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Mord an Herbert K. von 1983

1.636 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 07:06
Die Betrachtung des Falles leidet meiner Meinung nach an zwei Problemen:

Zum einen liegt die Tatzeit sehr lange zurück, und die Verhältnisse des Jahres 1983 sind selbst für bewusste Zeitzeugen teils schwer zu rekonstruieren. Wirft man etwa einen Blick in den ARD-Jahresrückblick 1983, so findet man sich in einer anderen Welt wieder, in der auch ganz andere Dinge wichtig waren und die Menschen beschäftigten. Man darf auch davon ausgehen, dass Lebensplanungen, Werturteile, Ziele und Sehnsüchte, auch Gewohnheiten der Menschen andere waren als heute.

Zum anderen wissen wir über das Opfer der Tat verhältnismäßig wenig. Sein Familienstand, seine Arbeit, sein Hobby - im Grunde nur Dinge, die zur Erklärung des Sachverhalts unbedingt notwendig sind. Wir wissen dagegen kaum biografische Details, nichts über Verwandte, nichts über Einstellungen der Beteiligten etwa zu weltanschaulichen und politischen Fragen.

Hatte HK Verwandte in der DDR und Kontakt zu ihnen? War er religiös, weltanschaulich, politisch gebunden bzw. aktiv? Gab es Verwandte in der Nähe, zu denen er Beziehungen pflegte? Interessierten ihn Volkszählung, NATO-Doppelbeschluss, die Entwicklungen in Polen? Rauchte er, trank er Alkohol? War er in der Elternvertretung der Schule seiner Kinder aktiv? War er im Sportverein?

Alles Dinge, die den Ermittlern zugänglich waren und sind, uns aber aus nachvollziehbaren Gründen (Rechte der Angehörigen z.B.) unbekannt bleiben müssen. Die aber mMn notwendig wären, um Motive für die schreckliche Tat zu erkennen. Aus den genannten Punkten können sich Konflikte ergeben haben, auch ohne dass dem Opfer daraus ein Vorwurf zu machen wäre.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 09:39
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Das sehe ich genauso. So lange es ein Vermisstenfall war, kann ich mir vorstellen, dass sich vielleicht jemand bedeckt gehalten hat. Vielleicht wurde ja vermutet, dass er sich freiwillig abgesetzt hat. Spätestens aber als die Leiche entdeckt wurde, gab es keinen Grund mehr zu Schweigen, denn es handelte sich um Mord.
Davon ist einerseits auszugehen, doch wir wissen nicht, wie weit die Polizei damit gekommen ist. Vergessen wir nicht: Die Ermittlungen werden von der Kripo in Itzehoe (Schleswig-Holstein) geleitet, gewohnt und zuletzt gesehen wurde er in Niedersachsen.

Aber ich gehe davon aus, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in Hamburg liegt. Und wenn es ein Doppelleben gab, dann wahrscheinlich auch in Hamburg. Wie effizient werden die Ermittler aus Itzehoe (eher ländlich) dann in der Großstadt Hamburg ermitteln können? In jedem Fall dürften sie den Großteil der Ermittlungen außerhalb ihres Bezirks führen müssen, denn abgesehen vom Leichenfund gibt es ja keinen Bezug zu Itzehoe/Schleswig-Holstein in dem Fall. Wir wissen nicht, wie gut zusammen gearbeitet worden ist. Dass XY seinerzeit gar nichts über die anderen Fälle gesagt hat, spricht eher dagegen. Oftmals wurden bei XY Zusammenhänge hergestellt, sogar über große geographische Distanzen (bei einigen Anhalterinnenmorden). Und hier kein Wort, obwohl der Mord an Käthe R. doch sogar Thema einer anderen Sendung war. Die Kriminalpolizei in Hamburg hatte wohl selbst mehr als genug zu tun, denn es gab sehr viele Kapitaldelikte damals schon allein auf Hamburger Gebiet.

