Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Edna schrieb:Interessehalber: Ich bin 38 Jahre alt und komme aus der Ecke.. Was für ein berüchtiges Jolly? Ich hab davon noch nie gehört.

Das Jolly war in der Förster Straße kurz vor der Autobahnunterführung. War Anfang der 90er recht bekannt. Ich bin etwas älter , ungefähr wie das Opfer und bin bis 2013 die Strecke bis Hannover und zurück über Laatzen fast 10 Jahre lang regelmäßig gefahren.
Die Kontrollen waren häufig und nervig. Da ging es nicht um Verkehrssicherheit sondern es wurde wirklich rausgefischt. Ich bin auf dem Rückweg oft kurz nach dem Salzgitterdreieck von der Autobahn runter wenn ich gesehen habe das es sich auf der Anhöhe staut.

Papaya64 schrieb:Auch wenn es jetzt sehr spekulativ ist: könnte es sein, dass die Ehe längst zerrüttet, die Affäre kein Geheimnis war und der TV die Nacht im Haus war, während das Opfer in einem getrennten Schlafzimmer schlief? Morgens kam es aus welchem Grund auch immer zur Eskalation, aber der Grund war nicht unmittelbar der vermutete?

Es ist ja sowieso merkwürdig, dass der Übergriff/Mord in KMs eigenem Garten stattfand. Auch wenn im Prinzip alles möglich ist, kann ich mir schwer vorstellen, dass KM so großzügig war, dem TV die Übernachtung im Haus zu erlauben, wenn er von einer Affäre gewusst hätte. Ich könnte mir aber gut vorstellen, alle drei sitzen noch zusammen, KM geht irgendwann ins Bett, da er früh aufstehen muss, dann wird er wach und macht eine unliebsame Entdeckung. Darauf kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, die sich dann in den Garten verlagert und der Bundespolizist bringt ihn um, beispielsweise mit einer Schuss- oder Stichwaffe.

Misetra schrieb:. Ich könnte mir aber gut vorstellen, alle drei sitzen noch zusammen, KM geht irgendwann ins Bett, da er früh aufstehen muss, dann wird er wach und macht eine unliebsame Entdeckung. Darauf kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, die sich dann in den Garten verlagert und der Bundespolizist bringt ihn um, beispielsweise mit einer Schuss- oder Stichwaffe.

Kann ich mir auch gut vorstellen. Oder er schlägt nur hart auf dem Boden auf mit Schädelbruch.

Mittlerweile liest man öfter die Formulierung "in den Garten gelockt", siehe Link.
Das impliziert, das er vor der Arbeit selten oder nie in den Garten bzw. hinten raus ging. Aber woher hat man diese Vermutung?

Sie vermutet, dass der Freund des Vermissten am frühen Morgen des 13. April 2021 Manczak in dessen Garten gelockt, ihn dort angegriffen und danach an einen unbekannten Ort gebracht habe.

Quelle: https://web.de/magazine/unterhaltung/tv-film/aktenzeichen-xy-ungeloest-vermisst-sitzt-taeter-haft-36100146

Papaya64 schrieb:Oder er schlägt nur hart auf dem Boden auf mit Schädelbruch.

Das hätte man doch prima als Unfall deklarieren können...

MettMax schrieb:hätte man doch prima als Unfall deklarieren können...

Aber nur wenn er erstens gleich tot war und man nicht hinterher Hämatome von irgendwelchen Jiu-jitsu Griffen findet.

MettMax schrieb:Mittlerweile liest man öfter die Formulierung "in den Garten gelockt", siehe Link.
Das impliziert, das er vor der Arbeit selten oder nie in den Garten bzw. hinten raus ging. Aber woher hat man diese Vermutung?

Der Weg aus dem Haus führt nicht durch den Garten. Es gibt vor dem Haus keinen Garten. Das konnte man in dem einen Video des regionalen Senders ja gut sehen. Würde man jemand in den Garten locken wollen, dann müsste man sich in irgendeiner Form im oder aus dem Garten bemerkbar machen.

