Noch als Ergänzung zum Bericht über/von Christophes früherer Lebensgefährtin Aurore:
Auch Marjorie Tortosa, die Christophe anfangs stark unterstützt und auf der Spendenplattform Leetchi einen Spendenfonds für Curtis gegründet hatte, geht jetzt öffentlich auf Distanz zu Christophe. In einem Interview mit „Oise Hebdo“* erzählt sie noch einmal die Geschichte des Spendenfonds und wie sie schließlich ihre Meinung über Christophe und über den Hergang des Angriffs auf Elisa geändert hat.
Das Interview ist interessant, allerdings auch recht umfangreich und detailliert, ich fasse Marjories Antworten hier mal zusammen:
Sie engagiert sich im Tierschutz (u.a. als Vorsitzende eines Tierschutzvereins), ist Jagdgegnerin und hält selbst zwei Staffordshire-Terrier. Als sie damals über die Medien vom Tod Elisas erfuhr und das Interview mit Christophe sah, hatte sie Mitleid und glaubte ihm, dass sein Listenhund zu Unrecht für den Angriff verantwortlich gemacht würde und in Wahrheit die Jagdhunde die Schuldigen wären.
Marjorie nahm Kontakt zu Christophe und seinem Umfeld auf. Zunächst suchte sie für ihn ein Tierheim oder eine ähnliche Einrichtung, die Curtis aufnehmen würde, fand aber keine. Dann schlug sie Christophe vor, einen Fonds zu gründen, um einen Anwalt für Curtis zu bezahlen und ein neues Zuhause für ihn zu finden. Christophe stimmte sofort zu.
So gründete Marjorie im Dezember 2019 auf Leetchi einen Spendenfonds für Curtis, zusammen mit Christophes Schwester Sandrine und einer weiteren Person aus Christophes Umfeld. Die Aktion war äußerst erfolgreich, sehr schnell wurde das erste Spendenziel von 3.500 Euro erreicht. Auf Christophes Wunsch hin blieb der Fonds weiter geöffnet.
Doch dann kamen Marjorie immer mehr Zweifel, zunächst nur an Christophes Aussagen. Sie entdeckte, dass Curtis nicht auf seinen Halter Christophe Ellul registriert war, sondern immer noch auf die niederländische Züchterin Sharon de Wit. Daraufhin hieß es aus Christophes Umfeld, er hätte nur vergessen, den Hund zu registrieren. Dann wurde gesagt, die Papiere befänden sich bei seiner Schwester Sandrine. Marjorie erhielt nur „tröpfchenweise“ Informationen.
Zudem erfuhr sie, dass ein Hund grundsätzlich nicht durch einen Anwalt vertreten werden kann und dass auch keine Einrichtung Curtis würde aufnehmen können, da die Staatsanwaltschaft ihn nicht freigab. Zu diesem Zeitpunkt (Januar 2020) waren bereits weit über 6.000 € an Spenden eingegangen.**
Als Marjorie Christophe wegen der Widersprüche zur Rede stellte, bestritt er alle Vorwürfe. Da veranlasste die dritte Person, die ebenfalls zu den Gründern des Fonds gehörte (sie wird nicht namentlich genannt, war aber in jedem Fall einer von Christophes Begleitern), die Überweisung der Spenden an Sandrine. Trotz Marjories Protest (für den Christophe ihr drohte) erhielt Sandrine das Geld.
Marjorie weiß nicht, wo das Geld heute ist und ob es ausgegeben wurde. Sicher ist jedoch, dass es nicht für das verwendet wurde, wofür es gedacht war, für Curtis‘ Rettung.
Marjorie sagt, Christophe habe sie und alle Spender belogen und ausgenutzt und ihr Vertrauen missbraucht, und sie entschuldigt sich bei den Spendern für ihr früheres Engagement. Sie gibt zu, dass sie selbst lange an Curtis‘ Unschuld geglaubt hat, vielleicht weil sie sich dadurch in ihren Überzeugungen als Tierschützerin und Jagdgegnerin bestätigt fühlte. Doch als sich immer mehr Beweise für den Angriff durch Curtis ergaben, musste sie ihren Standpunkt revidieren. Heute setzt sie sich in den sozialen Medien für die vollständige Aufklärung des Unglücks ein.
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https://www.oisehebdo.fr/2021/04/05/la-creatrice-de-la-cagnotte-de-curtis-ellul-vous-a-roule-faites-vous-rembourser/Ein weiterer Bericht zu dem Thema findet sich in „France Bleu“:
https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/affaire-elisa-pilarski-ils-se-sont-servis-de-moi-regrette-la-creatrice-de-la-cagnotte-pour-le-chien-1618251513** Der Endstand des Fonds betrug 6.838 €. Siehe
https://www.leetchi.com/c/soutien-et-aide-pour-curtis-le-chien-delisa-pilarski-et-christophe