Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

Ich kann mich mit der Selbstmordtheorie einfach nicht anfreunden.
Warum sperrt er nicht den Hund in den Zwinger, der schläft sowieso um diese Zeit, und fährt raus zu einem stillen Platz, wo ihn niemand hört.
Das wäre doch das einfachste, da braucht man nicht stundenlang durch die Dunkelheit zu irren.

Mr.Brain schrieb:Nur könnte er genauso gut mit Auto irgendwo außerhalb Meiningens hingefahren sein, z.B. raus in die Natur und dort spazieren gegangen sein.

Ich hatte immer gedacht, die Ehefrau ist zusammen mit der Tochter mit dem Auto zur Schwiegermutter gefahren.
Danke, ich wusste nicht, daß es die Möglichkeit gibt, daß Herr Sch. mit seinem eigenen Auto unterwegs ist.
Wäre das der Schwester aufgefallen, hat sie sich dazu geäußert ? Habe nicht mehr den genauen Wortlaut ihrer Aussage bei XY im Kopf.
Das Ergibt natürlich eine andere Situation.

Es gibt den Camper und ein Motorrad hatte er wohl auch.

Nev82 schrieb:Einerseits nimmt die Polizei es ernst genug um es direkt zu prüfen, andererseits habe ich persönlich meine Zweifel. Warum sollte ein so gut sozialisierter Hund wie Zeus nicht irgendwann einfach nach Hause laufen?

Vielleicht weil er in einer Gegend ist, die er überhaupt nicht kennt, vielleicht weil er unter Schock einfach nur noch gelaufen und gelaufen ist, vielleicht weil er im letzten Jahr schlechte Erfahrungen gemacht hat...

Mr.Brain schrieb:Und in diesem Fall kam die Frage noch dazu erst nach einem Dreivierteljahr.

Die ersten Aufrufe bei FB gab es Mittwoch oder Donnerstag nach dem vermeintlichen Verschwinden.

sören42 schrieb:Das passende Werkzeug hatte er als Schlosser sicher auch.

Da hätte ich jetzt aber auch gedacht, es wär in den Fall aufgefallen, wenn da Werkzeug gefehlt hätte. Ich muss aber ehrlich zugeben, ich habe keine Ahnung was und in welcher Größenordnung man da was braucht

metalbabe schrieb:ja hier gibt es einige Höhlen. Dort in der Nähe kenne ich z.B. die Märchenhöhle, aber wie man schon ahnt, die wird touristisch genutzt und ist auch nicht direkt IN Meiningen.

Wo gibt es denn sowas?
Märchenhöhle in Walldorf und Götzhöhle.
Wo befinden sich die anderen Höhlen?

jenny863 schrieb:Vielleicht weil er in einer Gegend ist, die er überhaupt nicht kennt

Ich glaube, da sollte man Hunde nicht unterschätzen. Es ist erstaunlich, aus welchen Situationen heraus sie wieder nach Hause finden

Der Artikel beschreibt sicher kein alltägliches Beispiel, es gibt aber durchaus einige solcher Geschichten, und sie zeigen, was möglich ist

https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/frankreich--hund-entlaeuft-im-urlaub---und-rennt-380-kilometer-nach-hause-30691816.html

Ein auf einer Urlaubsreise verloren gegangener Hund ist plötzlich in seinem 380 Kilometer entfernten Heimatort in Frankreich wieder aufgetaucht

Bei dem Hund handelte es sich tatsächlich um Pablo – abgemagert, aber sehr lebendig

jenny863 schrieb:vielleicht weil er im letzten Jahr schlechte Erfahrungen gemacht hat...

Das wäre natürlich möglich, wir wissen nicht was ihm im Zusammenhang mit Herrn Sch.s Verschwinden zugestoßen sein könnte

@jenny863
Missverständlich ausgedrückt. In Thüringen allgemein natürlich. Ich sag nur Feengrotten, Barbarossahöhle, bei uns die Marienglashöhle, war in Trusetal da nicht auch noch irgendwo eine? Die sind natürlich touristisch oder wirtschaftlich genutzt. Aber rund um Trusetal, Brotterode, bei uns usw. gibt es genug nicht touristische alte Stollen und Bergwerke. Allein hier bei mir die Straße runter eine und nochmal oben Richtung Gottlob. Nix weltbewegendes, einfach Überbleibsel aus der Zeit der Bergleute.