Ich hatte es schon einmal geschrieben und vor dem berechtigten Hinweises von sallomaeander, sich immer wieder in die Zeiten von 1983 zurück zu versetzen: Das "offizielle" Verhältnis zwischen Hamburg einerseits und Schleswig-Holstein und Niedersachsen war damals nicht das beste. Ich erinnere an die heftigen politischen Auseinandersetzungen um den Norddeutschen Rundfunk ("NDR"). Den damaligen Regierungen in Kiel und Hannover war der NDR, der seinen Sitz in Hamburg hatte, zu "linkslastig" und zu sehr auf Hamburg focussiert. Schleswig-Holstein und Niedersachsen hätten am Liebsten gemeinsam einen eigenen Rundfunk ohne Hamburg gegründet. Dahinter standen grundsätzliche politische Befindlichkeiten. Die können sich manchmal auch in der Alltagsebene ausgewirkt haben. Der deutsche Föderalismus ist speziell, wissen wir spätestens seit der Coronakrise, war aber auch die Jahrzehnte vorher nicht so viel anders.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 10:27
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Der deutsche Föderalismus ist speziell, wissen wir spätestens seit der Coronakrise, war aber auch die Jahrzehnte vorher nicht so viel anders.
Das ist alles richtig was Du schreibst, aber es ist ja nicht so, dass die Aufklärung von Mordfällen nicht auch damals schon und unter solchen Umständen (politische Gegensätze gab es auch zwischen anderen Bundesländern und die Technik war so weit entwickelt wie sie damals eben war) funktioniert hätte. Und es geht hier nicht um ein geklautes Auto oder so etwas, sondern immerhin um einen Mord der dann sogar mit der damals größtmöglichen Öffentlichkeitsbeteiligung (Aktenzeichen XY) bearbeitet wurde. In so einem Fall wird die Polizei ihr Möglichstes getan haben.

Und ein Doppelleben kann ja von zwei Seiten her aufgerollt werden: Einmal das eigentliche Doppelleben, also z. B. (ein rein fiktives Beispiel!!!) eine Freundin in Hamburg. Und dann aber, zum anderen, die Lücken im "eigentlichen" Leben, die zwangsläufig entstehen müssen, wenn jemand ein Doppelleben hat. D. h., um bei dem Beispiel zu bleiben, selbst wenn man die Freundin in Hamburg nicht ermittelt (etwa wegen der von Dir beschriebenen Schwierigkeiten) und sie sich auch nicht meldet, dann wird sich aber bei der Durchleuchtung der anderen Seite zeigen, dass es eben Zeiten gibt, in denen HKs Aufenthalt nicht nachweisbar ist. Eben den Zeiten, wo er bei seiner Freundin in Hamburg war. Oder auch Äußerungen gegenüber Freunden, die im Nachhinein einen anderen Sinn ergeben. Oder Beobachtungen von Dritten, die, wenn man alles zusammenträgt, dann plötzlich ins Bild passen.

Aber außer dem Geldabhebungen scheint es nichts dergleichen gegeben zu haben, das auf ein Doppelleben hindeutet. Und deshalb tue ich mich schwer mit dem Gedanken an ein Doppelleben.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 11:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist alles richtig was Du schreibst, aber es ist ja nicht so, dass die Aufklärung von Mordfällen nicht auch damals schon und unter solchen Umständen (politische Gegensätze gab es auch zwischen anderen Bundesländern und die Technik war so weit entwickelt wie sie damals eben war) funktioniert hätte. Und es geht hier nicht um ein geklautes Auto oder so etwas, sondern immerhin um einen Mord der dann sogar mit der damals größtmöglichen Öffentlichkeitsbeteiligung (Aktenzeichen XY) bearbeitet wurde. In so einem Fall wird die Polizei ihr Möglichstes getan haben.
Ich würde Dir hier auch recht geben. Aber hast Du den Film "Der Totenwald" über die Göhrde-Morde gesehen? Der hat sich wohl schon angeblich eng an Tatsachen gehalten. Der damalige LKA-Präsident von Hamburg hielt wohl wenig von den "Dorfermittlern" in Niedersachsen und es klang immer wieder an, dass Polizeiarbeit in Niedersachsen anders als in Hamburg lief und man sich beiderseitig nicht wirklich grün war und es grundsätzliche Spannungen gab. Und es ging ja auch um den Verdacht auf ein Kapitaldelikt, was sich später bestätigte. Ich denke, gerade in den 70'ern und 80'ern war das Verhältnis von Hamburg zu seinem Umland sehr "speziell" und wahrscheinlich war es für die Polizei in NS oder SH einfacher mit der Polizei in BW oder RP zusammen zu arbeiten als mit der aus HH. Und nicht zu vergessen, letztlich mussten 3 Bundesländer beteiligt werden. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies ohne Reibungsverluste ging und kann mir vorstellen, dass hier vielleicht Aspekte durch die "Ritzen" gefallen sein könnten. Dass in der XY Sendung nie über einen Zusammenhang zu den Fällen mal was berichtet worden ist, ist für mich ein weiteres Indiz hier.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 22:02
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Ich nehme auch an, dass ein Doppelleben die erste Vermutung der Polizei war, als die Abhebungen entdeckt wurden. Weil es für die konstanten Entnahmen grundsätzlich die plausibelste und naheliegendste Variante wäre. Allerdings kostet ein Doppelleben auch Zeit und das wäre bei Überprüfungen bemerkt worden.
Er hatte da, sowohl als Filialleiter, wie auch als passionierter Angler einen größeren zeitlichen Spielraum.
Angler verschwinden oft sehr früh morgens und kommen dann meist erst Stunden später wieder nach Hause, ohne das dies als besonders empfunden wird. Oder Nachtangeln im Sommer. So hätte er den einen oder anderen Tag schon erklären können.
Auch als Filialleiter läßt sich die eine oder andere Überstunde schon "dazuschwindeln."

