Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

AnnCarola schrieb:Angenommen, sie hatte vor unterzutauchen, dann hätte sie dem Zeugen sicher nicht unter die Nase gebunden, wohin sie genau möchte.
Dein "Entweder-Oder" wäre dann halt leider nichts wert.

Angenommen, sie hatte vor unterzutauchen, dann hätte sie dem Zeugen bestimmt nicht auf die Nase gebunden, dass sie nach Wehr will, weil sie dann wieder einen Bezug zu der verschwundenen Wanderin hergestellt hätte, die von Todtmoos nach Wehr wollte. Dann hätte sie ihm gesagt, dass sie nach Todtnau will.

strombopoly schrieb:Angenommen, sie hatte vor unterzutauchen, dann hätte sie dem Zeugen bestimmt nicht auf die Nase gebunden, dass

Ich stelle es mir sehr schwierig vor, einfach unterzutauchen, ohne finanzielle Mittel,usw.
Da sie auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie hatte, kommt dieses Szenario nicht für mich infrage.

Suiram schrieb:Ich stelle es mir sehr schwierig vor, einfach unterzutauchen, ohne finanzielle Mittel,usw.

@Suiram
Wer freiwillig untertaucht, der wird finanziell vorgesort haben. Nur weil es ihrem bekannten Konto anscheinend diesbezüglich keine relevante Kontobewegungen gab heisst das ja nun nicht, das sie mittellos gewesen wäre.

strombopoly schrieb:Angenommen, sie hatte vor unterzutauchen, dann hätte sie dem Zeugen bestimmt nicht auf die Nase gebunden, dass sie nach Wehr will,

Meiner Meinung nach hätte sie sich im Fall eines geplanten Untertauchens überhaupt nicht mit dem Zeugen unterhalten, sondern hätte lediglich kurz gegrüßt, um nicht unhöflich zu wirken oder negativ aufzufallen.

Es sei denn, sie wollte absichtlich durch unzutreffende Angaben eine falsche Spur legen.

Aber auch wenn der Wanderer tatsächlich Scarlett getroffen hat, fragt man sich natürlich, was anschließend mit ihr geschehen ist. Nach Angaben der Ortskundigen ist der Weg von Zell nach Wehr zwar umständlich, aber nicht unfallträchtig. Und im Falle einer Weiterfahrt mit Öffis Richtung Basel oder Lörrach oder gar Übernachtung in Zell hätte es weitere Zeugen gegeben, da bin ich ganz sicher.

@Dr.Edelfrosch
Die Frage wäre wie viel Geld auf ihrem bekannten Konto zurück blieb. Genug um sich ein neues Leben aufzubauen oder eher weniger. Wenn sie viel Geld zurückgelassen hat, denke ich nicht, dass sie untergetaucht ist.

strombopoly schrieb:Von Todtmoos nach Zell und von dort nach Wehr.
Knapp 30 km bei 11.00 Uhr Startzeit. Alles ohne Karte und ohne jede Navigation.
Ausgerüstet mit einer Packung Kekse und einem Smoothie.
Entschuldigt, aber diese Theorie ist mir zu strange.

Mir allerdings auch. Da kann ich dir nur zustimmen.

svensken schrieb:-Wenn Sie nur bis Zell wandern wollte an diesem Tag passt auch das Trödeln am Morgen in Todtmoos. Nach Zell nur ca 15km, max 4h.
-hatte sie evtl eine Verabredung in Zell, jemanden von dort unterwegs getroffen, den sie besuchen wollte?

Es sei denn, sie hat jemanden auf der Tour kennengelernt, der in der Gegend wohnt. Es wurde doch auch in XY gesagt, dass sie Kontakte gepflegt hat, mit Leuten, die sie kennengelernt hat, wenn sie unterwegs war. Da kann ja durchaus auch jemand aus der Gegend unter diesen Kontakten gewesen sein.