Ich glaub wenn der TV öffentliche Verkehrsmittel benutzt hat würde die Polizei explizit danach fragen. Das Risiko aufgenommen zu werden ist immens hoch, über die Speicherdauer ist auch nicht so richtig was bekannt. Die RAF-Leute in OS haben die bestimmt auch nicht zufällig in 24 Stunden auf den Aufnahmen endeckt.

Ich hau mal meine eigene These raus:

Der TV hat ein Verhältnis mit der Frau des Opfers und beschließt ihn zu töten. Er bringt am Tag vor der Tat ein Fahrzeug nach Laatzen und stellt es dort unaufällig ab.
Am Tatmorgen passt er das Opfer ab und tötet (ersticht?) es. Die Leiche legt er in den Wagen des Opfers, und transportiert diese irgendwo in den Harz/Harzrand. Danach bringt er den Caddy, auf welchem Weg auch immer nach Laatzen und fährt mit dem deponierten Fahrzeug nach Hause/zur Arbeit.

Die Leiche verstekt er später noch besser, als die Suchen losgehen.

Möglich alleine oder mit Helfer

Bleiben nur noch die Einkäufe in Bitterfeld....das wirkt wie ein riesiger Yogtze-Zettel

Sicher im Bereich des Möglichen. Aber unauffällig abstellen ist auch nicht risikolos. Jemand könnte das Auto beim Einparken beschädigen, ein Kind fährt mit dem Fahrrad dagegen oder irgendein Makler macht genau an dem Morgen ein schönes Foto von dem Haus in der Straße, das zum Verkauf steht. Also bei einem geplanten Mord würde man so dumme Zufälle besser nicht riskieren.

Je mehr ich drüber nachdenke frage ich mich auch, warum er den Caddy da abstellt. Keine DNA von sich? Blut? Wäre es nicht besser gewesen, ihn in einen See zu lenken oder ihn irgendwo in Brand zu setzen?

Papaya64 schrieb:Je mehr ich drüber nachdenke frage ich mich auch, warum er den Caddy da abstellt. Keine DNA von sich?

Die DNA dürfte kein Problem darstellen, da er als "Freund" auch Spuren im Fahrzeug hinterlassen darf. Da lässt sich kein gerichtsfester Beweis draus machen.

ExilHarzer schrieb:Bleiben nur noch die Einkäufe in Bitterfeld....das wirkt wie ein riesiger Yogtze-Zettel

Das war vermutlich ein Plan B, vielleicht wurde KM dann schlussendlich dorthin verbracht. Bitterfeld und insbesondere Bitterfeld-Wolfen verbinde ich vor allem mit riesigen Giftmülldeponien. In der Gegend gibt es auch oft Bereiche, die mit Bauzäunen abgesperrt werden. Das sind ja riesige Areale, da könnte man sicher auch gut eine Leiche verschwinden lassen.

Also, ich würde gar nicht ne neue Absperrung machen. Ne alte schon vorhandene Bsustelle, die vielleicht grad Baustop hat einfach erweitert oder davon etwas abgetrennt. Fällt erstmal nicht weiter auf. Jeder sucht ne neue Stelle und dabei kann der Ort recht nah sein.
Wir haben hier ein altes Mehrfamilienhaus im Rohbau - steht so seit Jahren da damals Pfusch am Bau war und nu seit Ewigkeiten ein Rechtstreit anhängig ist.

Eine weitere Erklärung warum er erst nach öffentliche Bekanntmachungen reagierte, obwohl er ggf. durch seinen Job eher Zugriff auf Informationen hatte, könnte an den Strukturen liegen. Ich arbeite in der Forensik. Bei uns ist es so, dass jeder Zugriff ins System dokumentiert wird. Ich gehe stark davon aus, dass dies bei der Bpol erst recht so ist.

Misetra schrieb:Der Weg aus dem Haus führt nicht durch den Garten. Es gibt vor dem Haus keinen Garten.

Richtig. Ich denke auch das der Abtransport des Opfers über den Fortunaweg erfolgt ist, und nicht durchs Haus. Offenbar gibt es keinen Zugang von vorne.

