Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

MettMax schrieb:Denkbar. Aber das Handy nach der Etappe (in Wehr) nicht mehr in Betrieb genommen?

Weil der Akku leer war, da sie es nicht ausreichend aufgeladen. Die Busse ab Wehr fuhren um 18:37 Uhr, 19:33 Uhr, 20:33 Uhr und 22:29 Uhr. Sonnenuntergang war 19:49 Uhr.

inspektor schrieb:Weil der Akku leer war, da sie es nicht ausreichend aufgeladen.

Das sie keine Powerbank dabei gehabt hat, wo sie doch zweimal im Zelt übernachtete, glaube ich nun eher nicht.
Wie auch jede andere hier kursierende Akkuspartheorie.
Die Tage davor war sie, von Funklöchern abgesehen, ganztägig erreichbar.

Ich denke nur, wenn sie verunglückt wäre, hätte man sie doch trotz des unwegsamen Geländes bei den teilweise nicht so schmalen Wegen mit hoher Wahrscheinlichkeit gefunden.

inspektor schrieb:bei den teilweise nicht so schmalen Wegen

Wenn man da auch gesucht hat.

Nicht wenn sie alle zusammen der Meinung waren, naja an so einem breiten Weg wird sie wohl nicht abgestürzt sein, und sich aus dem Grund sich nur auf die offensichtlich gefährlichen (schmalen) Stellen konzentriert haben.

inspektor schrieb:Ich denke nur, wenn sie verunglückt wäre, hätte man sie doch trotz des unwegsamen Geländes bei den teilweise nicht so schmalen Wegen mit hoher Wahrscheinlichkeit gefunden.

Was möglich war, wurde alles mehrfach abgesucht. Und wie kusu zu seinem Foto des Ehwaldweges schon schrieb, fällt bei normal breiten Waldwegen das Gelände teilweise sehr steil ab und wenn man da rollt, dann rollt man. Es wird nie möglich sein, jeden Quadratmeter dieses Geländes abzusuchen, das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Und sollte S. tatsächlich in diesen Steillagen irgendwo abgestürzt sein, wird sie auch nicht zufällig ein Pilzsammler finden, wie so oft in anderen Fällen passiert, weil, da kommt keiner hin. Und der Bannwald wird nicht bewirtschaftet, ist quasi Urwald, also gibts auch keine Forstarbeiter, die etwas finden könnten.

Jetzt haben wir den ersten Schnee und die Suche, die bis jetzt andauert, hat sich erstmal erledigt. Keiner wird bei diesen Wetterverhältnissen ins Gelände gehen und sich selbst in Gefahr bringen.

CorvusCorax schrieb:Wenn auf diesem Waldweg Ehwaldhütte Richtung zwei Tunnel irgendwelche Steine abgegangen wären, hätte das zumindest ForstBW und vor allem die Jägerschaft gewußt, die sind doch dort überall unterwegs.

Aber was für Schlüsse willst Du daraus ziehen bzw. welcher Zusammenhang besteht zu diesem Fall?

Ein einzelner kleiner Stein in Hühnerei Größe, der den Kopf trifft, reicht für ein Unglück aus. Das bekommt niemand mit, der nicht in unmittelbarer Nähe ist.
Ein schwererer Steinschlag mit dicken Brocken auf dem Weg beeinflusst aber keinen Wanderer, wenn er nicht direkt betroffen ist.
Da steigt man drüber oder geht vorbei, erst wenn der komplette Hang abgeht und den Weg verschüttet, kommt man nicht weiter und dreht um.

Stan_Marsh schrieb:Aber was für Schlüsse willst Du daraus ziehen bzw. welcher Zusammenhang besteht zu diesem Fall?

Ich ziehe daraus gar keine Schlüsse. Das mit dem Steinschlag war eine These von LeMystere bezogen auf den Durchgang durch die zwei Tunnel.

@CorvusCorax

Ah, dann geht meine Frage an @lemystere

CorvusCorax schrieb:Und wie kusu zu seinem Foto des Ehwaldweges schon schrieb, fällt bei normal breiten Waldwegen das Gelände teilweise sehr steil ab

Ich kann mir bei normal breiten Wegen kaum vorstellen, dass man abstürzt. Wenn schmal und steil zusammenkommt, dann schon, alleine wegen des großen, schweren Rucksacks schon.

