13-Jährige auf einer Grünfläche tot aufgefunden

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Natürlich nicht. Aber das von dir verlinkte Video mit den Angaben des 18 Jährigen ist doch wohl viel heftiger als das des Herrn Philip.
Da muss man sich doch wirklich fragen, warum man desen Mann so heftig angreift, wie er es ja nunmal als Grund für das Niederlegen des Mandates nennt.
Ob die anderen da härter im Nehmen sind, spielt ja erstmal keine Rolle.
In meinen Augen ist das absolut ungerechtfertigt und sinnlos!
Und dann kann man sich schon fragen, wo das hinführen soll bzw. wird.

Ich kann die Aufregung der Leute sogar im Ansatz nachvollziehen.
Bei dem Anwalt handelt es sich schließlich nicht um einem x-beliebigen Pflichtverteidiger, sondern um einen sehr renommierten Anwalt in Österreich.

Warum der sich ausgerechnet so einen Fall aussucht löst bei mir auch großes Unverständnis aus.
Das rechtfertigt aber natürlich keine Bedrohungen!

nilsm schrieb:Warum der sich ausgerechnet so einen Fall aussucht löst bei mir auch großes Unverständnis aus.

Das ist doch etwas völlig anderes.
Niemand muss das gut finden.

Das Entscheidende ist doch das hier

nilsm schrieb:Das rechtfertigt aber natürlich keine Bedrohungen!

Es muss für Rechtsanwälte doch möglich sein, auch Mandate anzunehmen, die bei anderen Unverständnis oder Abscheu auslösen, ohne dann einem Bedrohungsszenario ausgesetzt zu sein.

Wo soll das denn hinführen, wenn Anwälte Mandate zurück geben, weil sie um ihre Sicherheit fürchten.

fischersfritzi schrieb:Es muss für Rechtsanwälte doch möglich sein, auch Mandate anzunehmen, die bei anderen Unverständnis oder Abscheu auslösen, ohne dann einem Bedrohungsszenario ausgesetzt zu sein.

Wo soll das denn hinführen, wenn Anwälte Mandate zurück geben, weil sie um ihre Sicherheit fürchten.

In Zeiten von Social Media und co. polarisiert jedes politischs Thema. Und auch dieser Fall ist politisch sehr stark aufgeladen.
Es ist ja nicht so, dass wir diese Phänomen exklusiv in der Justiz erleben.

Auch wenn beispielsweise jemand in einer Talkshow einen falschen Satz ausspricht, kann sich die Person sicher sein angefeindet zu werden und Drohungen zu erhalten.

Das ist gesellschaftlich ein trauriges Fazit, aber ehrlich gesagt hätte ich es mich gewundert, wenn die Hetzer vor der Justiz halt machen.

nilsm schrieb:Das ist gesellschaftlich ein trauriges Fazit, aber ehrlich gesagt hätte ich es mich gewundert, wenn die Hetzer vor der Justiz halt machen.

Seh ich ähnlich.

Die Frage ist halt, wie man damit umgehen soll, will oder kann.

Dieses Interview über die Aussagen des 18 Jährigen ist allerdings sehr ausschlussreich.

https://www.puls24.at/news/chronik/keine-vergewaltigung-im-fall-leonie-anwalt-erzaehlt-sicht-des-18-jaehrigen/238879


1. Die Drei haben ihn gefragt, ob er Drogen hätte und er antwortet, dass er nichts da hat und selbst keine Drogen nimmt.

2. Leonie hätte immer gesagt, der Ramish sagt, dass ich seine Freundin bin (und wäre sehr eifersüchtig). Schaut dann aber zu,
wie sie mit einem anderen schläft.

Außerdem reden wir hier von 5 Stunden ( von ca. 2 Uhr - ca. 7 Uhr), in denen sie mit diesen Typen in der Wohnung war, was der Anwalt hier mal so in 2 min. zusammenfassen will.

fischersfritzi schrieb:Das ist reine Phantasie.
Es gäbe keinen Grund für den Anwalt, das nicht zu kommunizieren, wenn es so wäre.

Das mag sein.
Aufgrund der Reaktionen wäre es verständlich, das man nicht alle Beweggründe darlegt, muss er auch nicht.

PurePu schrieb:Man muss sich eigentlich immer nur vor Augen halten, dass ein Strafverteidiger den Rechtsstaat verteidigt und nicht den Mandanten als Person. Nur die Rechte des Mandanten im bestehenden System des Rechtsstaats. Nicht mehr und nicht weniger.

So ist es. Und deshalb steht es ihm auch zu, daß er das Mandat niederlegt, wenn es für ihn Gründe gibt.

fischersfritzi schrieb:Der Rechtsanwalt ist nichg dafür verantwortlich, dass er bedroht wird.