Sie schmeisst in Todtmoos kurzerhand den Plan, die E6 zu laufen über den Haufen, weil ihr ein Besuch bei einer Kontaktperson interessanter erscheint. Und läuft in dem Fall Richtung Zell. Weil die Kontaktperson dort in der Nähe wohnt? Oder weil man die Kontaktperson von Zell aus mit der S6 erreichen kann?

Nur bleibt dann wieder - und dann?

strombopoly schrieb:Zumal der Zeuge an der Einsamen Tanne außerdem ausgesagt hat, Scarlett habe gesagt, sie wolle noch nach Wehr. Also Entweder-Oder: Entweder ich schenke dem Zeugen Glauben, dass es Scarlett war, aber dann wollte sie auch noch nach Wehr. Oder ich schenke ihm keinen Glauben, dann war Scarlett nie an der Einsamen Tanne.

Das schliesst ja aber auch nicht aus, dass sie nach einem Zwischenstopp/Besuch noch weiter wollte, am selben Tag, am nächsten Tag, was weiß ich. Das Ursprungsziel auf ihrer Tour war eben Wehr, dann kann sie das diesem Einsame-Tanne-Zeugen ja trotzdem so gesagt haben, auch wenn sie zu einem anderen Zeitpunkt erst nach Wehr gegangen oder gefahren wäre.

@CorvusCorax
Dann hätte sie dem Zeugen in Zell nicht gesagt, dass sie nach Wehr unterwegs ist.

Feldhase schrieb:Dann hätte sie dem Zeugen in Zell nicht gesagt, dass sie nach Wehr unterwegs ist.

Ich habe das in meinem vorigen Kommentar erklärt, wie dieses "nach Wehr" zu erklären wäre. "Ich laufe nach Wehr" schliesst einen Zwischenstopp in einem Wiesentalkaff für einen Besuch oder sonstwas ja nicht aus.

CorvusCorax schrieb:Das schliesst ja aber auch nicht aus, dass sie nach einem Zwischenstopp/Besuch noch weiter wollte, am selben Tag, am nächsten Tag, was weiß ich

Selbstverständlich schließt es das nicht aus. Leider finde ich die Meldung nicht wieder, die das Gespräch zwischen dem Rentner und Scarlett wiedergibt. Evtl. könnte man aus dem Gespräch eine Absicht herleiten, wann sie nach Wehr wollte.

Soweit ich mich aber erinnern kann, hieß es damals von Seiten der Polizei, dass der Zeuge eingehend befragt worden sei und nur vage Angaben machen konnte. Auch deshalb hat die Polizei damals diese Sichtung verworfen.

Ich finde den Beitrag nicht wieder, aber ich meine, Teutone hat mal erwähnt, dass die Eltern sie unterstützt haben. Das heißt für mich eigentlich auch finanziell.
Andererseits hatte sie ja eine eigene Wohnung, die werden sicher nicht die Eltern bezahlt haben.
Vielleicht hat jemand hier mehr Glück beim Suchen.

Koernchen schrieb:Andererseits hatte sie ja eine eigene Wohnung, die werden sicher nicht die Eltern bezahlt haben.

Wer sonst?

strombopoly schrieb:Ausgerüstet mit einer Packung Kekse und einem Smoothie.

Bist du auch einer von diesen Sehern, oder woher weißt du, dass das alles war das Scarlett dabei hatte?

Koernchen schrieb:Ich finde den Beitrag nicht wieder, aber ich meine, Teutone hat mal erwähnt, dass die Eltern sie unterstützt haben. Das heißt für mich eigentlich auch finanziell.
Andererseits hatte sie ja eine eigene Wohnung, die werden sicher nicht die Eltern bezahlt haben.
Vielleicht hat jemand hier mehr Glück beim Suchen.

Sie hat die Ausbildung bei einer Krankenkasse gemacht und nebenbei dazu ihr Abitur nachgeholt. Sie hat seitdem gejobbt und konnte auch jederzeit im Geschäft (Brautmodeladen) der Eltern mitarbeiten. Sie dürfte also nicht reich, wohl aber finanziell abgesichert gewesen sein. Solange sie ungebunden war, wollte sie neben dem Arbeiten die Welt erkunden.