@inspektor

Manchmal reicht ein falscher Tritt aus. Um auf einem normalen Weg zu stürzen. In den Wutachfühlen ist damals ein Mann tödlich verunglückt. Er stützte 40m tief. Es ist oftmals auch im Sommer sehr rutschig auf dem Schluchtensteig. Und kann auch Temperaturen im einstelligen Bereich haben.

Ich kann mir gut vorstellen das S. eventuell verunglückt ist, als Sie evtl. ein stilles Örtchen aufgesucht hat. Da möchte man ja nicht mitten auf dem Weg sich platzieren. Und S. Kannte die Strecke zuvor nicht.

Natürlich geht man vor jeder Tour auf das Stille Örtchen. Kenne es aber selbst, manchmal gibt es so Tage, da könnte man ständig.

@Stan_Marsh

Doch, ein schwererer Steinschlag mit dicken Brocken beeinflusst den Wanderer. Das Drübersteigen oder Vorbeigehen kann tödlich sein. Es muss nicht sofort tödlich sein. Der Wanderer kann sich beim Drüberklettern böse verletzen. Ist er alleine - und in Panik/verwirrt aufgrund der Verletzung und Situation - und niemand in der Nähe oder per Handy zu kontaktieren, versucht er vielleicht sich ins Tal zu schleppen, quer durch den Wald, gerät in immer wilderes Gelände, stürzt ab oder stirbt an den Folgen der ersten Verletzung, wo niemand ihn findet. Das meinte ich. Genauso wenn er von kleineren Steinen getroffen wird, da kann das auch passieren. Oder wenn er sich nicht durch den Tunnel traut, weil da gerade Steine herabgefallen sind. Der Umgehungspfad soll sehr riskant sein. Da kann sich der Wanderer auch schwer verletzen und beim Versuch, aus dem Gelände wegzugelangen, später an den Verletzungsfolgen sterben oder tödlich verunfallen. Ich denke, wenn Forst/Jägern/Bergwacht abgegangene Steine aufgefallen wären und es passt zeitlich zu Scarletts Verschwinden, dann wäre das ein Zeichen gewesen, ob ihr nicht so etwas passiert ist, und man sucht dann mal speziell diese Bereiche ab. Sofern die Bereiche zugänglich sind. Das sind sie ja leider nur zu einem Teil, oder gar nicht. Ich hoffe, ich konnte es so erklären, wie ich es meinte.

inspektor schrieb:Ich kann mir bei normal breiten Wegen kaum vorstellen, dass man abstürzt. Wenn schmal und steil zusammenkommt, dann schon, alleine wegen des großen, schweren Rucksacks schon.

Können kann man schon, es gibt nichts, was es nicht gibt. Im Normalfall stürzt man auf breiten Wegen sicher nicht ab, wenn man nicht gerade an der Abrißkante läuft und in die Wolken schaut.

Lieselottela schrieb:Natürlich geht man vor jeder Tour auf das Stille Örtchen. Kenne es aber selbst, manchmal gibt es so Tage, da könnte man ständig.

Deine Aussage finde ich mehr als unangebracht. Wer möchte das wissen?
Das hat mit S. absolut nichts mehr zu tun !!

Ich möchte eine Frage nochmal stellen, die mir noch keiner beantworten konnte.

Angenommen ein Fremder hat Gegenstände bei sich getragen, die Scarlett gehören und die sie auf der Wanderung dabei gehabt hat:

Hätten die Mantrailer diese Spur als Scarletts Spur "gelesen"? Oder hätten sie gemerkt, dass da nicht Scarlett gegangen ist, und das so angezeigt bzw. die Spur gar nicht erst verfolgt?
Mich interessiert, wie die Hunde auf eine solche Ausgangssituation reagieren.
Danke schon mal für Aufklärung:)

@AnnCarola

Wie jeder hier, spekulieren auch ich! Und so abwägig ist dieser Gedanke nicht mal. Ich habe heute mal gegoogelt, nach Wander Unfällen, und es etliche Berichte, über Wanderer welche verunglückt sind, teils tödlich, weil diese auf die Toilette mussten. Auf der Tour sich keine Toilette befand (welch Wunder) und bis zum nächsten Dorf, Stadt es noch zu weit war. Hierbei sind Unfälle passiert, weil Personen in teils nicht gut einsehbaren Bereiche gegangen sind. Bei einem Artikel zb stand auch drin, daß die Person aufgrund des unwegsamen Gelände nicht sehen konnte das es steil Berg ab ging. Der Mann ist 80m tief gestürzt.

