Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

CorvusCorax schrieb am 12.09.2023:Im Podcast ab Min. 41:20 sagt Scarletts Vater folgendes:

"Es gab auf einem Campingplatz, der auf der Etappe liegt Stühlingen → Mainz, einen Anruf von einer Frau. "Muss ich reservieren..."

Leischik: "Die Polizei konnten diesen Anruf nicht eindeutig Scarlett zuordnen."

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Mr.Stielz schrieb:Was heißt eigentlich "nicht eindeutig identifiziert"?

Mehr als die oben zusammengefassten Infos liegen mir auch nicht vor. Scarlett könnte jedoch mit unterdrückter Nummer angerufen haben, dann ließe sich die Anruferin ja zumindest durch den Anschluss der Betreiber des Plattes nicht zurückverfolgen.

deim0s schrieb:a) Die Trödelei war vielleicht genau wegen des Telefonats. Der Chinese konnte vielleicht nicht früher anrufen.

Wäre sie da nicht besser bedient gewesen, wenn sie von der Kirchberghütte aus telefoniert hätte? Dort gibt es doch WLAN.
Sie hat doch ihn um kurz vor 11 Uhr angerufen. Und in XY wird ein Teil des Gesprächs so wiedergegeben, dass sie aufgrund der schlechten Verbindung zum Freund gesagt hat → "I´ll call you when I get to Wehr tonight"

In Wehr wäre sie um ca. 18 - 18:30 Uhr angekommen. Wenn sie ihren Freund in China dann von Wehr aus anrufen wollte, dann wäre es wegen der Zeitverschiebung in China schon zwischen 1 und 2 Uhr morgens gewesen. Auch eine komische Zeit, um Anrufe zu tätigen, zumal sie in Wehr hätte schauen müssen, dass sie den Bus erwischt.

CorvusCorax schrieb:Wäre sie da nicht besser bedient gewesen, wenn sie von der Kirchberghütte aus telefoniert hätte? Dort gibt es doch WLAN.
Sie hat doch ihn um kurz vor 11 Uhr angerufen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Check-out Zeit der Kirchberghütte ihr da einen Strich durch die Rechnung gemacht haben könnte. Mal angenommen sie hätte bis max. 9 Uhr Check-out machen können und Joey aber erst ab 11 Uhr deutscher Zeit erreichen können, dann macht es schon Sinn mal zuzulaufen.

Niilanaya schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass die Check-out Zeit der Kirchberghütte ihr da einen Strich durch die Rechnung gemacht haben könnte. Mal angenommen sie hätte bis max. 9 Uhr Check-out machen können

Auf der Homepage der Kirchberghütte steht, Check-out bis spätestens 11 Uhr.

Abreise bis spätestens 11.00 Uhr, andere Zeiten nur nach Absprache

Quelle:

http://www.huette-todtmoos.de/index.php?id=6

Ach prima, in dem Fall frage ich mich auch, warum man das WLAN der Hütte nicht nutzt, wenn man noch unbedingt vor Etappenstart telefonieren möchte. Vllt. noch ein spontanes kurzes Treffen nach dem Check-out mit irgendwem? Anscheinend hielt sie sich ja "längere" Zeit an dieser "Höfle"-Bushaltestelle auf. Gesehen hat sie anscheinend keiner, dabei sind die Bushaltestellen auf beiden Seiten direkt an der Straße und bestehen quasi nur aus einer Metallstange mit Fahrplan, ohne Sitzmöglichkeit oder Bushäuschen. Ist sie da vllt. bei irgendwem mit ins Auto gestiegen oder was stand sie da, ohne von irgendwem gesehen worden zu sein mit ihrem großen roten Rucksack sinnlos längere Zeit an dieser Bushaltestelle?

Mr.Stielz schrieb:Doch.
Statistik liefert Wahrscheinlichkeiten; keine zwingende Wahrheit, aber sehr deutliche Wahrscheinlichkeiten.

@Mr.Stielz
Du irrst dich da wirklich.

Bei einem Vermisstenfall musst du sehr viele Aspekte bedenken.
Wenn du einen Vermisstenfall aufklären willst, musst du dich sehr genau mit der Persönlichkeit
eines Menschen beschäftigen. Und von uns kannte niemand die junge Frau.

Wenn dir an Statistik viel liegt:
Mir fällt auf, dass diese junge Frau sehr hübsch aussieht, überdurchschnittlich hübsch, wahrscheinlich hatte sie Energie, eine fröhliche Ausstrahlung, blond, sportlich - und vor allem: Sie war allein unterwegs.
Und da denke ich, ist statistisch gesehen wahrscheinlicher als ein Suizid, dass sie auf einen Sexualverbrecher getroffen ist.

