Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

@MettMax
Er muss nicht unbedingt die Autobahn genommen haben, parallel verläuft eine gut ausgebaute Bundesstraße, die direkt im Süden von Hannover und damit am Abstellort des Fahrzeugs vorbei führt.

Wären wir in anderen Threads, würde man anfangen zu spekulieren, warum ausgerechnet vor dem Holländischen Pavillon?

Thordis schrieb:Wären wir in anderen Threads, würde man anfangen zu spekulieren, warum ausgerechnet vor dem Holländischen Pavillon?

Es gab mal den Witz unter bestimmten Hannoveraner Leuten...."Wenn Du behaupten willst Dein Auto ist geklaut worden, sag das war bei Ikea"

Ich denke mal das hat nichts mit dem Pavillion zu tun, die Ecke bietet sich einfach an.

ExilHarzer schrieb:Ich denke auch das mit 2 Fahrzeugen (evtl. noch der weiße Seat) nach Hannover gefahren wurde.

@ExilHarzer
Damit ist dieser Seat gemeint?

Ein Zeuge will am Dienstagmorgen, 13.04.2021, gegen 05.20 Uhr, den PKW des Herrn Manczak, einen VW Caddy, Baujahr 2015, blaumetallic, GS - KK 31 (s. Foto), auf der Kreisstr. 32, zwischen Groß Döhren und Hahndorf vor sich fahrend bemerkt haben.

Zwischen ihm und dem VW Caddy habe sich noch ein weiteres Fahrzeug befunden. Hierbei soll es sich um einen weißen PKW Seat, Typ Mii, gehandelt haben.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56518/4907207

Das scheint man zwischenzeitlich abgeklärt zu haben, in späteren Meldungen und bei Aktenzeichen XY wurde nicht mehr nach dem PKW gefragt.

MettMax schrieb:Das scheint man zwischenzeitlich abgeklärt zu haben, in späteren Meldungen und bei Aktenzeichen XY wurde nicht mehr nach dem PKW gefragt.

Ja, genau den meinte ich. Dann hat sich das offenbar geklärt.
Das mit Richtung Hahndorf ist halt schon merkwürdig, Richtung Hannover würde ich nach Norden rausfahren. Der ist ja in Richtung Süden (Harz) gefahren.
In der Gegend gibt es x Möglichkeiten eine Leiche zu verstecken, auch so das man beim Ablegen nicht beobachtet wird.

Die Sache mit dem Floß ist intelligent aber vermutlich unter Stress zu kompliziert.

Ich glaube auch, dass die Leiche zunächst irgendwo plaziert und später mit den Baumaterialien gesichert wurde.

Gerade an der deutsch-deutschen Grenze gibt es auch nach 30 Jahren noch Relikte von Befestigungen russischen oder NVA-Ursprungs. Ein Bundespolizist um die 50 kennt sich da sicher auch teilweise aus.

Urbexer und Geocacher wurden ja schon erwähnt.
Die werden eine mit Zaun und Stacheldraht abgetrennte Ecke aber nicht abbauen, die gehen höchstens generell durch eine Absperrung. Wäre m.E. ein gutes Versteck.

Rätselhaft bleibt für mich die weite Fahrt nach Bitterfeld. Wenn Opfer und Motiv im Bekanntenkreis liegen ist doch so gut wie sicher, dass man ihn durchleuchten wird und die Anmietung des Transporters (Personalien erforderlich) nicht unbemerkt bleibt.

Es könnte eine Affekttat gewesen sein, und alles andere Schadensbegrenzung aus seiner Sicht. D.h.
dass die Leiche nicht gefunden wird hat allerhöchste Priorität. Aber dann hätte er ja den Kram auch woanders kaufen können.

Interessant wäre, ob er irgendwo in der Gegend von Bitterfeld Dienst getan (oder Geocaching betrieben) hat, wodurch sich besondere Ortskenntnisse ergeben hätten.

