Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Ich fände es auch wichtig, das die Familie nochmals genau kontrolliert was um 11.57 Uhr tatsächlich angezeigt wird, den das Huawei.hidisk ist laut Screen um 10.51h verwendet worden vom Handy. Ich habe heute mal bei jemanden nachgefragt, wo sich tatsächlich mit solchen Sachen beruflich auskennt. Und er hat mir bestätigt was ich schon vermutet habe, eine Verwendung kann auch im Hintergrund geschehen bzw. wenn zb Kontakte, oder abgespeicherte Karten, Fotos usw zur Verwendung kommen.

MarylinM schrieb:Könnte sein dass sie erst in Wehr verschwand. Halte ich dennoch für nicht ganz so wahrscheinlich, weil sie ja auf der gesamten Strecke von niemand gesehen wurde (jedenfalls hat sich noch niemand gemeldet).

Zumindest wäre Scarlett dann ohne ihr Smartphone in Wehr angekommen, aus welchem Grund auch immer.

Je weiter sie gekommen ist, desto größer wäre natürlich auch die Möglichkeit, dass sie von einem entgegenkommenden Wanderer gesehen wurde. An eine solche Begegnung, möglicherweise sogar in steilen Gelände kann man sich vielleicht auch noch Monate später erinnern.
Ein Grund mehr für eine überregionale Verbreitung des Vermisstenfalles, denn nachdem wir mit den Meldungen von Scarletts Smartphone trotz der Fachkenntnis einiger User nicht weiterkommen, werden nur noch bisher unbekannte Zeugen oder ein Zufallsfund (oder bestenfalls natürlich ein freiwilliges Zurückkehren) Scarletts Schicksal klären können.

CorvusCorax schrieb:(...) Seit dem 6. Juli 2020 müssen alle Personen, die aus einem Staat oder Gebiet mit hohem Infektionsrisiko in die Schweiz einreisen, während zehn Tagen in Quarantäne (...)

Da ich in der Schweiz lebe kann ich sicher sagen: aus Risikogebieten muss man in Quarantäne, das stimmt. Da ist aber je nach Kanton nur Selbstdisziplin angesagt. Kontrollen gibt es wenig bis gar nicht. Und Deutschland war gegenüber der Schweiz fast nie Risikogebiet. Erst recht nicht die Grenz-Bundesländer. Ich kann gerne die Details raussuchen vom 11.9., wenn gewünscht.

Und dann stellt sich die Frage, was der Einreisende angibt, woher er kommt (also wo er die letzten 10 Tage war). Wenn man ein Nicht-Risikogebiet angibt, muss man auch nicht in Quarantäne.

Lipperin schrieb:Da ich in der Schweiz lebe kann ich sicher sagen: aus Risikogebieten muss man in Quarantäne, das stimmt. Da ist aber je nach Kanton nur Selbstdisziplin angesagt. Kontrollen gibt es wenig bis gar nicht. Und Deutschland war gegenüber der Schweiz fast nie Risikogebiet. Erst recht nicht die Grenz-Bundesländer. Ich kann gerne die Details raussuchen vom 11.9., wenn gewünscht.

Ist nicht nötig, ich glaube Ihnen schon. Als Grenzbewohner im LK WT/LÖ weiß ich nur, dass es ein Heckmeck war, wenn man über die Grenze wollte, die Vorgaben haben sich ja auch laufend geändert je nach Infektionszahlen.

@jadegreen
Gegenfrage: Warum sollte Sie mit "fremden" Leuten die Sie kaum kennt MIT in den Wald laufen?

Sie ist ja bereits schon mit welchen zusammen gelaufen. Dazu wurde sie nicht gezwungen. Was wäre schlimm daran gewesen, es weiterhin zu tun?

Also ich verstehe es nicht. Ich könnte es nur verstehen, wenn diese total langsam wären und ich meinen Bus so nicht in Wehr schaffen könnte/ sie andere Wege als ich nehmen wollen oder bereits etwas Seltsames mit denen passiert wäre...

Wenn man sich versteht, es Spaß macht und man eine schöne Zeit hat, warum nicht weitergehen zusammen?