ExilHarzer schrieb:Richtig. Ich denke auch das der Abtransport des Opfers über den Fortunaweg erfolgt ist, und nicht durchs Haus. Offenbar gibt es keinen Zugang von vorne.

Abtransport ist das richtige Wort. KM hat nicht, wie es zunächst hieß, zwischen 05:00 und 05:15 Uhr das Haus verlassen, sondern wurde aus dem Haus, genauer gesagt, aus dem Garten abtransportiert, vielleicht schon als Leiche. Wie man wohl auf die Uhrzeit kommt? Hat das seine Frau gesagt? Oder hatte man da schon Zugriff auf Mobilfunkdaten?

Misetra schrieb:genauer gesagt, aus dem Garten abtransportiert

Bei Google Maps sieht es so aus als ob da ein Blaues Auto im Fortunaweg auf dem Grundstück parkt. Dann wäre es ja logisch die Leiche durch den Garten anzutransportieren. Es steht auch nur ein Haus gegenüber, bei so früher Stunde haben die bestimmt geschlafen.

Misetra schrieb:Ich frage mich, warum man mit der Verhaftung nicht noch eine Weile gewartet hat, dann hätte man den Bundespolizisten noch eine Weile beobachten bzw. seine Kommunikation abhören können und hätte evtl. noch ein paar wertvolle Hinweise bekommen.

Ganz genau. Ist mir auch ein Rätsel. Verdunklungsgefahr hin oder her, bei einer Observierung hätte man ihn ständig im Blick gehabt.

MettMax schrieb:Hat eine andere Person ein Fahrzeug gemietet oder zur Verfügung gestellt?

Es muss ja wohl so gewesen sein. Wenn er die Mietfahrzeuge für den zweiten großen Baumarkteinkauf nicht mehr hatte…

Misetra schrieb:KM geht irgendwann ins Bett, da er früh aufstehen muss, dann wird er wach und macht eine unliebsame Entdeckung.

Die Idee, dass man bereits den Abend zusammen verbracht hat finde ich echt interessant.
Diesbezüglich sollte es aber auch eine Aussage der Ehefrau geben…

PotomacRiver schrieb:Diesbezüglich sollte es aber auch eine Aussage der Ehefrau geben

Das ist halt immer wieder das Problem, dass wir hier nur einen Bruchteil von dem wissen, was die Polizei weiß...

Was mich an diesem Fall unter anderem auch noch beschäftigt:
Es wäre sicherlich hilfreich, ein Bewegungsprofil des TV zu erstellen, indem man sein Bild in den Medien veröffentlicht (z.B. um eine evtl. Taxifahrt zu rekonstruieren ober die Einrichtungeiner Baustelle). Die Menschen würden sich vielleicht an ein Gesicht erinnern. Natürlich ist mir klar, dass es zum Schutz der Persönlichkeitsrechte schwierig ist, so etwas durchzusetzen, auf der anderen Seite erinnern wir uns, dass das in einigen Fällen, bei dringendem Tatverdacht, so praktiziert wurde. Siehe die Fälle Rebecca Reusch oder auch

https://www.allmystery.de/ng/quicksearch?r=%2Fng%2Ffirst_unread_post%3Fthread%3D166137

Werden Polizisten da noch mal anders "geschützt"?

Fiene23 schrieb:Werden Polizisten da noch mal anders "geschützt"?

Nein, das liegt daran, das die "Öffentlichkeitsfahndung" mit Foto immer das letzte Mittel sein soll, also erst wenn die vorgehenden Ermittlungen nicht weiter kommen.
Dann hängt es noch von dem jeweiligen Richter ab, ob dieser es zulässt.

Ist kein einfaches Thema. Ich denke in dem Fall sind noch zu viele Sachen unklar, bzw. nicht ausermittelt, deshalb kein Foto.

@ExilHarzer
Danke für die Erläuterung!
Genau, Öffentlichkeitsfahndung war das Wort...
Dann wird es wohl so sein, wie von dir beschrieben. Mal schauen, ob demnächst noch weitere Ermittlungsergebnisse veröffentlicht werden.