Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

Das Buch „Un chien. L’affaire Curtis–Pilarski“ hat 288 Seiten und kostet als Taschenbuch 20,90 €, als E-Book 14,99 €.

Hier z.B. (bei Amazon) kann man es (in der französischen Originalausgabe) bestellen:

https://www.amazon.de/s?k=UN+CHIEN+-+L%27AFFAIRE+CURTIS-PILARSKI&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2HO3Q3XZ9E8XD&sprefix=un+chien+-+l%27affaire+curtis-pilarski%2Caps%2C70&ref=nb_sb_noss

Aber natürlich bekommt man es auch bei jeder anderen Buchhandlung.

Die Informationen zum Inhalt des Buches überschlagen sich gerade etwas. Ergänzend zu den bisherigen Beiträgen hier noch der französische Begleittext, der sicher vom Verlag verfasst wurde. Teile davon wurden schon zitiert, aber der vollständige Text erklärt wohl am besten, worum es den beiden Autoren in ihrem Buch geht. Deshalb möchte ich ihn hier (in deutscher Übersetzung) wiedergeben:

„Wenn eine tragische Begebenheit den übermäßigen Stellenwert von Tieren in unserer Gesellschaft offenbart.

Im November 2019 wird in einem Wald im Departement Aisne eine schwangere Frau tot aufgefunden, die von Tierbissen zerfetzt wurde.

Den Ermittlern eröffnen sich zwei Spuren: Entweder wurde Élisa Pilarski von dem Hund Curtis getötet, den sie zum Zeitpunkt des Dramas unter ihrer Obhut hatte, oder die Bisse wurden von der Meute einer gerade stattfindenden Treibjagd verursacht. Die zweite Möglichkeit wird von der Öffentlichkeit bevorzugt, da sowohl die Medien als auch die sozialen Netzwerke die Jäger regelmäßig an den Pranger stellen.

Nach langwierigen und kostspieligen Probenahmen von den betroffenen Tieren kommen die hinzugezogenen Experten jedoch zu einem eindeutigen Ergebnis: Curtis hat die tödlichen Verletzungen alleine verursacht. Die gerichtliche Entscheidung, die sich aus dieser Untersuchung ergeben würde, nämlich die wahrscheinliche Einschläferung des Hundes, wurde für Tierschützer unerträglich – insbesondere für Brigitte Bardot, die einen offenen Brief an den Justizminister veröffentlichte: „Es wäre ein doppeltes Verbrechen, einen Unschuldigen anzuklagen und zum Tode zu verurteilen.“

Der Druck aus der Bevölkerung verdoppelte sich und richtete sich gegen Polizisten, Zeugen, Experten und sogar gegen die Familie des Opfers und ihre Anwältin. Die Situation ist neu: Nach Ansicht eines nicht unerheblichen Teils der Öffentlichkeit ist das Opfer nicht die junge Frau, die lebendig gefressen wurde, sondern der Hund, der ihrer Meinung nach der „Todesstrafe“ ausgesetzt ist.

Diese Untersuchung ist eine traurige Geschichte, deren klarer und intelligenter Ton den Lesern verdeutlichen wird, wie sehr der Fall Curtis–Pilarski für militante Zwecke instrumentalisiert wurde; ein Fall, der in seinen intellektuellen Konsequenzen ebenso beunruhigend ist, wie er an einem Herbstnachmittag im Wald von Retz tragisch und blutig war.“ (1)

Hauptautor des Buches ist offenbar Matthias Tesson. Wie es heißt, war er als verantwortlicher Journalist für den Fall Curtis/Pilarski bei BFM TV den Akteuren und den Ermittlungen so nahe wie möglich. (2)
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(1) Originaltext:

„Quand un fait divers tragique révèle la place excessive prise par l'animal dans notre société.

En novembre 2019, une femme enceinte est retrouvée morte dans une forêt de l'Aisne, déchiquetée par des morsures animales.

Deux pistes s'ouvrent aux enquêteurs : soit Élisa Pilarski a été tuée par le chien Curtis dont elle avait la garde au moment du drame, soit les morsures ont été causées par la meute d'une chasse à courre toute proche. La deuxième option bénéficie des faveurs de l'opinion, médias comme réseaux sociaux mettant périodiquement les chasseurs au pilori.