Vermutlich war die Ermittlungsgruppe mit dieser groß angelegten Suche schon nah dran.

Wie bereits berichtet, wurde am 30.04.21 durch die bei der Polizei Goslar eingerichtete Ermittlungsgruppe "Fortuna", mit Unterstützung von mehreren Spürhunden aus dem gesamten Land Niedersachsen, Waldstücke längs der Bundesstraße 242 zwischen Sonnenberg und Dammhaus nach dem seit dem 13.04.21 vermissten Karsten Manczak (51) abgesucht.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56518/4905144
Die Ermittler vermuten wohl nicht zu Unrecht einen Zusammenhang zwischen Ermittlungen und den Einkäufen des Beschuldigten.
Am selben(!) Tag kaufte er die Bauzäune. Sollte diese Richtung (Dammhaus) stimmen, macht auch die Fahrtrichtung Hahndorf an dem Morgen des 13. April Sinn.

MettMax schrieb:Am selben(!) Tag kaufte er die Bauzäune. Sollte diese Richtung (Dammhaus) stimmen, macht auch die Fahrtrichtung Hahndorf an dem Morgen des 13. April Sinn.

Eventuell sind die verdammt nah dran gewesen. Zumindest werden die Aktivitäten den TV zum Kauf der Gegenstände bewogen haben.
Vielleicht lag die Leiche zu dem Zeitpunkt einfach unter irgendeiner Bachdurchführung unter einer Straße. Davon gibts im Harz viele, und da kommt auch fast nie wer hin. Bis Dammhaus und noch etwas in Ri Andreasberg ist eine ganz schön weite Strecke. Das würde auch an näheren Stellen gehen.

Nachdem ich noch mal Quellen studiert habe, wollte ich noch ein paar Sachen zur Diskussion stellen.

Wenn man weiß, dass irgendwo ein Taxi gerufen wurde, wieso kann man dann den Fahrer nicht ermitteln? Das Unternehmen wird doch seine Fahrer kennen, und die sollten doch alle eine Lizenz haben?

Was will man mit so vielen Matten und so wenigen Steinen?

Offenbar wurden mehrere Einkäufe in mehreren Tagen Abstand getätigt. Die Matten und Steine aber "in der Region" und nur die Zäune später in Bitterfeld. Das ist doch merkwürdig. Angaben zur Fahrstrecke habe ich nicht gefunden, aber irgendwo geisterte mal die Zahl 150km herum. Auf welche der Touren bezog die sich?

Bei der Region Harz muss ich an diese Lokation denken Wikipedia: Komplexlager 12

Und gibt es Aussagen, wo das Blut herkommt? Rangelei und mit dem Kopf auf den Boden geschlagen? Faustschlag und Nasenbluten (Mord erst später woanders)? Messer? Schuss? Sind ja sehr verschiedene Szenarien.

Papaya64 schrieb:Bei der Region Harz muss ich an diese Lokation denken Wikipedia: Komplexlager 12

Da war ich mal ganz offiziell zu einer Besichtigung im Zuge von Verkaufsverhandlungen drin, kurz nachdem das DDR-Geld entfernt wurde. Da konnte man mit dem Auto bis in den unterirdischen Bahnhof fahren. Waren sehr strange Figuren dort, der Eigentümer kam grad aus London und 2 seiner "Verkäufer" hatten eine ganz starke Affinität zu einem bestimmten Motoradclub...
Selbst der "abgeworfene" Teil der Anlage ist noch teilweise unter Gefahr begehbar.

Als Leichenablagestelle kommt das nicht in Frage, dafür sind zu oft Leute in der Anlage die nach dem rechten sehen, bzw. treiben sich immer welche da rum die versuchen da einzudringen. Das Tor ist mittlerweile hermetisch verschlossen, über die Gedenkstätte ist auch gut gesichert und über die Hangenden kriegst Du keine Leiche rein.