@jadegreen
ich kann es nachvollziehen das Sie nicht unbedingt mit 2/3 Kerlen die Ihr kaum bekannt sind in fremdes Terrain / Wald laufen möchte. Eine gesunde Vorsicht wie ich finde.

War sie nicht mit diesen beim Asia-Imbiss oder waren das andere?

jadegreen schrieb:War sie nicht mit diesen beim Asia-Imbiss oder waren das andere?

Weiß ich nicht genau

Bleiben wir mal bei der Annahme eines Unfalles. Wie siehts dann mit dem Absetzen einen Notrufs aus zumal in Gebieten mit Funklöchern? Könnte das im Zusammenhang mit der 11:57 Uhr-Aktivität stehen? Angenommen, S. ist übel gestürzt, hat aber versucht, einen Notruf abzusetzen. Wahrscheinlichkeit? Realistisch oder nicht möglich?

https://praxistipps.chip.de/notruf-ohne-netz-so-funktionierts_103445

CorvusCorax schrieb:... dass es ein Heckmeck war, wenn man über die Grenze wollte, die Vorgaben haben sich ja auch laufend geändert je nach Infektionszahlen.

Korrekt, das ändert regelmässig. Aber entscheident für den Fall Scarlett ist wohl:

• Richtig geschlossen waren die Grenzen zwischen D und CH nur bis in den Frühsommer
• Kontrollen am CH-Aufenthaltsort - vor allem bei Einreise mit dem Pkw - finden eigentlich nicht statt. Wenn man als Quarantänebrecher erwischt wird, hat man es meistens selbst angerichtet durch social media-Storys und dann einer Anzeige von Bekannten. Sowohl als Geflüchtete als auch als auch als Entführer (je nach vermutetem Szenario), wird man seinen Aufenthalt und Verhalten wohl nicht an die grosse Glocke hängen.
• Kontrollen hätte es eher mit Einreise per Flugzeug gegeben - da liegen mit Passagierlisten nämlich Namen vor. Aber das trifft hier vermutlich nicht zu.

Einreise nach D wird scheinbar von D sehr viel besser kontrolliert.

Mit Einreise von Deutschland nach Frankreich kenne ich mich nicht aus.

Ich finde die Idee mit dem Notruf plausibel. Aber warum sollte Google das erfahren? Der Auszug ist doch von Google.
Kann Google jeden Anruf in einer Agenda aufzeichnen, der von dem Handy gemacht wird (also ohne die Nutzung des Mobilfunkinternets)?
Das sind doch Daten des Mobilfunkanbieters, oder?

CorvusCorax schrieb:Wie siehts dann mit dem Absetzen einen Notrufs aus zumal in Gebieten mit Funklöchern?

Kennen wir das Netz von Scarlett? Dann könnte man eingrenzen, ob sie vielleicht in ihrem Netz keinen Empfang mehr hatte, aber noch andere Netze verfügbar waren.

Ich kenne nur eine App, die einen Notruf ohne Netz unterstützt: Uepaa! Setzt aber auch voraus, dass andere Uepaa!-Nutzer in der Nähe waren. Sonst geht es nicht. Ursprünglich entwickelt für Nothilfe in Funklöchern im Outdoor-Bereich. Heute auch sehr viel eingesetzt für alleinarbeitende Handwerker. Wenn die Familie Zugriff zum google-play-store hat, müsste sie sehen können, ob Scarlett die App installiert hatte.

Mehr zu Uepaa!: mein Beitrag vom 05.12.2020 um 11:50 auf Seite 233

Ob Uepaa! etwas mit dem Eintrag von 11.57 Uhr zu tun hat, steht dann noch mal auf einem anderen Blatt. Das kann ich nicht beantworten.

Diese Quelle ist übrigens spannend, wenn es um heimliche Notrufe geht:
https://www.morgenpost.de/ratgeber/article213129789/SOS-Funktion-Mit-diesem-Trick-setzen-Sie-heimlich-Notruf-ab.html

Lipperin schrieb:Kennen wir das Netz von Scarlett?

