Roadblock schrieb:Und wer bitte schön legt sich bei einer angeblich angreifenden Hundemeute auf seinen Hund um den zu schützen?? Und vorher noch tragen? Vor allem..nachdem die Meute ihr in die Beine gebissen haben soll oder davor?
Ich behaupte mal keiner...
Doch ich würde es tun und habe mich auch bereits vor meinen Hund oder meine Hunde gestellt, wenn andere Hunde auf sie kamen...zumindest wenn es noch nicht zu einer Beißerei zwischen den Parteien gekommen ist, dann würde ich es tun, um meinen Hund zu schützen,.
Nicht weil ich so mutig bin oder mich für so stark halte, sondern einfach weil ich meine Tiere so liebe und daher schützen will, wie eine Mutter ihre Kinder, selbst wenn es eigentlich auswegslos scheint, aber darüber denkt man dann nicht nach..
Wenn es aber schon zwischen den Kontrahenten zu einer Beißerei gekommen wäre, dann hat man selten eine Chance, weil es dann oft ein Wirrwarr ist und dann wäre es wirklich blöd, direkt dazwischen zu gehen, weil man dann vom eigenen Hund aus Versehen gebissen werden könnte und sich dann ggf. die Wut auf einen selbst konzentriert, weil die Hunde einfach so im "Wahn" sind.
Ich bin auch schon dazwischen gegangen, aber da war es einfach, weil die Aggression nur von einem Hund ausging, der andere Hund defensiv blieb. Mehrmals bei einem meiner eigenen Hunde (und da sollte man auch dafür Verantwortung tragen, wenn der eigene Hund ein Hundehasser ist:-) )also in der Lage sein, wenn man es schon nicht verhinderte, dann zumindest einschreiten) und ich habe aber auch schon Hunde von meinen Hunden am Halsband runtergezogen.
Aber wie gesagt, da war ja die Aggression nur von einem Hund aus.
Und ich wurde im Tierheim auch schon gebissen...mit dem Festbinden an einem Baum habe ich tatsächlich mal geschafft, aber lag wohl auch daran, dass der Hund einfach auch irgendwie im Kopf krank war, der biss nur um sich rum, es hätte alles sein können, ich oder ein Gegenstand, einfach stressbedingt. Sprang am Oberkörper hoch, bis da, aber rutschte zum Glück ab, dann den Arm, dann meinen Rucksack habe ich ihm überlassen, da war er beschäftigt und ich konnte ihn festmachen mit der Leine..Danach schlackerten mir die Beine:-)....Es war aber tatsächlich nicht so schlimm, eher Kratzer, keine tiefen Wunden..Der Hund hatte einfach nur Stress und gab sich dann auch mit meinem Rucksack zufrieden...
Bei einem andren Fall hatte ein Hund die PFlegerin gebissen, die nach einer Wunde an ihm schauen sollte, weil ich sie bat, er stürzte sich auf sie, ich konnte ihn am Halsband wegziehen...dann war er aber immer noch so im Stressmodus, ich sah es an seinen Augen...Ich habe ihn am Halsband von mir weggehalten und wir haben uns im Kreis umeinander bewegt, als suche er nur nach der Möglichkeit, anzugreifen.. Man muss ruhig bleiben, auch wenn man am liebsten weglaufen will..ich habe gewartet, bis seine Augen etwas klarer wurden, dann mit der anderen Hand nach Leckerchen gegriffen (ja jetzt würde gemeckert, dass man ihn nicht belohnen soll, aber hier war es anders) ..ich wollte schauen, ob er abrufbar ist, bzw. aus seinem Stress und Angreifmodus wieder ablenkbar ist..Er reagierte darauf, denn das kannte er als positiv, ich legte es ihm vor die Füße, immer noch am Halsband festhaltend langsam als ich sah, dass er sich auf das Leckerchen konzentrierte, ließ ich los und verließ langsam aber zitternd den Zwinger...Ich muss sagen, dass ich das Leckerchen auch ziemlich nah, neben die Schleuse gelegt hatte, so dass ich schnell aus dem Zwinger konnte..
