CorvusCorax schrieb:Die steilen Stellen ziehen sich ja über mehrere Abschnitte, erst links- und dann rechtsseitig der Wehraschlucht von Todtmoos kommend. Wobei am meisten tricky der spätere Steig ab Au ist, dort, wo die Felsen bis in den Steig hineinragen und zum Teil auch ein Drahtseil gespannt ist. Auf dem rechtsseitigen Teil gehts zwar auch runter, aber man muß lange nicht so aufpassen, wie im Au-Abschnitt. Die Bergwacht hat sich doch an exponierten Stellen abgeseilt, da wird dieser Teil sicher mit dabeigewesen sein. Dieses kürzlich verlinkte Video zeigt diese Abschnitte eigentlich sehr gut.
Wir hatten es vor zwei Monaten in den Forum über den Gersbacher Wasserfall und ich würde gerne darauf nochmal zurückkommen.
Kennst du den Trampelpfad den Brandbach hoch Richtung Schopfheim Gerspach?
Ich bin damals mit einem Freund den Weg nach oben entlang und hatten keinen online Zugriff auf eine Karte. Wir hatten auch keine reguläre Wanderkarte dabei und es wurde zu einer meiner gefährlichsten Aktionen meines Lebens. In Gerspach Lochmühle wollte wir rauskommen, da war 2014 ein Rainbow Gathering und die Zeit war knapp. Wir waren natürlich auch ohne Seil oder anderen Absicherungsmöglichkeiten unterwegs, dafür mit schweren Rucksäcken. Der Trampelpfad wurde immer steiler und irgendwann hängten wir regelrecht in der Steigung. Wenn man dann nach unten oder oben schaut, wirkt beides zu gefährlich und es war damals hart an der Grenze. Aufgrund dem Rucksack wählten wir lieber den Weg nach oben und versuchten die Steigung zwischen den Felsvorsprungen seitwärts zu bewältigen.
Wir liefen vor lauter Zeitdruck und Freude so voller Elan den Berg hoch, dass wir die felsigen Tücken und seine Signale nicht wahrgenommen haben. Das alles war unverantwortungslos, dumm und naiv und eine Lehre. Zu der Zeit war ich in Herrischried Fastenwanderführer und Teil des Programms waren auch verschiedene Etappen in Todtmoos, wie die 6 Etappe vom Schluchtensteig oder der Lebenkuchenweg. Doch trotz Wandererfahrung und Sicherheit in der Natur, kann auch der Schwarzwald jede fehlende Wertschätzung (Unaufmerksamkeit) gegenüber der Natur bestrafen.
Ich will dich aber nicht mit meinen Geschichten langweilen, sondern nachfragen, ob du den Trampelpfad kennst und weisst, ob er gut abgesucht wurde.
Leider habe ich kein schnelles Internet und kann nicht auf Google Maps zugreifen. Wenn wir davon ausgehen, Scarlett schaffte es bis Todtmoos Au und ist weitergewandert, dann kam sie ja an die Stelle mit der Brücke und dem Talseitenwechsel. Zu dem Trampelpfad mit dem Wasserhäuschen wäre es doch nur ein Katzensprung (2-3 min?) und ein (unabsichtlicher) Schlenker in Richtung Trampelpfad könnte vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen sein. Vor zwei Monaten habe ich gesehen, dass einige Schluchtensteig Karten den Gerspacher Wasserfall in der Nähe vom Trampelpfad aufführen und es könnte als Photomotiv gelockt haben. Es wäre tragisch wenn da noch niemand gesucht hätte und sich alle auf den Schluchtensteigeinstieg nach der Brücke konzentrierten. Der Trampelpfad ist bei Google Maps oder den Kompasskarten zum Glück nicht drin und ich kann mir nicht vorstellen, dass Scarlett so blind und (falsch) sorglos wie wir damals waren.
Nein, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Scarlett versuchte über diesen Pfad zum Schluchtensteig querfeldein abzukürzen. Später haben wir uns mit einem einheimischen Freund über dieses mit der Steigung nach und nach verschwindeten Trampelpfad unterhalten. Eigentlich ziemlich gefährlich, dass dieser von der Strasse den Anschein macht, als ob er irgendwo weiter hinführt als nur zum Wasserfall.
Was ich auch noch erfahren habe, nicht nur Teutone benutze damals bei seiner Suche die eigentlich gesperrte Strasse. Man brauch jetzt nicht meinen, dass da der eine oder andere Einheimishe da öfters durchgefahren ist und doch war es anscheinend abends mal ein Treffpunkt in der leeren Wehrakulisse für Menschen, um gemeinsam eine "Sportzigarette" zu rauchen. Vielleicht traute sich das auch jemand tagsüber, er würde dann eher am Anfang auffallen (eventuell ging es ja auch über Au oder Schwarzenbach auf die abgesperrten Strasse) und später bei einem möglichen Zugriff sich eher geschützt fuhlen. Aber ich kann mir ein Ausnutzen der Strassensperrung (runter nach Wehr) eigentlich nicht vorstellen, da an der Brücke immer mal wieder Wanderer Rast machen und von den Seitenwanderwegen wohl ein Blick auf die Strasse möglich ist. Trotzallem wäre es auch gut zu wissen, wieweit die Strasse an diesem Tag theoretisch passierbar war. Es gibt viele Fälle, da bleiben Menschen über Jahre verschwunden und die Option Verbrechen rückt stärker in den Fokus.