O2

Ich habe schon viele Wanderungen gemacht im Schwarzwald, auf weniger bekannten Routen wie dem Schluchtensteig. Dass man niemandem begegnet, findet fast nie statt. Egal an welchen Tag und wo.
Scarlett war ja nicht unauffällig als attraktive , junge Frau mit großem Rucksack. Die allein unterwegs ist.
Hätte sie die 6.Etappe zum wesentlichen Teil abgelaufen, dann hätte sich doch jemand an sie erinnert. Selbst wenn sie mal die empfohlene Hauptroute verlassen hätte.
Dieser Umstand, plus der Sache mit dem abgestellten Smartphone, weißt doch darauf hin dass sie wahrscheinlich schon gar nicht richtig auf den Weg kam. In einem Ort achtet man nicht so richtig darauf, wer mit wem in ein Auto steigt, wenn es nicht gewaltsam abläuft.

Battisti schrieb:Ich habe schon viele Wanderungen gemacht im Schwarzwald, auf weniger bekannten Routen wie dem Schluchtensteig. Dass man niemandem begegnet, findet fast nie statt. Egal an welchen Tag und wo.
Scarlett war ja nicht unauffällig als attraktive , junge Frau mit großem Rucksack. Die allein unterwegs ist.
Hätte sie die 6.Etappe zum wesentlichen Teil abgelaufen, dann hätte sich doch jemand an sie erinnert.

Mit Verlaub, aber Du (und einige andere Teilnehmer) unterschätzen hier völlig die "örtliche Normalität". Die Gegend da unten ist Tourigebiet, im Sommer sind Wanderer allgegenwärtig. Die Einheimischen und auch die Wanderer selbst sehen und registrieren zwar andere Wanderer, aber um länger im Gedächtnis zu haften, muß eine Person dann außergewöhnlich bemerkenswert sein.
Und das ist von einem potenziellen Zeugen zum nächsten unterschiedlich, was er/sie für bemerkenswert hält. Bei Person A mag das der genaue Frauen/Männertyp sein, bei Person B das knallbunte Hawaiihemd, daß selbst Signalfarben aussticht, bei Person C eine merkwürdige Verhaltensweise und bei Person D exakt die gleiche Ausrüstung die man selbst hat.
Die Auffälligkeit z.B. des roten Rucksacks wird hier von einigen Mitdiskutanten gnadenlos überschätzt! In einem Wandergebiet wie dem Schluchtensteig fällt ein roter Rucksack wie ihn Scarlett hat, unter "wie Sand am Meer". Da müßte schon eine total ausgefallene Farbe oder Musterung dazukommen, damit der Rucksack dort auffällt.

Scarlett ist ein hübsches Mädel, aber in einem stark genutzten Wandergebiet ist eine attraktive Wanderin mit Rucksack im ersten Moment nicht wirklich ungewöhnlich. Ihre Attraktivität wird ohne Frage registriert, aber länger als ein paar Tage im Gedächtnis nur wenn sie genau dein Typ ist oder etwas anderes Bemerkenswertes dazukommt.
Dazu kommt noch, daß durch viele auswärtige Wanderer es sein kann, daß diese überhaupt nichts davon mitbekommen haben, daß jemand vermisst wird.
Es ist durchaus möglich, daß Scarlett noch mehrfach gesehen wurde, aber a) es jemand von außerhalb war, der überhaupt nicht weiß, daß seine Beobachtung wichtig wäre oder b) von Leuten, die aufgrund von Gewöhnung Wanderer nur noch unter bestimmten Umständen längerfristig im Gedächtnis behalten.
Darum lassen die bislang fehlenden Zeugen für Scarletts letzte Etappe beide Szenarien zu, sowohl "Nichtantreten/früher Unfall" als auch "später Unfall, aber unbemerkt".

Battisti schrieb:Ich habe schon viele Wanderungen gemacht im Schwarzwald, auf weniger bekannten Routen wie dem Schluchtensteig. Dass man niemandem begegnet, findet fast nie statt. Egal an welchen Tag und wo.