Die Frage, wie und womit sie Ihren Lebensunterhalt bestritten hat, ist nicht unbedeutend, gerade im Hinblick auf Ihre Pläne. Wurde eigentlich schon geklärt, ob das mit dem "Englisch unterrichten in China ohne Diplom" überhaupt ein realistische d.h. erreichbare Perspektive gewesen ist? Nochmal: Alleine auf so einer Wanderung ... da hat man sehr viel Zeit zum Nachdenken, gerade bei einem jungen Menschen in diesem Lebensabschnitt, wo Weichen neu gestellt werden. Dann noch Corona mit all seinen Einschränkungen und all die Unsicherheiten was die Zukunft betrifft...

Ich halte ein Untertauchen für sehr viel unwahrscheinlicher als einen Suizid.

CorvusCorax schrieb:Strombopoly schrieb:
Von Todtmoos nach Zell und von dort nach Wehr.
Knapp 30 km bei 11.00 Uhr Startzeit. Alles ohne Karte und ohne jede Navigation.
Ausgerüstet mit einer Packung Kekse und einem Smoothie.
Entschuldigt, aber diese Theorie ist mir zu strange.
Mir allerdings auch. Da kann ich dir nur zustimmen.

Das ist natürlich Quatsch. Aber nach einigem Nachdenken und dem Vergleich der verschiedenen Darstellungen ihres Etappenverlaufes und der Sprunghaftigkeit die sich andeutet, bin ich mir nicht sicher, ob Scarlett wirklich diese 120 km abgelaufen hat. Viele gehen ja davon aus und folgern schon deswegen, dass sie die 6. Etappe aus Ehrgeiz des Abschlusses gelaufen wäre. Ich habe da inzwischen erhebliche Zweifel. Eine junge attraktive Frau mit Rucksack, die auch noch vollkommen alleine wandert, fällt auf. Und entweder hat der Mann an der einsamen Tanne sich das vollständig ausgedacht oder aber es war Scarlett. In dem Facebook Artikel steht, dass er ihren Rucksack beschrieben hat. Er hat sich zudem am 17.9. bei der Polizei gemeldet, was ja nur eine Woche nach ihrem verschwinden war.

Wenn sie es war spricht viel dafür, dass sie mit einem Auto unterwegs und in Begleitung war. Und das wirft dann die Frage auf, da sich die Begleitung ja nie gemeldet hat, ob er zu ihrem Nachteil eine Tat begangen hat oder ihr geholfen hat, unterzutauchen.

Und bei zweiterem möchte ich noch einmal erwähnen, dass Scarlett 3 Tage Zeit hatte zwischen ihrem letzten Erscheinen (Edeka) und der tatsächlichen Suche, die dann noch an einem falschen Ort erfolgt wäre.

Wäre sie zwischendrin verschwunden, behaupte ich mal, wäre da eventuell schneller nach ihr gefahndet worden.

Und ihre Eltern waren ja nur deswegen nicht unmittelbar besorgt, weil es „banale Gründe“ (so der Vater) gegeben haben könnte. D.h. die sonst normale Alarmglocke schellte nicht, weil sie ihr durchaus zugetraut haben, dass sie sich zum Abschluss nicht meldet. Am Abend vor ihrem verschwinden teilte sie ja ihrer Mutter mit, dass sie eventuell noch eine Wanderung machen wollte. Vielleicht spielte das auch eine Rolle.

Für mich ist ein erheblicher Faktor, dass vom Beginn der Wanderung 5 Tage für die ersten 5 Etappen vergingen, und danach 4 Tage ohne irgendeine Nachricht - bis nach ihr gesucht wurde.

Strongbow schrieb:Wenn sie es war spricht viel dafür, dass sie mit einem Auto unterwegs und in Begleitung war.

Und wo war dann diese Begleitung an der Einsamen Tanne? Der Zeuge hat nichts von einer Begleitung oder einem Auto gesagt.

