Ich habe mal eine etwas allgemeinere Frage in die Runde: 2019 gab es ja diese Diskussion darum, ob Ermittler rein virtuelle, digital erstellte Darstellungen von Kinderpornographie, sogenannte "Deepfakes", nutzen dürfen sollten, um sich Zugang zu illegalen Tauschbörsen für KiPo zu verschaffen.
https://www.golem.de/news/deep-fake-polizei-soll-kinderpornografische-fake-inhalte-nutzen-duerfen-1911-145142.htmlNach der derzeitigen Gesetzeslage ist (mit Ausnahme von Ermittlern und für Ermittlungsbehörden tätigen Dienstleistern) Besitz und Verbreitung von fiktiven kinderpornographischen Materialien ebenso strafbar wie der Besitz von echtem Material, für dessen Herstellung echte Kinder leiden mussten. Ich frage mich manchmal, ob man nicht zugleich Kinder schützen und den Bedarf nach kinderpornographischem Material, nach dem gewisse Männer offenbar einen unstillbaren Hunger haben, für dessen Befriedigung sie viel zu riskieren bereit sind, erfüllen könnte, indem man Herstellung, Besitz und Verbreitung derartiger Deepfakes legalisiert.
Was meint ihr, was wäre das geringere Übel? Auf der einen Seite könnte eine derartige Legalisierung meines Erachtens tatsächlich Kinder vor Missbrauch bewahren, denn wer würde schon das strafbewehrte Original haben wollen, wenn es eine straffreie Variante gibt, die jede erdenkliche, noch so abartige Fantasie befriedigen kann? Auf der anderen Seite würde ich eine Verschiebung bislang gesamtgesellschaftlich akzeptierter Grenzen befürchten, eine Verharmlosung, wenn derartiges Material fast schon in den Mainstream rückt. Ich bin mir diesbezüglich wirklich unschlüssig. Was denkt ihr?