Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

@CFA1806 da stimme ich dir zu zerbreche mir auch den Kopf was zu einer massiven Veränderung ihres Verhaltens geführt haben könnte ( lebensbedrohende Situation, Sturz mit Anschließender Amnesie ,der Gedanke mit dem Tier von @lemystere gute Idee Wilderer die sie angegriffen haben? es macht einfach alles keinen erkennbaren Sinn.Zudem würde ich mich nicht noch verabreden falls ich vorhätte abzutauchen . Aber jeder ist halt anders . Laut Familie war Scarlett ja sehr zuverlässig hat sich regelmäßig gemeldet , hat ein stabiles Umfeld zwei Katzen die laut @Teutone gut versorgt sind zudem gesicherte Lebensumstände wo es kein Problem gewesen wäre zu sagen wenn sie Zeit für sich braucht.Glaube einfach nicht das sie ihren Lieben so etwas antun würde.Sie war viel auf Reisen, konnte sich klar werden was sie für ihr Leben wollte und auch wenn sich ihre China Pläne vielleicht im Moment durch Corona nicht mehr verwirklichen ließen, hätte es bestimmt
andere Möglichkeiten gegebenen wie das der Freund ein Visum beantragt (hatte er das nicht mal geäußert ?) und nach Deutschland gekommen wäre für eine Weile.

@SimonTemplar

An Wilderer dachte ich eigentlich weniger. Es muss ja mitten am Tag gewesen sein. Eher an eine simple, sich verhängnisvoll zuspitzende Situation wie: Wanderer trifft auf Autofahrer, der seinen Hund im überhitzten Auto gelassen hat. Es war ja noch sommerlich warm damals. Diskussion. Autofahrer sieht nicht ein, dass man das einem Tier nicht antut, schubst Wanderer... es braucht nur einen unglücklichen Sturz. Oder du erwischst als wandernder Tierfreund jemanden, der ein Tier aussetzt, oder Steine nach einem Tier wirft oder oder... Und der legt sich mit dir an und rastet komplett aus. Ich würde mich auch einmischen und Tierquälern Ansage machen. Man erwartet ja nicht gleich, selbst angegriffen zu werden. Aber manchen Zeitgenossen brennen die Sicherungen extrem schnell durch. Kann man überhaupt nicht nachvollziehen, versteht man überhaupt nicht, und doch kommt das vor.

Wilderer halte ich an einem viel begangenen Weitwanderweg für abwegig. Und auch jegliche Tierschutzaktion.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge, schlanke, kontaktfreudige blonde Frau anderweitig belästigt wird und in Gefahr gerät, ist erheblich größer.

CorvusCorax schrieb am 07.08.2021:Dann bleibt die Frage, welche Wege sie abseits der E6 gewählt haben könnte, an denen sie verunfallt ist. Die Strecke Todtmoos bis Au fällt für mich persönlich für einen Unfall raus.

PalomaPicasso schrieb am 08.08.2021:Wir hatten das Thema schon mal, z.b. gibt's eine bekannte App wo die E6 anderes vorgegeben ist als offiziell. Genauso ist mir bei einer anderen bekannten App schon aufgefallen, wo Nutzer Bilder einstellen können + Touren teilweise diese abgeändert sind

Erfahrungsbericht meinerseits. Ich nutze idR die App Komoot und mache dann Flugmodus und Batteriesparmodus an. Das GPS funktioniert ja unabhängig davon. Die App schickt einen fast immer über andere als die offiziellen Wege. Teilweise sieht man diese nur bei genauem Hinschauen, ich hab auch schon öfter länger gesucht, weil zugewachsen. Der Vorteil in meinen Augen: Wenn man Ruhe will, begegnet man kaum jemandem. Gerade im letzten Jahr hatte ich oft das Gefühl der Wald sei mir zu voll.

Wenn ich eine Strecke am PC plane mit Zwischenzielen (zB so einer Etappe), dann gebe ich nur diese ein und die App berechnet dann die Wege dazwischen von allein. Wenn ich weiss dort sind Lost Places plane ich auch diese als Zwischenziele ein.

Und ja, selten aber kommt vor, landet man so leider auch im Nirwana.