Für das was ich am wahrscheinlichsten halte, wo das Geld von ihm ausgegeben sein könnte, reicht die Zeit völlig aus.
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:ber ich gehe davon aus, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in Hamburg liegt. Und wenn es ein Doppelleben gab, dann wahrscheinlich auch in Hamburg. Wie effizient werden die Ermittler aus Itzehoe (eher ländlich) dann in der Großstadt Hamburg ermitteln können?
Ich denke, da wurde schon Amtshilfe geleistet.
Wahrscheinlich wurde der Fall auch nochmals von dem cold case Team ganz von vorne aufgerollt.
Ich glaube auch, die in XY erwähnten "Nachforschungen im Glücksspielmilieu" können nur in Hamburg erfolgt sein.
Leider wohl damals erfolglos
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:selbst wenn man die Freundin in Hamburg nicht ermittelt (etwa wegen der von Dir beschriebenen Schwierigkeiten) und sie sich auch nicht meldet, dann wird sich aber bei der Durchleuchtung der anderen Seite zeigen, dass es eben Zeiten gibt, in denen HKs Aufenthalt nicht nachweisbar ist. Eben den Zeiten, wo er bei seiner Freundin in Hamburg war.
und
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber außer dem Geldabhebungen scheint es nichts dergleichen gegeben zu haben, das auf ein Doppelleben hindeutet. Und deshalb tue ich mich schwer mit dem Gedanken an ein Doppelleben.
Da gebe ich Deinen Bedenken recht. Hätte er eine Freundin gehabt, so hätten sich noch mehr Spuren in die Richtung aufgetan.
Aber es kam ja immer schon mal vor, das jemand jahrelang eine Geliebte hatte, ohne das die Ehefrau Wind davon bekam.
Man weis nun nicht, wie Herbert ansonsten so sozial eingebunden war.
Hatte er einen besten Freund, den er das erzählt hätte?

Wie dem auch sei. Eine Geliebte halte ich ebenso für unwahrscheinlich. Das hätte dann wohl doch Spuren hinterlassen.
Ich denke da mehr an ein Doppelleben im Hamburger Rotlicht oder ähnliches.
( Aber auch da gibt es große Fragezeichen)

Was ich mir noch vorstellen kann, ist eine Erpressung aus privaten Gründen. Gründe, die vielleicht in der Vergangenheit des Herbert liegen könnten.

Wie hier schon geschrieben.
Wir wissen hier schlichtweg zu wenig über den Mann, wie er denn so war.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 22:35
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wir wissen hier schlichtweg zu wenig über den Mann, wie er denn so war.
Da gebe ich Dir Recht, das ist der Knackpunkt. Was wir wissen, zeichnet das Bild eines ganz bürgerlichen Typs mit Familie und normalem Job, dazu Angeln als Hobby. Das ist so unauffällig, dass es schon fast ein Klischee ist. Aber wir wissen eben nur das und müssen davon ausgehen....


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 23:10
Er wäre nicht der erste, bei dem sich was hinter der bürgelrichen Fasade

Gewisse Erkenntnisse ziehe ich daraus, das immer nur "kleinere" Summen abgehoben wurden.
Deshalb halte ich Erpressung für nicht so wahrscheinlich.

