzen einer Tracking App finde ich unmöglich.


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04.07.2022 um 21:09
Zitat von jenny863jenny863 schrieb:Woher weißt du das?
Ich weiß es nicht sicher. Aber die Polizei hat sein Umfeld und seine Kontakte durchleuchtet und nichts gefunden. Seine Familie und Freunde haben auch nichts davon berichtet.

Wenn die Polizei solche Hinweise gefunden und als relevant für den Fall eingestuft hätte, wäre das in dem Film oder von der Polizistin im Studio erwähnt worden. Dann wäre der Film aber wahrscheinlich nicht in der Sondersendung "XY-vermisst" gezeigt worden, sondern in einer normalen Folge, denn dann hätte es sich nicht in erster Linie um einen ungeklärten Vermisstenfall, sondern um ein wahrscheinliches Verbrechen gehalten.

Es ist auf jeden fall völlig spekulativ, solche Verbindungen anzunehmen, obwohl uns keinerlei Hinweise darauf gezeigt wurden, nur um damit ein Motiv für ein mögliches Verbrechen aus der Tasche zaubern zu können.


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04.07.2022 um 21:16
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber die Polizei hat sein Umfeld und seine Kontakte durchleuchtet und nichts gefunden.
Wenn es keine Leiche und keinen Tatverdacht gibt ist nicht viel zu durchleuchten. Man kann schauen ob derjenige vorbestraft ist, viel mehr geht nicht. Er hatte einen großen Bekanntenkreis, die hat man bestimmt nicht alle erfaßt.
Seine Motorradkumpel z.B., wer weiß ob die alle so brav sind.


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04.07.2022 um 21:18
Zitat von LydiaAfrikaLydiaAfrika schrieb:Ich lese, wie meistens, still mit aber manchmal ist das echt schwierig. Es gibt durchaus Ehepaare die gemeinsam entscheiden eine Tracking App zu nutzen und das hat mitnichten etwas mit Kontrolle und mangelndem Vertrauen zu tun, ganz im Gegenteil. Es braucht Vertrauen um das zu tun und WS hat dem ja zugestimmt.

Das hier die Ehefrau als Kontrollfreak dargestellt wird auf Grund von persönlichen Vorstellungen von dem Zweck und Nutzen einer Tracking App finde ich unmöglich.
Ich habe geschrieben, dass er wohl sicher keine Geliebte hatte, weil die beiden diese Tracking App nutzten und die Frau das sicher bemerkt hätte, wenn er die Erkennung regelmäßig ausgeschaltet hätte oder sich regelmäßig Stundenweise an einem für die nicht zuordnenbaren Ort aufgehalten hätte.

Natürlich gehört dazu gegenseitiges Vertrauen und Herr Sch. muss der Nutzung zugestimmt haben, die Funktion musste ja schließlich auf seinen Handy freigeschaltet sein. Aber gerade eben weil dafür GEGENSEITIGES Vertrauen nötig ist, kann man doch wohl davon ausgehen, dass er eben keine Geliebte hatte. Sonst hätte er diese Tatsache vor seiner Frau geheimhalten wollen und das Vertrauen, ihr zu erlauben, seine Aufenthaltsdaten nachzuvollziehen, wäre eben nicht da gewesen.

Mir geht es nicht darum, welchen Charakter die Ehefrau hatte. Mir geht es um die Frage, wie wahrscheinlich ist es, dass er eine heimliche Geliebte hatte, um daraus ein mögliches Motiv abzuleiten.

Das gleiche gilt im übrigen auch für andere zwielichtige Kontakte und Aktivitäten. Wenn er regelmäßig die Meininger Chinarestaurants abgefahren wäre, um dort erpresstes Schutzgeld einzusammeln oder jeden morgen um 7.00 Uhr in den Bordellen der Stadt die Tageseinnahmen oder besser Einnahmen der Nacht abzukassieren, hätte seine Frau auch das über die TrackingApp mitbekommen. Sie und er Rest des sozialen Umfeld wissen aber nichts von solchen Aktivitäten, so dass es sie sehr wahrscheinlich einfach nicht gegeben hat.


