Rick_Blaine
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13-Jährige auf einer Grünfläche tot aufgefunden
15.07.2021 um 03:19frauZimt schrieb:Es geht doch auch darum, dass auch die Täter Gerechtigkeit erfahrensollen, für ihre Taten.Ja, natürlich.
frauZimt schrieb:Aber was ist, wenn sich kein Verteidiger findet, der bereit wäre, sein Bestes zu geben?Gute Frage. Dann müssten alle, die sich bisher nicht bereitgefunden haben, das Mandat zu übernehmen, noch einmal in sich gehen. Es gibt Systeme in welchen Richter einen Anwalt verpflichten können ein Mandat zu übernehmen, aber ein unfreiwilliges Mandat ist nicht die beste Lösung.
frauZimt schrieb:Du schüttelst deine Antwort aus dem Ärmel.Ich hab da auch keine Antwort drauf. Es gab solche Situationen, z.B. lange in Süditalien, wo die Mafia Anwälte, Staatsanwälte und Richter ermordete und das System in die Knie zwang. Es gab da einige sehr mutige Menschen, aber viele haben das bitter bezahlt.
"Da ist der Rechtsstaat gefordert..."
Was ist denn, wenn der Staatsanwalt, der Richter bedroht wird?
Das passiert mit Sicherheit. Ich denke da an Prozesse gegen Clans, Mafia, kriminelle Banden.
Der Rechtsstaat kann nicht alle schützen (nicht Kinder, Enkel, Geschwister).
Es braucht also Personal, das bereit ist, sich sehenden Auges in Gefahr zu begeben,- und seine Familie auch aus eigenen Kräften schützt.
Dass der Staat das kann, glaube ich nicht. Dazu sind unsere Familien und Freundeskreise doch viel zu groß.
borabora schrieb:Wie kann man sich das als Laie vorstellen, einen Mandanten zu verteidigen, dessen Schuld quasi bzw. mehr oder weniger klar auf der Hand liegt?Das ist generell nicht das Problem: 99% meiner Mandanten sind schuldig und wissen das auch. Meine Aufgabe ist nicht, sie vor jeder Strafe zu bewahren, sondern erst einmal sicherzustellen, dass sie einen fairen Prozess bekommen, dass die Ermittler fair und nach den Regeln gehandelt haben, dass alles Positive, was man über die Mandanten sagen kann, vor Gericht auch gesagt wird, usw. Und dann eben zu erreichen, dass die Strafe fair ist. So gehen ja auch die allermeisten Verfahren aus. Und nicht zu unterschätzen ist auch die menschliche Ebene, dass man eben dem Mandanten in dieser Zeit beisteht. Deshalb redet man oft vom "Rechtsbeistand."
Problematisch kann es eben werden, wo es auf der persönlichen Ebene nicht wirklich geht, z.B. weil mich die Tat anwidert usw. Dann lehne ich ab. Aber wie gesagt, das kommt relativ selten vor, in der Regel hat man eine gewisse professionelle Distanz erworben, die einen selbst ja auch psychologisch schützt. Dass man das nicht falsch versteht: ich fühle immer mit dem Opfer und relativiere Straftaten keineswegs. Ich sehe die menschlichen Tragödien dahinter.