Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

kaenguru schrieb:die graue, gepunktete Linie mit der Vermutung "keltisches Steinlabyrinth" und der Zeit 10:15 - 10:48: nach Verlassen des Supermarktes ist sie ohne Google Maps Navi zum Einstiegspunkt der 6. Etappe und dann auf dem Weg losgelaufen. Dieser Weg führt praktisch um das Steinlabyrinth "herum". Es gibt für die Zeitachse keine GPS-Daten, also weiß Google nur über die Mobilfunk-Daten "Handy ist in Todtmoos", oder vielleicht gibt es bei der Touristinfo am Steinlabyrinth ein öffentliches WLAN, das Google kennt. Resultat: letztes Update um 10:48 mit einer von Google geratenen Location, die irgendwie passt

Solche grau-gestrichelten Einträge, wie diese Linie von Edeka zum keltische Steinlabyrinth - die ja nicht an einem existierenden Weg entlang führt, sondern sozusagen durch die Luft, sind die erfahrungsgemäss oft extrem unzuverlässig um nicht zu sagen einfach falsch.
Das besagt nicht dass sie da war. Nicht einmal zwingend in der Nähe.

Es ist evident das zwischen 10.15 und 10.48 gar kein Tracking aktiv war. Dafür ist die sinnvollste Erklärung, dass das Handy da aus/offline war. Ansonsten müsste sie alle Dienste (GPS, WLAN) einzeln abgestellt haben was kaum Sinn ergibt, weil umständlich.

Dass sie um 10.48 eine WA-Nachricht schickte, ist ja auch bekannt. Dh war also das Handy wieder (ziemlich kurz) an.
Das Google-Tracking-System hat für diesen Moment da aber keinen sinnvollen Eintrag hinbekommen.
Weil dann wäre die Linie vom Edeka zum keltischen Labyrinth nicht grau-gestrichelt sonder durchgehend grau.

kaenguru schrieb:Dazu habe ich gerade unabhängig einen eigenen Beitrag geschrieben. Da machst du einige verständliche, aber falsche Annahmen darüber, wie die Zeitleiste funktioniert.

Du musst Dich schon mit dem kleinen, aber feinen Unterschied zwischen grau-gestrichelt und grau-durchgezogen bei der Zeitleiste auseinander setzen. Das sagt zweierlei Dinge aus.

stagfish schrieb:Für mich haben die Google-Daten keine Aussagekraft, wenn ich dort mein eigenes Profil ansehe ... Es finden sporadischst Aufzeichnungen statt, obwohl ich immer eine Datenverbindung habe. Kann es sein dass nur konkrete Suchanfragen registriert werden ? Also Suche vom Hotel zum Supermarkt, dann noch zum Steinlabyrinth ? Der Rest könnte dann über eine Wanderapp gelaufen sein, dort sucht man eher keine örtlichen POIs.

Der genaue Algorithmus der Zeitleiste, wie was getrackt wird, ist nicht öffetnlich bekannt. Aber ja, Google nutzt alles, was es kriegen kann. Jedoch nach meiner Erfahrung keine GPS-Daten einer anderen App, sofern dort bei Maps nichts interessantes ist. Das Steinlabyrinth ist für mich ein Artefakt ohne reale Bedeutung. Das ist einfach Googles Rateergebnis für sehr ungenaue Ortsdaten zwischen 10:15-10:48. Aber das könnte ja mal jemand in Todtmoos ausprobieren. Einfach vom Supermarkt ohne Navi eine halbe Stunde diesen Weg laufen und schauen, ob die Zeitachse auch das Steinlabyrinth vorschlägt.

kaenguru schrieb:Natürlich. Wissen tun wir nichts. Aber die Polizei hat ja die Handydaten gecheckt, daher auch die Presseinfo (die unpräzisen Formulierungen sind normal, weder die Polizisten noch die Journalisten sind Mobilfunkexperten). Gäbe es abends (oder auch einfach nachmittags) eine aktive Funkverbindung in der Todtmooser Zelle, wäre meiner Meinung nach eine andere Reaktion erfolgt. Aber wie gesagt, ich kann auch nur spekulieren.