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04.07.2022 um 21:19
Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich mal versuche ein bisschen meine Gedanken aufzudröseln. Ich möchte hier keine wilden Spekulationen los treten und auch niemanden zu nahe treten. Nur einige Überlegungen von mir.

Option A: Ein geplanter Mord
Sicherlich ausschließen kann man gar nichts. Aber ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, daß jemand so akribisch falsche Spuren legt um einen netten, als friedlich und zurückhaltend beschriebenen älteren Herrn umzubringen. Und zwar ohne irgendwas an Geld oder Wertgegenständen mitzunehmen, ohne Spuren in der Wohnung zu hinterlassen. Nur die Geruchsspur von Herrn Sch. und dem Hund und diverse online Zeitstempel. Dazu das Motiv? Wenn es Schulden, Streitigkeiten oder so was in der Richtung gegeben hätte, hätten sie es bei XY sicher erwähnt. Und selbst wenn die Angehörigen das nicht gewusst hätten, die Polizei ist ja auch nicht auf der Wurstsuppe hergeschwommen. Ich gehe davon aus, daß nicht nur die Familie, sondern auch das Umfeld (Freunde, frühere Kunden usw) befragt wurde.

Option B: Streit beim Gassi gehen
Möglich. Obwohl ich mir vorstelle, daß a) die Größe vom Zeus abschreckend auf eventuelle Angreifer/Streithähne wirkt und b) der Hund im Ernstfall möglicherweise doch gebissen/verteidigt oder auf jeden Fall stark angeschlagen hätte. Das war ja nicht gerade ne Fußhupe.
Außerdem denke ich, Herr Sch. hätte sich nicht einfach impulsiv in so etwas reinziehen lassen oder sich durch z.B Pöbeleien provozieren lassen. Es erklärt auch nicht sein ungewöhnliches Verhalten (nicht antworten, über Mittag weg, weder Handy noch Geldbörse mitnehmen, ungewöhnlicher Weg über die Wiese in der Nacht)

Option C: Suizid
Für mich leider die wahrscheinlichste Option. Seine ganzen Verhaltensweisen seit Samstag waren laut dem XY Bericht für ihn nicht üblich. Normalerweise hat er geantwortet. Normalerweise geht er Nachts nur eine kleine Runde und nicht über die Wiese. Dazu ist er über Sonntag Mittag weg, dafür gibt es weder Erklärung noch Zeugen. Wahrscheinlich war er allein unterwegs. Seine Waffe ist nicht mehr da. Ja, ich sehe auf den ersten Blick auch keinen Grund zum Suizid. Aber es ist einfach Fakt, Leute mit Depressionen oder suizidalen Absichten agieren manchmal von jetzt auf gleich. Oft sind sie am Vortag noch augenscheinlich fröhlich und haben auch Pläne. Aber in Kopf schauen kann man nie.