Hier wird spekuliert ob S. sich gedatet hat, oder a. Das ist genauso eine Spekulationen wo man sagen könnte diese sei unangebracht da S. Einen Freund hatte. Und man ihr somit böses unterstellt.

Das jemand auch bei einer Wanderung mal pinkeln muss, das ist menschlich und normal. Was daran unangebracht sein soll, kann und will ich nicht verstehen.

Aber es kann ein Grund dafür sein, warum jemand den Weg verlässt.

Das Thema wurde ganz am Anfang schon mal diskutiert, und da meinten viele, das sei unwahrscheinlich da man ja vor jeder Wander Tour nochmals auf die Toilette geht, und nicht kurze Zeit später wieder.

Allerdings, wollte ich nur sagen, daß jeder Mensch anderes ist, und das ich es selbst von mir auch kenne.

Etwas völlig menschliches und normales!

Die Polizei geht von einem Unfall, Unglück aus, das S. Den Weg verlassen haben könnte, bislang wurde S. Nicht gefunden. Das heißt irgendwo ist Sie noch immer.

Und Ihr Handy war in Todtmoos eingeloggt, aber danach in keiner Zelle mehr, hätte Sie Wehr erreicht hätte sich das Handy in eine andere Zelle geloggt. War aber nicht so.

CorvusCorax schrieb: Und sollte S. tatsächlich in diesen Steillagen irgendwo abgestürzt sein, wird sie auch nicht zufällig ein Pilzsammler finden, wie so oft in anderen Fällen passiert, weil, da kommt keiner hin.

Was eben etwas seltsam ist ist die Kombination aus "unglücklich gestürzt" + "aus dem Blickfeld bewegt/gerollt". Aber nicht unmöglich. Auf 22km Wegstrecke mit diversen Nebenstrecken + eventuell doch Alternativstrecken + Alternativplänen gibt es eben doch viele Ecken, wo man sie nur durch Zufall finden wird.

Stan_Marsh schrieb:Ein einzelner kleiner Stein in Hühnerei Größe, der den Kopf trifft, reicht für ein Unglück aus. Das bekommt niemand mit, der nicht in unmittelbarer Nähe ist.

Das stimmt - allerdings müsste sie dann (verwirrt) vom Weg abgekommen sein. Sie hat nicht versucht, einen Notruf abzusetzen, zumindest weiß man darüber nichts.

inspektor schrieb:Ich kann mir bei normal breiten Wegen kaum vorstellen, dass man abstürzt. Wenn schmal und steil zusammenkommt, dann schon, alleine wegen des großen, schweren Rucksacks schon.

Es ist natürlich ungewöhnlicher als bei einem schmalen Pfad. Generell ist es aber so, dass man durchaus auch bei einem breiten Weg stolpern und abstürzen kann.

Lieselottela schrieb:Manchmal reicht ein falscher Tritt aus. Um auf einem normalen Weg zu stürzen. In den Wutachfühlen ist damals ein Mann tödlich verunglückt. Er stützte 40m tief.

In der Wutachschlucht sterben nahezu jedes Jahr Menschen. Auch an Stellen, wo man selbst gar nicht als so gefährlich wahrnimmt.

Lieselottela schrieb:Ich kann mir gut vorstellen das S. eventuell verunglückt ist, als Sie evtl. ein stilles Örtchen aufgesucht hat. Da möchte man ja nicht mitten auf dem Weg sich platzieren. Und S. Kannte die Strecke zuvor nicht.

Dann geht man aber nicht hunderte von Meter in den Wald, v.a., wenn der Weg nicht so frequentiert ist - und man nimmt den Rucksack ab.

lemystere schrieb:Ich möchte eine Frage nochmal stellen, die mir noch keiner beantworten konnte.

