Menedemos schrieb:Was aber allem gemeinsam ist: In solchen Situationen hat man den Kopf anderswo, ist also ein bisschen kopflos - dabei kann es schon vorkommen, dass man die Haustür nicht richtig schließt und vor allem achtet man nicht besonders auf die üblichen nächtlichen Gefahren (Straßenverkehr, finstere Gestalten, Abhänge...) Wenn gesundheitliche Probleme vorliegen, können diese auch unmittelbar dazu führen, dass man an einer ungünstigen, weil uneinsichtigen Stelle zusammenbricht.
Allerdings hat der Ehemann berichtet, dass der Abend zuvor sehr entspannt war. Zwischen den Eheleuten gab es offenbar keine Auseinandersetzung. Und so wie der Ehemann die Beziehung beschrieben hat, hätte er sicher auch gewusst, ob seine Frau durch andere Dinge (z.B. einen Streit im Freundeskreis oder einen Konflikt im Beruf) akut belastet war.
Klar gibt es nächtliche Gefahren. Aber die Idee, dass HF in einem psychischen Ausnahmezustand das Haus verlässt und kopflos vor ein Auto läuft, dessen Fahrer die Leiche dann in den Kofferraum packt und sie irgendwo entsorgt, um den Unfall zu vertuschen ist doch schon eher abwegig. Erstens wäre die zu erwartende Strafe gering, wenn einem nachts ein psychisch aufgewühlte Person vor das Auto läuft und zweitens wäre eine Fahrerflucht ohne Leiche doch die deutlich einfachere Lösung.
Für finstere Gestalten gilt im Prinzip das gleiche. Man mag denen nachts begegnen, wenn sie z.B. gerade dabei sind, die Tür zum Werkstattgebäude aufzuhebeln, um dort einzubrechen, aber solche Gestalten legen in der Regel eher wenig Wert auf Konfrontation. D.h die ergreifen eher die Flucht, schlagen jemanden vielleicht, um davon zu kommen, dabei kann der Entdecker vielleicht auch zu Tode kommen. Aber wieso sollten die die Leiche mitnehmen?
Und wenn die Abhänge, Gräben und Teiche in der fußläufigen Umgebung sind sicherlich besonders gründlich bei der Personensuche abgesucht worden. Natürlich wird auch an normalen Feld- und Waldwegen gesucht, aber es werden auch gezielt Gefahrenstellen angepeilt, wenn man von einem möglichen Unfall ausgehen muss.
Insofern halte ich all diese Szenarien zwar nicht für absolut ausgeschlossen, aber doch für sehr sehr unwahrscheinlich.