MiMoneypenn schrieb:Maulkorb, der von den Ermittlern vor Ort gefunden und von Christophe Ellul identifiziert wurde. Letzterer und sein Gefolge sind zunehmend davon überzeugt, dass die junge Frau versucht hat, sich zwischen die Gruppe von Hunden, die sie Christophe am Telefon meldete, und Curtis zu stellen, den sie nicht mehr loslassen wollte.
Zu diesem Ergebnis bin ich mittlerweile auch gekommen.
Ich habe mir viele der auf Youtube veröffentlichen Videos dieser und anderer Jagdgesellschaften in Frankreich mit ihren Jagdhundemeuten angeguckt. Ich empfehle jedem, sich diese Videos auch einmal anzusehen. Sie sind in meinen Augen sehr aufschlußreich, in vielerlei Hinsicht.
Man sieht vollkommen entspannte Hunde, die sehr gut sozialisiert zu sein scheinen. Diese Jagden scheinen so eine Art "Volksfest" zu sein. Da laufen ganze Familien mit kleinen Kindern herum, überall Reiter, Mountainbiker, Autos,Pferde und zwischendrin die Jagdhundemeute, die sich nicht ansatzweise für die Menschen um sie herum im jagdlichen Sinne interessiert....
Man fragt sich dann natürlich, wie kann es sein, dass der Jagdbereich nicht standardmäßig abgesperrt wird, wenn hier ernsthaft die Gefahr bestünde, dass die Jaghundemeute infolge eines fehlgeleiteten Jagstriebes die dort herumschwirrenden Menschen attackiert.
Über diesen Punkt habe ich lange nachgedacht und dann ist mir aufgefallen, was man auf all diesen Videos nicht sieht und deshalb finde ich es auch so wichtig, sich diese Videos einmal anzuschauen, um einen Eindruck von einer solchen Jagd und wie es dort zugeht, zu erhalten. Ich habe zwar Jagdhunde, aber ich habe selbst noch nie an einer wie auch immer gearteten von Menschen organisierten Jagd teilgenommen......eher unfreiwillich an von meinen Hunden veranstalteten.....
Was man auf diesen Videos nicht sieht, sind fremde, nicht zum Rudel gehörende Hunde. Keiner der Jagdzuschauer hat seinen eigenen Hund dabei. Das finde ich bemerkenswert, denn wenn ich einen Ausflug in den Wald oder jedenfalls in die Natur mache, käme ich schon auf die Idee, meine Hunde mitzunehmen.....
Ich bin daher zu dem Schluß gekommen, dass die Jagdhunde gar nicht an Elisa interessiert waren. An Menschen auch im Jagdgebiet sind sie gewöhnt und die beachten sie gar nicht.
Getriggert wurden sie meiner Meinung nach von Curtis. Auch meine Jagdhunde interessieren sich, wie fast alle Hunde, für andere Hunde. Meine Hunde würden nie zu einem fremden Menschen laufen, wenn der keine Hunde dabei hat. Der ist für sie uninteressant. Aber ein anderer Hund kann schon das Interesse meiner Hunde wecken und der wird von ihnen dann auch beobachtet und ich muß ihnen verbieten, dem anderen Hund einen womöglich ungebetenen Besuch abzustatten.
Andere Hundebesitzer verbieten ihren Hunden solche ungebetenen Besuche bei anderen Hunden leider nicht immer, so dass ich auch öfters die Situation habe, die Elisa bereits mit dem Schäferhund zuvor hatte. Da war es ja wohl auch so, dass Elisa ihren Hund an der Leine hatte, der Schäferhund lief hingegen frei und kam zu ihr, was für sie natürlich Stress bedeutete. Der eigene Hund ist an der Leine, spult sich womöglich auf und über die Absichten des ungebetenen Besuchers kann man nur spekulieren: will der nur kurz Hallo sagen oder spielen oder ist der auf Ärger aus und wird meinen durch die Leine gehandicapten Hund beissen?
Ich fürchte, so war es dann auch mit Curtis. Elisa wird versucht haben, die Jagdhunde von Curtis abzublocken, indem sie sich zwischen ihn und die Jagdhunde stellte. Vielleicht hat Curtis sich sehr aufgeregt und diese Erregung ist auf die Jagdhunde übergesprungen. Jedenfalls hat Elisa bestimmt gemerkt, dass die Situation zu eskalieren droht und hat dann Ellul angerufen, der ihr riet, Curtis von der Leine zulassen.
Das hätte ich ihr vielleicht auch geraten. Curtis an der Leine mit Maulkorb konnte sich überhaupt nicht wehren und Elisa konnte ihn nicht wirklich schützen und sicherlich auch nicht beruhigen....Am besten wäre es da noch gewesen, wenn Curtis aus der Situation hätte herausgehen können, indem er sich verdünnisiert hätte.
Das scheint aber wohl nicht funktioniert zu haben. Vielleicht war es auch schon zu spät für eine Deeskalation.
Wenn ich lese, dass Elisa geradezu die Kleidung vom Leib gerissen wurde, dann habe ich leider auch das Bild einer Jagdhundemeute vor mir, die sich gleichzeitig auf ihr Opfer gestürzt und zugebissen und dann gerissen hat. So, wie sie eben auch ihre tierischen Opfer erlegen.
Schrecklich.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Jagdhundemeute an diesem Tag nicht ausreichend gut angeleitet und überwacht wurde, weil der eigentliche menschliche Rudelführer aufgrund seiner Unpässlichkeit die Hunde gerade nicht leitete. Ob von der Berghe oder wie der heißt, die Hunde so im Griff hatte, darf sicherlich hinterfragt werden.
Ob die Jagdhunde blutverschmiert gewesen sein müßten? Nach meiner Erfahrung nicht. Hundebisse sind tief, bluten aber oftmals nicht stark. Das wäre für mich also kein "K.O.-Argument" gegen die Jagdhunde und es wäre für mich auch kein Beleg dafür, dass "man" die beteiligten Hunde gereinigt oder gar entfernt hätte.