Teutone schrieb:Ich möchte nochmal anmerken das Scarlett im Zeitraum Juli bis August mit meiner Frau 780 kmJakobsweg in knapp 6 Wochen absolviert hat bevor sie dann diesen Wanderweg im Schwarzwald für sich auserwählt hat
Zweifellos ist der Jakobsweg eine einzigartige Tour, der bei jedem nachhaltige Eindrücke hinterlässt, man sein Leben reflektiert und man eine andere Sicht der Dinge bekommt. Diese wuchtigen Eindrücke muß jeder für sich selbst mit Sicherheit verarbeiten.
Nach dieser Strecke ist man sicher körperlich und geistig erstmal platt, wobei man wahrscheinlich lauf- und konditionstechnisch immer noch im "Flow" ist; das würde erklären, warum sich S. unmittelbar nach dem Jakobsweg sofort auf die Schluchtensteigtour begeben hat, das hat schon etwas Getriebenes; eigentlich müsste man die Eindrücke der 6-wöchigen Tour erstmal sacken lassen, sortieren und verarbeiten. Nach dem Motto: "Ich laufe, laufe, komme an und es reicht immer noch nicht, und weiter, weiter..."
Und genau um dieses "Sortieren" der Gedanken geht es doch auch; ist sie nach diesen langen 6 Wochen in Spanien, die körperlich und mental viel abverlangen, zuhause in ein Loch gefallen? Hat sie diesen abrupten Stillstand nicht ausgehalten und sich deshalb sofort wieder auf den Weg gemacht? Um WAS zu suchen und/oder zu finden? Wir sind Außenstehende, kennen S. nicht einmal persönlich, die Eltern müßten sich noch am ehesten in den Kopf und das Denken ihrer Tochter hineinversetzen können, man muß versuchen, wie S. zu denken, um vielleicht fehlende Puzzlestücke zu finden.
Für mich stellt sich auch noch die Frage, warum S. von dieser eindrucksvollen Jakobsweg-Tour kein einziges Foto auf ihren Insta-Account gestellt hat. Wenn es bombastische Locations für Fotos gibt, dann ist es doch auf dieser Tour.