sundra schrieb:Klar, so wie es bei den meisten Mörder*innen vorkommt
Bei den Umständen hier müsste man aber bei einem Mord davon ausgehen, dass der im Vorhinein geplant war. Und dass dann eben auch ein Plan vorlag, wie man die Leiche loswird. Das ist etwas anderes als z. B. ein Täter der sein Opfer spontan umbringt weil er z. B. bei einem Einbruch überrascht wird.
Mal ganz abgesehen davon: Die Zahl der Fälle, bei denen eine Leiche gefunden wird, man aber den Mörder nicht mehr fassen kann, dürfte deutlich größer sein als die, bei denen jemand spurlos verschwindet und nie wieder auftaucht. Und wenn man von letzteren die Suizide und unentdeckten Unfälle, ja meinetwegen sogar die 0,001% der Fälle bei denen jemand wirklich untertaucht, abzieht, kann man sagen, dass es nur sehr selten vorkommt, dass ein Mordopfer nicht irgendwann, und sei es nach vielen Jahren, doch gefunden wird.
Es ist also offensichtlich gar nicht einmal so einfach, eine Leiche so verschwinden zu lassen, dass sie nie gefunden wird.
CaiaLia schrieb:Aber hätte Frau Frings es geschafft, diese neue Bekanntschaft, die ja dann auch „näher“ gewesen wäre, vor anderen zu verheimlichen?
Das ist natürlich der Schwachpunkt dieser Theorie. Man müsste davon ausgehen, dass das noch sehr frisch war, denn sonst wäre ja auch die Gefahr für den Täter zu groß gewesen, dass sie doch schon jemandem im Vertrauen davon erzählt hat. Und dass diese Person dann natürlich, sobald sie erfährt, dass Frau Frings verschwunden ist, zur Polizei geht und das berichtet.
Außer natürlich, der Täter hätte aus anderen Gründen sehr sicher sein können, dass Frau Frings mit niemandem darüber spricht. Z. B. weil er ihr glaubhaft machen konnte, dass das einen Skandal auslöst, bei dem sie auch schlecht dasteht. Z. B. wenn der Täter (Achtung, auch das ist jetzt wieder fiktiv und nicht unbedingt wahrscheinlich!) ein katholischer Priester gewesen wäre, so dass irgendwelche bekloppten Betschwestern dann Frau Frings als "Du hast unseren Pfarrer verführt" beschimpfen.
CaiaLia schrieb:Bei der Theorie muss ich die ganze Zeit an die Derrick-Folge „Madeira“ mit Curd Jürgens denken, die wie eine Blaupause dafür klingt.
Ja, daran habe ich auch gedacht. Aber da ging es ja auch darum, dass sich der Täter am Vermögen seiner Opfer bereichert hat. Und das zumindest scheint hier ja nicht der Fall gewesen zu sein.