Toutefois, après de longs et coûteux prélèvements sur les animaux concernés, les experts saisis aboutissent à une conclusion catégorique : Curtis est le seul responsable des blessures mortelles. La décision judiciaire qui découlerait de cette instruction, à savoir l'euthanasie probable du chien, devient alors insupportable aux défenseurs des animaux – notamment à Brigitte Bardot qui publie une lettre ouverte au ministre de la Justice : " Il serait doublement criminel d'accuser et de condamner à mort un innocent. "

La pression populaire redouble, s'exerçant sur les policiers, les témoins, les experts, jusqu'à la famille de la victime et son avocate. La situation est inédite : selon une partie non négligeable du public, la victime n'est pas la jeune femme dévorée vive mais le chien, exposé selon lui à " la peine capitale ".

Cette enquête est un conte triste, dont le ton lucide et intelligent permettra aux lecteurs de comprendre combien l'affaire Curtis-Pilarski a été instrumentalisée à des fins militantes ; une affaire aussi inquiétante dans ses conséquences intellectuelles qu'elle ne fut tragique et sanglante, un après-midi d'automne, dans la forêt de Retz.“

Quelle:
https://www.lisez.com/ebook/un-chien-laffaire-curtis-pilarski/9782749171418

(2) Originaltext:

„Matthias Tesson est journaliste d'investigation à BFM TV. Chargé de l'affaire Curtis/Pilarski, il fut au plus près des acteurs et de l'instruction.“

Quelle: wie oben bei (1)

Beide Texte wurden übersetzt mit mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) und etwas nachbearbeitet von mir

Kleines Update zum Buch „Un chien“ und zum Stand der Ermittlungen im Fall Elisa:

Inzwischen sind in den französischen Medien einige Artikel über das Buch erschienen. Leider sind die meisten nur für Abonnenten lesbar. In einem frei zugänglichen Bericht* findet sich aber zumindest eine Erklärung für die lange Dauer der Ermittlungen. Wie es in dem Bericht heißt, handelt das Buch auch „von der Gewalt und Schnelligkeit der sozialen Netzwerke, von Journalisten, die versuchen, die Fakten richtigzustellen, und von der Frustration über die Langsamkeit der Justiz, auch wenn sie notwendig ist“. Nach Aussage der Autoren ermittelt die Polizei zwar schnell, jedoch wird die Justiz dann durch Gutachten und Gegengutachten ausgebremst. Durch diese rechtlichen Abläufe ginge der rote Faden der Geschichte verloren. Mit dem Buch hätten sie versucht, ihn wieder zusammenzufügen. Auch Elisas Familie hoffe natürlich darauf, dass das Verfahren voranginge, und könne nicht verstehen, dass sie vom Gericht in Soissons keine Auskunft erhält. – Der Fall wird also weiterhin untersucht.

Christophe Ellul hat sich anscheinend nicht öffentlich zu dem Buch geäußert. Dagegen hat der Anwalt von Elisas Mutter, Maitre Xavier Terquem, für übermorgen, Sonntag, den 13. November, eine Stellungnahme auf BFM TV angekündigt. Dort sollen auch die Autoren des Buches zu Gast sein. (Bei den Recherchen zu dem Buch hatten die Autoren u.a. mehrfach Elisas Familie besucht und interviewt.) Evtl. kann man die Sendung ja auch in Deutschland abrufen.
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* Quelle: https://morocco.dayfr.com/livres/300775.html

Der französische Originaltext aus dem o.g. Artikel, auf den sich meine Zusammenfassung oben bezieht:

„Ce livre parle de la violence et de la rapidité des réseaux sociaux, des journalistes qui tentent de rétablir les faits, et de la frustration liée à la lenteur de la justice, pourtant nécessaire. “Si l’enquête de la police est rapide, la justice est ralentie par les expertises et contre-expertises, explique Olivier Darrioumerle. Ces évolutions juridiques font perdre le fil de l’histoire. Avec ce livre, on a essayé de le coudre… »

Les proches d’Elisa, qui espèrent que l’affaire s’emballe, ne comprennent pas pourquoi le tribunal de Soissons ne leur donne pas de réponse, poursuit Matthias Tesson.

Par conséquent, l’affaire est toujours sous enquête. Christophe Ellul s’est fait plus discret. Alors que l’enseignant Xavier Terquem, l’avocat de la mère d’Elisa, promet des annonces le dimanche 13 novembre sur BFM TV, qui accueillera les co-auteurs du livre.“

@rattich

es ist wirklich toll, dass du dir so viel Mühe gegeben hast, in diesem tragischen Fall für weitere Informationen zu sorgen, danke dafür!


Ich habe in diesem Thread mit meiner Einschätzung falsch gelegen, nach den immer neuen Erkentnissen uber die Textnachrichten von CE an Elisa und verschiedenen anderen Dingen

Dazu habe ich tatsächlich unterschaetzt, wie katastrophal sich ein Angriff eines verhaeltnimaessig leichten Hundes auswirken kann.
Das habe ich erst nach intensiver Recherche in den USA realisiert, bei der die Statistik von toedlichem Angriffen mich wirklich fassungslos gemacht hat.Ockhams Rasiermesser war in diesem Fall leider stumpf.