CorvusCorax schrieb:Und in XY wird ein Teil des Gesprächs so wiedergegeben, dass sie aufgrund der schlechten Verbindung zum Freund gesagt hat → "I´ll call you when I get to Wehr tonight"

Wenn sie bei sich in der Nacht anruft, ist es bei ihm ja schon morgens.

deim0s schrieb:Wenn sie bei sich in der Nacht anruft, ist es bei ihm ja schon morgens.

Genau das sagte ich ja. Wenn sie den chin. Freund nach Ankunft in Wehr anrufen wollte, dann wäre in China gaanz früher Morgen gewesen.

In Wehr wäre sie um ca. 18 - 18:30 Uhr angekommen. Wenn sie ihren Freund in China dann von Wehr aus anrufen wollte, dann wäre es wegen der Zeitverschiebung in China schon zwischen 1 und 2 Uhr morgens gewesen. Auch eine komische Zeit, um Anrufe zu tätigen

Quelle:

Beitrag von CorvusCorax (Seite 936)

Nein, ich meinte: Wenn sie zwar um halb sieben ankommt, aber erst um 00:00 Uhr (Wehrer Zeit) anruft, dann ist es in China schon so 6, 7 Uhr

frauZimt schrieb:Du irrst dich da wirklich.

Bei einem Vermisstenfall musst du sehr viele Aspekte bedenken.
Wenn du einen Vermisstenfall aufklären willst, musst du dich sehr genau mit der Persönlichkeit
eines Menschen beschäftigen. Und von uns kannte niemand die junge Frau.

Wenn dir an Statistik viel liegt:
Mir fällt auf, dass diese junge Frau sehr hübsch aussieht, überdurchschnittlich hübsch, wahrscheinlich hatte sie Energie, eine fröhliche Ausstrahlung, blond, sportlich - und vor allem: Sie war allein unterwegs.

Alles gut und schön.
Schönheit ändert aber nichts daran, dass man die jährlichen Morde an Joggern, Anhalterinnen und Wanderern an einer Hand abzählen kann. Gott sei Dank! Und da werden nicht nur schöne Menschen zu Opfern, selbst wenn schöne Fräulein in dieser kleinen Gruppe überrepräsentiert sind. Schönheit ändert leider auch nichts an der enormen Zahl an Suiziden, die es jedes Jahr in Deutschland gibt, auch unter jungen und schönen Menschen. Statistisch sind das einfach zwei Größenordnungen Unterschied, was die Größe dieser beiden Vergleichsmengen angeht.

Wer Statistik betreiben will, der kann sich nicht einen Einzelaspekt herausgreifen und damit die harten Zahlen vom Tisch wischen. Schönheit hat hier nur einen marginalen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeiten.

Dass keiner von uns Scarlett kennt, taugt ebenso wenig als Argument, weder pro noch contra. Was wir aber beurteilen können, sind Scarletts Verhalten und die digitalen Spuren. Die deuten leider auf eine selbstbestimmte Abweichung von den ursprünglichen Plänen und stützen damit das statistisch wahrscheinliche Ereignis.

Mr.Stielz schrieb:Was wir aber beurteilen können, sind Scarletts Verhalten und die digitalen Spuren. Die deuten leider auf eine selbstbestimmte Abweichung von den ursprünglichen Plänen und stützen damit das statistisch wahrscheinliche Ereignis.

Sorry, aber das grenzt an reiner Fantasie.
Nichts deutet auf Suizid. Nichts deutet auf Abweichungen von Plänen. Höchstens auf ein Treffen mit irgendjemandem in Todtmoos.

Johnny77 schrieb:Höchstens auf ein Treffen mit irgendjemandem in Todtmoos.

Ja, das ist das zweite Szenario, das für mich noch in der Verlosung ist, wie auch schon ausgeführt. Ein freiwilliges Treffen mit einer uns unbekannten Person und dann Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Das ändert aber nichts an der allgemeinen Statistik und nichts an zarten Auffälligkeiten wie der nicht organisierten Unterkunft, was alleine in Scarletts Verantwortung liegt. Im Einzelfall kann es durchaus der statistisch seltene Mord sein, für den es übrigens noch weniger konkrete Hinweise gibt.

"Schau'n mer mal" hat einmal ein weiser Mensch gesagt.

Johnny77 schrieb:Nichts deutet auf Abweichungen von Plänen. Höchstens auf ein Treffen mit irgendjemandem in Todtmoos.