Könnte mir vorstellen, daß es Richtung Meinigen auch welche davon gibt

Nev82 schrieb:Das wäre natürlich möglich, wir wissen nicht was ihm im Zusammenhang mit Herrn Sch.s Verschwinden zugestoßen sein könnte

Das zum einen aber auch während der letzten Monate. Könnte mir schon vorstellen, dass der ein oder andere Jäger ihn im Wald mit Wild verwechselt und geschossen hat 🤷‍♀️ Sowas kann traumatisch sein.

metalbabe schrieb:Könnte mir vorstellen, daß es Richtung Meinigen auch welche davon gibt

Ich kenne sowas in Mgn nicht, was nicht heißen soll, dass es die nicht gibt... Maximal in Felsen gehauene Gewölbekeller.

jenny863 schrieb:Ich kenne sowas in Mgn nicht, was nicht heißen soll, dass es die nicht gibt... Maximal in Felsen gehauene Gewölbekeller.

Wenn diese Stollen nicht zufällig hier in der Straße wären, wüsste ich es wahrscheinlich auch nicht. Und auch nicht jeder Ort ist so ein Bergwerksort. Rund um Trusetal, Brotterode und Co. ja sehr, ich weiß nicht ob es Richtung Meinigen dann abnimmt. Dachte nur, der Mensch von der Märchenhöhle hätte damals auch sowas erzählt, aber ist steinewig her, daß ich dort war ;)

Sehr seltsame Geschichte. Markant ist jedoch, dass WUS auf die letzten Nachrichten seiner Frau nicht mehr geantwortet hat, obwohl er sich da noch in der Wohnung befunden haben muss. Interessant wäre: wurden diese zugestellt oder auch noch gelesen ?? (viellt. hab ich was überhört).
Interessant ist die Auseinandersetzung vor dem Haus in der Nacht. Spuren, die auf ein dort geschehenes Gewaltverbrechen hinweisen, gibt es jedoch anscheinende nicht...

maxxb74 schrieb:Interessant wäre: wurden diese zugestellt oder auch noch gelesen ?? (viellt. hab ich was überhört).

Laut dem Beitrag bei XY waren die blauen Haken wohl zu sehen. Ich gehe davon aus, daß es der Wahrheit entspricht, warum sollten sie das anders darstellen? Das würde ja suggerieren, ihm sei direkt nach der Abfahrt schon etwas zugestoßen

metalbabe schrieb:Laut dem Beitrag bei XY waren die blauen Haken wohl zu sehen. Ich gehe davon aus, daß es der Wahrheit entspricht, warum sollten sie das anders darstellen? Das würde ja suggerieren, ihm sei direkt nach der Abfahrt schon etwas zugestoßen

@sören42 kennt den Zeitstempel dazu

jenny863 schrieb:@sören42 kennt den Zeitstempel dazu

Bei Minute 56"23 sieht man die Nachricht vom Montag, 26.07., die sie an diesem Tag um 17:57 verschickt. Da sieht man, dass die Nachricht vom Samstag 15:37 zu diesem Zeitpunkt als gelesen markiert ist (zwei blaue Haken), auch, dass es bis dahin keine weitere Nachricht gab, zum Beispiel am Sonntag. Zu welcher Uhrzeit die erste Nachricht genau gelesen wurde, kann man dem Filmfall nicht entnehmen. Es wird noch eine spätere, dritte Nachricht im Filmbeitrag erwähnt, jedoch nicht gezeigt.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

lucyvanpelt schrieb:Er hat Ortsmitte gewohnt und ich denke,wenn er in der Umgebung unterwegs gewesen wäre, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß ihn jemand aus Meiningen gesehen hat. So unscheinbar ist er nun nicht, auch ohne Hund.
Er war viele Jahre selbständig, dann kenne ihn bestimmt diverse Leute.

Ich denke auch, dass er in der direkten Umgebung allein schon durch die Spaziergänge mit dem sehr auffälligen, da sehr großen und auf viele Leute wahrscheinlich auch auf den ersten Blich bedrohlich wirkenden Hund bekannt gewesen sein dürfte.