Angenommen ein Fremder hat Gegenstände bei sich getragen, die Scarlett gehören und die sie auf der Wanderung dabei gehabt hat:

Hätten die Mantrailer diese Spur als Scarletts Spur "gelesen"? Oder hätten sie gemerkt, dass da nicht Scarlett gegangen ist, und das so angezeigt bzw. die Spur gar nicht erst verfolgt?
Mich interessiert, wie die Hunde auf eine solche Ausgangssituation reagieren.
Danke schon mal für Aufklärung:)

Mantrailer erschnuppern meist winzige Hautschuppen, die ein Mensch ständig auch durch Abrieb verliert, insbesondere aus Hosenbeinen fallen diese winzigen Teile permanent. Dass ein Mantrailer einer Spur folgt, die durch einen von einer anderen Person getragenen Gegenstand kommen, ist nur denkbar, wenn dieser Gegenstand viele Hautschuppen ö.ä. von Sc. trug. Das halte ich zB bei einem lange getragenen Rucksack für gut denkbar, aber die Spur würde bald dünn, da ja der ständige Nachschub an abgeriebenen Hautschuppen fehlt.

MissMary schrieb:Das stimmt - allerdings müsste sie dann (verwirrt) vom Weg abgekommen sein. Sie hat nicht versucht, einen Notruf abzusetzen, zumindest weiß man darüber nichts.

Das war ja mal meine Frage, ob diese zuletzt bekannt gegebene Aktivität des Handys um 11:57 H, also eine ganze Stunde später, als ihre belegten Whatsapp-Nachrichten um kurz vor 11 H, nicht vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass sie versucht hat, einen Notruf abzusetzen.

@feb

Danke für die sehr gute Antwort auf meine Mantrailer-Frage
Ich hatte mir nämlich überlegt, ob die Spur vom Edeka zum Ibacher Kreuz von einem Fremden verursacht worden sein könnte, der etwas aus Scarletts Besitz, ja, zum Bsp. den Rucksack, bei sich trug. Vielleicht von ihm gefunden und selber behalten statt ins Fundbüro gebracht. Oder aus anderen Gründen bei sich gehabt. Vielleicht war das so. Und die Spur verlor sich am Ibacher Kreuz, weil, wie von dir gut erklärt, kein Nachschub von Hautpartikeln von der Vermissten mehr da war. Ich weiss aber nicht, ob eine solche Spur "heiss" genug gewesen wäre, dass sie von den Hunden wirklich bis zum Ibacher Kreuz wahrnehmbar gewesen wäre. Das ist ja allerhand Strecke.

@CorvusCorax

Das mit dem möglicherweise versuchten Notruf kurz vor zwölf, in Zusammenhang mit der Aktivität des Handys um diese Zeit, ist sehr interessant und gut denkbar.

MissMary schrieb:In der Wutachschlucht sterben nahezu jedes Jahr Menschen. Auch an Stellen, wo man selbst gar nicht als so gefährlich wahrnimmt.

Warum geht es schon wieder um die Wutachschlucht? Scarlett hat sie doch erfolgreich hinter sich gelassen. Außerdem hat diese Schlucht einen anderen Charakter als die Wehratalschlucht.

Entlang der Wutachschlucht pendeln Wanderbusse. Dort finden Betriebsausflüge statt. Dort laufen Menschen durch, die vorher noch nie gewandert sind und schlechte Schuhe haben. Viele Gruppen laufen da durch, wobei viel zu viel geredet wird als auf den Weg zu achten.
Ich war schon vor mehr als 40 Jahren in dieser Schlucht. Sie ist nicht gefährlicher geworden, das Gegenteil ist der Fall. Sie ist sicherer geworden.

WO VIELE MENSCHEN SIND, PASSIEREN AUCH MEHR UNFÄLLE.

Wenn es hier um eine Schlucht geht, dann doch um die Wehratalschlucht. Die anderen sechs Schluchten des Schluchtensteigs spielen keine Rolle mehr, höchstens evtl. noch die Wehratalschlucht.