Man kennt doch die genauen Pläne gar nicht. Daher kann man das nicht sagen.

Für mich klingt es auch plausibel, dass sie sich für 11 Uhr zum telefonieren verabredet hat und vorher schonmal los wollte. Ich verstehe nicht warum sie dazu in der Unterkunft hätte bleiben sollen wenn da eh um 11 Check Out ist. Ich finde den Ablauf tatsächlich nicht so ungewöhnlich wenn ihr das Telefonat wichtig war. Dann vertrödelt man die Zeit halt irgendwie. Der Start ist spät aber nicht unmöglich. Zur Not kann man auch im dunklen laufen (es gibt ja z.B. auch Taschenlampen, Stirnlampen) und irgendeine Möglichkeit im Zelt zu schlafen hätte es schon gegeben. Wobei ich nicht mal glaube, dass es so spät hätte werden müssen. Wer spät los läuft macht halt weniger Pause und läuft einen Schritt schneller im Zweifel.

Es kann aber tatsächlich auch ein abweichen vom Plan sein wie es viele denken. Man weiß es nicht da man nicht weiß ob sie vielleicht ursprünglich eher los wollte. Sie hat doch niemandem gesagt um wie viel Uhr sie los will. Man weiß auch nicht wo sie dann hin ist. Daher weiß man auch nicht ob sie vom Plan die E6 zu laufen abgewichen ist.

Ich wüsste allerdings nicht was für ein Treffen sprechen soll. Das ist einfach nur eine Theorie wenn man zwingend ein Verbrechen sehen will. Es gibt keinen Hinweis darauf. Es ist die gleiche Argumentation wie die pro Suizid oder Untertauchen.

„Sie trödelt rum. Sie muss ein Treffen mit Mr X geplant haben“
„Sie trödelt rum. Sie führt irgendwas im Schilde“

Die einzige Theorie dazu die wirklich einen Anhaltspunkt hat ist:
„Sie vertrödelt die Zeit bis zum geplanten Telefonat da sie weiß, dass der Empfang unterwegs schlecht ist“

Solange es keine anderen Anhaltspunkte gibt muss man davon ausgehen, dass es wahrscheinlich so war. Das unterstützt oder wiederliebt halt keine der Theorien die hier so vehement diskutiert werden. Alles andere ist aber reine Spekulation.

mich würde mal interessieren, wann die Timeline abgeschaltet wurde?
War das unmittelbar nach den Anrufen beim Labyrinth?
Ist es damit zu erklären, dass das Handy Akku sparen wollte?
Bei Huawei Gang und Gäbe...

Mr.Stielz schrieb:Statistisch sind das einfach zwei Größenordnungen Unterschied, was die Größe dieser beiden Vergleichsmengen angeht.

ja, und dass jemand an Krebs stirbt ist 30mal höher als ein Selbstmord und wahrscheinlich 300000mal höher als ein Selbstmord einer hübschen, jungen Frau im Wald, die diverse Spuren dahingehend vermieden hat, dass nach 3 Jahren noch nicht mal ihre Leiche gefunden wird.

Mr.Stielz schrieb:Wer Statistik betreiben will, der kann sich nicht einen Einzelaspekt herausgreifen und damit die harten Zahlen vom Tisch wischen.

Doch, in diese Richtung geht es!
Um eine Statistik im Sinne der Stochastik anzuwenden berücksichtigt man gewisse Parameter, man grenzt sozusagen etwas ein um eine Aussagekraft zu bekommen.

Z.B. ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand mit dem Messer in der Küche schneidet, größer, als dass sich jemand beim Nacktbaden mit dem Messer schneidet. Das Erstere wäre "gewöhnlich" und das Letztere wäre "ungewöhnlich".

Genauso ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass jemand mit finanziellen-, gesundeitlichen-, beruflichen-, Mobbing-, Sucht-, Alkohol-, Beziehungs- etc, etc... Problemen Selbstmord macht, als ein gesunder, junger, freier Mensch, dem noch viele Türen offen stehen.

Abgesehen davon spielt es durchaus eine Rolle, dass trotz intensiver Suche weder die Leiche noch Scarletts Utensilien (großer, roter Rucksack) nach 3 Jahren gefunden wurden.

Betje schrieb:Genauso ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass jemand mit finanziellen-, gesundeitlichen-, beruflichen-, Mobbing-, Sucht-, Alkohol-, Beziehungs- etc, etc... Problemen Selbstmord macht, als ein gesunder, junger, freier Mensch, dem noch viele Türen offen stehen.