Das kann sehr gut sein, dass ihr Handy da nur noch einen Eintrag für die Location Area hatte, aber nicht mehr wirklich an war, aber das noch nicht bemerkt wurde. Will ich gar nicht widersprechen.
Ich kenne einen Fall, wo es zu der Frage, ob ein Handy noch stundenlang am Tatort eingeloggt war, oder aber direkt nach der Tat zerstört wurde, zwei Gutachten gab, die sich widersprachen. Hat sicher u.a. mit dem Mechanismus zu tun, wie das "Eingebucht-Sein" definiert ist und das Crashes/Funklöcher nicht direkt/unmittelbar bemerkt werden.

kaenguru schrieb:Das Steinlabyrinth ist für mich ein Artefakt ohne reale Bedeutung.

Oups wir sagen ja dasselbe. Genau das mein ich nämlich auch :)

@GhOuTa: in der Tat, wir könnten beide Recht haben. Letztlich ist Googles Zeitleiste zu undurchsichtig, um definitiv sagen zu können, welches Bewegungsprofil dieses Ergebnis hervorgerufen hat. Alles was ich sagen wollte ist: diese Zeitleiste ist für mich nicht super mysteriös, das kann von einem durchgängig eingeschalteten Handy mit einem ganz normalen Beginn der 6. Etappe produziert worden sein. Muss aber nicht.

Nachdem Suchen etc. wohl momentan eher schwierig sind: vielleicht will wirklich mal jemand vor Ort in Todtmoos das ausprobieren. Hier könnte man echt ermitteln! ;)

GhOuTa schrieb:Ich kenne einen Fall, wo es zu der Frage, ob ein Handy noch stundenlang am Tatort eingeloggt war, oder aber direkt nach der Tat zerstört wurde, zwei Gutachten gab, die sich widersprachen. Hat sicher u.a. mit dem Mechanismus zu tun, wie das "Eingebucht-Sein" definiert ist und das Crashes/Funklöcher nicht direkt/unmittelbar bemerkt werden.

Passt für mich. Bei einer abrupten Zerstörung gibt es natürlich kein Abmeldesignal. Dann passiert genau dasselbe wie hier, das Handy ist noch stundenlang "eingeloggt", bis es wegen Nichtantwortens aus dem Register gelöscht wird. Den Moment der Zerstörung wird man nicht aus den Netzdaten bestimmen können. Wenn dieses Handy aber nach der Tat noch aktiv wurde, müsste es in den Logs zu sehen sein. Angeschaltete, aber "idle" Handys sieht man jedoch in den Logs nicht.

Meiner Meinung nach ist die These mit dem Ausschalten um Akku zu sparen nicht schlüssig.
Niemand mit so einer Handyaffinität schaltet sein Handy dort aus, wo es doch (mutmaßlich) noch eine Netzabdeckung gibt.

Sie hat die Nacht im Hotel verbracht, also war das Telefon voll geladen. Ich geh davon aus, das sie eine Powerbank mitgeführt hat, die dann ebenfalls voll geladen ist. Sie war das erste mal dort unterwegs und weiß also nicht das sie da sowieso keine Netzabdeckung haben würde. Die Tage vorneweg hat sie offensichtlich das Mobiltelefon auch nicht ausgeschaltet.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß wenn sie irgendwo abgestürzt sein sollte, derrieige grosse Rucksack nicht zu sehen wäre.
Wenn es irgendwo tief wäre könnte man sicher auch mit Ferngläser nach unten schauen. So farbiger Rucksack mit dem Gepäck verschwindet ja Sucher nicht so ganz ungesehen

Somni01 schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, daß wenn sie irgendwo abgestürzt sein sollte, derrieige grosse Rucksack nicht zu sehen wäre.

Das mag schon sein. Das ist aber nur ein Beleg dafür, das sie nicht im abgesuchten Gebiet zu finden ist. Es ist nicht einmal feststellbar, das sie sich auf den Weg nach Wehr gemacht hat.
Auch die Aufnahme im Edeka in Wanderausrüstung sagt nichts darüber aus, ob sie tatsächlich nach Wehr laufen wollte.
Da man eine Herberge/Hotel in der Regel am Abreisetag bis 10 Uhr räumen muss, ist das mitführen des Rucksacks kein sicheres Zeichen dafür, auch tatsächlich Wandern zu gehen. (Ich weiß, sie hat es aber so angekündigt.)
Der direkte Weg zu ihrem Auto führt von Todtmoos nicht über Wehr sondern wieder über St. Blasien an Ibach vorbei.
Da gab es ja auch eine von Hunden erschnüffelte Spur in die Richtung. Die Verwertbarkeit dieser Sache ist natürlich eine andere.
Ich bleib dabei, sie ist nicht auf dem Weg in Richtung Wehr zu finden.

https://www.owl24.de/owl/bad-oeynhausen-mann-vermisst-gefunden-fahrrad-osnabrueck-wiehengebirge-mountainbike-suche-fahndung-polizei-minden-nrw-90051398.html

Das Personen nach einem Vorfall/Unfall nicht zwangsläufig rational Handeln, beweist zum Beispiel dieser merkwürdige Fall.