Interessant, wie hier versucht wird, die Drohungen durch einen wütenden (Internet)Mob kleinzureden oder gar zu negieren.
Das Problem wird allerdings nicht verschwinden, wenn man sich die Augen zu hält.

Absolut. Anstatt sich an die genannten Aussagen zu halten, wird lieber ins Blaue hinein spekuliert, dem Anwalt etwas unterstellt oder etwas über Interviews zusammenphantasiert, auch wenn es da um einen ganz anderen Anwalt und seinen Klienten ging. :palm:

Peter Philipp ist ein renommierter Jurist, er ist über 70 Jahre alt und hat zig Mörder verteidigt. Ihm dürften Beleidigungen und evt. auch Drohungen nicht fremd sein. Und dennoch legte er hier das Mandat nieder, nannte die Gründe. Die Drohungen dürften also schon heftig gewesen sein, um ihn zu diesem Schritt zu bewegen. Und dennoch steht er jetzt im Fokus, das ist schon bitter.

equinoxx schrieb (Beitrag gelöscht):Ich finde es schon wieder extrem verstörend, wie der Anwalt des 18-Jährigen argumentiert. Er ist der Meinung, die Frage "Vergewaltigung oder nicht" ließe sich zweifelsfrei durch die Obduktion klären. Das ist doch aber so nicht möglich meiner Meinung nach.

Das finde ich auch. Nach meiner Interpretation des SV haben sie ihr gewaltsam Drogen eingeflößt, die zur Bewusstlosigkeit führten. Deswegen fiel das Sexualdelikt auf den ersten Blick nicht auf, wohl aber zahlreiche blaue Flecken am Körper. Die typischen äußerlichen Vergewaltigungsspuren gab es wohl nicht, weil Leonie zu diesem Zeitpunkt entweder bewusstlos oder wehrlos war.

Photographer73 schrieb:So ist es. Und deshalb steht es ihm auch zu, daß er das Mandat niederlegt, wenn es für ihn Gründe gibt.

Und das macht es ja gerade so schlimm, sollte er wirklich wegen massiver Bedrohungen sein Mandat niedergelegt haben, denn damit wurde gleichzeitig auch der Rechtsstaat angegriffen und das auch noch erfolgreich.

fischersfritzi schrieb:Es muss für Rechtsanwälte doch möglich sein, auch Mandate anzunehmen, die bei anderen Unverständnis oder Abscheu auslösen, ohne dann einem Bedrohungsszenario ausgesetzt zu sein.

Wo soll das denn hinführen, wenn Anwälte Mandate zurück geben, weil sie um ihre Sicherheit fürchten

So sieht es aus. Und wer ist als nächster dran und wird bedroht?

Am Ende vielleicht sogar die Richter, wenn das Urteil nicht gefällt? Gott sei Dank werden Bedrohungen im letzten Fall natürlich keinen Erfolg haben.

rhapsody3004 schrieb:Und wer ist als nächster dran und wird bedroht?

Am Ende vielleicht sogar die Richter, wenn das Urteil nicht gefällt? Gott sei Dank werden Bedrohungen im letzten Fall natürlich keinen Erfolg haben.

Das ist aber leider nichts Neues. Es gibt immer mal wieder Drohungen gegen Anwälte, Richter, Staatsanwälte, gerade auch wenn es um organisierte Kriminalität oä geht. Es gab schon Schüsse im Gerichtssaal, es wurden schon Staatsanwälte umgebracht usw. Wie weit manche Menschen gehen, wenn sie mit Aussagen, Vorgehensweisen nicht einverstanden sind, sah man im Lübcke Fall. Und auch im vorliegenden Fall gibt es eben viele Menschen, die so schockiert von den Geschehnissen sind, daß sie ihrem Zorn im Netz freien Lauf lassen. Das kann ich bis zu einem gewissen Punkt noch nachvollziehen, auch mich regt einiges auf. Aber aller Zorn, Trauer oder Unverständnis muß auch Grenzen haben. Daß ein Anwalt bedroht wird, weil er "einen Afghanen" verteidigt, kann eben nicht sein, auch dann nicht, wenn der Klient evt. eines abscheulichen Verbrechens schuldig sein sollte.

Ich denke, das die Ermittler den Drohungen nachgehen werden. Soetwas sollte nicht ungestraft bleiben. Traurig, das es soweit kommt, das ein Anwalt vielleicht deshalb sein Mandat niederlegt. Demjenigen, der droht sollte klar sein, das die Täter erst verurteilt werden, wenn sie einen Anwalt haben? Durch so eine Handlung wird die Verhandlung verlängert und die Angehörigen noch länger gequält, da sie die Täter verurteilt sehen wollen