Woher weißt du, dass sie keine ernsthaften Probleme hatte? Oft bekommt das Umfeld doch gar nichts mit und selbst augenscheinlich positive Dinge wie Reiselust können durch irgendwelche Probleme ausgelöst werden. Wir wissen nur welchen Eindruck andere von Ihr hatten.

Betje schrieb:mich würde mal interessieren, wann die Timeline abgeschaltet wurde?
War das unmittelbar nach den Anrufen beim Labyrinth?
Ist es damit zu erklären, dass das Handy Akku sparen wollte?

Hier die Antwort des Vaters bzgl. Timeline:

Teutone schrieb am 06.01.2021:Sie führte nach dem Einkauf im Edeka noch 2 Gespräche mit ihrer Freundin in Bad Llippspringe und ihrem Freund in China. Es waren aber nur kurze belanglose Telefonate ungefähr beim Steinkreis im Kurpark. Danach war ihr Handy aus und auch die timeline war ausgestellt, was die ganze Zeit vorher nie der Fall war. Ich kannte diese Funktion vorher nicht aber meine andere Tochter hat sich sehr damit beschäftigt und scarletts Account überprüft und das herausgefunden.

Beitrag von Teutone (Seite 244)

Taker903 schrieb:Woher weißt du, dass sie keine ernsthaften Probleme hatte? Oft bekommt das Umfeld doch gar nichts mit und selbst augenscheinlich positive Dinge wie Reiselust können durch irgendwelche Probleme ausgelöst werden. Wir wissen nur welchen Eindruck andere von Ihr hatten.

es gibt keine Anhaltspunkte für finanzielle-, gesundeitliche-, berufliche-, Mobbing-, Sucht-, Alkohol-, Beziehungs- etc, etc... Probleme.

War sie depressiv, hat sich zu Hause mit ihrem Computer eingeschlossen, sich isoliert?
Weißt Du Näheres?
War sie Alkoholikerin, war sie krank, wurde sie gemobbt, hatte sie Liebeskummer, etc?

Bekannt ist, dass sie einen Freund hatte, Eigeninitiative ergriffen hat, neugierig war, dass sie gerne gereist ist, dass sie viel gewandert ist, dass sie sehr aufgeschlossen gegenüber anderen war, sich mit ihrer Freundin treffen wollte, oft mit ihrer Mutter telefoniert hat, zuverlässig war, etc. etc.
Depressive Menschen neigen meines Wissens doch wohl eher dazu, antriebslos zu sein, sich zu verkriechen, sich zu isolieren...

danke @CorvusCorax

ich kenne den Beitrag aber ich bräuchte es konkreter.
Theoretisch könnte es schon sein, dass ihr Akku recht leer war oder der Datenverbrauch bei ihren Telefonaten extrem war.
Konnte man feststellen, wieviel Guthaben noch auf ihrer Prepaidkarte war?

Betje schrieb:Depressive Menschen neigen meines Wissens doch wohl eher dazu, antriebslos zu sein, sich zu verkriechen, sich zu isolieren...

Nö, stimmt so nicht. Bei manisch-depressiven wechseln sich die Phasen ab. Zwei meiner Freunde waren manisch-depressiv.
In der manischen Phase haben die vor Energie nur so gesprüht, waren energiegeladen, rast- und ruhelos, geradezu euphorisch. Bis die dann wieder in ein schwarzes Loch gefallen sind, die depressive Phase. Beide haben sich suizidiert.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Menschen mit einer Bipolaren Störung können im Verlauf ihres Lebens zwischen emotionalen Extremen schwanken. Sie durchleben depressive Episoden, in denen sie sich für mehrere Tage oder Wochen niedergeschlagen fühlen, traurig und antriebslos sind. Sie kennen aber auch sogenannte manische Episoden, bei denen das Gefühlspendel in die andere Richtung ausschlägt. Während einer Manie erleben die Betroffenen ein extremes Hochgefühl. Sie sind voller Energie und Tatendrang, verhalten sich manchmal übermütig und sind von innerer Unruhe getrieben oder schnell gereizt

Quelle:

https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/manisch-depressiv-was-ist-eine-bipolare-stoerung/

Betje schrieb:Bekannt ist, dass sie einen Freund hatte, Eigeninitiative ergriffen hat, neugierig war, dass sie gerne gereist ist, dass sie viel gewandert ist, dass sie sehr aufgeschlossen gegenüber anderen war, sich mit ihrer Freundin treffen wollte, oft mit ihrer Mutter telefoniert hat, zuverlässig war, etc. etc.

Das ist auch nur ein Auszug von dem was bekannt ist und schon in dieser Liste steckt auch das Potenzial für negative Auswirkungen.