sundra schrieb:Aber jemand der Erfahrungen an uns weitergibt, erleichtern es doch enorm auch mal um die Ecke oder in die Person reinzudenken.
Das ist aber offensichtlich von einigen nicht gewünscht, da sie es mit „meine Erfahrungen“ = „muss in dem Fall ganz genauso sein“ gleichsetzen, was natürlich Murks ist.
Jeder hier diskutiert auf Basis seiner Erfahrungen im Leben, jeder bringt damit seine persönlichen Ansichten mit in die Diskussion. Manche halten sich für das Maß der Dinge und akzeptieren keinerlei Meinung/Ansicht, die von ihrer abweicht; andere geben, wie du
@sundra es schreibst, nur als Beispiel, als Möglichkeit, an, um zu verhindern, dass eben eine Option aufgrund von Starrsinnigkeit, „was nicht sein kann, darf nicht sein“ oder „…der Ehemann hat aber gesagt…“ ausgeschlossen oder negiert wird.
Frau Frings kann…
- einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein
- bei einem nächtlichen Spaziergang verunfallt sein
- mit irgendjemand durchgebrannt sein
- Suizid begangen haben
- *weitere Möglichkeiten einfügen*
Wir wissen so gut wie nichts über Frau Frings, lediglich, dass sie verheiratet und Mutter ist, sowie im Familienbetrieb mitarbeitet und diverse Ehrenämter hat; dazu eine Beschreibung des letzten Abends.
Aufgrund dessen, bei dieser für uns dürren Informationslage, etwas auszuschließen oder als gesichert anzunehmen? Mutig.
Klar gibt es Wahrscheinlichkeiten, aber kann man sich hier anmaßen zu wissen, was wahrscheinlicher ist, als etwas anderes?
Auch die Wahrscheinlichkeiten, die hier eingebracht werden, entspringen den persönlichen Ansichten, Erfahrungen bzw. Angelesenem. Da kann man die Statistik zu Rate ziehen, wie wahrscheinlich es ist, dass Frauen iIm Alter von Frau Frings aus Gründen keinen Neustart im Leben mehr wagen oder der Meinung sein „Wieso sollte sie sich suizidieren, sie hatte doch alles.“ (übrigens ein Spruch, den wir, mit Depression, sehr sehr gerne hören…nicht); aber was letztlich bei Frau Frings der wirkliche Grund für ihr Verschwinden war, weiß keiner und niemand hier hat die Deutungshoheit, bzw. ist dessen Ansicht besser oder richtiger, als andere.
Wie gesagt, wir haben kaum Infos über Frau Frings, daraus abzuleiten, was sein kann bzw. was auf gar keinen Fall sein kann (darf)…das sehe ich als gefährlich an, weil es den offenen Blick nimmt.
Bei R. Strohfus wurde auch Suizid negiert, bis man sie fand; bei einer 14jährigen wurde Jahre Suizid angenommen, bis Volker Eckert sich zum Mord an ihr bekannte.
Auch Frau Frings hat diesen offenen Blick verdient. Sicher ist manches vielleicht wahrscheinlicher, als anderes…oder scheint zumindest so; aber auch einer Option komplett zu verschließen oder jemanden deswegen anzuranzen, weil er nochmal ein bereits besprochenes Thema hochholt (was Ermittler übrigens laufend machen, wenn noch keine heiße Spur vorliegt…extra meinen Cousin, KHK, gefragt).
Das ist schade und geht auf die Diskussionskultur; vor allem lenkt soetwas den Blick vom Wichtigsten weg: dem Opfer/der Verschwundenen…hier Helga Frings. Um sie sollte es gehen. Sie ist das Wichtigste hier in dem Thread.
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Btw…Ich liebe ja solche Sätze „…ich will ja dich ja nicht kritisieren/nimm es nicht persönlich, aber…, „…das soll ja keine Kritik sein, aber…“ usw.
Das ist das gleiche Narrativ, wie „Ich bin ja nicht ausländerfeindlich, aber…“ oder „Ich hab‘ ja nix gegen Homos, aber…“. Man, denke ich, merkt, worauf ich hinauswill.
Ist Kritik sachlich und neutral, gerne, das wäre Diskussionskultur…aber dieses ewige Augenrollen, anranzen, anpampen, nur weil jemand nicht die gleiche Meinung teilt, anders denkt, etwas erklärt, was man nicht wissen will oder Besprochenes nochmal besprechen will…das muss doch nicht sein.
Können wir einfach nicht denjenigen in den Mittelpunkt stellen, um den es gehen soll? Frau Frings?
Muss man sich persönlich angreifen, anpampen und sogar teilweise Drohungen aussprechen?
Wird das Frau Frings nicht gerecht und hat sie auch nicht verdient.