(Übrigens: Auf meinen Touren weiss auch oft/ fast immer niemand wann, wo, wohin, …Trotz grossem sozialen Umfeld. Aber ich behellige da idR niemand gross mit)

Keine Ahnung wie Scarlett das gehandhabt hat, aber ich würde nicht unbedingt per se von den offiziellen Wegen ausgehen.

@angellost
Die Erfahrungen habe ich auch so gemacht.

Habe letzte Woche mal google Maps Navigation offline probiert, da ich in einem Waldstück ohne Empfang vor hatte zu wandern.

Die Route vorher via WLAN errechnen lassen,.kurz die Plausibilität geprüft und los gings.

Die ersten paar Kilometer alles bestens und die Stimme hat sich auch bei jeder Abzweigung gemeldet und abbiegen etc angesagt.

Nach einer halben Stunde kam eine "leicht links" Abzweigung und die Stimme hat geschwiegen.Bin ich tatsächlich falsch gelaufen, weil ich mich darauf verlassen habe, dass eine Ansage kommt.

Naja, Fehler bemerkt und fanach dann peinlichst auf die Offline Karte geschaut, dass ich nicht wieder falsch abbiege.

Hat dann auch sehr lange funktioniert bis plötzlich der Weg in real von dem Google Material abgewichen ist.

Mein Glück war, dass genau in dem Moment wieder Empfang war und dadurch eine Aktualisierung stattfand.

Was ich damit sagen will, wer sich auf Google Maps offline verlässt und nicht ständig alles prüft bzw auf das Handy schaut, kann tatsächlich auch im Nirvana landen.

@Forester
Wobei das was ich meine schon sehr genau ist. Die dargestellten Offroad-Wege sind tatsächlich da, nur eben weil nicht Hauptwanderwege oft etwas versteckt oder verwachsen.

Wenn dann doch mal was anders ist, dann oft weil dann zB dort ein Privatgrundstück mit Zaun ist. Einmal wurde ich richtig angeschrien und der wollte mir nicht mal den richtigen Weg erklären. Hätte nur noch Wild West-mässig das Gewehr gefehlt.

Wenn Scarlett eine App genutzt hat, wäre es glaube ich sinnvoll die E6 mal damit zu planen und abzulaufen. Wobei dann immer noch niemand weiß ob sie nicht vielleicht noch andere Zwischenziele eingeplant hat.

Forester schrieb:Was ich damit sagen will, wer sich auf Google Maps offline verlässt und nicht ständig alles prüft bzw auf das Handy schaut, kann tatsächlich auch im Nirvana landen.

Aber man verlässt sich doch eher auf die Wanderschildchen des Schluchtensteigs, die man spätestens alle 100 m und an Kreuzungen vor Augen hat, als auf eine Wanderapp. Wenn man schon 100 km gewandert ist, dann hat man doch kapiert, dass die Schildchen zuverlässig den Weg anzeigen, und man schaut automatisch danach.
Kein anderes Mittelgebirge ist so gut mit Schildchen und Schildern ausgestattet wie der Schwarzwald, ein TopTrail wie der Schluchtensteig sowieso. Um diesen Titel nicht zu verlieren, wird die Beschilderung regelmäßig überprüft. Wer läuft denn da noch mit App?

angellost schrieb:Wobei das was ich meine schon sehr genau ist. Die dargestellten Offroad-Wege sind tatsächlich da, nur eben weil nicht Hauptwanderwege oft etwas versteckt oder verwachsen.

Bei Google Maps (offline) werden eher offizielle Wege benutzt, so meine Erfahrung und relativ genau war es auch
Aber die Stimme ist teilweise so genau, dass man versucht ist, das Handy in die Tasche zu stecken und sich auf die Stimme zu verlassen.Mich hat sie aber an zwei wichtigen Abzweigungen im Stich gelassen und geschwiegen.Also vorsichtig.

Mit Komoot habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dir alle Wege komplett richtig gespeichert hat, was ja auch deine Schilderung bestätigt.

AnnCarola schrieb:Um diesen Titel nicht zu verlieren, wird die Beschilderung regelmäßig überprüft. Wer läuft denn da noch mit App?

Derjenige, der vielleicht nicht so vielen Leuten begegnen möchte und vielleicht noch ein Zwischenziel einbauen möchte.

Natürlich kann man die Premiumwege bequem nach Beschilderung laufen, dann hat man aber jede Menge Verkehr und muss sich genau an die Vorgaben (Start,Ziel) halten.