Natürlich gibt es in diesem Fall sehr seltsame Wendungen, die wohl niemals ganz aufgeklaert werden koennen.

Trotzdem danke ich allen in diesem Thread, die mit ihrem Fachwissen und ihrer Einschätzung zu einem Gesamtbild beigetragen haben.

@rattich

auch von mir ein herzliches Dankeschön für deine Mühe.

es gibt aktuell nochmal Neuigkeiten

zur Erinnerung - letztes Jahr hatte Elluls Anwalt Novion ja erfolgreich eine neue Expertise beantragt .....

Diesen Freitag, den 23. Juli, hat die Untersuchungskammer von Amiens ihre Entscheidung über den Berufungsantrag von Christophe Ellul gefällt, wie unsere französischen Kollegen von L'Union schreiben.. Me Alexandre Novion, sein Anwalt, sagt, er sei zufrieden, weil er neue tierärztliche Expertise für Curtis, den Hund seines Klienten, eingeholt habe. Die ersten tierärztlichen Analysen machten dieses Tier zum alleinigen Verantwortlichen für den Tod von Elisa Pilarski, einer 29-jährigen jungen Frau im sechsten Monat, die am 16. November 2019 im Wald von Retz in Aisne (Frankreich) starb. Der Anwalt argumentierte, dass die Messmethode dieses Hundes und der der 21 Jagdhunde nicht die gleiche sei, was einen wissenschaftlichen Vergleich nicht erlaube.

Quelle: https://www.sudinfo.be/id407235/article/2021-07-23/affaire-elisa-pilarski-de-nouvelles-expertises-veterinaires-vont-etre-menees-sur


Diese neue Expertise scheint nun ebenfalls zu dem Schluss gekommen zu sein das alleine Curtis Verursacher der tödlichen Verletzungen von Elisa ist.

So titeln zumindest aktuell einige Zeitungen

Jetzt wird wohl endlich wieder Bewegung in den Fall kommen.

rattich schrieb am 11.11.2022:Dagegen hat der Anwalt von Elisas Mutter, Maitre Xavier Terquem, für übermorgen, Sonntag, den 13. November, eine Stellungnahme auf BFM TV angekündigt. Dort sollen auch die Autoren des Buches zu Gast sein. (Bei den Recherchen zu dem Buch hatten die Autoren u.a. mehrfach Elisas Familie besucht und interviewt.) Evtl. kann man die Sendung ja auch in Deutschland abrufen.

Nur kurz zur Info, da einige User vielleicht auf Informationen aus der oben erwähnten Sendung auf BFM TV warten:

Ich hatte mir die Sendung eigentlich ansehen und dann hier darüber berichten wollen. Leider kann ich sie auf der Website von BFM TV ( https://www.bfmtv.com/ ) aber nicht finden. In der Vorankündigung war weder der Name der Sendung noch die genaue Sendezeit angegeben. Auch Medienberichte im Nachgang gibt es anscheinend keine, obwohl sie m.E. zu erwarten gewesen wären, da Elisas Familie bzw. ihr Anwalt sich in der Öffentlichkeit sonst ja sehr zurückhalten.

Möglicherweise fiel die Sendung aus irgendwelchen Gründen aus oder wurde verschoben? Vielleicht weiß ja ein anderer User mehr dazu?

Ganz ehrlich, Hauptsache, der Mann darf keine Hunde mehr halten.
Frauen kann man ihm ja leider schlecht verbieten.
Und irren ist menschlich. Jeder hat nun mal eigene, oft andere Erfahrungen bzgl. Hunden, Angriffen usw.
Dazu kommt leider auch eine weit verbreitete Mentalität in Deutschland bei Hundehaltern und im Tierschutz, einerseits Hunderassen gewisse züchterisch gefestigte Eigenschaften gern völlig abzusprechen, andererseits aber schon Hundebeissereien und Angriffe/Bisse eher harmloser Natur und die Hunde dazu wiederum als gemeingefährlich und "Tötungsabsicht" gesehen werden, was sie eben oft nicht sind.
Ehrlich gesagt:
Für mich war die Meute schon ziemlich raus ab dem Moment, wo es hier um die genauere Abstammung der Hunde/Kennel von C.E. , das Video von Elisa/Curtis Spaziergang und den Bericht über die Vorkommnisse auf der Polizeistation ging.
Für mich selber war da eigentlich klar, dass hier schon mal deutlich "energiegeladene "Bombengenetik" trifft auf naive Gassigängerin bzw. verantwortungslosen Halter" zutraf und das wirkt sich fast immer eher früher als später schwer fatal aus.
Das gilt im Übrigen auch für diverse Jagdhunderassen.
Nur wären die in so einer unguten Konstellation mit überfordertem Hundemann dann auch von vorneherein gar nicht mehr gescheit als Meute führbar.
Dann wären die nämlich auch nicht kurzfristig zwischendurch irgendwo mehr abrufbar gewesen oder Dergleichen.
Trotzdem noch den Obduktionsbefund abwarten, ist aber ja sicherer um sich eine feste Meinung zu bilden.
Menschlich extrem unsympathisch war mir der Kerl ab dem Moment, in dem er zwar von der Arbeit losrast, aber nicht -viel schneller vorort- Rettung oder Polizei hin schickt.
Problematisch und peinlich hin oder her....aber schwangere Freundin ruft um Hilfe und so ein Powerpaket dabei, irgendeine Hundegruppe dazu ..? das hätte ich nicht riskiert.

