@DawnDawn schrieb:Also, ich bin zwar nicht die Hüterin der Kampftechnik, aber wenn ich ganz scharf nachdenke, war mir vor allem wichtig, dass Curtis nit seinen 18 Kg und seines kleinen Formats einfach leichter zu bewegen ist als z.B. ein Schaeferhund.
Das stimmt halt so nicht.
Es gibt ja viele Parameter, die einen Hundeangriff definieren.
Das beginnt mit dem Charakter bzw. antrainierten Verhaltensweisen. Hier scheint Curtis insofern besonders gewesen zu sein, dass es für ihn keine akzeptierten Stopsignale gab. Der Hund war schlicht nicht führbar.
Dann gibt es Rassemerkmale, weil allein die Physiognomie resp. der Körperbau anatomische Vorausssetzungen mitbringen. So werden dadurch die maximal möglichen Sprunghöhen, -weiten und die "Antrittsstärke" definiert. Bei Curtis kam noch dazu, dass er sich in einem überdurchschnittlichen Leistungsfenster befand, Kraft und Geschwindigkeit dürften am oberen Leistungsspektrum gelegen haben. Selbst ohne Training konnte er 9 Monate nach der Tötung aus dem Stand 2m hoch springen.
Weiter hängt es auch von gegenseitigen Signalen und Gegebenheiten vor Ort ab, wie ein Hundeangriff verläuft. Ob ein Beteiligter krank ist, nervös, ruhig, überlegen, Schmerzen hat. Und wie die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist spielt natürlich auch eine Rolle.
Schliesslich gibt es die in vielen Fällen festgestellten strategischen Angriffsziele am Körper und wenn erst mal Wunden an Kopf und Hals da sind kann keine vernünftige und logische Entscheidung des Menschen mehr vorausgesetzt werden.
Das alles kannst Du nicht einfach zur Seite schieben und den Hund auf sein Körpergewicht reduzieren.
Der beisst zu ohne Signale abgegeben zu haben, schlicht weil ihn ein Gegenstand oder eine Bewegung triggert. Der lässt nicht ab sondern korrigiert seinen Biss bis zur maximalen Effizienz. In unwegsamem Gelände von einem 18kg-Paket in Brust- oder Kopfhöhe angesprungen zu werden kann selbst einen großgewachsenen Mann umhauen, geschweigedenn eine 152cm und leichte Frau.
Schlüsselgröße aus der Physik ist hier der Impuls, der sich aus Masse mal Geschwindigkeit errechnet. Ein 20kg schwerer Hund kann bei 3facher Geschwindigkeit schlicht denselben Effekt haben wie ein 60kg schwerer Hund.
Bei all dem, was der Bericht hergibt (und seit gestern liegt er ja sogar dank
@helwa hier in deutsch vor) ist es verwunderlich, wie hier noch verharmlost oder gezweifelt wird.