Bei einem abweichenden Startpunkt fängt es schon an schwierig zu werden.

AnnCarola schrieb:Aber man verlässt sich doch eher auf die Wanderschildchen des Schluchtensteigs, die man spätestens alle 100 m und an Kreuzungen vor Augen hat, als auf eine Wanderapp. Wenn man schon 100 km gewandert ist, dann hat man doch kapiert, dass die Schildchen zuverlässig den Weg anzeigen, und man schaut automatisch danach.

Wie gesagt: Ich bevorzuge eben immer bewusst die kleineren inoffiziellen Wege, weil ich wenn ich wandere möglichst niemandem oder möglichst wenigen Menschen begegnen will. Deshalb bin ich z.B auch Eifel- oder Nibelungensteig genau nicht nach den Wanderschildchen gelaufen, sondern hab mir die Etappen selbst mit der App geplant und lief eher auf Nebenpfaden, denn auf den regulären Wanderwegen.

Ich kann nicht beurteilen ob Scarlett da eher der gesellige oder eher der einzelgängerische Wandertyp ist.

angellost schrieb:Ich kann nicht beurteilen ob Scarlett da eher der gesellige oder eher der einzelgängerische Wandertyp ist.

Die Realität ist, dass man im Bereich der Sehenswürdigkeiten, auf dem Schluchtensteig z.B. in der Wutachschlucht, am Schluchsee und an diversen Aussichtspunkten viele Leute treffen kann, aber dass man auf der Strecke recht einsam läuft. Wieso sollte man dann auf Nebenwegen laufen, wenn doch die Schluchtensteig-Macher die besten und schönsten Wege ausgesucht haben? Du würdest doch nicht die Schluchtensteig-Sehenswürdigkeiten auslassen wollen, bloß um keinen Menschen zu begegnen. Das wäre ja dann nicht mehr der Schluchtensteig.

Ich bin letztes Jahr den Panoramaweg Altmühltal gewandert, auch ein sehr bekannter Fernwanderweg und auch ein TopTrail. Der Naturpark Altmühltal ist ein sehr beliebtes Feriengebiet. Da ging es mir genauso: In den größeren Orten war es "gesellig", aber unterwegs habe ich kaum jemanden getroffen, obwohl dieser Fernwanderweg unglaublich schön, abwechslungsreich und auch spektakulär ist. Man wäre nicht gut beraten, sich Nebenwege zu suchen und dabei das Schönste zu verpassen. Das gilt auch für den Schluchtensteig.

Ich bin übrigens auch eher der einzelgängerische Wandertyp.

@AnnCarola
Diese Bewertung ist (wie fast alles) ja rein subjektiv.
Wenn man mit der Komoot App plant werden alle sehenswerten Orte (mit Beschreibung) angezeigt und die kann man dann entweder in die Route aufnehmen oder nicht. Die Wege von a nach b nach c nach d usw sucht dann die App aus (oder man plant sie selbst anders nach gusto). Meine (rein persönliche!) Erfahrung ist, dass das netter und ruhiger ist als über die offiziellen Wege.

@angellost
Es dauert aber auch länger. Wenn ich 22 km vor der Brust habe, muss ich nicht noch Umwege suchen.

Meine Erfahrungen mit Komoot sind negativ. Dort, wo ich wandere, zeigen sie alte Wege an, die inzwischen nicht mehr benutzt werden sollen. Leute, die vor mir gingen, wurden auf alte Steige geführt, die längst abgebrochen waren und verletzten sich bei der Wegsuche auch noch.

angellost schrieb:Meine (rein persönliche!) Erfahrung ist, dass das netter und ruhiger ist als über die offiziellen Wege.

Dann hoffe ich mal, dass du die schönsten Aussichtsfelsen und die lauschigsten Plätzchen am Wasser nicht verpasst. Denn die Fernwege-Macher haben sich ja auch was dabei gedacht.

Der offizielle Weg (nach den Schildchen) wurde aber schon mehrfach professionell und von Freiwilligen abgesucht.Auch mit Hunden.

Deshalb liegt es nicht nur auf der Hand, sondern wird auch von den Behörden so vermutet, dass Scarlett NICHT auf dem offiziellen Weg, sondern eben abseits des Weges verunglückt ist.

Verlaufen, App genutzt, oder sonst etwas.