Dem kann ich nicht zustimmen. Mein Beitrag vom 8.10.2020:
"Auf dem gesamten Buchberg (Etappe 1) habe ich keinen einzigen Menschen getroffen, in der Wehratalschlucht kam mir niemand entgegen, überholt haben mich ganz wenige, ich glaube zwei Paare, obwohl ich um einiges früher unterwegs war als Scarlett."
Das war an einem Wochentag im Juni 2014.
An einem wunderschönen Wochentag im Juli 2020 habe ich eine Rundwanderung zum Blind- und Schurmsee im Nordschwarzwald gemacht. Außer in meinem Start- und Zielort Schönmünzach habe ich nur auf der Schurmseehöhe zwei Wanderer getroffen und an den Seen gar niemand. Nur auf dem Schurmweg haben mich zwei Radler überholt. Immerhin war meine Tour 17 km lang und der Rundweg zum eiszeitlichen Gletschersee Schurmsee ist eigentlich sehr beliebt. Und mindestends die Hälfte der Strecke bin ich auf dem sehr bekannten Weitwanderweg Seensteig gewandert.

Höhenburg schrieb:Die Auffälligkeit z.B. des roten Rucksacks wird hier von einigen Mitdiskutanten gnadenlos überschätzt! In einem Wandergebiet wie dem Schluchtensteig fällt ein roter Rucksack wie ihn Scarlett hat, unter "wie Sand am Meer".

Mir wäre ein roter Rucksack aufgefallen. Vor 10 Jahren hätte ich mir sehr gerne einen roten Rucksack gekauft, gab es aber nicht, zumindest nicht von Deuter. Damals konnte ich nur zwischen blau und grün wählen. Rot ist bei Rucksäcken eine neue Farbe, die erst in den letzten Jahren aufgekommen ist. Man sieht zwar heute immer mehr rote Rucksäcke, aber sorry: "Wie Sand am Meer" ist dann doch etwas übertrieben.

Habe heute Nacht im Schlaf über den Fall irgendwie nachgedacht. Zum einen wäre einfach interessant, ob Scarlett an den Vortagen auch das Handy vom Netz genommen hat, um Akkuladung zu sparen. Wenn das so ist, wäre es ja nichts Ungewöhnliches, wenn sie das am letzten Tag beim Start der Wanderung auch gemacht hat. Hatte sie an den Vortagen ein anderes Handynutzungsverhalten (Kontakte während der Wanderung tagsüber), kann man davon ausgehen, das am Morgen des Tages ihres Verschwindens etwas Außergewöhnliches passiert ist.

Mir ist dabei in den Sinn gekommen, dass das Handy zu Beginn ihrer Wanderung aus irgendeinem Grund kaputtgegangen sein könnte (Akku-Crash, runtergefallen, Betriebssystem-Crash...). Sie hat mangels Alternativen zur Kommunikation mit anderen sich entschlossen, die Wanderung ohne Kontakt zur Außenwelt anzutreten. Vielleicht hat sie sich verlaufen. Es war schon spät und wurde irgendwann dunkel. Vielleicht ist sie im Dunkeln irgendwo abgestürzt.

inspektor schrieb:Mir ist dabei in den Sinn gekommen, dass das Handy zu Beginn ihrer Wanderung aus irgendeinem Grund kaputtgegangen sein könnte (Akku-Crash, runtergefallen, Betriebssystem-Crash...). Sie hat mangels Alternativen zur Kommunikation mit anderen sich entschlossen, die Wanderung ohne Kontakt zur Außenwelt anzutreten. Vielleicht hat sie sich verlaufen. Es war schon spät und wurde irgendwann dunkel. Vielleicht ist sie im Dunkeln irgendwo abgestürzt.

Die Frage ist halt angenommen Ihr Handy geht in Todtmoos kaputt kurz nach dem letzten Kontakt zur Familie/ Freunden, ob Sie dann wirklich noch weiter gelaufen wäre, oder ob Sie dann nicht jemanden angesprochen hat zwecks Ihrem Problem und einer möglichen Abhilfe wie zb. ein Laden/ Geschäft der Ihr dieses Problem beheben könnte?! Denn Ihr Handy war Ihr ja schon sehr wichtig!

Das Sie sich derart verläuft und etliche Stunden herum irrt und dabei ins dunkle kommt um dann irgendwo ab zu stürzen wage ich mal zu bezweifeln. So vernab der Zivilisation und weg vom Schuss wie in irgend einem Hochgebirge oder Outdoor Gelände ist man nun wirklich nicht wenn man auf dem Schluchtensteig unterwegs ist.