Mr.Brain schrieb:Nur könnte er genauso gut mit Auto irgendwo außerhalb Meiningens hingefahren sein, z.B. raus in die Natur und dort spazieren gegangen sein.

lucyvanpelt schrieb:Danke, ich wusste nicht, daß es die Möglichkeit gibt, daß Herr Sch. mit seinem eigenen Auto unterwegs ist.

Ich denke nicht, dass er an dem Wochenende ein Auto zur Verfügung gehabt hat, denn das wäre sicherlich erwähnt worden. Aber das Motorrad müsste er zu Verfügung gehabt haben. Es wird ja erwähnt, dass er Motorradfahrer ist. Und mit einem Motorrad kann ich mir vorstellen, dass man ihn da nicht erkannt hat, der Fahrer trägt einen Helm und wer nicht selber Motorradfan ist, der achtet eher nicht auf die Marke.
Dass er mit den Camper durch die Gegen gefahren ist, glaube ich eher nicht. Aber selbst das wäre sicher nur den direkten Nachbar aufgefallen , wenn sie ihn bei der Abfahrt oder Rückkehr gesehen hätten. In der Nähe war ein beliebter Campingabstellplatz, wenn solche Autos in der Ecke deshalb zum gewohnten Stadtbild gehören achten die wenigsten Passanten auf die Marke oder das Kennzeichen.

Dass ihn keiner gesehen hat, heißt für mich deshalb nicht, dass er nicht unterwegs war.

metalbabe schrieb:Da hätte ich jetzt aber auch gedacht, es wär in den Fall aufgefallen, wenn da Werkzeug gefehlt hätte.

Ich denke eher nicht. Ich würde hier im haushaltsüblichen Hobbykeller schon nicht beurteilen können, ob ein oder zwei Werkzeuge fehlen und falls ja, ob sie nur irgendwo anders im Haus rumliegen. Wenn jemand eine Jahrzehnte alte Schlosserwerkstatt aufgelöst hat und nicht den ganzen Betrieb inkl. Inventar an einen Nachfolger übergeben hat, dann hat er wahrscheinlich alle Werkzeuge in drei- bis vierfacher Ausführung besessen und wenn die außer von ihm im Alltag keiner benutzt hat hatte sicher auch keiner aus der Familie einen Überblick über den Bestand.

Gerade mal überlegt.. wo hatte er die Waffe.. zu Hause oder war er als Sportschütze noch im Verein irgendwo aktiv.. wenn aktiv, hatte er da ein Fach..? Konnte er da vielleicht ohne Zeus nur hin und wenn ja , kann es sein , dass er einen Zeitpunkt erwischte, wo ihn keiner sah, bzw er sich sicher sein konnte, um diese Uhrzeit niemanden anzutreffen? Eventuell hatte er ja dort ein Fach mit der Waffe und Zubehör.. Schalldämpfer oder Munition..oder so.. gibt es denn so etwas überhaupt für das Waffenmodell.. denn irgendwie wurde das ja nicht gesagt oder hab ich bezüglich der Waffe den Aufbewahrungsort nur nicht mitbekommen.. ? Hm.. wäre nämlich ne Möglichkeit auch in einem Gebiet wo tagsüber Leute was mitbekommen könnten, also ein Schussgeräusch meine ich, dass man sich fast lautlos verabschiedet..

Ok, also die Waffe fehlt aus seinem Waffenschrank. Wo war der Waffenschrank, zu Hause oder wo..? Wird leider nicht gesagt.. hab gerade nochmal geguckt..
Wenn die Waffe nicht zu Hause war, dann würde sich ämlich eventuell erklären lassen wo er VIELLEICHT am Nachmitteg ohne Zeus war..

Es konnte ja auch nicht geklärt werden, wie lange die Waffe schon fehlt..
Kann bedeuten, dass er

- entweder einen Waffenschrank zuhause hat und/oder evtl noch ein Fach woanders?

Oder aber im Keller /Werkstatt/Garage usw ... scheint auch nur er Zugriff gehabt zu haben.. Diese Waffen müssen doch sicher verwahrt werden..?

Dancingfool schrieb:Ich kann mich mit der Selbstmordtheorie einfach nicht anfreunden.
Warum sperrt er nicht den Hund in den Zwinger, der schläft sowieso um diese Zeit, und fährt raus zu einem stillen Platz, wo ihn niemand hört.
Das wäre doch das einfachste, da braucht man nicht stundenlang durch die Dunkelheit zu irren.