Ob diese Geldabhebungen schlußendlich irgend etwas mit dem Mord zu tun haben, bleibt mir völlig offen.


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Mord an Herbert K. von 1983

31.05.2021 um 23:48
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich glaube auch, die in XY erwähnten "Nachforschungen im Glücksspielmilieu" können nur in Hamburg erfolgt sein.
Wo wurden denn im XY Beitrag (vom 12.05.2021 nehme ich an) "Nachforschungen im Glücksspielmilieu" erwähnt?


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 01:04
Wurde das nicht gesagt,daß dem Verdacht des Glückspiels nachgegangen wurde. Ohne Erkenntnisse.
Davon mal abgesehen, wäre es verwerflich bei diesen abgehobenen Summen nicht in die Richtung zu ermitteln.
Wohl ohne Erfolg


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 10:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zum einen liegt die Tatzeit sehr lange zurück, und die Verhältnisse des Jahres 1983 sind selbst für bewusste Zeitzeugen teils schwer zu rekonstruieren.
Danke für diese sehr gute Anmerkung, dazu zähle ich auch eine realistische Einschätzung der Ermittlungsarbeit in diesen Jahren. Sehr oft wird davon ausgegangen, dass die EB "schon alles überprüft haben" oder "schon alles mit HH abgeklärt wurde" etc. Wie gesagt völlig ohne Vorwurf an diese, aber wie genau sah denn Ermittlungsarbeit in einem Vermisstenfall auf dem niedersächsischen Dorf in den 80ern in Zeiten des Faxgeräts (wenn überhaupt) aus?

Mal angenommen, es waren Ermittler im Einsatz, die sonst eher nichts mit größeren Kapitaldelikten zu tun hatten. Falls diese im Jahr 1983 kurz vor der Pension standen, waren sie Jahrgang 1918!

Ich denke auch, dass sich dieser Fall nicht mehr über ein Motiv bezogen auf das Opfer lösen lassen wird, sondern nur noch über Forensik (falls zB DNA an der Wäscheleine gefunden wird, was ist mit der Tatwaffe?), Akteneinsicht und Abgleich mit anderen Taten (wie zB den anderen Morden an Aldi-Mitarbeitern in HH).


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 12:40
Man darf die XY-Beiträge nicht zu 100% für bare Münze nehmen. Es gibt in den Filmfällen schon immer zahlreiche Divergenzen zur Realität, vor allem was das nicht unmittelbar tatrelevante Umfeld betrifft.Ob das von HK im Filmfall dargestellte Bild vom Familienmenschen tatsächlich der Realität entsprach muss nicht so gewesen sein. Das wurde aber sicher ausermittelt.

Interessant finde ich die beiden Tatverdächtigen im neuen FF, von denen in der Ausgabe 1984 noch nicht die Rede war. Mich würde interessieren warum man die zur Sache vernommen hat bzw. was sie mit HK zu schaffen haben. Jedenfalls dürfte die "Exekution" von zwei Personen begangen worden sein. Einer fesselt, einer schießt. Das war keine Tat im Affekt, sondern kaltblütig geplant und durchgeführt. Vgl. mit Mord an Heinz Becker 1986.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 14:15
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Es gibt in den Filmfällen schon immer zahlreiche Divergenzen zur Realität, vor allem was das nicht unmittelbar tatrelevante Umfeld betrifft.
Sagen wir so, nicht relevant für die Zuseher. Die sollen ja nur als Zeugen mithelfen, und das tun sie umso eher, je netter/sympathischer die Opfer dar gestellt werden.

