CorvusCorax schrieb:So einen unglücklichen Sturz im Gelände habe ich schon auch berücksichtigt, aber auch dann hätte man sie gefunden oder vielmehr finden müssen.
Man kann ja nur im Ausschlussverfahren suchen. Indem man durch ständiges suchen, alle Orte ausschließt, an denen man Nichts findet.
Ich glaube nicht, dass das gesamte in Frage kommende Gebiet, bereits lückenlos abgesucht wurde.
Aussichtslos ist die Suche, wenn etwas überhaupt nicht im Suchradius, systematischer Suchaktivitäten liegt. Und das ist schnell geschehen.
Wo will man eine Grenze ziehen ? Irgendwann sagt man...es ist nicht vernünftig anzunehmen, dass sie über diesen Punkt hinaus gekommen/gegangen ist. Aber dann will es der Zufall, dass sie gerade dort damals gewesen ist, nur 300 Meter weiter außerhalb des Suchradius dessen Grenze man gerade gezogen hat.
Der Einsatz der Suchinitiative, die vor Ort den Wald ablaufen, ist auch für die Angehörigen nicht hoch genug einzuschätzen. Aber ihre Gruppenstärke und auch der Einsatz weiterer privater Suchgruppen und Einzelpersonen, wird nicht ausreichen um das infrage kommende Gebiet, zeitnah lückenlos abzusuchen.
Wir hatten hier im Fall der verschwundenen Inga, mal ein Rechenexperiment durchgeführt. Hintergrund war das der Vorschlag gemacht wurde, dass Privatleute noch einmal den bereits durchkämmten Wald absuchen sollten.
Ich hatte damals mal die Suchleistung, für eine einzelne Person,als Gedankengrundlage berechnet, um überhaupt erstmal ein Gefühl für die Situation zu bekommen.
Manchmal ist es hilfreich, wenn man eine einfache Beispielrechnung aufstellt.
Nehmen wir einmal an eine einzelne Person, würde es sich zur Aufgabe machen 1 Quadratkilometer Wald sorgfältig nach einer vermissten Person abzusuchen und ihr Augenmerk auch auf verlorene Gegenstände (Haarspangen ,Kleidungsteile), sowie Spuren einer Auseinandersetzung richten.
Eckdaten nehme ich wie folgt an:
1 Quadratkilometer soll abgesucht werden.
Für 6 Quadratmeter setze ich eine Absuchzeit von 1 Minute an.
Es wird pro Tag 8 Stunden gesucht.
Was würdest du aus dem Bauch heraus vermuten, wie lange diese Person dafür benötigt ?
Ich dachte zuerst an eine Suchzeit von 1 bis 2 Monaten.
Und lag weit daneben.
Ganze 347 Tage würde diese eine Person benötigen, um nur einen einzigen Quadratkilometer sorgfältig abzusuchen.
Und der von dir vorgeschlagene Suchradius ist ja noch ungleich größer. Da sind die von dir vorgeschlagenen kleinen spezialisierten Teams von 3 bis 5 Personen auch weit über ein ganzes Jahr unterwegs.
Das passt jetzt nicht hundertprozentig auf eine alleinige Suche, nach sterblichen Überresten. Aber wenn man die Suche nach eventuell von Tieren verstreuten , oder verlorenen Gegenständen von S. mit einbezieht, passt es sehr gut.