Ich hätte wohl nicht lange so durchhalten können, weil meine Nerven schon schwach waren...Gebissen wurde ich auch schon mehrfach. Beim ersten Mal habe ich auch getreten, um mich vermeintlich zu befreien und genau was hier erwähnt wurde, der Hund biss noch stärker zu..Der erste schlimme Biss (von so kleinen Übersprungshandlungen, wo der Hund dann selbst wieder loslies, davon spreche ich gar nicht) war von einem Terrier, kein Kampfhund aber auch Terrier und ich wollte gerade aus dem Zwinger gehen, da hing er mir am Fuß. Ich versuchte ihn abzuschütteln, dachte, der will spielen oder eben sich durchsetzen ...naja, dann biss er richtig zu und ich ging zu Boden, weil ich nicht mehr stehen konnte, dann habe ich nach ihm getreten, aber er hatte nur mal kurz dann nachgefasst und damit merkte ich, dass ich nicht weiter komme.
Mit den Händen konnte ich dann am Kiefer seitlich drücken und er öffnete kurz die Schnauze, hatte zwar dann kurz meine Hand in der Schnauze, aber mein Fuss war draussen! Und ich konnte ihn dann am Halsband halten. Dann kamen Leute und sagten ich solle rauskommen, ich sagte aber nur, wenn jemand den Hund sichert, ich lasse nicht los, denn dann schnappt er nach.
Zum Glück kam eine andre Ausführerin, die ihn wohl gut kannte und sie war ja nicht das Aggressionsziel, erst dann habe ich losgelassen und bin rausgewankt.
Seitdem weiß ich, dass diese angeblich tollen Tipps, wie draufhauen, einmal sagte eine so schlaue Frau mal, ach dann haue ich dem auf die Schnauze, dann lässt der los. Da meinte ich nein, dann ist es eher so, als würdest Du einen Tacker bedienen und die Zähne dir noch tiefer reinrammen..
Dumm manche Leute...
Wichtig meiner Meinung nach wäre, ruhig zu bleiben (aber das ist natürlich auch was ganz anderes, ob man in der Nähe Hilfe rufen kann, wie ich damals im Tierheim oder im Wald allein ist), selbst wenn der Hund beißt, ruhig zu bleiben, möglichst nicht zurückziehen, des jeweiligen Körperteils, das regt viele Hunde erst recht zum Beuteschütteln oder Reißen an..Natürlich ist es keine Garantie, aber ich würde es inzwischen immer erst so versuchen ...oder wenn richtig wehren, dann muss man wirklich wie hier beschrieben, ein Halsband nutzen können, um dem Hund die Luft abzudrehen....dann müsste er automatisch irgendwann loslassen um selbst Luft zu holen, aber ohne Halsband oder wenn der Hund eben so kräftig ist, wie bestimmte Hunde, hat das auch keinen Sinn.
Wenn man kann, sollte man versuchen die eigene Energie zu kontrollieren, ruhig zu werden und dies auf den Hund zu übertragen...aber in so einem Moment ist das auch total schwierig.
Elisa tut mir sehr leid, laut dem Gutachten scheint Curtis schuldig zu sein, sofern er als trainierter Hund überhaupt dafür kann....Vielleicht hat sie ihn wirklich beschützen wollen, sich auf ihn gelegt, dann könnte sein, dass Curtis aber durch Angst vor den oder Stress durch die andren Hunde nicht von ihr aus seiner Sicht "fixiert" werden wollte, sie deswegen ggf. angriff? Auch eine Art Übersprungshandlung?
Ich frage mich allerdings, auch wenn ich meine Hunde so versuchen würde zu beschützen, ob es Sinn macht, bei aller Liebe, die sie ggf. zu Curtis hatte, wo sie doch selbst schwanger war, sie riskierte damit ja auch ihr Ungeborenes. Oder aber gerade deswegen..Von manchen schwangeren Frauen hört man, dass die Hormone so in der Zeit eingestellt sind, dass der Mutterinstinkt extrem sei, man also alles was irgendwie wie Baby usw. für einen ist und das kann auch Tiere betreffen, beschützen will...