Ich finde die Argumente eines erweiterten Suizids schon schlüssig. Der Hund war vermutlich sehr auf ihn bezogen, er wird gewusst haben, dass seine Frau und Tochter nach seinem Ableben, alleine schon wegen der psychischen Belastung, nicht in der Lage sein werden, sich noch um den Hund zu kümmern.
Er wollte seiner Familie diese Verantwortung wahrscheinlich auch nicht mehr zumuten.

Auch ein Hund leidet unter dem Verlust seiner Bezugsperson enorm, und dann ist niemand da der das auffangen kann, da alle - verständlicherweise- mit der eigenen Trauer zu kämpfen haben.
Er wäre vermutlich ins Tierheim gekommen, die Vermittlungschangen sind für einen traumatisierten Hund, der noch dazu in den meisten Bundesländern auf der Liste steht, eher gering.

Abgesehen davon, dass die Tierheime seit Corona teilweise sogar Aufnahmestopps haben.
Gut möglich, dass er ihm das ersparen wollte.

Dancingfool schrieb:Ich kann mich mit der Selbstmordtheorie einfach nicht anfreunden.

Ich auch nicht. Aber dass es auch ein Selbstmord sein könnte (und das könnte es zweifelsohne), kommt der Täterschaft womöglich nicht ungelegen.

Für den Fall, dass es ein Gewaltverbrechen war, denkt ihr an einen Einzeltäter? Oder könnten es zwei Täter (ein Täter/ein Mitwisser bzw. Helfer) gewesen sein? Allzu häufig sind es ja Beziehungstaten, auch wenn die Beziehung, in der Täter und Opfer hier zueinander gestanden haben könnten, nicht klar sind (dass ich damit nicht "Paarbeziehungen" meine, das sollte klar sein).

Karajana schrieb:Er wäre vermutlich ins Tierheim gekommen, die Vermittlungschangen sind für einen traumatisierten Hund, der noch dazu in den meisten Bundesländern auf der Liste steht, eher gering.

In den meisten Bundesländern steht ein Dogo Canario auf keiner Liste. Er ist eigentlich ein friedlicher Hund, auch wenn er sicher eine eindrucksvolle Erscheinung darstellt.

Dancingfool schrieb:Ich kann mich mit der Selbstmordtheorie einfach nicht anfreunden.
Warum sperrt er nicht den Hund in den Zwinger, der schläft sowieso um diese Zeit, und fährt raus zu einem stillen Platz, wo ihn niemand hört.
Das wäre doch das einfachste, da braucht man nicht stundenlang durch die Dunkelheit zu irren.

Du versuchst die Suizidtheorie in Frage zu stellen, indem du fragst, aus welchen Gründen WS so und nicht anders gehandelt hat. Das ist schwierig, weil die Suizidtheorie grundsätzlich stimmig und potenziell möglich ist und niemand das Verhalten und die Gedankengänge eines Suizidenten nachvollziehen kann.
Die Frage ist doch eher, ob sich parallel zur Suizidtheorie eine Mordtheorie aufstellen lässt, die ebenfalls in sich stimmig ist und die sich auf die bekannten Indizien stützt.

sören42 schrieb:Für den Fall, dass es ein Gewaltverbrechen war, denkt ihr an einen Einzeltäter? Oder könnten es zwei Täter (ein Täter/ein Mitwisser bzw. Helfer) gewesen sein?

Meine größten Zweifel an einer Mordtheorie resultieren ja immer noch daraus, dass man von dem oder den Tätern ja offenbar nicht die geringste Spur gefunden hat.
Wenn es zwei Täter waren, hätte ja noch jemand irgendwo Spuren hinterlassen können oder eigentlich auch müssen. Bei Spuren denke ich z.B. an so etwas wie DNA, Fingerabdrücke, Fußabdrücke, zurückgelassene Gegenstände oder Zeugensichtungen von Personen oder Fahrzeugen.
Daran, dass ein Täter das Online-Verhalten von WS hätte simulieren können, glaube ich ohnehin nicht. Das hätte nicht nur Spuren an den Geräten hinterlassen, sondern wäre aufgrund der Individualität jedes persönlichen Online-Verhaltens auch kaum vorstellbar gewesen.
Ich würde hier ja wirklich gern mal ein von Anfang bis Ende detailliert geschildertes Mordszenario lesen können.