noch ein kleiner Nachtrag

ARKEMI schrieb:Diese neue Expertise scheint nun ebenfalls zu dem Schluss gekommen zu sein das alleine Curtis Verursacher der tödlichen Verletzungen von Elisa ist.

So titeln zumindest aktuell einige Zeitungen

mittlerweile auch ohne PayWall hier nachzulesen

Fall Pilarski: Neues Gutachten benennt Curtis als alleinigen Schuldigen
Neue Messungen an den Kiefern der Jagdhunde und denen von Curtis bestätigen das erste Gutachten, das Curtis als alleinverantwortlich für den Tod von Elisa Pilarski bezeichnete.

Quelle: https://www.oisehebdo.fr/2022/11/16/affaire-pilarski-de-nouvelles-expertises-designent-curtis-comme-seul-coupable/

ARKEMI schrieb:mittlerweile auch ohne PayWall hier nachzulesen

Fall Pilarski: Neues Gutachten benennt Curtis als alleinigen Schuldigen
Neue Messungen an den Kiefern der Jagdhunde und denen von Curtis bestätigen das erste Gutachten, das Curtis als alleinverantwortlich für den Tod von Elisa Pilarski bezeichnete.

Quelle: https://www.oisehebdo.fr/2022/11/16/affaire-pilarski-de-nouvelles-expertises-designent-curtis-comme-seul-coupable/

Danke für die updates auch an rattich.

Ich hoffe, dass es eine gerechte Strafe gibt für Christophe Ellul. Ein Haltungsverbot mindestens. Mir ist aber bewusst, dass er sich jederzeit durch Freunde, Freundin etc. einem Haltungsverbot entziehen kann bzw. wird. Er ist m.E. fasziniert von game dogs und wird das nicht einfach so aufgeben. So wie ein Drogenabhängiger nicht einfach so aufhört, Drogen zu nehmen.
Diese Menschen ändern sich nicht durch ein Urteil. Sie brauchen die Hunde, die "Szene" für ihr ego, ihr Testosteron. Es ist eine Gemeinschaft, in der sich fast alle kennen bzw. sich alle "zu Hause" fühlen. Keiner verlässt solch ein "zu Hause" freiwillig.

Die Hunde sind nur Mittel zum Zweck: in der Szene anerkannt sein, einen Status zu haben.

ARKEMI schrieb:Diese neue Expertise scheint nun ebenfalls zu dem Schluss gekommen zu sein das alleine Curtis Verursacher der tödlichen Verletzungen von Elisa ist.

So titeln zumindest aktuell einige Zeitungen

Jetzt wird wohl endlich wieder Bewegung in den Fall kommen.

Etwas dauern wird es möglicherweise doch noch, denn Christophes Anwalt, Maitre Novion, ist auch nach dem neuen Gutachten noch immer „wissenschaftlich nicht von der Rolle eines einzigen Hundes in diesem entsetzlichen Gemetzel überzeugt“. Er erinnert daran, dass es ganz zu Anfang geheißen hatte, die „wahrscheinlichste Hypothese“ wäre „der Angriff mehrerer Hunde“ gewesen. Das war nach Maitre Novion „ein streng wissenschaftlicher Standpunkt“, von dem die späteren Gutachten sich entfernt hätten. Er wolle niemanden beschuldigen, aber für ihn gebe es „noch viele Grauzonen in dieser Affäre“. Für seinen Mandanten Christophe Ellul sei das „sehr schlecht“, da ihm fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von 75.000 Euro drohten.*

Das klingt doch sehr danach, als plane Maitre Novion schon ein neues Gegengutachten.
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* Originaltext:

„Suite à cette avancée dans l’enquête, Maître Alexandre Novion, conseiller de Christophe Ellul, semble circonspect face aux méthodes de travail des vétérinaires, et se dit "pas surpris" toujours auprès de France 3 Aquitaine : "Le problème reste entier : vous avez des légistes qui, au départ dans cette affaire, avaient donné un point de vue scientifique. Et ils avaient dit : au regard de la répartition et de l'implication des plaies, l'hypothèse la plus probable était l'attaque de plusieurs chiens. Il y avait au départ quelque chose qui était très scientifique et rigoureux. Et à partir de ce rapport, nous avons une dérive", s’exprime-t-il. Avant de poursuivre : "Il y a beaucoup de zones d'ombre encore dans cette affaire. Je n'accuse pas, mais je dis qu'à l'heure actuelle, on ne m'a pas convaincu de manière scientifique du rôle d'un seul chien dans cet effroyable carnage". Christophe Ellul, qui serait "très mal" selon son avocat risque cinq ans de prison ainsi qu’une amende s’élevant à 75 000 euros.“

Quelle: https://www.femmeactuelle.fr/actu/news-actu/affaire-elisa-pilarski-curtis-le-chien-de-son-compagnon-implique-dans-un-nouveau-rapport-2144835

@rattich
Naja, es gibt wenig, was er sonst tun könnte, wenn sein Mandant auf keinen Fall in den Knast will.
Auf völlige Unzurechnungsfähigkeit plädieren ist ja auch keine so gute Idee, wenn man im Sicherheitsbereich arbeitet.

rattich schrieb:Das klingt doch sehr danach, als plane Maitre Novion schon ein neues Gegengutachten.

Gleich noch eine aktuelle Ergänzung dazu:

Wie „Oise Hebdo“ in einem gerade erschienenen Artikel schreibt, will Maitre Novion kein neues Gutachten [zur Frage, welche(r) Hund(e) die tödlichen Verletzungen verursacht hat/haben] beantragen. Er schließe jedoch nicht aus, "in den nächsten Wochen eine allgemeine Mahnung zu den erfolglosen Anträgen auf Akteneinsicht zu machen". (1)

Christophe aber ist weiterhin davon überzeugt, dass sein Hund Curtis Elisa nicht getötet haben kann. Die Anwältin der Jäger, Maitre Laurence Pirette, befürchtet, dass er weitere Untersuchungen beantragen wird: „Er kann so weitermachen, um das Verfahren zu verlängern.“ Maitre Pirette geht inzwischen davon aus, dass der Prozess „nicht vor Ende 2023 oder sogar noch später“ stattfinden wird. (2)

In dem Artikel von "Oise Hebdo" stehen auch einige Sätze zur aktuellen Unterbringung von Curtis. Da hier im Thread mehrfach die Frage aufgekommen war, was mit Curtis sei, fasse ich die Informationen kurz zusammen:

Curtis befindet sich immer noch in der Obhut der Justiz, die auch seinen Unterhalt finanziert. Er ist in einem Tierheim der Clara Foundation in der Nähe von Toulouse untergebracht. Wie das Tierheim mitteilt, gehe es ihm gut, und er werde tierärztlich überwacht. (3)
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(1) Originaltext:
„Maître Alexandre Novion déclare dans le journal L’Union qu’il n’exclut pas «de faire dans les prochaines semaines une relance générale sur les demandes d’actes qui n’ont pas abouti» mais qu’il ne demandera pas de nouvelle expertise.“

(2) Originaltext:
„Mais au vu des résultats, qui disculpent les chiens de vènerie, dont le maître d’équipage Sébastien Van Den Berghe bénéficie toujours du statut de témoin assisté, seul Christophe Ellul est susceptible de demander des actes supplémentaires. «Il peut continuer ainsi, pour faire durer la procédure», soupire maître Laurence Poirette, avocate du maître d’équipage. […]
Celui-ci continue toutefois de penser que ce n’est pas son chien qui a tué sa compagne Elisa et leur enfant qu’elle portait. Les chasseurs à courre, mis en cause dans un premier temps par l’enquête et toujours mis en cause par Christophe Ellul, attendent un procès, «qui ne devrait pas arriver avant fin 2023, voire plus tard» estime leur avocate maître Laurence Poirette.“

(3) Originaltext:
„Le chien Curtis est toujours entre les mains de la justice, qui l’a confié à un chenil du groupe SACPA, géré par la Fondation Clara, comme l’a écrit le journaliste de BFM TV Matthias Tesson, co-auteur avec Xavier Darrioumerle, romancier et journaliste à Sud Ouest du livre Un Chien, l’affaire Curtis – Pilarski, qui vient d’être publié aux éditions du Cherche-Midi. Ce refuge est situé à Bonrepos-sur-Aussonnelle près de Toulouse. «Nous pouvons bien sûr vous indiquer qu’il va bien et qu’il est suivi par les experts vétérinaires» confirme le service communication."