Für eine Tat selbst, kann natürlich das Familienleben und der wahre Charakter des Opfers tatrelevant sei. In unserem Fall zB wäre ein verantwortungsbewusster Familienvater gerade deshalb über seine Familie bedrohbar bzw erpressbar.
Auch könnten seine regelmäßigen Geldabhebungen eine Folge der Familiensituation gewesen sein. Und dgl mehr.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 14:27
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wo wurden denn im XY Beitrag (vom 12.05.2021 nehme ich an) "Nachforschungen im Glücksspielmilieu" erwähnt?
Ja, Spielcasino wurde lt. Filmbeitrag XY v. 12.05.21 überprüft (ab Minute 8:58), aber dort muss man auch seinen Personalausweis vorlegen, ist ja ein legales Glücksspiel..Auch eine Affäre wäre, für die er die Kohle brauchte, hat sich genauso wenig bestätigt.
Der Ermittler meinte: Es gab eine Reihe von Theorien nichts wurde nachgewiesen...
https://www.facebook.com/ZDFAktenzeichenXY/videos/310909410543214/?__so__=channel_tab&__rv__=latest_videos_card
Ob die Kripo allerdings illegale Pokerrunden in irgendwelchen Hinterzimmern kontrolliert haben?
Außer sie kannten ihre Pappenheimer und diejenigen wurden auch befragt.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.06.2021 um 14:33
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Ja, Spielcasino wurde lt. Filmbeitrag XY v. 12.05.21 überprüft (ab Minute 8:58),
Ah okay, das hatte ich nicht vor Augen. Wenn man beide XY Beiträge von 1984 und jetzt diesen neuen hier sieht, dann kommt man schon mal durcheinander.


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Mord an Herbert K. von 1983

03.06.2021 um 10:17
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Außer sie kannten ihre Pappenheimer und diejenigen wurden auch befragt.
Das darf man für die Tatzeit (1983) wohl annehmen. Die damaligen EB verfügten einerseits nicht über die technischen Möglichkeiten von heute und waren untereinander wohl nur über Telefon, Fax, Fernschreiber u.ä. vernetzt. Wie hier schon erwähnt wurde, dürfte die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg wohl auch unterschiedlich ausgeprägt gewesen sein.

Aber, und das sollte auch bedacht werden, der Datenschutz war weit weniger ausgeprägt als heute und die Regeln, was die EB wissen und verwerten durften, vermutlich weniger streng. Heute besteht mMn die paradoxe Situation, dass Privatleute freiwillig unglaublich viel über sich preisgeben (soziale Medien), die EB aber von ihren theoretischen Möglichkeiten (DNA-Abgleich, Zugriff auf Melderegister usw.) nur in engen, gesetzlich geregelten Grenzen Gebrauch machen dürfen. Dafür gibt es selbstverständlich gute Gründe, aber die damaligen Ermittlungen müssen deshalb nicht per se weniger aussichtsreich gewesen sein.

Die "Pappenheimer zu kennen" und vielleicht im Schreibtisch ein Liste zu haben (haben zu dürfen), wo man bei bestimmten Delikten ggf. mal anklopfen könnte, das hatten die EB von 1983 den heutigen voraus.


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Mord an Herbert K. von 1983

03.06.2021 um 19:24
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ah okay, das hatte ich nicht vor Augen. Wenn man beide XY Beiträge von 1984 und jetzt diesen neuen hier sieht, dann kommt man schon mal durcheinander.
Stimmt, man kann sich auch nicht alles merken.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die "Pappenheimer zu kennen" und vielleicht im Schreibtisch ein Liste zu haben (haben zu dürfen), wo man bei bestimmten Delikten ggf. mal anklopfen könnte, das hatten die EB von 1983 den heutigen voraus.
Ja..
Dieses Gefühl habe ich auch, wenn ich mir die alten Folgen von Aktenzeichen XY ansehe.
Die EB hatten früher viel mehr Infos über Täter und sie bekamen auch Tipps über gewisse Hintermänner etc...
Merkwürdig nur, dass die Kripo schon damals mit der Aufklärung des Falles nicht weiter gekommen ist.
Ich bin gespannt, ob sich was tut.


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Mord an Herbert K. von 1983

03.06.2021 um 21:10
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Merkwürdig nur, dass die Kripo schon damals mit der Aufklärung des Falles nicht weiter gekommen ist.
Ich bin gespannt, ob sich was tut.
Es stellt sich die Frage, ob man den Cold Case nicht einige Jahre früher erneut der Öffentlichkeit hätte präsentieren sollen. Wenn man die Verjährungsfristen in Deutschland betrachtet, kann man ganz grob sagen, dass mit Ausnahme der Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nach dreißig Jahren praktisch alles verjährt ist außer Mord. Das ist sicher vielen bekannt, aber ich wollte es noch einmal mit einer Quellenangabe belegen.

