Schneewi77chen schrieb:Ich könnte mir schon vorstellen, dass man beim Dreschen auf dem Feld eher auf so ne Art Autopilot schaltet und nicht sonderlich auf die - eigentlich immer gleiche, unbelebte - Umgebung achtet.
Der Fahrer hat ja nicht gedroschen, sondern gesprüht. Zufällig kenne ich mich ein bisschen mit Mähdreschern aus, die Dinger haben so viel High-tech an Bord, dagegen kann jedes Luxusauto einpacken: zentimetergenaue Positionierung auf dem Feld durch GPS und Rad-Drehwinkel-Sensoren, millimetergenaue Höhenverstellung des Schneidwerks anhand der im Onboard-Computer gespeicherten 3D-Topografie des Feldes, Echtzeit-Messung des Feuchtegrades und damit der zu erwartenden Quellung (somit des Speicherbedarfs im Silo) des Ernteguts, Künstliche Intelligenz, die nach abnormalen Betriebsgeräuschen lauscht und im Bedarfsfall automatisch einen Werkstatttermin vereinbart und die voraussichtlich benötigten Ersatzteile vorbestellt, und so weiter und so fort. Wurde ein Feld einmal abgefahren, "kennt" es der Mähdrescher aus dem effeff und weiß selbst, was dort zu tun ist. Der Fahrer hat mit dem eigentlichen Betrieb danach gar nichts mehr zu tun, sitzt nur noch aus versicherungstechnischen Gründen in der Kanzel und liest Zeitung. BMW und andere haben manche dieser Errungenschaften aus der Landwirtschaft abgekupfert und sie ca. 10 Jahre später als bahnbrechende Entwicklungen im Automobilsektor vorgestellt.
Mit anderen Worten: Bei einem Mähdrescher hätte der Fahrer bzw. der Mähdrescher sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und Alarm geschlagen. Was diese Spritzen anbelangt, so kenne ich mich leider nicht so gut aus, gehe aber davon aus, dass sie im Vergleich dazu viel primitiver konstruiert sind und darum auch mehr aktive Mitarbeit des Fahrers erfordern. Doch das ist nur eine Vermutung meinerseits.