Option D: Unfall
Ich habe nochmal überlegt und mal eine ganz andere Unfalltheorie: (Achtung Spekulation!)
Herr Sch. hat ganz entgegen seiner Gewohnheit einfach keine Lust zu Antworten, bzw er vergisst es oder verschiebt auf den nächsten Tag, weil er mal ausgiebig am Tablet zocken kann. In dem Bericht sieht man ja, daß Essen auf dem Herd steht und er hat ja mutmaßlich in der Nacht das Haus verlassen. Vielleicht hat er mit zocken usw. seinen Tagesablauf ganz schön durcheinander gebracht. Ist ja auch egal, die Frau sitzt ihm ja nicht im Nacken. Am Sonntag Mittag hat er doch keine Lust auf Linsensuppe, sondern geht irgendwo was essen. Das muss ja nicht in der Gaststätte um die Ecke gewesen sein, sondern kann ja ein durchaus anonymeres Restaurant gewesen sein ( McDonalds kann ich mir zwar nicht recht vorstellen, aber kann auch sein) oder er hat sich wirklich die drei Stunden ungestört ohne Hund hingelegt, weil er Nachts so lang wach war. Später zockt/surft er weiter (gerade mit z.B TikTok bin ich immer wieder überrascht, wie schnell Zeit mit "nur mal kurz kucken" rum geht) und denkt auch nicht mehr dran, sich bei der Frau zu melden. Irgendwann wird der Hund aber unruhig und muss nochmal raus. So geht Herr Sch. also mit Zeus, vielleicht irgendwo am Straßenrand, es ist dunkel. Es kommt ein Auto, eventuell überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol oder vielleicht sogar beides. Es erfasst die Beiden und sie sind augenscheinlich tot. Was wäre, wenn dann der Fahrer oder sogar mehrere Insassen, nicht nur in Panik Fahrerflucht begehen, sondern den toten oder vermeintlich toten Herrn Sch. nebst Hund ins Auto verfrachten und irgendwo anders hin fahren und ablegen?


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04.07.2022 um 21:21
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Polizei schließt natürlich auch ein Verbrechen nicht aus, das wurde ausdrücklich gesagt, aber man scheint auch bei den Ermittlungen kein einziges mögliches Motiv gefunden zu haben.
Ich ergänze das mal:

Als erstes wird ein tragischer Unfall oder ein Suizid vermutet...so wurde es zumindest von der Kommissarin kommuniziert, die in der Sendung Aktenzeichen XY auftrat.

Des weiteren wird erwähnt, dass der Streit vor der Haustüre ihm zum Verhängnis geworden sein könnte.

Das weist für mich darauf hin, dass es als gesichert gilt, dass Herr Sch. an diesem Streit beteiligt bzw. in diesen Streit verwickelt war, aber es wirft für mich gleichzeitig auch die Frage auf, wie das abgelaufen sein könnte.

Herr Sch. gerät praktisch vor seiner Haustüre in einen Streit, in Folge dessen er einem Tötungsdelikt zum Opfer fällt...und sein Hund gleich mit?

Irgendwie fehlt mir für ein solches Szenario aus mehrerlei Gründen die Vorstellungskraft.


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04.07.2022 um 21:22
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist auf jeden fall völlig spekulativ, solche Verbindungen anzunehmen, obwohl uns keinerlei Hinweise darauf gezeigt wurden, nur um damit ein Motiv für ein mögliches Verbrechen aus der Tasche zaubern zu können.
Richtig, aber es ist auch sehr spekulativ sowas auszuschließen. Und ich bleibe dabei: die Cops verraten definitiv nicht all ihre Erkenntnisse.

Ebenso ist das mit dem Streitgespräch, das der Mieter gehört gaben will. Erst wird es nirgends erwähnt, jetzt kommt es in dem Beitrag, obwohl der Mieter weder Stimmen erkannte noch den Inhalt wiedergeben kann und es dort angeblich öfter zu lauten Streitigkeiten kommt. Was nun? Ist das wichtig oder nicht? Ich denke, dass die Polizei diese Aussage ganz bewusst mit in den Bericht bringen lassen hat - beim ersten Beitrag hat es ja noch keine Rolle gespielt...


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04.07.2022 um 21:39
Zitat von metalbabemetalbabe schrieb:a, ich sehe auf den ersten Blick auch keinen Grund zum Suizid. Aber es ist einfach Fakt, Leute mit Depressionen oder suizidalen Absichten agieren manchmal von jetzt auf gleich.
Es gibt ja auch sogenannte versteckte Depressionen, die sich zunächst nur in körperlichen Symptomen zeigen. Vielleicht fühlte er sich ja auch sehr wohl depressiv, schaffte es aber, es vor den anderen zu unterdrücken. Dann waren das ungewohnte Alleinsein und das Gaming vielleicht so eine Art Trigger, der das bereits latent Vorhandene voll zum Ausbrechen brachte.


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