Original anzeigen (1,1 MB)

Hat jemals wer in diesem buddhistischen Zentrum sicherheitshalber nachgefragt, ob sie dort nicht ne Auszeit macht?

Steffi Brenner
Symbol für Abzeichen
Guter Gedanke, ja haben wir vor Ort persönlich gemacht.

Damit ist die Tempelfrage dann auch geklärt


Original anzeigen (0,9 MB)

anscheinend wurde S. an einer Tankstelle in Luxemburh gesehen. Das wurde abgeklärt, sie war es nicht.

kaenguru schrieb:Wenn es sauber ausgeschaltet wird, wird das Handy kurz aktiv und sendet einen "IMSI detach" Request, um aus dem Register ausgetragen zu werden.

Passiert das auch wenn der Akku leer wird?

wolke7 schrieb:Damit ist die Tempelfrage dann auch geklärt

Naja ob sie dort ist/war ist geklärt. Aber ob sie um dieses buddhistische Zentrum herum irgendwo verunglückt ist, ist nicht geklärt.

@xTrina

die Frage war, ob sie dort eine Auszeit nahm- hat sie nicht.

Vorgängig kam die Frage auf.

Es wat keine Rede, ob sie dort ausgerutscht und verunglückt ist. Darüber kannst weiter sinnen.

misfit schrieb:kaenguru schrieb:
Wenn es sauber ausgeschaltet wird, wird das Handy kurz aktiv und sendet einen "IMSI detach" Request, um aus dem Register ausgetragen zu werden.
Passiert das auch wenn der Akku leer wird?

Oder beim Umstellen auf Offline/Flugmodus?

Somni01 schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, daß wenn sie irgendwo abgestürzt sein sollte, derrieige grosse Rucksack nicht zu sehen wäre.
Wenn es irgendwo tief wäre könnte man sicher auch mit Ferngläser nach unten schauen.

Dort hat es Gestrüpp, umgestürzte Bäume, uneinsehbare Orte. Da hilft auch ein Fernglas nichts.

@kaenguru

Danke für die hervorragende Erklärung zum Handy.

MettMax schrieb:Die Tage vorneweg hat sie offensichtlich das Mobiltelefon auch nicht ausgeschaltet.

Ist denn bekannt ob sie auf den früheren Etappen gelegentlich vom vorgegebenen Weg abgewichen ist um etwas Besonderes in der Nähe zu sehen oder ggf. ein Restaurant aufgesucht hat und sich dabei von Google Maps hat führen lassen?

misfit schrieb:Passiert das auch wenn der Akku leer wird?

Bei aktuellen Handys mit fest verbautem Akku: definitiv ja.

MettMax schrieb:Oder beim Umstellen auf Offline/Flugmodus?

Ich weiß es nicht, vermute aber, dass es herstellerabhängig ist.

Aus meiner Sicht ist es aber nicht erforderlich, die fehlenden Wegangaben in der Google Zeitachse von 10:15-10:48 durch eine fehlende Datenverbindung zu erklären. Wenn keine Google Maps-Navigation aktiv ist und kein öffentliches WLAN in der Nähe, dann bleiben nur die Mobilfunkdaten (ID der letzten Funkzelle) zur Lokalisierung. Das GPS wird von der Zeitachse selbst nach meiner Erfahrung nicht aktiviert. Da kann es gut sein, dass eine evtl. Bewegung in diesen 33 Minuten gar nicht erkannt wird und dann einfach ein fester Ort vermutet wird (Steinlabyrinth), an dem das Handy gar nicht wirklich war. Ist ja auch grau eingezeichnet.

Cuchulain schrieb:Das heißt also, das Handy war nicht ausgeschaltet, sondern wurde aus der Reichweite der Todtmooser Funkzelle bewegt und deshalb von dieser Funkzelle abends rausgeschmissen. Eine neue war nicht in Reichweite.

Das heißt dann aber, dass sie die Etappe nicht zu Ende gegangen sein kann. Denn es liegt ja nicht der gesamte Weg in einem Funkloch, so wurde jedenfalls hier öfter von Leuten gepostet, die den Weg schon gegangen sind.