Quelle für alle Zitate:
https://www.oisehebdo.fr/2022/11/16/affaire-pilarski-de-nouvelles-expertises-designent-curtis-comme-seul-coupable/

@rattich Vielen Dank auch von mir für das Update. Vielleicht schaue ich mir das Buch mal an, Matthias Tesson habe ich aus den Sendungen eigentlich in ganz guter Erinnerung.

Die Familie kann einem nur leid tun, zusätzlich zu dem schrecklichen Verlust dieses quälende Nachspiel

rattich schrieb am 16.11.2022:Möglicherweise fiel die Sendung aus irgendwelchen Gründen aus oder wurde verschoben?

Offenbar wurde auf BFM TV am vorletzten Sonntag doch das erwähnte Video zum Fall gesendet, in dem auch Elisas Mutter und ihr Anwalt Maitre Terquem zu Wort kommen. Zu dem Video gibt es auf der Website von BFM TV inzwischen einen Bericht*, den ich hier zusammenfasse:

Drei Jahre nach Elisas und Enzos Tod sagte Elisas Mutter Nathalie Labastarde jetzt auf BFM TV: „Sie war meine einzige Tochter. Elisa war ein fröhliches, lebensfrohes Kind, das Tiere liebte.“ Es komme ihr vor, als sei seit dem Tod ihrer Tochter eine „Ewigkeit“ vergangen. (1)

An Elisas Geburtstag sei alles noch schwieriger. An diesen Tagen ziehe ihre Mutter sich zurück und flüchte sich in die Arbeit. Man lerne, mit seinem Schmerz und seiner Trauer umzugehen, sagte sie, aber manchmal reiche „eine Kleinigkeit, um sich am Boden wiederzufinden“. (2)

Heute ist Elisas Mutter „zu 99 %“ davon überzeugt, dass sich das Drama so zugetragen hat: „Elisa führte Curtis im Wald aus, und sie hörten Jagdhunde, Lärm, Bellen, Elisa hatte Angst, Curtis auch. Vielleicht zog er an der Leine, und sie wollte ihn zurückhalten. Wollte sie ihn in den Arm nehmen? Vielleicht hat er sich gegen sie gewandt. Er ist ein Tier und ich denke, dass es so passiert ist.“ (3)

Unmittelbar nach Elisas Tod hatte ihre Familie damals Elisas Lebensgefährten Christophe Ellul, Curtis‘ Besitzer, bei sich aufgenommen. Heute ist Elisas Mutter der Meinung, dass sie von Christophe betrogen wurden: „Wir haben ihm unser Haus geöffnet und ihm alles erzählt. Er hat uns belogen und uns die ganze Zeit an die Jäger und die Hunde der Treibjagd erinnert." (4)

Begonnen hatten die Zweifel bei Elisas Familie bei einem Besuch gemeinsam mit Christophe in der Kanzlei ihrer ersten Rechtsanwältin Caty Richard. Als Christophe dort auf eine mögliche Beteiligung seines Hundes angesprochen wurde, sei er wütend geworden und nach draußen gegangen. (5)

Laut dem heutigen Anwalt von Elisas Mutter, Maitre Terquem-Adoué, ist der Fall „sehr komplex“. Seiner Meinung nach sind einige Elemente jedoch „schwerwiegend und übereinstimmend“, insbesondere die SMS von Christophe an Elisa, in der er schrieb: „Ich lasse ihn [Curtis] einschläfern“, sowie etwa 20 Fotos, die Elisa kurz vor dem Angriff von Curtis machte und auf denen er keinen Maulkorb trägt. (6)

Wie Maitre Terquem-Adoué sagt, wird/wurde der Fall von mehreren Untersuchungsrichtern bearbeitet, und es sei schwierig, den Überblick zu behalten. „Wir gehen in das vierte Jahr der Untersuchung. Es wird kompliziert, unter diesen Bedingungen zu arbeiten. [...] Ich denke, dass wir erst in einigen Jahren einen Termin für einen Prozess haben werden.“ (7)

Für Elisas Mutter ist es nach wie vor das Wichtigste, zu erfahren, wie es zu der Tragödie kam und was genau passierte: „Ich bin der Meinung, dass wir ein Recht auf die Wahrheit haben.“ (8)
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* Quelle: https://www.bfmtv.com/police-justice/on-a-droit-a-la-verite-trois-ans-apres-la-mort-d-elisa-pilarski-sa-mere-temoigne-sur-bfmtv_AV-202211200223.html