Papaya64 schrieb:Wenn man weiß, dass irgendwo ein Taxi gerufen wurde, wieso kann man dann den Fahrer nicht ermitteln? Das Unternehmen wird doch seine Fahrer kennen, und die sollten doch alle eine Lizenz haben?

Der Taxiruf ging wohl an eine Zentrale, die stellt dann diese Fahrt zur Disposition. Möglicherweise meldet sich keiner von den Fahrern, weil das Taxameter nicht an war...?

Papaya64 schrieb:Was will man mit so vielen Matten und so wenigen Steinen?

Das ist zwischenzeitlich korrigiert worden. Einen erkennbaren Sinn darin kann man indes wohl nicht so recht ableiten.

Im Juni hatte die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach Baumaterialien gebeten. Gesucht wurde damals nach zwei Rasengitterplatten 60x40x8 Zentimeter und acht Baustahlmatten 2.30x1 Meter, die vom Tatverdächtigen am 20. April gekauft worden sein sollen. In der Sendung Aktenzeichen am Mittwoch war dann von 16 Baustahlmatten und elf Rasengitterplatten die Rede. Doch wie kommen plötzlich die unterschiedlichen Mengenangaben zustande? Dazu erklärt Wolters: "Die Informationen, die am Mittwochabend in der Sendung `Aktenzeichen XY… ungelöst´ mitgeteilt worden sind, sind die aktuellen. Abweichungen zu früheren Informationen sind dem Ermittlungsfortschritt geschuldet."

Quelle: https://regionalheute.de/fall-karsten-manczak-verwirrende-aussagen-zu-beweismaterialien-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1629459608/

Papaya64 schrieb:Angaben zur Fahrstrecke habe ich nicht gefunden, aber irgendwo geisterte mal die Zahl 150km herum. Auf welche der Touren bezog die sich?

Von Liebenburg nach Bitterfeld in Sachsen Anhalt sind es etwa 150 Kilometer. Dort wurde der Bauzaun erworben.

Papaya64 schrieb:Und gibt es Aussagen, wo das Blut herkommt? Rangelei und mit dem Kopf auf den Boden geschlagen? Faustschlag und Nasenbluten (Mord erst später woanders)? Messer? Schuss?

Darüber ist bis dato nichts bekannt geworden.

Papaya64 schrieb:Wenn man weiß, dass irgendwo ein Taxi gerufen wurde, wieso kann man dann den Fahrer nicht ermitteln? Das Unternehmen wird doch seine Fahrer kennen, und die sollten doch alle eine Lizenz haben?

Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass im Zusammenhang mit Verbrechen Taxifahrer aufgefordert werden, sich zu melden. Offensichtlich ist es nicht bei allen Anbieter selbstverständlich, dass der Vermittler weiß, wer da fährt. Ich finde das beunruhigend, vor allem aus der Fahrgastsicht. Ob alle eine Lizenz haben, das bezweifle ich auch. Ich habe schon Fahrer mit Null-Ortskenntnis erlebt, so als hätte mal jemanden seinen Kumpel mit dem Taxi fahren lassen.

Papaya64 schrieb:Offenbar wurden mehrere Einkäufe in mehreren Tagen Abstand getätigt. Die Matten und Steine aber "in der Region" und nur die Zäune später in Bitterfeld. Das ist doch merkwürdig.

Vielleicht gab es einen Plan A und dann einen Plan B, vielleicht wurde KM noch mal "umgebettet", und die zweite Liegestätte hatte dann den Bauzaun. Vielleicht aber auch schon wieder abgebaut, denn so eine Stelle mit Bauzaun ist auffällig und irgendwann würde die Leiche sowieso entdeckt.

MettMax schrieb:Der Taxiruf ging wohl an eine Zentrale, die stellt dann diese Fahrt zur Disposition. Möglicherweise meldet sich keiner von den Fahrern, weil das Taxameter nicht an war...?

Richtig! Selbst wenn der Taxameter an war, lässt sich das kaum nachverfolgen.

