Menedemos schrieb:Also gut, es waren offenbar nicht rund um die Uhr Mitarbeiter auf dem Gelände, das stimmt. Andererseits hätte aber der Ehemann (und im Übrigen auch Einbrecher) jederzeit damit rechnen müssen, dass Mitarbeiter kommen könnten. Und die kamen ja tatsächlich. So die rechte Ruhe, seine Frau zu meucheln und seelenruhig abzutransportieren dürfte gerade in dieser Nacht (vier Einsätze!) für ihn nicht bestanden haben, oder?
Klar, theoretisch kann es immer sein, dass ein Pannendienstmitarbeiter evtl. irgendein Problem hat und den Firmeninhaber Nachts aus dem Bett klingelt und Einbrecher könnten auch Nachts mal ihr Glück versuchen.
Aber mal ehrlich- wie wahrscheinlich ist das? Die Pannendienstmitarbeiter werden keine Anfänger gewesen sein, vermutlich mit dem Betrieb vertraut und wissen genau, was sie zu tun haben. Welcher "Notfall" könnte so dramatisch sein, dass sie damit, trotz Ausbildung u Schulung alleine nicht klar kämen?
Die Leute sind dafür ausgebildet und geschult, die müssen im Nachtdienst nicht das Rad neu erfinden.
Den Chef Nachts aus dem Bett zu klingeln, werden die gar nicht nötig haben ( zumal es evtl. sogar fraglich wäre, ob der Chef da besser Bescheid weiß, als sie selber).
Man hat ja Angestellte, damit man als Geschäftsführer von Arbeiten entlastet ist und diese delegiert man eben. Bei den vier Einsätzen haben die Mitarbeiter doch Nachts nichts mit dem Privathaus zu tun. Evtl. ist das Privathaus samt Garagen, Gartenteil gar nicht komplett von deren Blickwinkel vom Firmengelände zu übersehen.
Ist doch unwahrscheinlich, dass die darauf achten, ob nun die Türe des Privathauses, die Garageneinfahrt oder sonstwas da Nachts beim Chef offenstehen, ob Licht brennt oder der Chef gerade romantisch mit der Gattin auf seinem Balkon, beim Glas Wein sitzt ( wie gesagt, den dafür nötigen Rundumblick über das Privathaus samt Grundstück etc. werden die gar nicht gehabt haben).
Ich habe in einer anderen Branche selbst über einige Jahre Nachtdienste und Bereitschaftsdienste geschoben. Ich habe da höchst selten bewusst drauf geguckt, ob noch Licht im Büro beim Chef brannte, oder ob der mit seinem PKW bereits den Firmenparkplatz verlassen hat.
Und bevor ich meinen Dienstvorgesetzten Nachts aus dem Bett hole, hätte ich dreimal nachgedacht, welche Alternativen es gäbe. Tatsächlich gab es aber nie eine Situation, wo das notwendig geworden wäre. Und in meinem Bereich ging es um etwas mehr, als einen defekten LKW oder eine Autopanne.