Alle folgenden Zitate sind dem o.g. Bericht entnommen:

(1) Originaltext:
„Trois ans après la découverte du corps d'Elisa Pilarski dans une forêt de l'Aisne, lardé de morsures de chien, sa mère, Nathalie Labastarde, évoque son émotion ce dimanche sur BFMTV. "C'était ma fille unique. Elisa était une enfant très souriante, heureuse de vivre, qui adorait les animaux." Il lui semble qu'une "éternité" s'est écoulée depuis la mort de sa fille.“

(2) Originaltext:
„Sa date de naissance est encore plus difficile. Ces jours-là, on se blinde, je me réfugie dans le travail, je vois du monde. On apprend à gérer sa douleur, son deuil, mais par moments, il suffit d'un petit quelque chose pour se retrouver au fond du seau", raconte-t-elle.“

(3) Originaltext:
„Trois ans après le début des investigations, Nathalie Labastarde dit être "à 99%" convaincue que les faits se sont déroulés comme tels: "Elisa promenait Curtis dans la forêt, et ils ont entendu des chiens de chasse à courre, du bruit, des aboiements, Elisa a eu peur, Curtis aussi. Il a peut-être tiré sur sa laisse, elle a voulu le retenir. Est-ce qu'elle a voulu le prendre dans les bras? Il s'est peut-être retourné contre elle. C'est un animal, et je pense que ça s'est passé comme ça."“

(4) Originaltext:
„Juste après la mort de leur fille, les parents d'Elisa Pilarski ont cependant recueilli chez eux Christophe Ellul, son compagnon, le propriétaire du chien. Aujourd'hui, Nathalie Labastarde estime avoir été trompée par cet homme. "On lui a ouvert notre maison, on lui a tout dit. Lui nous a menti et essayait tout le temps de nous rappeler les chasseurs, les chiens de la chasse à courre", déclare-t-elle.“

(5) Originaltext:
„Le doute s'installe dans son esprit "le jour où Vincent (l'oncle d'Elisa, ndlr) et Christophe sont allés chez Me Caty Richard (leur premier conseil, ndlr), Christophe s'est mis en colère et est sorti" à l'évocation d'une possible implication de son chien.“

(6) Originaltext:
„Le dossier s'avère "très complexe" selon l'avocat de la mère d'Elisa, Me Xavier Terquem-Adoué. Selon lui, certains éléments sont cependant "graves et concordants", notamment un SMS de Christophe Ellul envoyé à sa compagne, lui disant: "Je le fais piquer", ainsi qu'une vingtaine de photos juste avant le drame montrant le chien non muselé.“

(7) Originaltext:
„Alors que plusieurs juges d'instruction se sont succédé dans le dossier, Me Terquem-Adoué dénonce un dossier difficile à suivre. "Nous entrons dans la 4ème année d'instruction. Ça devient compliqué de travailler dans ces conditions. (...) Je pense qu'on n'aura pas de date pour un procès avant quelques années."“

(8) Originaltext:
„"J'estime qu'on a droit à la vérité", conclut Nathalie Labastarde sur BFMTV.“

@rattich

vielen Dank für deine Übersetzung und die Informationen.

Es bleibt furchtbar, dass und wie Elisa starb. Die (vielen) Fotos von Curtis ohne Maulkorb kurz vorher lassen erahnen, was da abgelaufen ist. Aber unabhängig davon finde ich es widerlich, wie CE sich in die Familie eingeschlichen hat. Das war reines Kalkül, Taktik, um Einfluss zu nehmen und an Informationen aus den Ermittlungen zu kommen.

@rattich Danke dir!

Und auch allen anderen Beteiligten, vielen Dank für eure Mühe und eure Infos!
Danke den Übersetzern, aber auch grundsätzlich für die interessanten und reflektierten Beiträge, z. B. Auch @Dawn

Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht.
Ist es wirklich schon so lange her? Wahnsinn..

Die kriminelle Energie und kaltschnäutzigkeit von C. E. Finde ich auch immer noch wirklich bemerkenswert...

Ich verstehe wahrscheinlich nur einen Bruchteil, aber der Jagdverein um Sébastien Van den Berghe hat Anzeige gegen AVA Retz, eine Gruppierung von Jagdgegnern, erstattet.
Grund ist wohl ein aktueller Facebookbeitrag, in dem weiterhin der Jagd die Schuld an Eliza Pilarskis Tod gegeben oder zumindest angedeutet wird.

