capslock schrieb:Wie hätte er sich lehrbuchmässig verhalten sollen?
CM hat lediglich das eingeräumt, was unbedingt nötig war, um die Vorgaben der Richterin zu erfüllen und somit in den Genuss dieses Strafmaßes zu kommen, was sie im Falle eines Geständnisses in Aussicht stellte. Juristisch war er damit sehr gut beraten. Sein gutes Recht war es natürlich auch. Ob man ein solch taktisches Teilgeständnis nun aber als echte Reue ansieht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Coldcases schrieb:Allerdings nehme ich Metzelder Reue inzwischen nicht mehr ab. Er hätte Reue zeigen müssen, kurz nachdem die Sache publik wurde. Er tat dies nicht und ließ über seinen Anwalt der Presse gegenüber einen Maulkorb erteilen, was die Berichterstattung betraf.
Die jetzige späte Einsicht, sowie auch die Therapie, sind aus meiner Sicht nur Mittel zum Zweck gewesen, um vor Gericht und in der Öffentlichkeit besser dazustehen. So wirklich hat er sich bislang noch nicht mit seinem Verhalten auseinandergesetzt, wie es scheint.
Genau, es ist das ganze Verhalten, das sehe ich ebenso. Alles was im Vofeld lief - auch hier wieder, es war sein gutes Recht gegen Berichterstattung usw vorzugehen. Aber diese Schmierenkomödie, die da ablief, war moralisch dennoch unter aller Sau. Er ließ sich ja auch vorher schon taktisch ein, um eine Hauptverhandlung zu verhindern. Als das nicht klappt, wurden juristische Winkelzüge bemüht, um klarzustellen, daß ER sich natürlich nicht geständig eingelassen hätte, das war der Anwalt usw. Von Vorne bis hinten würdelos, das Ganze.
Es wurde verharmlost ohne Ende, auch heute bei seinem Statement vor Gericht. Und dann soll man ihm ehrliche Reue abnehmen ? Tu ich nicht. Er gab zu was nötig war, da hätte er sich sowieso nicht rauswinden können, bei der Beweislage und das wars. Die Verteidigung kann man allerdings beglückwünschen, sie hat das Bestmögliche für ihren Mandanten rausgeholt und das ist ja auch ihre Aufgabe. Moralisch darf man es dennoch auch bewerten.
JosephConrad schrieb:Für seine Neigungen kann Herr Metzelder nichts.
Da hast du völlig recht. Kein Mensch kann etwas für seine Neigungen, auch ein Pädophiler nicht. Diese Menschen tun mir in erster Linie leid, weil solche Neigungen furchtbar sein müssen. Aber mit meinem Mitgefühl hat es sich schlagartig, wenn sich an Kindern vergriffen wird, auch wenn es "nur" in den Bereich des Konsumes von KiPo geht. CM gibt ja auch nicht zu, daß er pädophil ist, das betonte sein Verteidiger ja mehrfach im Interview. Und deshalb halte ich auch die Therapie nur für taktisch motiviert und nicht, weil er einsieht, daß er ein Problem hat.