@ExilHarzer
Dazu kommt noch, wer kann nach Wochen noch mit Sicherheit sagen, wo er um eine gewisse Uhrzeit einen Fahrgast ohne Beschreibung aufgenommen hat?

ExilHarzer schrieb:Der SoKo Name dürfte einfach nur auf der ehemahligen Grube Fortuna/Morgenstern beruhen, die Ortskundigen ein Begriff sein dürfte. Auf dem späteren Morgenstern-Deponie-Gelände wurden pikanterweise vor Jahrzehnten die Leichen des Betreiberpärchens gefunden.

Wäre diese Grube bzw. das Gelände nicht wieder erneut ein gutes Versteck für eine Leiche

Misetra schrieb:Ich habe schon Fahrer mit Null-Ortskenntnis erlebt, so als hätte mal jemanden seinen Kumpel mit dem Taxi fahren lassen.

Das wird möglicherweise auch nicht besser werden.
Mit der Änderung des Personenbeförderungsgesetzes entfällt ab August 2021 die Ortskundeprüfung, stattdessen muss jedes Taxi ein Navi haben. Das muss aber kein fest eingebautes sein, es genügt eine Navi-App auf dem Handy.

Misetra schrieb:Wäre diese Grube bzw. das Gelände nicht wieder erneut ein gutes Versteck für eine Leiche

Käme auf die örtlichen Gegebenheiten an, aber vom zeitlichen Ablauf passt es eher nicht.
Übergriff auf K.M. kurz nach 5 und gegen 5.20 Uhr schon eine Sichtung des Wagens auf dem Weg nach Hahndorf. Das M. in seinem Wagen lag, ist unstrittig.
Unwahrscheinlich das er später wieder "zurück" gebracht wurde.

Auch wenn es jetzt sehr spekulativ ist: könnte es sein, dass die Ehe längst zerrüttet, die Affäre kein Geheimnis war und der TV die Nacht im Haus war, während das Opfer in einem getrennten Schlafzimmer schlief? Morgens kam es aus welchem Grund auch immer zur Eskalation, aber der Grund war nicht unmittelbar der vermutete?

Misetra schrieb:Wäre diese Grube bzw. das Gelände nicht wieder erneut ein gutes Versteck für eine Leiche

Glaube ich nicht. Das Risiko der Entdeckung von Blutspuren (während der Caddy nach Hannover gebracht wird) und eine dadurch ausgelöste Nahbereichsfahndung wäre dem TV bestimmt zu groß gewesen.

ExilHarzer schrieb:kann man nach Harsum unter der A7 drunter durchfahren (da war früher das berüchtigte Jolly)

Interessehalber: Ich bin 38 Jahre alt und komme aus der Ecke.. Was für ein berüchtiges Jolly? Ich hab davon noch nie gehört.


Ich glaube übrigens, dass er einfach die ganz normale Strecke nach Hannover gefahren ist. Ich fahre diese Strecke auf der A7/B6 regelmäßig seit 10 Jahren (seitdem wohne ich in Hannover) und wurde in der gesamten Zeit EINMAL auf Höhe Hildesheimer Börde angehalten, als meine eine Rückleuchte defekt war. Sonst noch nie. Sooooo regelmäßig können die Kontrollen also nicht sein. Und da ich davon ausgehe, dass das Taxi ein Irrweg ist, nehme ich auch mal an, dass das Auto wesentlich früher als um 9:30 dort abgestellt wurde. Da wird er dann auch (trotz Baustelle) gut durchgekommen sein.

Edna schrieb:Und da ich davon ausgehe, dass das Taxi ein Irrweg ist, nehme ich auch mal an, dass das Auto wesentlich früher als um 9:30 dort abgestellt wurde. Da wird er dann auch (trotz Baustelle) gut durchgekommen sein.

Vermutlich. Und mit der U Bahn wieder weg. Deutlich unauffälliger als Taxi. Andererseits könnte er dann von Überwachungskameras aufgenommen werden. Schwer zu sagen was aus seiner Sicht risikoärmer wäre.