EclipseFirst schrieb:Verbindlichen Dank. Ich habe es im Original gelesen. Welche "Fragen" würden darin beantwortet?
Oder umgekehrt: Wie erklärst Du dir, dass der Hund so dermaßen durchdrehte?
Ich weiß nicht, gibt es eine Suchfunktion für Beiträge? weil ich das schon jetzt so oft erklärt/beschrieben habe. Tatsächlich war das auch schon mein Verdacht den ich hier geäußert hatte bevor das Gutachten kam.
Der Hauptfaktor ist laut gutachten eine Entkopplung von Beutefangsequenzen durch falsches Training.
Viele Menschen denken nur ein "aggressiver" Hund ist ein "gefährlicher" Hund. das ist falsch. Sehr viele sehr schwerwiegende Hundeangriffe, gerade z.B. auch in Bezug mit fremden Kindern sind auf fehlgeleitetes Beutefangverhalten zurückzuführen (z.B. auch der Fall weswegen wir in D. die Listenhunde haben mit Volkan).
Ein Hund kann aggressiv sein und deswegen gefährlich. Aggression ist sozial bedingt. Jedes Lebewesen das in sozialen Gruppen lebt braucht ein gewisses Maß an Aggression um seine Interessen durchzusetzten.
z.B. könnte es Unfälle mit hunden geben aus territorialer Aggression heraus: der gegner soll aus dem Territorium verschwinden (kontrolliert), ressourcenbedingt (meine Ressource, kontrolliert), angstbedingt -> ich will dass der reiz verschwindet (gekennzeichnet von Kontrollverlust).
Was soziale aggression aber normalerweise immer hat, denn sie dient dazu Konflikte bzw. Kämpfe zu VERMEIDEN (nicht das Gegenteil wie oft angenommen): die Steigerung erfolgt stufenweise, ist anfangs gehemmt (steigert sich bis enthemmt) und der Gegner wird gewarnt (sonst machts ja keinen Sinn), z.B. erst wird der Hund steif, der blick wird, fest, irgendwann knurren, Schnappen, beißen etc. (es können sequenzen übersprungen werden wenn der Hund gelernt hat dass seine Warnungen nichts bringen, wenn ihm z.B. das Knurren abgewöhnt wurde).
Auch bei sozialer aggression kann und gibt es immer wieder Tote!!!!
Davon abzugerenzen ist Beutefangverhalten. Hunde stammen von Beutegreifern ab (Wolf). Der beutegreifer hat mit der Beute kein Problem. Der hasst den Hasen oder das Reh nicht.
Beute wird 1. nicht gewarnt (wäre ja dumm), es wird nicht mit ihr kommuniziert (beim Angriff, ist ja kein Sozialpartner) und der Angriff ist ENTHEMMT da der Hund ja möglichst schnell das Beutetier töten will/handlungsunfähig machen möchte.
Beutefangverhalten ist SELBSTBELOHNEND. Es macht Spaß. (sondt wären die meisten Beutegreifer schon ausgestorben da die meisten Raubzüge nicht von erfolg gekrönt sind, dafür aber eine Menge Energie kosten un dgefährlich sind).
Es ist intrinsisch motiviert denn der Sinn dahinter ist ebenfalls intrinsisch: nahrung - Überleben
Normalerweise dient Beutefangverhalten dem "höheren Zweck" Beute zu machen, Futter zu beschaffen. Überleben. Und dafür muss der Hund/der Wolf dafür sehr motiviert sein.
Beutefangverhalten besteht aus mehreren Sequenzen: Suche- und Orientierungsverhalten, Fixieren, Anpirschen, Hetzen, Packen, Töten, und Fressen.
Die Sequenzen lassen sich durch Zucht beeinflussen, z.B. sind beim Border Collie die Sequenzen Fixiere und Anpirschen extrem verstärkt worden, dafür sind Packen und Töten praktisch abgezüchtet worden.
Und sie lassen sich auch durch Training beeinflussen.
Jedes Ballspielen ist z.B. in wirklichkeit ein "Beutespiel": Hetzen als Motivation. Wievielen hunden muss man beibringen dass es spaß amcht einem Ball hinterher zu rennen? fast keinem. Es macht saß. Denkt der Hund dass ist eine Beute die er essen kann? Höchstwahrscheinlich nicht....
So ist wahrscheinlich durch Curtis Training passiert dass das "Packen" extrem verstärkt wurde. ist es normalerweise ein Teil von vielen sequenzen und sollte nur kontrolliert erfolgen, ist es anscheinend zu Curtis Hauptmotivation geworden (Steht auch im Gutachten). das Beißen an sich, ohne höheres Ziel, ist für ihn selbstbelohnend. das ist das Highlight und das bevördert ihn in andere Sphären wie z.B. der Ball einen Balljunkie.
Dazu kommt dann wahrscheinlich noch eine falsche Aufzucht/Training7Sozialisation: mangemlden Frustrationstoleranz, mangelnde Impulskontrolle (muss alles ERLERNT werden, man kann aber natürlich auch das Gegenteil machen...), Bestärkung für enthemmptes Verhalten.
Dann bekommt man, wenn dann noch der Grundcharakter stimmt, (einen triebigen, beutebegeisterten, eher agilen/energetischen Hund) einenHund der in entsprechenden situationen praktisch überkocht, sich nicht kontrollieren kann, nicht von 3. kontrolliert werden kann (wurde nie gelernt), der seiner Passion (Beißen) wie er es gelernt hat anchgeht, begründet aus dem Beutefangverhalten ohne Hemmung (!!!), der wahrscheinlich nicht mehr weiß in wen oder was er beißt. Und das keine Roille mehr spielt. Und der das eben aufgrund der "Herkunft" auch nicht vorher anzeigt. Was sehr gefährlich ist.
Und deswegen kann er sich mit Elisa gut verstanden haben, ja er kann sie sogar gemocht haben. das steht aber nicht im Widerspruch dazu dass er sie getötet und völlig entstellt hat. Und nein, er wird auch bestimmt nicht "gewollt" haben sie zu töten.