Deshalb halte ich den Vorschlag von @angellost für naheliegend und gut, dass man mal die Route mit einer offline Navigation abläuft, falls das nicht schon probiert wurde.

@Thordis
@AnnCarola
Wir müssen uns hier ja nicht über meine persönlichen Vorlieben streiten.

Meine evtl für hier relevante Punkte waren:
Wenn man eine solche App verwendet
a) macht es Sinn alles auszustellen was Batterie frisst (inkl. Stromsparmodus anschalten)
b) ist man ggf nicht auf den Hauptwegen unterwegs

Die Frage ist demnach, ob bekannt ist wie Scarlett das gehandhabt hat, falls sie eine App genutzt hat welche das war und ob man die von der App gewählte Route (mit allen Unwägbarkeiten zu von ihr gewählten Zwischenzielen) mal nachgewandert worden ist.

Thordis schrieb:Meine Erfahrungen mit Komoot sind negativ. Dort, wo ich wandere, zeigen sie alte Wege an, die inzwischen nicht mehr benutzt werden sollen. Leute, die vor mir gingen, wurden auf alte Steige geführt, die längst abgebrochen waren und verletzten sich bei der Wegsuche auch noch.

Das ist nicht meine Erfahrung aber könnte doch für eine gesteigerte Unfallgefahr sprechen, wenn auf „Abwege“ geraten oder geführt

angellost schrieb:von ihr gewählten Zwischenzielen

angellost schrieb:Wenn man mit der Komoot App plant werden alle sehenswerten Orte (mit Beschreibung)

Welche sehenswerte Orte werden denn auf der Etappe 6 angezeigt, außer Todtmoos, Schwarzenbach, Großer Hirsch, Wildgehege, Au, Hirschfelsen, Felsenhütte, Stausee und Wehr?

@AnnCarola
Ich schau nachher mal am PC rein und mach nen Screenshot.

Also, so würde Komoot planen wenn ich einfach nur sage Start in Todtmoos, Ziel in Wehr:

Original anzeigen (1,0 MB)

Man könnte auch von vornherein Zwischenziele definieren, zum Beispiel die von dir genannten.

Alle roten Objekte (Wandersymbole aber auch die roten Punkte) sind bekannte oder von Usern empfohlene Spots. Beim draufklicken gibts jeweils mehr Infos dazu, zum Teil auch Fotos.

Je näher man ranzoomt, umso mehr solcher Icons erscheinen:

Original anzeigen (0,5 MB)

Ich mache es immer so, dass ich erst definiere was ich von vornherein gerne sehen möchte. Und dann schaue ich mir jede Enpfehlung einzeln an und definiere wenn es mir gefällt entsprechd zusätzliche Wegpunkte.

Wenn ich sage „Zur Route hinzufügen“ plant Komoot automatisch den Weg neu.
Man kann auch einfach die blaue Routinenlinie mit der Maus anklicken und so zurecht ziehen wie man mag.

Meine Erfahrung ist, dass die Wege meistens wie gesagt ruhiger sind und ich so vieles sehe, was mir auf den offiziellen Wanderwegen verborgen geblieben wäre. Wie man sieht sind ja schlicht unzählige Varianten der Wegplanung möglich.

AnnCarola schrieb:Welche sehenswerte Orte werden denn auf der Etappe 6 angezeigt, außer Todtmoos, Schwarzenbach, Großer Hirsch, Wildgehege, Au, Hirschfelsen, Felsenhütte, Stausee und Wehr?

Das einzige, was ich mir immer vorstellen konnte, um von der E6-Route abzuweichen, ist die Felsenhütte; die würde ich tatsächlich auch mitnehmen, wenn ich schon dort in der Nähe wäre, weil die Aussicht hoch über dem Wehratal klasse ist. Für ein Selfie dort aufs Geländer gehockt und Gleichgewicht verloren, dann fällt man allerdings tief in unwegsamem Steilgelände. Aber gerade dort hat sich die Bergwacht doch abgeseilt und abgesucht, ob sie dort irgendwo liegt. Und der vor einiger Zeit erwähnte Leitersteig dürfte Auswärtigen eher unbekannt sein und er wird auch nirgends ausdrücklich erwähnt. Durch die bekannt gewordene Suche ist aber mittlerweile auch dieser Steig frequentiert und nicht mehr gänzlich unbekannt, ergo, auch dort wurde gesucht.