Strongbow schrieb:Für mich ist ein erheblicher Faktor, dass vom Beginn der Wanderung 5 Tage für die ersten 5 Etappen vergingen, und danach 4 Tage ohne irgendeine Nachricht - bis nach ihr gesucht wurde.

Verstehe ich jetzt nicht. Welche 4 Tage danach? Sie hatte am 10.09.20 morgens zwei bekannte Kontakte zu Freund/Freundin. Und den Rest vom Donnerstag und den ganzen Freitag kam dann nichts mehr.

Strongbow schrieb:Für mich ist ein erheblicher Faktor, dass vom Beginn der Wanderung 5 Tage für die ersten 5 Etappen vergingen, und danach 4 Tage ohne irgendeine Nachricht - bis nach ihr gesucht wurde.

Verstehe ich auch nicht ganz, was du meinst. 5 Tage für die ersten 5 Etappen ist doch nicht außergewöhnlich oder auffällig. Die Etappen sind ja auch so angelegt.
Und es wurde nach ihr gesucht, als man merkte, daß sie nicht in Mainz eintraf und man sie auch nicht mehr erreichen konnte.

CorvusCorax schrieb:Und wo war dann diese Begleitung an der Einsamen Tanne? Der Zeuge hat nichts von einer Begleitung oder einem Auto gesagt.

Vielleicht hat sie sich danach in Zell mit jemandem getroffen. Da sie den Rucksack dabei hatte wäre sie dorthin gelaufen.

Mickelangelo schrieb:Verstehe ich auch nicht ganz, was du meinst. 5 Tage für die ersten 5 Etappen ist doch nicht außergewöhnlich oder auffällig. Die Etappen sind ja auch so angelegt.
Und es wurde nach ihr gesucht, als man merkte, daß sie nicht in Mainz eintraf und man sie auch nicht mehr erreichen konnte.

5 Tage ist normal. Aber erst am 4. Tag suchen nach dem verschwinden eben nicht. Ich bin wesentlich älter, aber wenn ich mich an diesem Donnerstagabend nicht gemeldet hätte, wäre meine Mutter da schon durchgedreht. Es muss im Wesen von Scarlett liegen, dass ihre Eltern erst am Samstag eine Vermisstenanzeige aufgegeben haben. Meine Mutter hätte mich 5 mal gebeten, mich am Donnerstagabend definitiv zu melden und wenn ich das nicht getan hätte, hätte sie mich angerufen. Und wenn ich dann nicht dran gegangen wäre, wäre die ausgeflippt.

Das liegt in meinem Wesen begründet (ich bin da zuverlässig und würde sie nie hinhalten) und in ihrem (sie macht sich dann sofort Sorgen).

Aber das ist eben verschieden. Jeder ist anders.

Ich persönlich empfinde es nicht auffällig wenn ein Mensch sich nicht Tag gleich meldet. Scarlett hatte sich ja am Tag davor wohl gemeldet gehabt mit einem Foto. Und am nächsten Tag, der Tag des verschwindens hatte Scarlett Kontakt zu Ihrer Freundin nach Mainz und Ihrem China Freund. Scarlett hatte sich ja mitgeteilt das Sie am 11.09 bei Ihrer Freundin in Mainz einkehren möchte. Wenn ein Mensch so ist, das er sich nicht andauernd meldet (was auch nicht unüblich ist, insbesondere in Gegenden wo die Netzabdeckung nicht die beste ist) , und die Familie dies gewöhnt ist empfinden diese das ja auch nicht als auffällig.

Was ich jedoch seltsam empfinde warum man nicht am Freitag Abend keine Anzeige gemacht hat bzw die Suchemaßnahmen erst am Sonntag begonnen hatten. In dieser Zeit hätte ja auch nochmals viel passieren können, und wenn Scarlett irgendwo auf dem Weg verletzt gelegen hätte wäre es auch vielleicht schon zu spät gewesen.