Ein Mitwisser oder Mittäter, der sich seinerzeit wegen anderer Delikte strafbar gemacht hat (Raub, Diebstahl, Unterschlagung usw., aber auch Verbringung des Opfers) kann also sein Gewissen erleichtern, ohne Strafverfolgung fürchten zu müssen. Jedes Jahr, das man länger wartet, bedeutet weniger überlebende Zeugen und damit eine geringere Chance auf Aufklärung. Den noch lebenden Angehörigen könnte aber Gewissheit über die Tatumstände Erleichterung bringen, selbst wenn der oder die Täter nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können, weil der oder die Täter möglicherweise nicht mehr am Leben sind.

Gibt es also Gründe, dass man diese weiteren sieben Jahre abgewartet hat oder ist es eher Zufall, dass sich nunmehr jemand des Falles angenommen hat und ihn erneut bei XY vorgestellt hat?


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Mord an Herbert K. von 1983

03.06.2021 um 21:30
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:bt es also Gründe, dass man diese weiteren sieben Jahre abgewartet hat oder ist es eher Zufall, dass sich nunmehr jemand des Falles angenommen hat und ihn erneut bei XY vorgestellt hat?
Ich würde einmal vermuten, dass es einerseits daran liegt, dass man nun nicht gerade unendliche Kapazitäten zur Aufarbeitung von Altfällen hat und dass es andererseits ja auch nicht so leicht ist, heute mal gerade eine Akte aus dem Regal zu ziehen und morgen läuft dann der Film bei XY.

Vermutlich gibt nicht jeder Cold Case im Archiv am Ende auch neue Ansatzpunkte her. Um das zu wissen, muss man aber zuerst einmal die Akten studiert haben. Ich würde schätzen, dass für jeden Fall der wieder neu der Öffentlichkeit präsentiert wird, mehrere andere nach Prüfung wieder zur Seite gelegt werden, weil es keine Ansatzpunkte gibt, die eine erneute Vorstellung sinnvoll erscheinen lassen. Und die Prüfung braucht natürlich auch Zeit und Personal.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.06.2021 um 14:47
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es stellt sich die Frage, ob man den Cold Case nicht einige Jahre früher erneut der Öffentlichkeit hätte präsentieren sollen. Wenn man die Verjährungsfristen in Deutschland betrachtet, kann man ganz grob sagen, dass mit Ausnahme der Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nach dreißig Jahren praktisch alles verjährt ist außer Mord. Das ist sicher vielen bekannt, aber ich wollte es noch einmal mit einer Quellenangabe belegen.
Danke! An die Verjährungsfristen habe ich ehrlich gesagt auch nicht gedacht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ein Mitwisser oder Mittäter, der sich seinerzeit wegen anderer Delikte strafbar gemacht hat (Raub, Diebstahl, Unterschlagung usw., aber auch Verbringung des Opfers) kann also sein Gewissen erleichtern, ohne Strafverfolgung fürchten zu müssen. Jedes Jahr, das man länger wartet, bedeutet weniger überlebende Zeugen und damit eine geringere Chance auf Aufklärung. Den noch lebenden Angehörigen könnte aber Gewissheit über die Tatumstände Erleichterung bringen, selbst wenn der oder die Täter nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können, weil der oder die Täter möglicherweise nicht mehr am Leben sind.
Ganz deiner Meinung, es wäre für die Angehörigen (2 Söhne) sehr wichtig.
Seine Frau hat den Mord an ihrem Mann nie verwunden, sie ist ja leider vor ein paar Jahren verstorben lt. AZ XY...
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Gibt es also Gründe, dass man diese weiteren sieben Jahre abgewartet hat oder ist es eher Zufall, dass sich nunmehr jemand des Falles angenommen hat und ihn erneut bei XY vorgestellt hat?
Das frage ich mich auch? Man weiß es nicht, vllt. haben sie tatsächlich abgewartet, es wäre sehr gut möglich.
Wir wissen einfach zu wenig über diesen Fall. Du hast das auch in deinem Beitrag vom 31.05.2021 07:06 ja schon sehr gut beschrieben, was es für Probleme gibt.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.06.2021 um 17:04
Ich glaube auch, das sich der xy Beitrag an Mitwisser von damals wendet, deren Tatbeteiligung inzwischen verjährt ist, so daß diese eventuell auspacken.
Ansonsten werden sich nach den Jahren kaum neue Spuren ergeben.


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