Die offizielle Pressemitteilung dazu lautet:

Pressemitteilung, 17. März 2023
https://www.venerie.org/ava-sans-limites-pour-diffamer-la-chasse-a-courre/

« il est difficile d’oublier qu’il y a trois ans, une personne y avait été retrouvée morte à moitié dévorée parmi les chiens d’un autre équipage (le Rallye La Passion). »

Übersetzt mit Google:

Es ist schwer zu vergessen, dass dort vor drei Jahren ein Mensch tot aufgefunden wurde, halb verschlungen, zwischen den Hunden einer anderen Crew (Rallye La Passion).

Wo ist denn der Hund inzwischen?

jaska schrieb:[Zitat:] Es ist schwer zu vergessen, dass dort vor drei Jahren ein Mensch tot aufgefunden wurde, halb verschlungen, zwischen den Hunden einer anderen Crew (Rallye La Passion).

AVA hat hier wohl einfach die Gelegenheit genutzt, die Rallye La Passion (bzw. die Chasse à Courre (Parforcejagd) an sich) wieder in Verbindung mit dem Tod von Elisa zu bringen. Allerdings beschuldigt AVA die Jäger ja nicht direkt. Sie erinnert nur wahrheitsgemäß daran, dass Elisa tot im Wald gefunden wurde, während die Rallye La Passion mit ihrer Meute dort jagte. Vermutlich hat AVA aber mit einer Reaktion des Jagdvereins um Sébastien Van den Berghe gerechnet. Er hat ja auch prompt Anzeige wegen Verleumdung erstattet und damit AVA bzw. die Chasse à Courre wieder in die Schlagzeilen gebracht.

Vielleicht wollte AVA mit ihrer Bemerkung auch daran erinnern, dass in ihren Augen die Chasse à Courre für die gesamte Umwelt nur Leid und Tod bringt und die Jagdvorbereitungen im Retzwald indirekt auch Curtis‘ Angriff auf Elisa ausgelöst haben können.

AVA dokumentiert die Aktivitäten der Chasse à Courre und ihre eigenen Proteste dagegen möglichst immer in Videos, die sie auf ihrer Website veröffentlicht und die manchmal auch von den Medien aufgegriffen werden: https://ava-france.org/actualites/

Dusk schrieb:Wo ist denn der Hund inzwischen?

Du meinst Curtis? Ich nehme an, dass er sich nach wie vor in dem Tierheim der Clara Foundation bei Toulouse befindet Beitrag von rattich (Seite 486). Zumindest habe ich keine anderen Informationen dazu gefunden.

rattich schrieb:Vielleicht wollte AVA mit ihrer Bemerkung auch daran erinnern, dass in ihren Augen die Chasse à Courre für die gesamte Umwelt nur Leid und Tod bringt und die Jagdvorbereitungen im Retzwald indirekt auch Curtis‘ Angriff auf Elisa ausgelöst haben können.

Curtis Angriff auf Elisa haben ziemlich direkt Elisa selbst (Maulkorb ab gelassen) ein verantwortungsloser Hundebesitzer und indirekt die verantwortungslose Zucht- und Abgabepraxis der Züchterin ausgelöst. Denn weder gehört sowas in die Hände einer fortgeschritten schwangeren Freundin, die zeitlich den Hund kaum kennen kann und auch sichtlich nicht von ihm respektiert wurde, noch hätten verantwortungsbewusste Züchter die Hunde in ein Land gegeben, in dem sie auf dem Index stehen.

Wäre es nicht DA passiert, dann wäre es eben schon beim Vorfall mit der Katze, oder bei der Hundebegegnung oder irgendwann später passiert.
Du kannst einen granatigen Leistungssportler von Hund auch nicht in Watte packen und unterwegs allem ausweichen. Es muss gewährleistet sein, dass der, der mit ihm rausgeht, ihn auch dann mal bei ungünstigen Umwelteinflüssen, bellenden Hunden, anderen Gassigängern, Reitern usw. gut unter Kontrolle bekommt.
Sonst geht er eben nie mehr raus. Siehe Stand jetzt.

Unabhängig davon, was die genannte NGO gegen die Jagd hat, oder nicht, sind solche Pamphlete einfach nur ekelhaft unseriös.

Nicht nur das, die begünstigen es, dass Tierfreunde es lernen und ganz legitim finden, eigene Verantwortung für den eigenen Hund auf irgendwelche widrigen äußeren Umstände abzuwälzen bzw. noch viel lieber auf ein Feindbild.
Hier sind das böse Jäger, beim Anderen dumme Leute mit kleinen Hunden, die so frech gekläfft haben, beim Nächsten dann die dusslige Mutter, die nicht besser auf ihr tierliebes Eieikind aufgepasst hat.