Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde
16.02.2020 um 00:05Tussinelda schrieb:und warum bekräftigt Ellul dann immer wieder, dass es auf keinen Fall Curtis gewesen sein kann? Das widerspricht sich doch dann und die Medien haben nie einen "Täter" in dem Sinne favorisiert.Die Medien haben wohl nie einen "Täter" wirklich favorisiert, aber Christophe hat das von Anfang an getan. In all seinen Stellungnahmen hat er deutlich gemacht, dass es für ihn nur eine "Wahrheit" gibt: Bereits in seinem ersten Interview vom 20. November, 4 Tage nach Elisas Tod, stand für ihn fest, dass nur die Jagdhunde als Verursacher in Frage kämen.
In einem weiteren Interview vom 27. Januar wiederholte er:
"Curtis ist unschuldig, zu 100%. Er hätte Elisa niemals angerührt, das ist unmöglich."
https://www.bfmtv.com/police-justice/mort-d-elisa-pilarski-son-compagnon-reste-convaincu-a-100percent-que-son-chien-curtis-est-innocent-1847698.html
Zu den Gründen, warum Christophe so intensiv die Öffentlichkeit sucht und immer wieder seine Version der Geschehnisse erzählt, kann ich nur vermuten, dass es etwas mit seiner persönlichen Rolle in diesem Drama zu tun hat. Als Elisas Lebensgefährte, Enzos Vater und Halter/Trainer von Curtis ist Christophe stärker als jeder andere Beteiligte emotional involviert, und es ist für mich nachvollziehbar, dass die Vorstellung, sein eigener Hund könnte seine Lebensgefährtin und sein Kind getötet haben, für ihn unerträglich ist. Er könnte sicher besser damit leben, wenn andere, Außenstehende sie angegriffen hätten bzw. verantwortlich wären.
Das Bedürfnis, diese, seine Wahrheit immer wieder zu erzählen, hat etwas Beschwörerisches, es wirkt auf mich, als wolle Christophe Curtis' Unschuld unter allen Umständen herbeireden. Das hat gar nichts mit bewusstem, vorsätzlichem "Lügen" zu tun, sondern ist sicher eher ein Verdrängen, ein Selbstschutzmechanismus, der schlimme Wahrheiten nicht zulassen will. Ich nehme nicht an, dass Christophe mit seiner Version der Ereignisse die breite Öffentlichkeit suchen würde, wenn er bewusst lügen würde. Was er sagt, ist sicher Ausdruck seiner Überzeugung (vielleicht auch seines Wunsches).
Das ist die persönliche Seite. Aus juristischer Sicht kommt aber wohl hinzu, dass der Mandant sich mit Tatsachenbehauptungen (die sich nachher möglicherweise als nicht haltbar erweisen) grundsätzlich wohl keinen Gefallen tut. Ich würde vermuten, dass Christophes Anwalt ihm z.B. geraten hat, seine Version des Unglücks lieber als eine Art persönlicher Vision zu schildern, die so zutreffen kann (aber nicht muss), jedoch nichts als Tatsache darzustellen, was später vielleicht widerlegt werden könnte (z.B. die Jagdhunde als Angreifer). Aber dazu können die Juristen hier vielleicht Genaueres sagen.